Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020

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Gemeinderatswahlen 2020[1]
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52,69 %
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5,81 %
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1,26 %
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6,57 %
(+0,98 %p)
2015

2020


Die Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 fanden am 26. Jänner 2020 in 567 der 573 niederösterreichischen Gemeinden statt. Gleichzeitig fand auch die vorgezogene Landtagswahl im Burgenland 2020 statt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Statutarstädte St. Pölten, Krems an der Donau und Waidhofen an der Ybbs hatten andere Termine. In Stockerau (Bezirk Korneuburg), Wolkersdorf im Weinviertel und Pillichsdorf (beide Bezirk Mistelbach) waren erst am 24. März 2019 gewählt worden. Dass dort nicht neu gewählt wird, regelte die niederösterreichische Gemeinderatswahlordnung für den Fall, wenn innerhalb von zwölf Monaten vor den allgemeinen Kommunalwahlen neu gewählt worden ist.

Der Wahltermin am 26. Jänner 2020 wurde von drei Klubobleuten der Landtagsparteien Klaus Schneeberger (ÖVP), Reinhard Hundsmüller (SPÖ) und Udo Landbauer (FPÖ) der Öffentlichkeit am 10. September 2019 mitgeteilt.[2]

Wahlberechtigt waren 1.459.072 Bürger, 38.455 Personen weniger als 2015 auch weil die Wählerregister um nicht integrierte Zweitwohnsitzer bereinigt wurden. Eine Besonderheit in NÖ ist die Gültigkeit auch nichtamtlicher Stimmzettel, die typisch von Parteien an potenzielle Wähler schon vor der Wahl ausgegeben werden.

Gewählt wurde in 567 Gemeinden, nur die ÖVP trat – mit 570 (mitunter auch nur nahestehenden) Listen – in allen Gemeinden an; die SPÖ mit 546 Listen in 545 Gemeinden. Die FPÖ kandidierte 365-mal, Grüne 126- und NEOS 37-mal. Außerdem gab es 207 unabhängige Listen.

Mit 9 standen in Amstetten die meisten Listen zur Auswahl, darunter 2 FPÖ-Abspaltungen. Originelle Abkürzungen gab es von ALFA (Alternative für Amstetten) bis ZZ (Zillingdorf zuerst).[3]

Die ursprünglich für den 26. April 2020 geplante Wiederholung der Wahlgänge in Perchtoldsdorf, Alland und Schrattenberg wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie auf den 7. Juni 2020 verschoben. In Ebreichsdorf kam es zur Wiederholung in einem Sprengel. In Schwarzau am Steinfeld wurde im September 2020 nochmals gewählt, nachdem alle SPÖ-Abgeordneten ihre Mandate zurückgelegt hatten.[4][5] In Alland und Schrattenberg kam die Volkspartei wie bereits im Jänner auf 13 Sitze. Die teilweise Wiederholung in Ebreichsdorf brachte der SPÖ einen Mandatsgewinn.[6] In Perchtoldsdorf verlor die ÖVP gegenüber dem annullierten Jänner-Wahlgang ein Mandat.[7]

Der Verfassungsgerichtshof gab in seiner Juni-Session einer Anfechtung des Urnengangs in Kottingbrunn statt, die Gemeinderatswahl muss dort wiederholt werden. Die Anfechtungen der Wahlen in Marchegg und Langenrohr wurden für unbegründet befunden, jene des Urnengangs in Litschau zurückgewiesen.[8] Neben Schwarzau am Steinfeld fanden im September 2020 auch in Hochwolkersdorf und Kottingbrunn Neuwahlen statt, in den drei Gemeinden erreichte die ÖVP jeweils die absolute Mehrheit.[9][10]

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorläufiges Landesergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partei GRW 2020[1] GRW 2015 Differenz
Stimmen % Mandate % Stimmen % Mandate Stimmen % Mandate
wahlberechtigt 1.480.968 1.519.489 −38.558
abgegeben gesamt 972.570 65,67 11.725 1.000.156 65,83 11.725 −27.695 −0,16 ±0
ungültig 016.159 01,66 022.891 02,29 06.732
gültig 956.411 98,34 977.374 97,71 −20.963 +0,63
davon entfielen auf  
ÖVP und Listen 503.957 52,69 7.000 59,69 491.211 50,26 6.692 +12.764 +2,43 +308
SPÖ und Listen 265.529 27,76 3.130 26,70 303.054 31,01 3.478 −37.525 −3,25 −348
FPÖ und Listen 055.566 05,81 0486 04,14 075.580 7,76 0672 −20.284 −1,95 −186
GRÜNE und Listen 056.445 05,90 0406 03,47 043.934 4,50 0309 +12.511 +1,40 +098
NEOS und Listen 012.064 01,26 0058 00,50 8.661 0,89 36 +03.403 +0,37 +022
sonstige Listen 062.832 06,57 0645 05,50 054.664 5,59 0538 +08.168 +0,98 +107

Abschneiden der Listen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ÖVP und Listen
SPÖ und Listen
  • Höchster Prozentanteil: 85,14 % (in Ebenfurth)
  • Niedrigster Prozentanteil: 3,65 % (in Furth an der Triesting)
  • Höchster Gewinn: +25,88 % (in Höflein)
  • Höchster Verlust: −40,97 % (in Marchegg)
FPÖ und Listen
  • Höchster Prozentanteil: 28,64 % (in Bad Großpertholz)
  • Niedrigster Prozentanteil: 1,30 % (in Fischamend)
  • Höchster Gewinn: +19,51 % (in Bad Großpertholz)
  • Höchster Verlust: −32,95 % (in Blindenmarkt)
Grüne und Listen
  • Höchster Prozentanteil: 29,36 % (in Marchegg)
  • Niedrigster Prozentanteil: 2,15 % (in Leopoldsdorf im Marchfelde)
  • Höchster Gewinn: +29,36 % (in Marchegg)
  • Höchster Verlust: −16,38 % (in Biberbach)
NEOS und Listen
  • Höchster Prozentanteil: 16,99 % (in Michelbach)
  • Niedrigster Prozentanteil: 2,03 % (in Stockerau)
  • Höchster Gewinn: +10,38 % (in Bisamberg)
  • Höchster Verlust: −6,28 % (in Pressbaum)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Landesweites Ergebnis, auf noe.gv.at
  2. Gemeinderatswahl 2020. Termin fix: NÖ wählt am 26. Jänner 2020. NÖN, 10. September 2019.
  3. Niederösterreich : „Mutter aller Wahlen“ – mit Eigenarten orf.at, 23. Jänner 2020, abgerufen 23. Jänner 2020.
  4. Absolute Mehrheit für Volkspartei in Schwarzau am Steinfeld. In: DerStandard.at. 27. September 2020, abgerufen am 27. September 2020.
  5. Wiederholung von GR-Wahlen verschoben. In: ORF.at. 24. März 2020, abgerufen am 5. Mai 2020.
  6. Zwei ÖVP-Absolute bei Gemeinderatswahl-Wiederholungen in NÖ. In: Salzburger Nachrichten. 7. Juni 2020, abgerufen am 7. Juni 2020.
  7. GR-Wahl Perchtoldsdorf: ÖVP verliert Absolute – Grüne und Liste als Wahlsieger. In: Niederösterreichische Nachrichten. 8. Juni 2020, abgerufen am 8. Juni 2020.
  8. VfGH: Gemeinderatswahl in Kottingbrunn muss wiederholt werden. In: DerStandard.at. 14. Juli 2020, abgerufen am 15. Juli 2020.
  9. Neuwahlen aus kuriosen Gründen. In: ORF.at. 27. September 2020, abgerufen am 28. September 2020.
  10. Wahlsonntag: Drei Absolute für ÖVP. In: ORF.at. 27. September 2020, abgerufen am 28. September 2020.