Benutzer:Global Fish/Baustelle/Wiesenburg

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Wiesenburg (Mark)
Empfangsgebäude des Bahnhofs, Blick vom Bahnsteig.
Empfangsgebäude des Bahnhofs, Blick vom Bahnsteig.
Empfangsgebäude des Bahnhofs, Blick vom Bahnsteig.
Daten
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung BWG
IBNR 8010376
Eröffnung 1879
Lage
Stadt/Gemeinde Wiesenburg/Mark
Land Brandenburg
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 5′ 56″ N, 12° 25′ 54″ OKoordinaten: 52° 5′ 56″ N, 12° 25′ 54″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Wiesenburg (Mark)
Bahnhöfe in Brandenburg
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Der Bahnhof Wiesenburg (Mark) ist eine Bahnstation im Südwesten des Landes Brandenburg. Er ging 1879 in Betrieb und war von 1923 bis 2004 Trennungsbahnhof zweier Hauptbahnen. Er besitzt ein weitgehend im Originalzustand erhaltenes Empfangsgebäude aus der Eröffnungszeit des Bahnhofs. Es steht mit einigen Nebenbauten unter Denkmalschutz und ist seit 2011 im Besitz eines örtlichen Vereins, der im Bahnhof eine Café und weitere Einrichtungen zur öffentlichen Nutzung betreibt.

Der Bahnhof liegt in der Gemeinde Wiesenburg/Mark im Landkreis Potsdam-Mittelmark etwa in der Mitte zwischen den beiden etwa 2,5 Kilometer entfernten Orten Wiesenburg im Nordosten und Jeserig im Süden. 2,5 Kilometer südlich des Kernortes wenige Kilometer von der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt entfernt. Am Bahnhof kreuzt die Bundesstraße 107 die Gleisanlagen. Um den Bahnhof befinden sich die ausgedehnten Waldgebiete der Brandtsheide, nördlich von ihm beginnt der Schlosspark Wiesenburg.

Bis 1910 hieß der Bahnhof nur Wiesenburg, seitdem trägt er seinen heutigen Namen. Während sich die Gemeinde Wiesenburg/Mark mit Schrägstrich schreibt, heißt der Bahnhof Wiesenburg (Mark).

Ursprünglich war eine ortsnähere Streckenführung geplant, jedoch wollte der örtliche Gutsbesitzer, Curt von Watzdorf nicht, dass die Bahnstrecke den Schloßpark zerteilt. So führte die Strecke südlich am Dorf vorbei.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts waren wiederholt Streckenerweiterungen in Diskussion. War zunächst eine Schmalspurbahn von Wittenberg über Wiesenburg nach Görzke in Diskussion, sahen Pläne von 1899 eine regelspurige Kleinbahn von Klein-Wittenberg über Wiesenburg nach Görzke vor.[1]

Erneute Planungen für eine Bahnstrecke in Richtung Görzke kamen auf, nachdem dort im Jahr 1911 eröffneten Bahnstrecke Wusterwitz–Görzke eine Verbindung in Richtung Norden realisiert wurde. Zum Bau der Strecke über Wiesenburg kam es jedoch nicht, was angeblich an der Weigerung des Görzker Grundbesitzers Eugen Bertrand gelegen haben soll, dafür Ländereien zur Verfügung zu stellen.

Güteranschlüsse Zweigstrecke Güterbahnhof Seddin Elektrifizierung Ende Kanonenbahn.

Bahnhof am Park

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Im Jahr 2009 fanden sich Einwohner aus Wiesenburg und Umgegung zusammen, die das Ziel hatten, das Bahnhofsgebäude wiederzubeleben. Sie gründeten im Mai 2010 die Genossenschaft Bahnhof am Park. Im Juni 2011 ging das Bahnhofsgebäude in den Besitz der Genossenschaft über. Im Herbst des gleichen Jahres war der Bahnhof Schauplatz der Aktion 96 Stunden,einer Sendereihe des RBB, in der der Sender und freiwillige Helfer interessante Projekten in Berlin und Brandenburg unterstützen. Im Frühling 2012 wurde das Café Flämingperle im Bahnhof mit angeschlossem Regioladen eröffnet.[2]

Empfangsgebäude

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Grundriss des Bahnhofsgebäudes,
unten: Erdgeschoss, oben: 1. und 2. Stock
Im Erdgeschoss: I: Vestibül, II: Durchgang, III/IV Warteräume für 3. und 4. bzw. 1. und 2. Klasse, V: Fahrkarten- und Gepäckschalter, VI: Stationsaufseher, VII Güterschuppen, VIII-XII Spritzenraum, Toiletten und Ställe, XIII: Viehrampe, XIV: Laderampe; XV: Halle (offener überdachter Unterstand zum Bahnsteig hin);
in den Obergeschossen Wohnräume

Das Empfangsgebäude stammt aus der Eröffnungszeit der Stationen. Es ist ein Ziegelrohbau in einfachen, würdigen Formen. Beim Streckenbau wurden zwei Typenbauten entwickelt, eins für größere und ein für kleinere Stationen. Mit letzteren wurden die Bahnhöfe im Drewitz (heute Potsdam Medienstadt Babelsberg, Michendorf, Beelitz (heute Beelitz Heilstätten), Brück, Wiesenburg, Nedlitz, Lindau und Neugattersleben ausgestattet. Während die drei erstgenannten Stationen bald oder nachträglich erweitert worden sind und in Lindau und Neugattersleben die Nebengebäude nicht mehr existieren, entspricht die äußere Bauform der Gebäude in Brück, Wiesenburg und Nedlitz noch weitgehend dem Originalzustand. Die Bahnhofsgebäude in Brück und Wiesenburg sind dabei praktisch identisch, das in Nedlitz ist dazu spiegelbildlich angeordnet.

Das Gebäude besteht aus einem Mittelteil- mit Erdgeschoss und zwei Obergeschossen. Im Erdgeschoss befanden sich die bahnrelevanten Einrichtungen wie Fahrkartenausgabe, Sitz des Fahrdienstleiter, in den Obergeschossen Wohnungen für Bahnmitarbeiter. An diesen Teil schloss sich zu einer Seite ein einstöckiger Güterschuppen mit Lade- und Viehrampe an, zur anderen Seite ein ebenfalls einstöckiger Trakt, in dem die Warteräume bzw. eine Gaststätte angelegt wurden. Dieser Teil ist etwas höher ausgeführt als das Erdgeschoss des Mittelteils und ist deswegen nicht mit einem Obergeschoss überbaut worden.[3] An diesen Trakt schließt sich ein separates einstöckiges Nebengebäude an, das die Toiletten enthielt. Ein Torbogen verbindet es baulich mit dem Hauptgebäude, durch diesen verläuft der Zugang zum Bahnsteig. Am Hauptgebäude befindet sich zum Bahnsteig hin ein Annex für den Bahnhofsvorsteher und ein überdachter Unterstand vor dem Warteraumtrakt.

Der Warteraumtrakt im Empfangsgebäude wurde lange Zeit gastronomisch genutzt. Nach mehreren Jahren Leerstand richtete der Verein Bahnhof am Park in den Räumlichkeiten ein Café mit Hofladen ein, das auch für Kinoabende und andere Veranstaltungen genutzt wird. Ebenfalls wurde durch den Verein wieder ein Warteraum im Bahnhofsgebäude eröffnet, der auch außerhalb der Öffnungszeiten des Cafés nutzbar ist.

Weitere Anlagen

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Die Gleis- und Bahnsteiganlagen wurden beim Bau der Strecke nach Roßlau erweitert. Neben dem Hausbahnsteig am Empfangsgebäude besitzt der Bahnhof einen Inselbahnsteig mit zwei Bahnsteigkanten und einem kurzen Bahnsteigdach. Südlich davon gibt es Überholgleise.

Zum Bahnhof gehören zwei Stellwerke, beides mechanische Stellwerke der Bauart Einheit. Das Fahrdienstleiterstellwerk Ww steht westlich der Bahnsteige am Bahnübergang, das Wärterstellwerk Wo mehrere hundert Meter entfernt am östlichen Bahnhofskopf.

Das Bahnhofsgebäude mit Nebengebäuden und die beiden Stellwerke stehen seit mehreren Jahren auf der Denkmalliste des Landkreises Potsdam-Mittelmark, im Jahr 2013 wurde der Denkmalschutz auch auf die Bahnsteigüberdachung und ein Eisenbahnerwohnhaus, Am Bahnhof 41, gegenüber des Bahnhofs ausgedehnt.


Einzelnachweise

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  1. Zeitschrift für Kleinbahnen, Band 6 (1899), S. 263
  2. Chronik der Genessenschaft, auf Seiten des Vereins Bahnhof am Park, abgerufen am 13. April 2014.
  3. Die Bahnhofs