Benutzer:Manecke/Chagall

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Marc Chagall (* 7. Juli 1887 in Liosna bei Wizebsk, Weißrussland[1] ; † 28. März 1985 in Saint-Paul-de-Vence, Frankreich[1]) war ein poetischer Maler, der in seinen Werken stets wiederkehrende Symbole verwendet. Marc Chagall wuchs als Moishe Zakharovich Shagalov (französische Transkription des russischen Namens; weißrussisch Мойша Захаравіч Шагалаў/Moischa Sacharawitsch Schahalau), abgekürzt Moishe Segal auf. Chagall wurde stark von seinem ärmlichen, jüdischen Elternhaus im Geist der Chassidim geprägt. Er war einer der bedeutendsten Maler des Surrealismus.

Marc Chagall im Juli 1941
Fotografie von Carl van Vechten, aus der Van Vechten Collection der Library of Congress

Marc Chagall (* 7. Juli 1887 in Liosna bei Wizebsk, Weißrussland ; † 28. März 1985 in Saint-Paul-de-Vence, Frankreich)[1] war ein weißrussisch-französischer Maler. In seinen Bildern, Mosaiken sowie den von ihm gestalteten Fenstern und Theaterkulissen verwendete er stets wiederkehrende Symbole. Er gilt als einer der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts. Marc Chagall wuchs als Moishe Zakharovich Shagalov (französische Transkription des russischen Namens; weißrussisch Мойша Захаравіч Шагалаў/Moischa Sacharawitsch Schahalau), abgekürzt Moishe Segal auf. Chagall wurde stark von seinem ärmlichen, jüdischen Elternhaus im Geist der Chassidim geprägt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge - Wizebsk und Petrograd[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marc Chagall wurde am 7. Juli 1887 als ältestes von neun Kindern einer einfachen, streng jüdischen Familie in Liosno, einem Schtetl in der Nähe von Wizebsk geboren, einer Stadt mit 50.000 Einwohnern, von denen rund die Hälfte Juden waren. Seine Mutter, Feige-Ita, war eine einfache Frau, sein Vater Sachar Arbeiter in einem Heringsdepot. Nachdem Chagall die Cheder in Wizebsk besuchte, konnte er noch die offizielle städtische Schule besuchen, welche normalerweise den Juden verwehrt war. Um dies zu erreichen, hatte Chagalls Mutter den Lehrer bestochen. Chagall sprach nun russisch anstatt jiddisch, nahm regelmäßig Gesangs- und Violinenunterricht und begann zu zeichnen. Im Jahre 1906 schaffte Chagall den Abschluss der Gemeindeschule und wurde daraufhin Schüler im Atelier des Malers Jehuda Pen. Pen hatte an der Petersburger Akademie studiert und malte Porträts und Genrebilder im Stil der Jahrhundertwende.

„Mit meinen 27 Rubeln in der Tasche, den einzigen, die ich im Leben von meinem Vater für die Reise erhielt, verschwinde ich, immer noch rosig und voller Locken nach Sankt Petersburg, begleitet von meinem Kameraden. Es ist entscheidend.“

Marc Chagall: in „Mein Leben“.

Chagall besorgte sich die für Juden erforderliche Aufenthaltsgenehmigung für Sankt Petersburg, um nach seiner Zeit bei Jehuda Pen in der Hauptstadt eine gründlichere Ausbildung zum Künstler zu erhalten. Im Winter der Jahre 1906 und 1907 zog er mit seinem Freund Viktor Mekler gemeinsam nach Petrograd. Im selben Jahr fiel Chagall durch die Aufnahmeprüfung für die St. Petersburger Kunstakademie und begann daraufhin gemeinsam mit Mekler eine Ausbildung an der Schule der Kaiserlichen Gesellschaft zur Förderung der Künste in Sankt Petersburg im Frühjahr 1907. Im Juli des Jahres 1908 verließ Chagall die Schule wieder und ging für kurze Zeit an die Privatschule Saidenberg und malt noch im selben Jahr das noch heute sehr berühmte schwarz-weiß Bild „Der Tote“, welches auf keiner Ausstellung Chagall´s fehlte.[2]

Noch im selben Jahr wechselte Chagall auf die Swansewa-Schule, deren Leiter Léon Bakst nun Chagalls Lehrer wurde. Erst Bakst lenkte Chagalls Aufmerksamkeit erstmals auf die neuere Malerei. Während seiner Studienzeit bei Bakst reiste Chagall immer wieder nach Wizebsk und lernte dort seine spätere Frau Bella Rosenfeld kennen. Im Jahre 1910 verließ Chagall die Swansewa-Schule, um nach Paris zu gehen, wo er sich neue Anregungen für seine Kunst versprach, da er bis ins Jahr 1910 Bilder der Geschwister, eigentümliche visionäre Szenen des Lebens einer dörflichen Gemeinschaft - Wizebsk -, sowie Bilder zum Thema Familie als auch zum Thema Geburt und Hochzeitszug. Die russische Kunstszene hatte in Paris - mehr noch als im eigenen Land - zu dieser Zeit eine große Resonanz erfahren.

„Paris! Für mich gab es kein schöneres Wort.“

Marc Chagall

Aufenthalt in Paris[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit einem kleinen Stipendium seines Gönners Max Winawer ausgestattet, reiste Chagall im September 1910 mit dem Zug nach Paris und bezog dort sein erstes eigenes Atelier in der Impasse du Maine (heute rue Antoine Bourdelle), in der Nähe der Gare Montparnasse. Er erhoffte sich dort weitere Unterstützung durch die dort lebenden russischen Künstler, wie Alexej von Jawlensky, Wassili Kandinsky und Jacques Lipchitz. Am Montparnasse schloss er mit Guillaume Apollinaire, Robert Delaunay und Fernand Léger und anderen Freundschaft. „Nur die Entfernung, die zwischen Paris und meiner Heimatstadt liegt, hat mich abgehalten, sofort wieder zurückzukehren“, beklagte sich Marc Chagall über die neuen Lebensumstände, mit denen Chagall - das Kind vom Lande - zunächst nicht zurecht kam. Später nannte Chagall Paris jedoch sein zweites Wizebsk.

„Damals hatte ich erkannt, dass ich nach Paris gehen musste. Die Erde, die die Wurzeln meiner Kunst genährt hatte, war Witebsk; aber meine Kunst brauchte Paris so nötig wie ein Baum das Wasser. Ich hatte keinen anderen Grund, meine Heimat zu verlassen, und ich glaube, ihr in meiner Malerei immer treu geblieben zu sein.“

Marc Chagall

In den Pariser Galerien sah Chagall erstmals die Original-Gemälde von Gauguin und Van Gogh und anderen bekannten Künstlern; besonderen Eindruck machten die Arbeiten von Matisse im Herbstsalon des Louvre auf ihn.

Erste Versuche mit dem Kubismus sind in Chagalls Bild „Intérieur Ⅱ“ (1911) festzustellen; eine erste eigene, zeitgemäßere Form entwickelte er jedoch erst mit „Meiner Braut gewidmet“ (1911), dessen sexuelles Bildmotiv dazu führte, dass der Künstler es erst 1912 auf dem Pariser Frühjahrssalon ausstellen konnte – es war dem Veranstalter zu pornographisch. Für Chagall war der Kubismus die „Sprache, in welcher sich die Magie der Welt ausdrücken ließ“. Im selben Jahr nahm Chagall auch erstmals am „Salon des Indépendants“ und am „Salon d'Automne“ teil. Chagall fand seinen Zugang zum Kubismus, anders als zeitgenössische Kollegen, nicht über Picasso, sondern über Delaunay.

Eingang zur Künstlersiedlung La Ruche

Im Winter der Jahre 1911 und 1912 zog Chagall in ein neues, größeres Atelier ins „La Ruche“ (Der Bienenkorb), eine 1902 vom Bildhauer Alfred Boucher gegründete Künstlersiedlung im 15. Arrondissement. Dort begegnete er den Avantgardisten des Montparnasse wie den Dichtern Apollinaire, Jacob und Cendrars und den Malern Gleizes, Léger und Modigliani. Das größere Atelier hatte für Chagall auch einen praktischen Effekt: er konnte größere Bildformate malen.

Viele der in dieser Periode entstandenen Bilder datierte Chagall später, wie heute bekannt ist, rückwirkend mit einer falschen Jahreszahl; so wurde etwa „Ich und das Dorf“, obwohl 1911 datiert, schon im „La Ruche“ gemalt. Der wichtigste Gefährte in den Pariser Jahren war der Dichter Blaise Cendrars, aus dessen Feder die Titel „Ich und das Dorf“, „Meiner Braut gewidmet“ sowie „Russland, den Eseln und den anderen“ stammten. Bei Literaten wie Cendrars fand Chagall Anerkennung und Bestätigung für seine Arbeit, da er - außer für einige Grafiken - in dieser Zeit noch keine Käufer für seine Bilder gefunden hatte. So war es dann Guillaume Apollinaire, der die Bildwelten Chagalls, die sich trotz der Nähe zum Kubismus davon abgrenzten, den Namen „surnaturel“ (übernatürlich) gab. Später nannte Apollinaire sie dann „surreal“.

„Chagall ist ein sehr begabter Kolorist und gibt sich allem hin, wozu seine mystische und heidnische Imagination ihn treibt: Seine Kunst ist sehr sinnlich.“

Guillaume Apollinaire

„Ich erinnere mich an den ersten Besuch von Apollinaire in meinem Atelier im Jahre 1912. Vor meinen Bildern aus der Zeit von 1908 bis 1912 gebrauchte er das Wort „surnaturalisme“. Ich konnte nicht ahnen, dass 15 Jahre später die surrealistische Bewegung kommen würde.“

Marc Chagall

1913 lernte Chagall über Apollinaire den Berliner Kunsthändler Herwarth Walden kennen und nahm noch im selben Jahr am ersten Herbstsalon in Berlin teil; bei diesem Anlass verließ er nach drei Jahren erstmals wieder Frankreich. Walden war ein Mentor des Expressionismus und Herausgeber des Der Sturm, einer deutschen Zeitschrift für avangardistische Kunst. Im Frühjahr 1914 organisierte Walden auf Fürsprache Apollinaires in seiner Berliner Galerie „Der Sturm“ Chagalls erste Einzelausstellung, der dies als Chance auf einen internationalen Durchbruch ansah. Er reiste zur Vernissage nach Berlin. [3]

Russland - Erster Weltkrieg und russische Revolution[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kunstzentrum „Marc Chagall“ in Wizebsk
Büste von Marc Chagall in Kielce, Polen

Nach der Ausstellung reiste Chagall mit einem dreimonatigen Besuchervisum am 13. Juni 1914 nach Russland, um beim Geburtstag seiner Schwester dabei zu sein und um Bella Rosenfeld wiederzusehen. Während seines Aufenthaltes in Wizebsk brach am 28. Juli der Erste Weltkrieg aus, wodurch die Grenzen geschlossen wurden. Zurückblickend verhinderte der Ausbruch die Karriere Chagall´s nachträglich. Ende März des Jahres 1915 hatte Chagall eine Ausstellung in Moskau. Noch Am 25. Juli desselben Jahres heiratete er Bella Rosenfeld in Wizebsk gegen die Bedenken seiner Schwiegereltern.

„Sie brachte mir morgens und abends liebliche hausgebackene Kuchen ins Atelier, gebackenen Fisch, gekochte Milch, bunte Stoffe und sogar Bretter, die mir als Staffelei dienten. Ich öffnete nur mein Fenster, und schon strömten Himmelblau, Liebe und Blumen mit ihr herein. Ganz weiß gekleidet oder ganz in Schwarz, geistert sie lange schon durch meine Bilder, als Leitbild meiner Kunst.“

Marc Chagall

Im Herbst zog Chagall nach Petrograd, wo 1916 die gemeinsame Tochter Ida geboren wurde. Chagall arbeitete im Büro seines Schwagers Jakow Rosenfeld, um dem Kriegsdienst zu entgehen. In Petrograd konnte Chagall sich mit den neuen Tendenzen der Kunst in Russland befassen, so griff er den Primitivismus von Natalia Gontscharowa und Michail Larionow auf, der seiner Bildauffassung nicht unähnlich war. Im November des Jahres reiste er nach Moskau, um eine weitere Ausstellung zu eröffnen.

Nachhaltig prägend für Chagalls Leben war nach seinen eigenen Angaben die Februarrevolution des Jahres 1917, die er im Zentrum der Ereignisse, in Petrograd, miterlebte.

Nach der Oktoberrevolution kehrte der Künstler mit Frau und Tochter nach Wizebsk zurück. Lunatscharski, den Chagall in Paris kennengelernt hatte, wurde von Lenin zum Leiter des Kulturministeriums bestimmt. Er ernannte Chagall am 12. September 1918 zum Kommissar für die „Schönen Künste“ im Woblast Wizebsk.

Chagall organisierte im Rahmen seines neuen Amtes Ausstellungen und Festlichkeiten und sorgte für die Neu- und Wiedereröffnung von Museen. Im Jahre 1919 wurde auf seine Anregung in Wizebsk eine Kunstakademie eröffnet, in welcher er als Direktor Kunstunterricht erteilte. Weil Wizebsk von den Hungersnöten in Russland weitestgehend verschont blieb, kamen immer mehr Künstler wie El Lissitzky und Kasimir Malewitsch an die Kunstakademie; sie wurden von Chagall als Lehrkräfte eingestellt. In den Monaten April bis Juni nahm Chagall an der „Ersten Staatlichen Ausstellung revolutionärer Kunst“ im ehemaligen Winterpalais in Petrograd teil. Die sowjetische Regierung erwarb zwölf seiner Bilder.

Im Jahre 1920 trat Chagall von der Leitung der Kunstakademie zurück, nachdem es zwischen im und Malewitsch immer wieder Streitigkeiten gab, da es zur damaligen Zeit eine Art Richtungskampf um die zukünftige Kunst gab, bei welchem Malewitsch durch das Bild Schwarzes Rechteck auf weißem Grund zu einem der führenden Köpfe dieses Kampfes wurde. Weiter propangandierte Malewitsch seine Kunst als „reine Malerei“, was für Chagall ein Dorn im Auge war. Chagall verließ mit seiner Familie Wizebsk im Mai des selben in Richtung Moskau wo die Familie in Armut lebte. In dieser Zeit entwarf Chagall Wandbilder, Dekorationen und Kostüme für das „Jüdische Theater“. Die staatliche Nachfrage nach seinen Arbeiten ließ in dieser Periode stark nach, da sie nicht mehr in das offizielle politische Kunst- und Künstlerbild passten. Zu dieser Zeit wurden die Unterstützungen der Künstler nach ihrer politischen Brauchbarkeit klassifiziert, in dieser von ihrer Unterstützung stark abgestuften Klassifizierung, landete Chagall ziemlich weit unten, da Malewitsch für diese Klassifizierung verantwortlich war und er nicht viel von Chagall hielt, war Chagall´s Position auch nicht weiter überraschend.

Im Jahre 1921 war Chagall als Zeichenlehrer in der Kriegswaisenkolonie „Malachowka“ bei Moskau tätig. Noch im gleichen Jahr begann er mit der Niederschrift seiner Autobiographie „Mein Leben“, in der er unter anderem die Missachtung seiner künstlerischen Individualität durch den totalitären Staat kritisierte.

1922 verließ Chagall mit seiner Familie Russland in Richtung Berlin, um dort an seine Aufbruchszeit anzuknüpfen und sich mit dem Erlös seiner dort zurückgelassenen Bilder finanziell abzusichern. Gründe für die Ausreise waren neben seinen finanziellen Problemen die mangelnden Zukunftsaussichten. Die Ausreisepässe besorgte ihm und seiner Familie sein Freund Lunatscharski.

Aufbruch - Berlin, Paris und Frankreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Chagall im Sommer des Jahres 1922 in Berlin ankam besuchte er Walden, der in der Zwischenzeit seine zurückgelassenen Bilder verkauft und das erlöste Geld auf ein Konto einbezahlt hatte, das jedoch aufgrund der Inflation in Deutschland wertlos geworden war. Chagall klagte vor Gericht auf Rückgabe von 150 Bildern, als Entschädigung für seine beim Kriegsausbruch zurückgebliebenen Bilder kaufte das Gericht einige davon für ihn zurück.

Noch im selben Jahr begann Chagall im Auftrag des Berliner Kunsthändlers Paul Cassirer Radierungen zu einer Buchausgabe von „Mein Leben“. Am 1. September 1923 siedelte Chagall mit seiner Familie nach Paris über. Er wurde von dem Pariser Verleger Ambroise Vollard, einem Mentor der Kubisten und väterlicher Freund Picassos, den Chagall durch Cendrars kennengelernt hatte, beauftragt „Die toten Seelen“ von Nikolai Gogol zu illustrieren.

Es folgte eine sehr produktive Periode für Chagall, der damit begann, seine durch den Krieg verlorenen Bilder nach Reproduktionen oder aus seinen Erinnerungenen nachzumalen. Durch das Nachmalen der verlorenen Bilder wollte Chagall nicht nur die finanziellen Verluste ausgleichen, sondern auch seiner Vorstellung gerecht werden, nach der in seine Bilder „immer ein Stück seines künstlerischen Ich“ eingegangen sei. So malte er in den darauffolgenden Jahren die meisten seiner Bilder ein zweites Mal.[3]

Im Sommer 1924 reiste Chagall in die Bretagne, wo er zum ersten die Schönheit der dortigen Landschaft entdeckte. Im selben Jahr zog Chagall mit seiner Familie nach Paris, in ein ein Appartement an der Avenue d'Orléans, in welchem Jahre zuvor schon Lenin gewohnt hatte. In Paris veranstaltete der Künstler seine erste Retrospektive.

Vollard beauftragte Chagall im Jahre 1925 mit der Illustration für die Fabeln von Jean de La Fontaine, diese entst. Zu seiner ersten Ausstellung in New York 1926 reiste er nicht an. Im selben Jahr griff Chagall mit seinem Bild „Drei Akrobaten“ erstmals das Zirkusmotiv auf, betört vom Zusammenspiel von Tanz, Theater uns Musik. Eine Mappe mit einer Sammlung von Gouachen, die Chagall 1927 im Auftrag von Vollard anfertigte, wurde „Cirque Vollard“ genannt. Von 1928 bis 1931 war Chagall mit den Radierungen zu den Fabeln von La Fontaine beschäftigt.

Ein Vertrag mit dem Kunsthändler Bernheim entledigte Chagall und seine Familie aller finanzieller Sorgen - die Familie zog in eine Villa um und konnte sich Reisen nach Südfrankreich leisten; außerdem gab es Aufenthalte in der Auvergne und in Savoyen.

Nachdem Vollard Chagall 1930 vorgeschlagen hatte, Illustrationen zur Bibel anzufertigen, reiste dieser 1931 nach Palästina, um sich vor Ort mit den Landschaften der biblischen Welt vertraut zu machen. Insgesamt arbeitete Chagall von 1931 bis 1939 und von 1952 bis 1956 an den Bibel-Motiven.

„Ich kam nach Palästina, um gewisse Vorstellungen zu überprüfen, ohne Fotoapparat, sogar ohne Pinsel. Keine Dokumente, keine Touristeneindrücke, und trotzdem bin ich froh, dort gewesen zu sein. Von weit her strömten sie zur Klagemauer, bärtige Juden in gelben, blauen, roten Gewändern und mit Pelzmützen. Nirgendwo sieht man so viel Verzweifelung und so viel Freude; nirgends ist man so erschüttert und so glücklich zugleich beim Anblick dieses tausendjährigen Haufens von Steinen und Staub in Jerusalem, in Sefad, auf den Bergen, wo Propheten über Propheten begraben liegen.“

Marc Chagall

Nach einer Reise in die Niederlande 1932 hatte Chagall im darauffolgenden Jahr seine erste große Retrospektive in der Kunsthalle von Basel. Chagall reiste im Jahre 1934 nach Spanien und malte noch im gleichen Jahr das Porträt „Bella in Grün“. Im Frühjahr des Jahres 1935 reiste Chagall nach Polen, wo er erkannte, dass die politische Wirklichkeit „eine Übermacht“ darstellte, welcher sich seine Bilder nicht mehr verschließen konnten. Für Chagall wurde in Polen zum ersten Mal die von Deutschland ausgehende Bedrohung für die jüdische Welt spürbar. Chagall war tief erschüttert, als er das jüdische Viertel sah und noch mehr, als er als Augenzeuge mit ansehen musste, wie sein Freund Dubnow auf offener Straße als „Drecksjude“ beschimpft wurde. Diese Eindrücke des Warschauer Ghettos hinterließen bei Chagall tiefe Spuren und schlugen sich noch Jahre später in seinen Bildern nieder, unter anderem in dem Schwarzweiß-Bild „Die Synagoge in Wilna“.

Im Jahre 1937 hielt sich Chagall in Villeneuve-les-Avignon auf und reiste noch im selben Jahr nach Italien. Währenddessen werden auf der Ausstellung „Entartete Kunst“ 59 Werke Chagalls konfisziert. Im darauf folgenden Jahre erneuerte und wiederholte Chagall seine Beschäftigung mit dem Thema der „Kreuzigung“, welches zu jener Zeit als Symbol der Leiden galt sowie das Bild „Die weiße Kreuzigung“, in welchem er seine Entsetzen über die Judenverfolgung und den entflammten Antisemitismus in Frankreich ausdrückt. Im Jahre 1939 hielt sich Chagall an der Loire und in der Provence auf und erhielt den Carnegie-Preis. Während dieser Periode lähmte die Judenverfolgung in Europa durch die Nationalsozialisten sein Schaffen. In mehreren Bildern - so auch in seinem Werk „Die Zeit ist ein Fluss ohne Ufer“ (1930-39) - stellte Chagall die Lähmung durch ein diagonal in den Uhrenkasten gestelltes Pendel dar; die gefährliche Zeit steht für ihn förmlich still. Als im September des Jahres 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, zog Chagall mit seiner Familie von der Loire nach Gordes in Südfrankreich, da ihm die größere Distanz zu Deutschland und dem Kriegsgeschehen auch eine gewisse Sicherheit vor einer möglichen Verhaftung und Deportation verschaffte.

„Wenn es je eine moralische Krise gab, so die der Farbe, der Materie, des Blutes und ihrer Elemente, der Worte und Töne, all jener Dinge, aus denen man ein Kunstwerk erschaft wie auch ein Leben. Denn selbst wenn man eine Leinwand mit Wülsten von Farbe bedeckt, gleichviel, ob dabei Umrisse zu erkennen sind oder nicht - und selbst wenn man Wort und Töne zur Hilfe nimmt -, so entsteht deshalb nicht unbedingt ein authentisches Kunstwerk.“

Marc Chagall

Während Chagalls Aufenthalt in Marseille im Jahre 1941 kam es bei einer Polizeirazzia zu seiner Festnahme. Die drohende Auslieferung der Behörden an die Deutschen konnte durch eine Intervention der Vereinigten Staaten knapp verhindert werden. Das Vichy-Regime bot Chagall keinen Schutz mehr. Obwohl Chagall einige öffentliche Fürsprecher hatte, verließ er mit seiner Familie, mit einer Einladung des „Museum of Modern Art“ in der Tasche, am 7. Mai des gleichen Jahres Frankreich und reiste per Schiff nach Amerika.

„Das Wesentliche ist die Kunst, die Malerei, eine Malerei, die ganz anders ist, als alle Welt sie macht. Aber welche? Wird mir Gott oder sonst jemand die Kraft geben, dass ich den Bildern meinen Atem einhauchen kann, den Atem des Gebetes und der Trauer, des Gebets um Erlösung und Wiedergeburt?“

Marc Chagall: in „Mein Leben“

Emigration - USA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chagall traf mit seiner Familie am 23. Juni, dem Tag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion, in New York ein. Nach einem kurzen Aufenthalt In Preston etwas außerhalb zogen sie in eine kleine Wohnung in New York um. Dort trifft Chagall auch Breton, Léger, Mondrian und Masson wieder, die alle auch in die USA emigriert waren. Im Sommer des Jahres 1942 entwarf Chagall in Mexiko Bühnenbilder und Kostüme für das Balett „Aleko“ zur Musik von Tschaikowsky, welches am 10. September in Mexiko Stadt uraufgeführt wurde. Im Sommer des Jahres 1943 hält sich Chagall wieder in den USA, am Cranberry See (New York), auf. Trotz der großen Entfernung zum Kriegsgeschehen in Europa bewegt ihn dieses sehr. Zu diesem Thema der Schrecken und der Zerstörung des Krieges malte er eine Reihe von Bildern, wie „Der Krieg“ oder „Die Kreuzigung in Gelb“. Am 2. September des Jahres 1944 stirbt seine Frau Bella an einem Virusinfekt. Daraufhin fiel Chagall in eine Depression und war monatelang unfähig zu malen.

„In Amerika habe ich gelebt und gearbeitet in einer Zeit der weltweiten Tragödie, die alle Menschen betroffen hatte. Während die Jahre dahingingen, bin ich nicht jünger geworden. Aber ich konnte in der Atmosphäre der Gastfreundschaft Kraft schöpfen, ohne dass ich die Wurzeln meiner Kunst verleugnen musste.“

Marc Chagall

Im Frühjahr des Jahres 1945 begann Chagall dann allmählich wieder Bilder zu malen; in seinen Bildern wählte er häufig das Motiv der Braut und stattete noch im selben Jahr das Strawinsky-Ballett „Der Feuervogel“ für die Metropolitan Opera in New York aus. Im darauf folgenden Jahr hatte Chagall eine Retrospektiv-Ausstellung im Museum of Modern Art in New York. In einer Vorlesung im Jahre 1946 in der Universität von Chicago sagte er: „Ich bin ein Maler und sozusagen ein unbewusst bewusster Maler. Es sind so viele Dinge im Reich der Kunst, für die schwer Schlüsselwörter zu finden sind. Aber warum eigentlich muß man unbedingt diese Tore zu öffnen versuchen? Manchmal scheint es, dass sie sich von selbst auftun, ohne Anstrengung, ohne Anstrengung, ohne überflüssige Wörte.“ Diese, von ihm angesprochenen, Schlüsselwörte verwendet Chagall als wiederkehrende Symbole in seinen Bildern. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa reiste Chagall 1946 nach Paris. Im Jahre 1947 hatte er wieder eine Ausstellung im „Musée d'Art Moderne“ in Paris und weitere in Amsterdam und London. Daraufhin beschloss Chagall im Sommer des Jahres 1948 endgültig nach Frankreich zurückzukehren.

Rückkehr - Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Chagall mit seiner Familie im August des Jahres 1948 nach Paris zurückkehrte, wohnten sie in Orgevall in der Nähe von Saint-Germain-en-Laye. Chagall hatte mehrere Ausstellungen, im Stedelijk Museum in Amsterdam und in der Tate Gallery in London, außerdem erhielt er seinen ersten Preis für Grafik auf der 25. Biennale von Venedig. Noch im selben Jahr werden Lithografien, an denen Chagall schon in New York gearbeitet hatte, unter dem Titel Arabian Nights veröffentlicht. Im darauf folgenden Jahr zieht Chagall nach Saint-Jean-Cap-Ferrat, in der Nähe von Vence, an der Côte d'Azur und malt noch im selben Jahr Wandmalerein für das Watergate Theatre in London. Im Jahre 1950 zieht Chagall in ein Haus in Saint-Jean-Cap-Ferrat und beschäftigt sich erstmals mit Keramik. Eine Retrospektiv-Ausstellung fand im selben Jahr im Kunsthaus von Zürich statt.

Am 12. Juli des Jahres 1952 heiratete Chagall die Russin Walentina Brodsky, die er nur liebevoll„Vava“ nannte, und die seine weitere Schaffenskraft sehr positiv beeinflusste. Mir ihr reiste er nach Griechenland, um sich auf die Lithographien zu „Daphnis und Chloë“ vorzubereiten, mit denen er vom Kunstkritiker und Verleger Tériade bauftragt worden war. Dieser veröffentlichte im selben Jahr auch die Fabeln von La Fontaine mit Chagalls Illustrationen. Es folgte 1953 eine Ausstellung im Palazzo Madama in Turin; im gleichen Jahr entstanden eine Reihe von Bildern, die Chagall Paris widmete, einem „zweiten Wizebsk“. Darunter waren Bilder wie „Die Seinebrücken“ oder „Das Marsfeld“.

Datei:F-57-Metz-Cathedrale-Chagall.JPG
Abbild der biblischen Kirchenfenster in der Kathedrale von Metz.
Datei:F-57-Metz-Cathedrale-Chagall2.JPG
Abbild weiterer biblischer Kirchenfenster in der Kathedrale von Metz.
Datei:France Reims Cathedral Chagall Coronation Window.jpg
Abbild weiterer biblischer Kirchenfenster in der Kathedrale von Metz.
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Abbild von biblischen Kirchenfenstern in der Franziskanerkapelle (Chapelle des Cordeliers) in Sarrebourg.

„Wenn man in einem Bild ein Symbol entdeckt, so habe ich das nicht gewollt. Es ist ein Ergebnis, das ich nicht gesucht habe. Es ist etwas, was sich hinterher findet und was man nach seinem Geschmack deuten kann.“

Marc Chagall
Datei:Chagallfenster.jpg
Fenster, hinter dem Altar, in der St. Stephan Pfarrkirche von Mainz.

1954 reiste Chagall zum zweiten Mal nach Griechenland und begann die Arbeiten an Daphnis und Chloë, das 1961 erschien. In der Kestner-Gesellschaft in Hannover hatte Chagall 1955 eine Ausstellung; außerdem nahm er an der der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und auch der documenta III im Jahr 1964 in Kassel teil. Ausstellungen in Basel und Bern folgten 1956. In Israel eröffnete er 1957 das Chagall-Haus in Haifa. Die Bibel-Illustrationen erschienen im selben Jahr bei Tériade. Außerdem stattete Chagall das Baptisterium der Kirche von Plateau-d'Assy in Savoyen aus. Im Jahre 1958 stattete Chagall das Ballet „Daphins und Chloë“ von Ravel für die Pariser Oper aus und hielt sowohl in Chicago als auch in Brüssel Vorträge. Zudem entwarf er noch im selben Jahr Glasfenster für die Kathedrale von Metz. Im darauffolgenden Jahr wird Chagall Ehrenmitglied der „American Academy of Letters an Arts“ und bekommt den Ehrendoktor der Universität von Glasgow. Zudem hat er im selben Jahr Retrospektiv-Ausstellungen in Hamburg, München und Paris und malt ein Wandbild für das Foyer des Frankfurter Schauspielhauses.[4]

„Gott, die Perspektive, die Farbe, die Bibel, Form und Linien, Traditionen und das, was man „das Menschliche“ nennt - Liebe, Geborgenheit, Familie, Schule, Erziehung, das Wort der Propheten und auch das Leben mit Christus, all das ist aus den Fugen gegangen. Vielleicht war auch ich mitunter von Zweifeln besessen, und dann malte ich eine ungestülpte Welt, ich trennte die Köpfe meiner Figuren ab, zerlegte sie in Stücke und ließ sie irgendwo im Raum meiner Bilder schweben.“

Marc Chagall

Im Jahre 1960 konnte Chagall bereits die ersten Fenster für die Kathedrale von Metz ausführen und bekam noch im selben Jahr, zusammen mit Oskar Kokoschka, den Erasmus-Preis in Kopenhagen. Im darauf folgenden Jahr bekam Chagall von der Synagoge der Hadassah-Universitätsklinik den Auftrag 12 Fenster umzugestalten. So reiste Chagall, im nächsten Jahr, nach Jerusalem um die Glasfenster einzuweihen. Noch im selben Jahr konnte Chagall seine Arbeiten an den Fenster für die Kathedrale von Metz beenden. Außerdem wurde Chagall Ehrenbürger von Vence. Im Jahre 1963 hat Chagall seine ersten Retrospektiv-Ausstellungen in Japan, Tokio und Kyoto, reiste noch im selben Jahr nach Washington und stellte die Glasfenster für das nördliche Querschiff der Kathedrale von Metz fertig. 1964 reiste Chagall nach New York und malte dort an Glasfenstern im Haus der Vereinten Nationen und an den ersten Fenstern für die Kirche von Pocantica Hill, New York. Außerdem konnte er die Deckengemälde für die Pariser Oper fertigstellen und einweihen.

Im Jahre 1965 arbeitete Chagall an Wanddekoration für Tokio und Tel Aviv und begann noch im selben Jahr an Gemälden für die neue Metropolitan Opera und dem Lincoln Center, beide in New York, zu arbeiten, sowie an Dekoration für Mozart´s „Zauberflöte“. Chagall konnte im darauf folgenden Jahr eine Folge von acht Fenstern für die Kirche von Pocantino Hill fertigstellen und entwarf noch im selben Jahr eine Mosaikwand und zwölf Wandfelder für das israelische Parlamentsgebäude in Jerusalem. In Paris entstanden für dasselbe Gebäude drei mehr als sechs m breite Gobelins. Des weiteren konnten die beiden Wandbilder in der New Yorker Metropolitan Opera angebracht werden. Chagall zog mit seiner Familie noch im selben Jahr von Vence in ein neu erbautes Haus im benachbarten Saint-Paul-de-Vence. Aussermdem schenkte Chagall dem französischen Staat 17 Bilder seiner Biblischen Botschaft. Die französische Regierung beschloss daraufhin den Bau des Musée National Message Biblique Marc Chagall in Nizza, welches 1973 eröffnet wurde. Im Jahre 1967 besuchte Chagall die Premiere von Mozart´s „Zauberflöte“, für welche er Dekorationen und Kostüme entwarf. Außerdem gibt es zwei große Retrospektiv-Ausstellungen in Köln und Zürich zum 80. Geburtstag von Chagall sowie in der Fondation Maeght in Saint-Paul-de-Vence und die Ausstellungen „Message Biblique“ im Louvre und „Chagall théâtre“ in Toulouse. Noch im selben Jahr entwarf Chagall drei große Gobelins für das Parlament in Jerusalem und begann an den Malarbeiten für die Kirchenfenster für die Kirche von Tudeley, Kent. Die Religionszugehörigkeit spielte weder für Chagall noch für seinen Auftrag geber eine entscheidende Rolle; Chagall stattet Kirchen wie Synagogen gleichermaßen aus.

„Ein guter Mensch kann bekanntlich ein schlechter Künstler sein. Aber niemals wird jemand ein echter Künstler, der kein großer Mensch und daher auch kein „guter Mensch“ ist.“

Marc Chagall

Im Jahre 1968 reiste Chagall wieder nach Washington und fing an, die Glasfenster für den Nordumgang der Kathedrale von Metz zu malen. Am 4. Februar des darauf folgenden Jahres war die Grundsteinlegung für die Stiftung „Message Biblique“ in Nizza. Im Juni des selben Jahres reiste Chagall nach Israel um die Gobelins im neuen Parlament von Jerusalem einzuweihen. Im September des Jahres 1970 wurden die Glasfenster im Chor der Fraumünster Kirche in Zürich eingeweiht. Des weiteren gab es die Ausstellung „Hommage á Chagall“ im Pariser Palais. Chagall begann im Jahre 1972 mit dem Mosaik für die First National Bank in Chicago. Im darauf folgenden Jahr wurde das „Musée National Message Biblique Marc Chagall“ in Nizza. Im Frühjahr des Jahres 1974 reiste Changall nach mehr als 50 Jahren wieder nach Moskau und Leningrad (heutiges Sankt Petersburg). Im Juni des selben Jahres wurden in der Kathedrale von Reims die Fenster eingeweiht. Noch im Spätsommer reiste Chagall nach Chicago zur Einweihung des Mosaiks „Die vier Jahreszeiten“.

Im Jahre 1975 wurden Arbeiten auf Papier von Chagall in Chicago ausgestellt. Noch im selben Jahr reiste Chagall für eine zwei jährige Wanderausstellung, welche durch 5 japanische Städte führte, nach Japan. Im Jahre 1977 erhielt Chagall vom Präsidenten der Republik Frankreichs das Große Kreuz der Ehrenlegion. Chagall reiste noch im selben Jahr nach Italien und nach Israel und begann noch im selben Jahr die Fenster für die St. Stephan Pfarrkirche in Mainz zu malen durch Vermittlung des dortigen Pfarrers Klaus Mayer mit den Kirchenfenstern, die ein Zeichen für jüdisch-christliche Verbundenheit und Völkerverständigung darstellen. Chagall konnte bis zu seinem Tod insgesamt neun fertigstellen. Im Jahr darauf gab es eine Ausstellung in Florenz. Im Jahre 1980 gab es eine Ausstellung in New York sowie in Genf.

Im Jahre 1980 wurde die „Psalmen Davids“ im Musée National Message Biblique in Nizza asugestellt. Im darauf folgenden Jahr gab es Graphikausstellungen in Hannover, Paris und Zürich sowie im Jahre 1982 Retrospektiv-Ausstellungen im „Moderna Museet“ in Stockholm und im „Louisana Museum“ in Humlebæk, Dänemark, welche bis März des darauf folgenden Jahres liefen. Im Jahre 1984 gab es Retrospektiv-Ausstellungen im Pariser Centre Pompidou, Nizza, Saint-Paul-de-Vence, Rom und in Basel. Im drauf folgenden Jahr gab es zwei große Retrospektiv-Ausstellungen in der „Academy of Arts“ in London und im „Museum of Art“ in Philadelphia.

Chagall starb am 28. März 1985, im Alter von 97 Jahren, in Saint-Paul de Vence.

Symbole in den Werken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kuh steht bei Chagall für das Leben schlechthin (Milch, Fleisch, Leder, Horn, Kraft). Ein weiteres Lebenssymbol ist der Baum.
  • Der Hahn bedeutet Fruchtbarkeit. Chagall malt ihn meistens in Zusammenhang mit Liebespaaren.
  • Der meist nackt dargestellte Busen symbolisiert für den ausgesprochenen Verehrer von Frauen sowohl Erotik als auch Fruchtbarkeit und Leben.
  • Der Geiger musizierte in Chagalls Heimatstadt Wizebsk an Knotenpunkten des Lebens (Geburt, Hochzeit, Tod).
  • Der Hering (oft auch als fliegender Fisch dargestellt) erinnert an die Tätigkeit von Chagalls Vater in der Fischfabrik.
  • Die Pendeluhr geht zurück auf die bescheidene Wohnstube der Chagalls und stellt die Zeit dar (in der Zeit der Verfolgung an der Loire erscheint das Pendel wie in den Uhrenkasten gerammt).
  • Der Kerzenleuchter symbolisiert den Shabbat (zwei Kerzen), die Menora (siebenarmiger Leuchter) oder den Chanukka-Leuchter und somit das Leben frommer Juden (Chassidim).
  • Fenster betonen die Freiheitsliebe Chagalls, blaue Farbtöne stehen dabei für Transzendenz.
  • Die Häuser von Wizebsk (u.a. auch in den Bildern der Pariser Zeit) symbolisieren das Heimatgefühl des Malers.
  • Die Zirkusszenen stellen die Harmonie von Mensch und Tier dar und entfalten die Kreativität des Menschen.
  • Der gekreuzigte Jesus repräsentiert als Jude meist die Verfolgung der Juden in Europa durch den Nationalsozialismus.

Zitate über Chagall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Er schläft
Nun ist er wach
Ganz plötzlich malt er
Greift eine Kirche mal mit einer Kirche
Greift eine Kuh und malt mit einer Kuh
Einer Sardine
Mit Schädeln Händen Messern
Malt mit dem Nervenseil eines Ochsen
Allen beschmutzten Leiden kleiner
Judenstätte
Zerquält von Liebesbrünsten aus der Tiefe
Russlands
Für Frankreich
Tot Herz und Lüste
Er malt mit Schenkeln
Trägt im Steiß die Augen
Da ist es euer Antlitz
Du bist´s geliebter Leser
Ich bin´s
Er ist´s
Die eigne Braut
Der Krämer an der Ecke
Die Kuhmagd
Hebamme
In Eimern Blut wäscht man Neugeborene
Himmelvoll Irrsinn
Mäuler sprudeln Moden
Der Eiffelturm gleicht einem Pfropfenzieher
Gehäufte Hände
Christus
Er selber Jesus Christus
Am Kreuz hat er die Jugend lang gelebt
Ein neuer Selbstmord jeder neue Tag
Ganz plötzlich malt er nicht mehr
Er war wach
Nun schläft er
Erdrosselt sich mit einem Schlips
Chagall erstaunt
Ihn trägt die Unsterblichkeit“

Blaise Cendrars

„Nach der Tradition der russisch-byzantinischen Ikonenmalerei waren es die Volks-, Plakat- und Schildermaler der weißrussischen Provinz, die von Beginn an am stärksten auf Chagall wirkten. In Paris kamen die frischen Farben der Vauves und die zersplitterten Räume des Kubismus hinzu. Auch wenn Chagall den Ästhetizismus der Mir Iskustwa abgetan hat, so hatte doch der europäische Symbolismus des späten neunzehnten Jahrhunderts durchaus Anteil an seinen sehr persönlichen Visionen; jenen märchenhaften Szenen zwischen Traum und Wirklichkeit, Erinnerung und Prophetie, die ihn bekannt und zum Anreger des Surrealismus machen sollten. Dabei prädestinierte ihn die ausdrucksvolle Agogik seiner Szenen auch zum Theater- und Ballettausstatter. Die Frage, ob Chagalls Malerei episch, allegorisch oder symbolisch aufzufassen sei, wird gegenstandslos angesichts seiner Bedeutung als Maler des kollektiven Traums, in dem die moderne Welt neben der griechischen, jüdischen und christlichen besteht. Seine Glasfenster in aller Welt erscheinen wie eine einzige im Netz der Bleiruten gefangene Vision, eine Sequenz figurierter Brechung. Der Engel des Friedens führte ihm die Hand.“

Stephan Reimertz, zit. nach: Nikolaj Aaron, Marc Chagall, 2003

„Esel oder Kuh Hahn oder Pferd
Bis hin zum Leib einer Geige
Singender Mann ein einzige Vogel
Tanzend behende mit seiner Frau
Paar eingetaucht in seinen Frühling
Gold des Grases Blei des Himmels
Getrennt durch blaue Flammen
Von der Frische des Taues
Das Blut es schillert das Herz es schlägt
Ein Paar der erste Widerschein
Und in einem Schneegewölbe
Zeichnet der volle Rebstock
Ein Gesicht mit Lippen aus Mondlicht
Das nachts nie schläft“

Paul Eluard

„Wenn Chagall malt, weiß man nicht, ob er dabei schläft oder wach ist. Irgendwo in seinem Kopf muss er einen Engel haben“

Pablo Picasso

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Farbtafeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Junges Mädchen auf einem Sofa (Mariaska), 1907, 75 × 92,5 cm (Privatbesitz)
  • Die Familie oder Mutterschaft, 1909, 74 × 67 cm (Privatbesitz)
  • Russische Hochzeit, 1909, 68 × 97 cm (Sammlung E.G. Bührle, Zürich)
  • Die Geburt, 1910, 65 × 89,5 cm (Kunsthaus Zürich)
  • Die Ernte, 1910, 60 × 81 cm
  • Frau mit Blumenstrauß, 1910, 64 × 53,5 cm (Sammlung Helen Seger, New York)
  • Das Modell, 1910, 62 × 51,5 cm (Sammlung Ida Chagall)
  • Ich und das Dorf, 1911
  • Meiner Braut gewidmet. 1911, 61 × 44,5 cm
  • Der heilige Droschenkutscher, 1911-1912, 148 × 118,5 cm (Privatbesitz)
  • Rußland, den Eseln und den Anderen, 1911-1912, 156 × 122 cm (Musée National d'Art Moderne, Paris)
  • Der Soldat trinkt, 1912, 110,3 × 95 cm (Solomon R. Guggenheim Museum, New York)
  • Geiger im Schnee, 1912, 29 × 20 cm (Privatbesitz, Hamburg)
  • Der grüne Geiger, 1912, 195,6 × 108 cm (Solomon R. Guggenheim Musem, New York)
  • Der Geiger, 1911–1914 (Kunstsammlung NRW, Düsseldorf)
  • Der liegende Dichter, 1915, 77 × 71,5 cm (Tate Gallery, London)
  • Das Friedhofstor, 1917, 87 × 68,5 cm (Privatbesitz,)
  • Das blaue Haus, 1917, 66 × 97 cm (Musée des Beaux Arts, Lüttich)
  • Der Spaziergang, 1917–1918 (Schloss Michailowski, Sankt Petersburg)
  • Das Fenster, 1924, 98 × 72 cm (Kunsthaus Zürich)
  • Doppelbildnis, 1924, 130 × 94 cm (Privatbesitz)
  • Das bäuerliche Leben, 1925, 100 × 81 cm (Albright Know Art Gallery, Bufallo, New York)
  • Liebespaar unter Lilien, 1922-1925, 116,3 × 89,3 cm (Sammlung Evelyn Sharp, New York)
  • Der Bär und der Gartenfreund, 1926-1927, 49,5 × 40 cm
  • Die Zeit ist ein Fluß ohne Ufer, 1930-1939, 100 × 81 cm, Museum of Modern Art, New York
  • Die Akrobatin, 1930 (Musée National d'Art Moderne, Paris)
  • Die Kunstreiterin, 1931, 100 × 82 cm (Stadelijk Museum, Amsterdam)
  • Die weiße Kreuzigung, 1938, 155 × 140 cm (The Art Institut of Chicago)
  • In der Dämmerung, 1938-1943, 100 × 79 cm (Privatbesitz, Basel)
  • Der Engelsturz, 1923-33-47, 148 × 189 cm
  • Der Engelsturz, 1923–1947 (Kunstmuseum Basel)
  • Die Madonna mit dem Schlitten, 1947 (Stedelijk Museum, Amsterdam)
  • Die Nacht, 1953, 146 × 114 cm (Privatbesitz)
  • Die Seinebrücken, 1954 (Kunsthalle Hamburg)
  • Das Marsfeld, 1954/55 (Museum Folkwang, Essen)
  • Das weiße Fenster, 1955, 150 × 119,5 cm (Privatbesitz,
  • Moses zerbricht die Gesetzttafeln, 1955-1956, 228 × 156 cm (Wallraf-Richartz-Museum, Köln)
  • Die Radfahrer, 1957, 152 × 100 cm (Privatbesitz)
  • Commedia dell’arte, 1959 (Städtische Bühnen Frankfurt, Foyer)
  • Strauß und roter Zirkus, 1960, 197 × 130 cm (Privatbesitz)
  • Bühnenbilder für Die Zauberflöte, 1967 (Metropolitan Opera, New York)
  • Der Zauberer 1968, 140 × 148 cm (Privatbesitz)
  • Biblische Botschaft, 17 Werke (Musée National Message Biblique Marc Chagall, Nizza)
  • Die große Parade, 1979/80 (Pierre Matisse Gallery, New York)

Schwarzweiß[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Tote, 1908, 69 × 87 cm (Privatbesitz)
  • Stillleben mit Lampe, 1910, 81 × 45 cm (Galerie Rosengarten, Luzren)
  • Das Esszimmer, 1910, 17,3 × 10,5 cm (Privatbesitz, Deutschland)
  • Der Sabbat, 1910, 90 × 90,5 cm (Wallraf-Richartz-Museum, Köln)
  • Die Bäckersfrau, 1910-1911, 60 × 75 cm (Sammlung Rondinesco, Paris)
  • Der Bäcker, 1911-1912, 27,9 × 18 cm (Privatbesitz, Deutschland)
  • Bärtiger Mann, 1911, 45 × 20 cm (Privatbesitz)
  • Intérieur Ⅱ (Paar mit Ziege), 1911, 100 × 180 cm (Privatbesitz)
  • Mann am Tisch mit Katze, 1911, 20 × 28,3 cm (Wallraf-Richartz-Museum, Köln)
  • Akt mit Kamm, 1911, 33,5 × 13,5 cm (Privatbesitz, Basel)
  • Akt mit erhobenem Arm, 1911, 30 × 20 cm (Privatbesitz, Basel)
  • Der Trinker, 1911-1912, 85 × 115 cm (Sammlung Hans Neumann, Caracas, Venezuela)
  • Der Dichter Mazin, 1911-1912, 73 × 54 cm (Sammlung Ida Meyer-Chagall, Basel)
  • Adam und Eva, 1911-1912, 27,5 × 24 cm (Privatbesitz, Basel)
  • Hommage à Apollinaire, 1911-1912, 209 × 198 cm (Stadelijk van Abbe-Museum, Eindhoven)
  • Ich und das Dorf, 1911-1912, 191,2 × 150,5 cm (Museum of Modern Art, New York)
  • Lisa mit der Mandoline, 1914, 38 × 50 cm (Sammlung Ida Meyer-Chagall, Basel)
  • Der Zeitungsverkäufer, 1914, 98 × 78,5 cm (Sammlung Ida Meyer-Chagall, Basel)
  • Festtag, 1914, 100 × 80,5 cm (Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf)
  • Das Liebespaar in Grau, 1916, 69 × 49 cm (Privatbesitz, Paris)
  • Bella und Ida am Fenster, 1916, 56,5 × 45 cm (Sammlung Ida Meyer-Chagall, Basel)
  • Die Uhr, 1915, 56 × 43 cm (Privatbesitz, Köln)
  • Selbstbildnis, 1917, 32 × 29,5 cm (Privatbesitz, Köln)
  • Schwarzwald, 1922, 43 × 29 cm (Privatbesitz, Frankreich)
  • Sonntag, 1925, 84 × 72 cm (Privatbesitz, Bremen)
  • Der Vater am Tisch, 1925, 64 × 48,5 cm (Privatbesitz)
  • Der Spaziergang, 1925, 55,4 × 38,7 cm (Joachim Sedlmayr-Familienstiftung, Glarus, Schweiz)
  • Kindheitserinnerungen, 1925, 79 × 84 cm (Sammlung Dr. und Mrs. William Landmann, Toronto, Kanada)
  • Metzger. 1925-1926, 65 × 53 cm (Kunsthaus Zürich)
  • Akt, um 1927, 51 × 64 cm (Sammlung Louis Franck, London)
  • Die Kunstreiterin, 1927, 51 × 62 cm (Privatbesitz, Bern)
  • Der Leuchter, 1929, 100 × 81 cm (Privatbesitz, Frankreich)
  • Die Liebenden im Flieder, 1930, 128 × 87 cm (Sammlung Richard S. Zeisler, New York)
  • Mutter und Tochter in Peyra Cava, 1931, 63 × 75,5 cm (Privatbesitz)
  • Die Synagoge in Wilna, 1935, 83 × 63,5 cm (Privatbesitz)
  • Porträt Bella in Grün, 1934-1935, 100 × 81 cm (Stadelijk Museum, Amsterdam)
  • Die Gefährten Charlots, 1937-1939, 48 × 53 cm (Sammlung Franz Meyer, Basel)
  • Das grüne Auge, 1944, 58 × 51 cm (Sammlung Ida Meyer-Chagall, Basel)
  • Die rote Sonne, 1949, 140 × 98 cm (Besitz des Künstlers)
  • Blumenstillleben (Mimosen und Sonne), 1949, 79 × 57 cm (Von der Heydt-Museum, Wuppertal)
  • Die schöne Rothaarige, 1949, 114 × 98 cm (Privatbesitz)
  • König David, 1951, 197 × 133 cm (Privatbesitz)
  • Moses mit dem Gesetzestafeln. 1950, 75 × 63 cm (Privatbesitz, Schweiz)
  • Der Stall im Schnee, 1948-1952, 50,5 × 40,5 cm (Privatbesitz)
  • Paar mit Vogel, 1952, 31 × 32 cm (Privatbesitz)
  • Die Klagen des Jeremias, 1956, 32,9 × 26 cm (Musée National Message Biblique Marc Chagall, Nizza)
  • Die Liebenden von Vence, 1957, 71 × 99 cm
  • Der Krieg, 1964-1966, 163 × 231 cm (Kunsthaus Zürich)
  • Pan, 1964, 86 × 70 cm (Privatbesitz, Bern)
  • Bildnis Vava, 1966, 162 × 114 cm (Sammlung Walentina Chagall, Saint-Paul de Vence, Frankreich)
  • Der Winter, 1966, 162 × 114 cm (Privatbesitz)
  • Die Liebenden am Fenster, unbekannt, unbekannt (Privatbesitz)

Kirchenfenster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Biblische Kirchenfenster, 1968 (Kathedrale von Metz)
  • Biblisches Kirchenfenster Die Wiederkunft Christi, 1972 (Eismeerkathedrale, Tromsø, Norwegen)
  • Biblische Kirchenfenster, 1974 (Kathedrale Notre-Dame, Reims)
  • 9 biblische Kirchenfenster, 1978–1985 (St. Stephan, Mainz)
  • Kirchenfenster, 1967–1985 (All Saints Church, Tudeley, Grafschaft Kent)
  • Biblische Kirchenfenster (Franziskanerkapelle (Chapelle des Cordeliers), Sarrebourg, Frankreich)

Mosaiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paar mit Vogel, 1952, 21 × 32 cm (Privatbesitz)
  • Die schwarze Vase, 1955, Höhe 38 cm (Privatbesitz)
  • Der Prophet Elias, 1970, 715 × 570 cm (Musée National Message Biblique Marc Chagall, Nizza)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Longus: Daphnis und Chloe. Prestel Verlag, München 2004. ISBN 3-7913-3245-7 Flexo
  • Longus: Daphnis und Chloe. Prestel Verlag, München 2003. ISBN 3-7913-2989-8 Mini
  • Roland Doschka: Zum 100. Geburtstag. Gouachen und Aquarelle. Prestel Verlag, München 1996. ISBN 3-7913-1753-9
  • Brigitta Höpler: Chagall. Das Leben ist ein Traum. Prestel Verlag, München 1998. ISBN 3-7913-1953-1
  • Elisabeth Lemke: Welche Farben hat das Paradies. Bilder zur Bilder. Prestel Verlag, München 2000. ISBN 3-7913-2418-7
  • Franz Meyer, Marc Chagall. Leben und Werk, (DuMont-Schauberg) Köln 1961
  • Werner Haftmann, Marc Chagall, (DuMont) Köln 1977, ISBN 3-7701-0453-6
  • Marc Chagall. Die großen Gemälde der Biblischen Botschaft, (Belser) Stuttgart/Zürich 1986, 3. Auflage 1992, ISBN 3-7630-2082-9
  • Bella Chagall, Brennende Lichter, (Rowohlt) Reinbek bei Hamburg 1966 (mit 39 Zeichnungen von Marc Chagall)
  • Nikolaj Aaron, Marc Chagall., (rororo-Monografie) Reinbek 2003, ISBN 3-499-50656-4 Leseprobe
  • Marc Chagall / Klaus Mayer, Ich stelle meinen Bogen in die Wolken. Die Chagall-Fenster zu St. Stephan in Mainz, (Echter) Würzburg 1979, ISBN 3-429-00616-3
  • Wolfgang Maier-Preusker, Die originalgraphischen Künstlerplakate und ihre Varianten. Ausstellungskatalog für die Wanderausstellung in Luxemburg, Bonn, Lindau, Herford, Oldenburg, Budapest, Salzburg usw. mit komplettem Werkkatalog, Auflage 1995, 2002 und 2005.
  • Friedrich Corenstein, Malen, wie die Vögel singen. Ein [biographischer] Chagall-Roman. Aus dem Russischen von Renate Horlemann. Berlin, 1996. ISBN 3-351-02363-4.
  • Chagall in neuem Licht, Hatje Canz Verlag, Ostfildern 2006. ISBN 3-7757-1845-1. Herausgegeben vom Museum Frieder Burda, Baden-Baden. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Werner Haftmann, Marc Chagall, (DuMont) Köln 1977, ISBN 3-7701-0453-6
  2. Nikolaj Aaron, Marc Chagall., (rororo-Monografie) Reinbek 2003, ISBN 3-499-50656-4
  3. a b Franz Meyer, Marc Chagall. Leben und Werk, (DuMont-Schauberg) Köln 1961
  4. http://www.art-perfect.de/marc_chagall.htm

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marc Chagall – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Symbole in den Werken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kuh steht bei Chagall für das Leben schlechthin (Milch, Fleisch, Leder, Horn, Kraft). Ein weiteres Lebenssymbol ist der Baum.
  • Der Hahn bedeutet Fruchtbarkeit. Chagall malt ihn meistens in Zusammenhang mit Liebespaaren.
  • Der meist nackt dargestellte Busen symbolisiert für den ausgesprochenen Verehrer von Frauen sowohl Erotik als auch Fruchtbarkeit und Leben.
  • Der Geiger musizierte in Chagalls Heimatstadt Wizebsk an Knotenpunkten des Lebens (Geburt, Hochzeit, Tod).
  • Der Hering (oft auch als fliegender Fisch dargestellt) erinnert an die Tätigkeit von Chagalls Vater in der Fischfabrik.
  • Die Pendeluhr geht zurück auf die bescheidene Wohnstube der Chagalls und stellt die Zeit dar (in der Zeit der Verfolgung an der Loire erscheint das Pendel wie in den Uhrenkasten gerammt).
  • Der Kerzenleuchter symbolisiert den Shabbat (zwei Kerzen), die Menora (siebenarmiger Leuchter) oder den Chanukka-Leuchter und somit das Leben frommer Juden (Chassidim).
  • Fenster betonen die Freiheitsliebe Chagalls, blaue Farbtöne stehen dabei für Transzendenz.
  • Die Häuser von Wizebsk (u.a. auch in den Bildern der Pariser Zeit) symbolisieren das Heimatgefühl des Malers.
  • Die Zirkusszenen stellen die Harmonie von Mensch und Tier dar und entfalten die Kreativität des Menschen.
  • Der gekreuzigte Jesus repräsentiert als Jude meist die Verfolgung der Juden in Europa durch den Nationalsozialismus.