Benutzer:Zeniatta/Erstbegehung

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Eiger Nordwand mit der Heckmair Route (2) und der John Harlin Route (3)

Eine Erstbegehung im bergsteigerischen Sinne ist die erste Durchsteigung einer undurchstiegenen Wand (z.B die erste Durchsteigung der Eiger Nordwand, 1938) an einem bereits bestiegenen Gipfel (z. B. Erstbesteigung des Eiger, 1858) oder die erste Durchsteigung einer neuen Route an einer bereits durchstiegenen Wand (z. B. die John Harlin Route der Eiger Nordwand, 1966). Bei der Durchsteigung einer neuen Route wird nach dem Stil der Begehung unterschieden: erste Begehung (ohne Spezifizierung des Begehungsstils), unter Verwendung von Hilfsmitteln (z.B. unter Benützung von Haken als Fortbewegungshilfe (A0)), ohne Verwendung von Hilfsmitteln (erste freie Begehung), im Alleingang (Solo Begehung). Weitere Unterscheidungen sind erste Winterbegehung und erste Begehung einer Frau. Die Stilattribute sind kombinierbar, z. B. erste free solo Begehung im Winter durch eine Frau. Gemäß der Charta des DAV, des OeAV und des AVS sollen Erstbegeher und Erstbegeherinnen Verantwortung zeigen gegenüber der örtlichen Bergsportgemeinschaf sowie den Bedürfnissen kommender Generatonen. Die klettersportlichen Traditionen einer Region stellen einen besonderen Wert dar. Sie beinhalten eine Vielfalt der Stile und lokalen Besonderheiten. Diese sollen erhalten und gemeinschaftlich weiterentwickelt werden. [1][2]

Erstbegehungen die das Klettern nachhaltig beeinflusst haben

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An dieser Stelle sind einige Erstbegehungen zusammengefasst, die das Klettern als solches nachhaltig beeinflussten. Nicht berücksichtigt sind Erstbegehungen von großer lokaler Bedeutung, solche die zwar beeindruckend sind, das Klettern aber nicht veränderten, von Eiskletterrouten sowie des Höhenbergsteigens.

Campanile Basso

Mit der Philosophie des kompromisslosen Freikletterns gelang Paul Preuß am 28. Juli 1911 die Besteigung des Campanile Basso. Ohne Seil, allein, erreichte er durch die Ostwand in nur zwei Stunden den Gipfel. Diese Leistung ging als eine der kühnsten Erstbegehungen in die Annalen des Kletterns ein. Tita Piaz gab ihm den Spitznamen „Herr des Abgrunds“, Angelo Dibona sagte: „Obwohl sie kurz ist, ist sie die eindrucksvollste Route der Dolomiten“.[3]

Hans Dülfer gilt als Pionier moderner Fels– und Seiltechnik. Damit stellte er sich in bewußten Gegensatz zu den Verächtern künstlicher Hilfsmittel. Er stieg mit W. Schaarschmidt am 15. Juni 1912 als Erster durch die als unkletterbar geltende Fleischbank-Ostwand. Mit Hilfe des von ihm erfundenen Schrägabseilens konnte er unkletterbare Felspassagen durch einen Seilzug-Queergang umgehen.[4] Dülfer hielt aber nicht die Queergangspassege als die Schlüsselstelle der Wand sondern den Kamin in den Aussriegsrissen.[5]

Die Civetta-Nordwestwand, bekannt als die Wand der Wände, stand in den 1920er Jahren im Mittelpunkt des alpinistischen Interesses. Emil Solleder und Gustav Lettenbauer durchstiegen am 7. August 1925 erstmal die über 1000 Meter hohe Wand ohne Biwak in nur 15 Stunden und mit nur 12 Haken. Mit dieser Route wurde erstmals der 6. Grad in großen Wänden der Alpen erreicht.[6]

Große Zinne Nordwand: Hasse/Brandler (4), Comici/Dimai (6)

Vom 12. bis 14. August 1933 durchstieg Emilio Comici mit den Brüdern Angelo und Giuseppe Dimai die Nordwand der Großen Zinne. Bei dieser Durchsteigung verwendeten sie 90 Haken, Steigschlingen und 40 Karabiner. Mit dieser Tour war die damals begehrteste Wand der Dolomiten durchstiegen. Die in einigen Seillängen hakentechnische Kletterei löste in der damaligen Bergsteigerszene eine Stil-Diskussion aus.[7]

Die Erstbegehung gelang vom 22. bis 24 Juli 1038 durch Anderl Heckmair und Ludwig Vörg, sowie Fritz Kasparek und Heinrich Harrer. Die beiden Seilschaften waren getrennt in die Wand eingestiegen, schlossen sich aber nach einem gemeinsam überstandenen Lawinenabgang zu einer Seilschaft zusammen. Nach zwei Biwaknächten und drei gemeinsamen Klettertagen bei schlechter Witterung und unter ständigen Lawinenabgängen erreichten sie um halb vier Uhr in der Nacht den Gipfel des Eigers zum ersten Mal über die 1800 m hohe Nordwand.[8]

Eine Direttissima durch die vielleicht beeindruckendste und bekannteste Wand der Dolomiten gelang vom 6. bis 11. Juli 1958 Dietrich Hasse, Lothar Brandler, Jörg Lehne und Siegi Löw in fünf harten Tagen. Hatte die Tour zu Zeiten der Erstbegeher noch lange Freikletterpassagen zwischen den damals schwierigsten hakentechnischen Abschnitten, wurde sie danach überwiegend eine Technotour. Die erste freie Begehung der „Hasse/Brandler“ holte sich 1987 Kurt Albert zusammen mit Gerold Sprachmann. Das Free Solo von Alexander Huber 2002 war ebenso ein Meilenstein.

Am 6. und 7. Juli 1968 gelang Reinhold Messner mit seinem Bruder am Mittelpfeiler des Heiligkreuzkofel die schwerste Kletterstelle seines Lebens. Sie wird heute je nach Quelle zwischen VII+ und VIII bewertet. Die erste Wiederholung dieser Route gelang Heinz Mariacher 1978, allerdings mit einer leichteren (VII-) Umgehung der Schlüsselstelle. Die erste freie Wiederholung der Schlüsselstelle gelang erst 1988 Andreas Orgler und Otti Wiedmann.[9] Messner schreibt dazu folgende Zeilen."Ich stand 35 Meter senkrecht über meinem Bruder. Nun war endgültig Schluss. Eine glatte Platte, in der keine Ritzen und kaum Griffe waren, versperrte mir den Weg. Vier Meter weiter oben sah ich einen Riss. Bis dorthin musste ich kommen! Ich versuchte es wieder und wieder. 30 Minuten lang. Ich bin keinen Zentimeter höher gekommen. Wieder trocknete ich die Fingerspitzen. Es musste gehen! Nur diese vier Meter! Hoch oben war ein kleiner Griff. Als ich ihn hatte, konnte ich nicht mehr zurück. Ich setzte den rechten Fuß hoch, aufstehen – ein Balanceakt –, mit der linken Hand die abschüssige Leiste erreichen und durchziehen. Es folgten ein paar hektische Bewegungen, und ich stand hechelnd auf einem Standplatz unter einem handbreiten Riss.[10]

1975: Streitberger Schild Adolf-Rott-Gedächtnis-Weg

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Der Begriff Rotpunkt wurde durch Kurt Albert geprägt. Durch einen Besuch im Klettergebiet Sächsische Schweiz im Jahr 1973 wurde er inspiriert, Routen seiner Heimat, der im Klettergebiet Nördlicher Frankenjura frei zu klettern. Er markierte alte Routen, die bis dahin nur technisch geklettert worden waren, mit einem roten Punkt am Einstieg, wenn ihm eine freie Begehung gelungen war. Die erste von Albert mit einem roten Punkt versehene Route ist der Adolf-Rott-Ged.-Weg am Felsen Streitberger Schild im Frankenjura.[11]

Am 02. Juni 1977 gelang Helmut Kiene mit Reinhard Karl im Wilden Kaiser die Erstbegehung der Pumprisse, einer der ganz großen Kletter-Meilensteine im Alpenraum. Mit dieser Erstbegehung der rund 300 Meter langen Rissreihe am Südostpfeiler der Fleischbank war die offiziell erste Route im VII. Grad eröffnet. Die Route wurde nur mit Klemmkeilen abgesichert, was auch ein Novum war. Da die Route signifikant schwerer war als die benachbarten Rebitschrisse (VI+), erzwang Kiene durch einen Artikel im DAV Mitteilungsblatt die Öffnung der bis dahin geschlossenen, sechsgradige UIAA-Schwierigkeitsskala nach oben.[12]

Kletterer im Queergang der Pichenibule

Jacques Perrier war einer der Ersten der neue Routen von oben mit Bohrhaken ausstattete. Er seilte sich über einen Wandabschnitt der Verdonschlucht ab und suchte nach einer kletterbaren Linie. Anschliessend platzierte er die Bohrhaken. Kompromislos wurden Bohrhaken auch neben natürliche Sicherunsmöglichkeiten gesetzt, was eine große Diskussion in der Kletterscene entfachte. Seine bekannteste Route ist wohl Pichenibule. Sie wurde 1977 von unten erstbegangen aber dann mit Bohrhaken nachgerüstet. Sie wird als eine der ersten Sportkletterrouten der Welt angesehen.[13]

Heinz Mariacher prägte Ende der 1970er, Anfang 1980er Jahre maßgeblich den Begehungsstil in großen Dolomitemnwänden. In freier Kletterei, unter Verzicht auf Bohrhaken und künstlichen Fortbewegungsmitteln eröffnete er mit Luisa Iovane mehrere Routen durch die Plattenzonen der Marmolata Südwand, wie z. B. 1979 Don Quixote“ und 1980 Abrakadabra. Er kletterte ins Unbekannte, nicht an mit Keilen abzusichernden Risslinien, sondern ins unvorhersehbare Plattengelände, und das ohne Bohrhaken. Zusammen mit Luisa gelang ihm 1982 jene Linie, für die man ihn kennt: Moderne Zeiten, eine der weltweit wichtigsten, weil wegweisenden Erstbegehungen der letzten Jahrzehnte. Es war mehr als eine Route, es war ein Statement, ein bis heute gültiger Maßstab, dass die Schwierigkeit nie vom Stil zu trennen ist.[14]

1982: Rotwand Südwand Hermann-Buhl-Gedächtnisführe

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Anfang September 1958 zu durchsteigen Dietrich Hasse und Lothar Brandler, die Rotwand Südwand unter Verwendung von 180 Haken samt Bohrhaken, Holzkeilen und Trittschlingenständen. Pete Livesey und Nico Mailänder versuchten diese berühmte Hakenrassel der Hermann-Buhl-Gedächtnisführe frei zu klettern. Es gelang nicht ganz, aber allein die Idee war bahnbrechend und initiierte die freie Begehung vieler Technoklassiker. Hainz Mariacher holte sich zwei Jahre später die erste freie Begehung dieser Route.[14]

Ab Anfang der 1980er Jahre bis zu seinem Unfalltod 1992 zählte Wolfgang Güllich zu den besten Kletterern der Welt. Seine Route Action Directe im Klettergebiet Nördlicher Frankenjura setzte neue Masstäbe im Sportklettern mit nur drei Wiederholungen in den ersten 10 Jahren. Sie eröffnete den 11ten Grad, für den sie mittlerweile als Referenz gilt. Seit der Erstbegehung 1991 bis 2023 wurde Action Directe 32 Mal wiederholt, 2020 von der ersten Frau, der Französin Melissa Le Nevé. Da die Route sehr fingerlastig ist, entwickelte Güllich für sein Training das Campusboard.[15]

1994: Alpen Trilogie mit End of Silence, Des Kaisers neue Kleider und Silbergeier

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1994 entstanden in drei Regionen der Alpen gleich drei Mehrseillängen Erstbegehungen im 10 Grad: Thomas Huber gelang End of Silence am Feuerhörndl in den Berchtesgadener Alpen, Beat Kammerlander durchstieg die Route Silbergeier im Rätikon und Stefan Glowacz zog einen Schlussstrich unter sein Langezeitprojekt Des Kaisers neue Kleider am Fleischbankpfeiler im Wilden Kaiser. Die drei Extremkletterrouten gelten als Meilenstein im Sportklettern und gingen als Alpen Trilogie in die (Kletter)-Geschichtsbücher ein. Das Sportklettern war endgültig in längeren Routen etabliert. Eine Diskussion um die Vermarktung dieser Erstbegehungen setzte ein.[16] 2012 kletterte Babsi Zangerl als erste Frau alle drei Routen frei.

Der damals relativ unbekannte Ötztaler Hansjörg Auer durchstieg die Route Weg durch den Fisch an der 800 m hohen Marmolata-Südwand in weniger als drei Stunden Free Solo. Die 37 Seillängen lange Route ist mit IX- bewertet und gehört immer noch zu den anspruchsvolleren Routen in den Alpen. Nach eigenen Angaben hatte Auer sich lediglich am Tag zuvor einmal in die Route abgeseilt, um die einzelnen Abschnitte zu inspizieren.[17]

Der Tscheche Adam Ondra gehörte bereits im Alter von 13 Jahren zur Kletter-Weltspitze. Mit der Erstbegehung der extrem überhängenden Route Silence in einer Höhle bei Flatanger in Norwegen gelang ihm 2017 ein Durchbruch in der Geschichte des Sportkletterns: eine 12 auf der UIAA-Skala. Silence war damals die schwerste Route der Welt. Da sie bis 2023 noch nicht wiederholt wurde, kann der vorgeschlagene Schwierigkeitsgrad noch nicht bestätigt werden (Stand 2023).[18]

Vorgehensweise der Durchführung einer Erstbegehung

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Eine neuen Route zu finden, die Durchstiegen werden kann, ist ein kreativer Akt.[19] Wenn diese einen homogenen Charakter aufweist, bei homogenen Schwierigkeiten, ist dies ein wesentlicher Pluspunkt für die Qualität der Route. Eine Erstbegehung wird nur als solche anerkannt, wenn der Kletterer die Route in einem anerkannten Begehungsstil durchstiegen hat. Nach einer erfolgreichen Begehung gibt der Erstbegeher der Route einen Namen und bewertet ihre Schwierigkeit nach einer Schwierigkeitsskala. Neurouten werden meist in Kletterführern aber auch in Fachzeitschriften oder auf Internet-Kletterseiten veröffentlicht.

Vorbereitung einer Erstbegehung

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Erstbegehungen sollten nur durchgeführt werden, wenn dies naturverträglich möglich ist und sie im Einklang stehen mit den örtlichen Regelungen, den Wünschen der Grundbesitzer und dem religiösen Empfnden der lokalen Bevölkerung.[1] Bevor eine neue Route begangen wird, wird die Linienführung in Augenschein genommen. Das erfolgt durch genaues Studium des gewählten Wandabschnittes oder des geplanten Routenverlaufes von unten, meist mit Hilfe eines Fernglases. Bei kurzen Routen (z.B. in Klettergärten) ist es auch möglich über die geplante neue Linie abzuseilen. DAV und OeAV empfehlen Erstbegehern folgende Punkte zu berücksichtigen:[2]

  • Bei Erstbegehungen müssen die lokalen Gegebenheiten, Aspekte des Natur- und Umweltschutzes und gegebenenfalls gesetzliche Vorgaben beachtet werden.
  • In diesem Rahmen kann der Erstbegeher seinen Erschließungsstil und den Absicherungsstandard seiner Führe frei wählen.
  • Der Erstbegeher verzichtet darauf, den Fels durch das Schlagen und Anbringen von Haltepunkten zu verändern.
  • Der selbstständige Charakter von benachbarten Kletterführen sollte möglichst wenig beeinträchtigt werden. Insbesondere Abenteuerrouten dürfen durch „Kreuzen“, Abseilpisten o.Ä. nicht entschärft werden.
  • Erstbegehungen von alpinen Routen werden grundsätzlich von unten durchgeführt. In gängigen Plaisirklettergebieten können Routen auch von oben eingerichtet werden.
  • Der DAV und OeAV sehen für Kurs- und Ausbildungszwecke und zum Einstieg ins Felsklettern das Einrichten von geeignete Routen als sinnvoll an. Klassiker dürfen dahingehend jedoch nicht umgebaut werden.

Einrichtung von neuen Routen

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Wer mit Bohrhaken in einem Klettergarten oder im Gebirge eine Route erschließt oder saniert, eröffnet juristisch gesehen derzeit keinen Verkehr und begründet damit keine Verkehrssicherungspflicht. Da aber damit zu rechnen ist, dass die Route auch von anderen Kletterern begangen wird, muss beim Anbringen der Haken sorgfältig und gewissenhaft gehandelt werden.[2] Einrichten bedeutet, die neue Route mit Bohrhaken abzusichern und zwar durch Bohrhaken an den Ständen und als Zwischensicherungen. Dazu wird mit einer Akkubohrmaschine Löcher in den Fels gebohrt, in diese werden mit Schnellbinder die Haken zementiert.

Erste Begehung einer neuen Route

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Alpine Routen und Abenteuer Routen

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Erstbegehungen von alpinen Routen sollten grundsätzlich von unten durchgeführt werden.[2] Zur Sicherung werden primär mobile Sicherungsmittel und geschlagene Haken verwendet. Geschlagen Haken werden von den Erstbegehern meist wieder entfernt. Bohrhaken werden nur in Ausnahmefällen gesetzt. Mit diesen Maßnahmen bleibt der Charakter der Route auch für Wiederholer erhalten.[1]

In Trad Routen werden ausschließlich mobile Sicherungmittel eingesetzt. Standsicherungen durch Bohrhaken sind möglich. Sowohl bei der Erstbegehung als auch bei einer anerkannten Wiederholung werden die Sicherungen aus der Kletterstellung heraus angebracht. Sehr schwere Trad Routen Toprope zu trainieren ist usus. Jacopo Larcher meinte, als er die Route Meltdown, von Beth Rodden im Jahre 2008 im Yosemite Valley erstbegangen, am dritten Tag im Toprope sauber durchsteigen konnte: „Danach dachte ich naiverweise, dass es im Vorstieg schnell gehen würde, aber das Legen der mobilen Sicherungen verleiht der Sache zusätzlich Würze und macht die Route definitiv deutlich schwieriger“.[20]

Sportkletterrouten

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Sportkletterrouten sind meist gut mit Bohrhaken abgesichert. Die Person, welche die Bohrhaken setzt, erschliesst die Route. Die Erschliessung erfolgt bei kurzen Sportkletterrouten häufig von oben, eine Erschliessung von Mehrseillängen Routen erfolgt meist von unten. Die Route wird von der Person erstbegangen, der die erste freie Begehung gelingt, d. h. eine Begehung der gesamten Route von unten, im Vorstieg, ohne Benutzung der Haken zur Fortbewegung (→ Hauptartikel Begehungsstil). Sind bei der Begehung der Route die Expressets schon in die Haken eingehängt, spricht man von einer Rotkreis Begehung, sind keine Expressets in der Haken, spricht man von einer Rotpunkt Begehung. Mit Hilfe einer kleinen Schlinge, die in den ersten Haken gebunden wird, markiert der Erschliesser die Route als noch nicht frei durchstiegen. Dieses Zeichen wird normalerweise von allen respektiert, und es wird von Begehungsversuchen Abstand genommen. Wird die Schlinge vom Erschliesser entfernt, ist die Route für potentielle Erstbegeher frei gegeben.

  1. a b c Tirol Deklaraton Punkt 9 – Erstbesteigungen und Erstbegehungen. Alpenverein Südtirol, abgerufen am 29. November 2023.
  2. a b c d Andi Dick: Erstbegehungs- & Sanierungs-Charta für Felskletterrouten. In: bergundsteigen. Abgerufen am 29. November 2023.
  3. Alessandro Ghezzer: La conquista del Campanil Basso. 11. Januar 2004, abgerufen am 30. November 2023 (italienisch).
  4. Heinrich Klier: Der Bergsteiger Hans Dülfer. Mitteilungen des OeAV 1956, Heft 3, Seite 26 von, Heft 3, 1956, S. 26.
  5. Walter Pause, Jürgen Winkler: Im extremen Fels: 100 Kletterführen in den Alpen. 2. überarbeitete Auflage. BLV-Verlagsgesellschaft, 1977, ISBN 978-3-405-11742-9, S. 108.
  6. Walter Pause, Jürgen Winkler: Im extremen Fels: 100 Kletterführen in den Alpen. 2., neubearb. Auflage. BLV-Verlagsgesellschaft, München Bern Wien 1977, ISBN 978-3-405-11742-9, S. 158.
  7. Ivo Rabanser: Reinhold Messners Kletterfavoriten: auf den Spuren der Bergsteigerlegende in den Dolomiten. Bruckmann, München 2011, ISBN 978-3-7654-5440-0.
  8. Anderl Heckmair: Ausstiegsrisse – Die Durchsteigung 1938. In: Daniel Anker (Hrsg.): Eiger – Die vertikale Arena. 4. überarb. Auflage. AS Verlag, Zürich 2008, S. 228 ff.
  9. Tobias Bailer: Heiligkreuzkofel - Mittelpfeiler. 17. Oktober 2017, abgerufen am 30. November 2023.
  10. Reinhold Messner: Der Felshaken vom Dorfschmied - Bergwelten. Abgerufen am 30. November 2023.
  11. Kurt Albert: "Warum soll ich mir das Leben schwer machen?" In: Alpin. Abgerufen am 1. Dezember 2023.
  12. 40 Jahre Pumprisse. In: Deutscher Alpenverein e.V. (DAV). 17. Juni 2017, abgerufen am 30. November 2023.
  13. Andrew Bisharat: Exploring the Birthplace of Sport Climbing in Europe’s Grandest Canyon. In: National Geographic. 30. Juli 2015, abgerufen am 2. Dezember 2023 (englisch).
  14. a b Malte Roeper: In freien Räumen: Heinz Mariacher, vogelwild in den Dolomiten. In: DAV Panorama. Nr. 5, 2015, S. 98.
  15. Nicholas Hobley: Action Directe, Wolfgang Güllich's 25-year-old Frankenjura masterpiece. 16. September 2016, abgerufen am 1. Dezember 2023 (englisch).
  16. Die Trilogie und ihre Folgen. 8. Oktober 2003, abgerufen am 1. Dezember 2023.
  17. 29. April 2007: "Der Weg durch den Fisch". In: Alpin. Abgerufen am 1. Dezember 2023.
  18. Adam Ondra schafft "Project Hard", die schwerste Kletterroute der Welt. In: Der Spiegel. 4. September 2017, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. Dezember 2023]).
  19. alpenverein.de (Memento vom 7. August 2023 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  20. Jacopo Larcher klettert eine der schwierigsten Trad-Rissrouten der Welt: Meltdown (8c+). In: Lacrux Klettermagazin. 26. November 2022, abgerufen am 29. November 2023.