Benutzer:Zieglhar/Bezirksamt Schliengen - Überarbeitung 1803

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Das Bezirksamt Schliengen, auch: Unteramt Schliengen, Amt Schliengen oder Oberamt Schliengen, war ein kurzlebiger staatlicher Verwaltungsbezirk im Kurfürstentum Baden und Großherzogtum Baden, der von 1803 bis 1810 existierte und dessen Gemeinden heute fast alle zum Landkreis Lörrach gehören.

Nach dem Anfall der hochstift-baselischen Landvogtei Schliengen an das Kurfürstentum Baden am 30. November 1802[1] regelte Baden die neue Verwaltungsorganisation im 6. Organisations-Edikt vom 9. März 1803.[2] Hierbei wurden die Ortschaften der ehemaligen Landvogtei Schliengen auf die Oberämter Rötteln (Istein und Huttingen) und Badenweiler (Schliengen, Mauchen, Steinenstadt) aufgeteilt. Innerhalb des Oberamts Badenweiler gab es ein Unteramt Schliengen, das von Karl Ludwig Barck[3] geleitet wurde.[4]

1805 wurde ein eigenständiges Amt Schliengen geschaffen, das nebst den drei Ortschaften des bisherigen Unteramts um die vom Oberamt Rötteln wieder abgelösten Ortschaften Istein und Huttingen, sowie 8 weiteren Ortschaften angereichert wurde die bisher zum Oberamt Rötteln gehörten.

Bei der Reorganisation der badischen Bezirksverwaltung im Jahre 1807 wurden die bisherigen Ämter Schliengen und Badenweiler unverändert belassen und beide wurden als Oberämter bezeichnet.[5]

Im Rahmen einer erneuten Reorganisation der Bezirksverwaltung wurde das Amt Schliengen 1810 aufgelöst.[6] Die Ortschaften wurden den neuen Bezirksämtern Lörrach, Kandern und Müllheim zugeteilt. Der bisherige Amtsleiter Barck wurde zweiter Beamter beim Oberamt Emmendingen.[7]

Nach der Auflösung des Bezirksamtes Kandern 1819 kamen von den früheren Gemeinden des Amtes Schliengen alle außer Schliengen, Mauchen und Steinenstadt zum Bezirksamt Lörrach – letztere drei Gemeinden zum Bezirksamt Müllheim.

Durch das Gesetz über die Neueinteilung der inneren Verwaltung vom 30. Juni 1936.[8] wurden per 1. Oktober 1936 von den hier behandelnden Gemeinden Hertingen und Tannenkirch dem Amtsbezirk Müllheim zugeteilt. Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Müllheim aufgelöst und die beiden Gemeinden kamen zum Landkreis Lörrach.

Steinenstadt gehört heute zum Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Alle anderen Gemeinden des ehemaligen Amtes Schliengen liegen heute im Landkreis Lörrach.

Gemeinden des Unteramtes/Amtes

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Gemeinde 1803 von 1805 vom Oberamt 1809/10 zum Bezirksamt Anmerkungen Wappen
Schliengen Landvogtei Schliengen Kandern [9]
Mauchen Landvogtei Schliengen Kandern [10]
Steinenstadt Landvogtei Schliengen Kandern [11]
Obereggenen Oberamt Rötteln Kandern [12]; mit Schallsingen[13]
Niedereggenen Oberamt Rötteln Kandern [14]
Feldberg Oberamt Rötteln Kandern [15]; mit Gennenbach[16] und Rheintal[17]
Sitzenkirch Oberamt Rötteln Kandern [18]
Feuerbach Oberamt Rötteln Kandern [19]
Auggen Oberamt Badenweiler Müllheim [20]; mit Hach[21] und Zizingen[22]
Vögisheim Oberamt Badenweiler Müllheim [23]
Istein Rötteln Lörrach [24]
Huttingen Rötteln Lörrach [25]
Hertingen Rötteln Kandern [26]
Tannenkirch Rötteln Kandern [27]
Blansingen Rötteln Kandern [28]
Welmlingen Rötteln Kandern [29]
Kleinkems Rötteln Kandern [30]
Mappach Rötteln Lörrach [31] mit Maugenhard[32]
Wintersweiler Rötteln Kandern [33]

Einzelnachweise

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  1. Datum der Zivilbesitznahme; der Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 sanktionierte nur noch die bereits geschaffenen Tatsachen.
  2. Kurfürstlich Badische Landes-Organisation. In 13 Edicten sammt Beylagen, und Anhang. Sechstes Edikt. Die executive LandesAdministration, Carlsruhe 1803, S. 134 Digitalisat der BLB Karlsruhe
  3. siehe Dieter Kauß: Barck, Karl Ludwig. In: Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9. S. 164
  4. Kur-Badisches Regierungs-Blatt Nr. 8 vom 21. Februar 1804, S. 45
  5. Regierungsblatt des Großherzogthums Baden, Nr. 23 vom 7. Juli 1807, S. 93-100; hier S. 95
  6. Beilage Lit. A: zum Organisations-Rescript vom 26. November 1809. In: Großherzoglich Regierungsblatt Nr. L vom 9. Dezember 1809, S. 403–414; hier S. 404. Die neue Organisation sollte gemäß Organisations-Rescript spätestens per 23. April 1810 umgesetzt sein
  7. siehe Karl von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845, Heidelberg 1846, S. 153 Digitalisat der BLB Karlsruhe
  8. Gesetz über die Neueinteilung der inneren Verwaltung vom 30. Juni 1936. In: Badisches Gesetz- und Verordnungs-Blatt Nr. 20 vom 1. Juli 1936, S. 80–82; hier S. 81
  9. Schliengen [Altgemeinde-Teilort] – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  10. Mauchen [Altgemeinde-Teilort] – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  11. Steinenstadt [Altgemeinde-Teilort] – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  12. Obereggenen – Historisches Ortslexikon Baden-Würtemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  13. Schallsingen - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  14. Niedereggenen – Historisches Ortslexikon Baden-Würtemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  15. Feldberg - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  16. Gennenbach - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  17. Rheintal - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  18. Sitzenkirch – Archivmaterial. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  19. Feuerbach – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  20. Feuerbach – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  21. Hach - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  22. Zizingen - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  23. Feuerbach – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  24. Istein [Altgemeinde-Teilort] – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  25. Huttingen [Altgemeinde-Teilort] – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  26. Hertingen [Altgemeinde-Teilort] – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  27. Tannenkirch - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  28. /Blansingen - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  29. Welmlingen - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  30. Kleinkems - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  31. Mappach - Altgemeinde~Teilort – Archivmaterial. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  32. Maugenhard - Wohnplatz – Archivmaterial. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  33. Wintersweiler - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.