Bernhard Naunyn
Bernhard Naunyn (* 2. September 1839 in Berlin; † 26. Juli 1925 ebenda) war ein deutscher Internist und Hochschullehrer.
Leben
Als Sohn des Berliner Oberbürgermeisters Franz Christian Naunyn besuchte Naunyn das Friedrichwerdersche Gymnasium. Nach dem Abitur studierte er Medizin an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. 1858 wurde er Corpsschleifenträger der Hansea Bonn.[1] 1863 bestand er das Staatsexamen.
Nach dem einjährig-freiwilligen Jahr in der Preußischen Armee ging er zu Theodor Frerichs in die Charité, bei dem er sich 1867 habilitierte. Vorübergehend praktischer Arzt in Berlin, folgte er 1869 dem Ruf der Universität Dorpat als Professor für klinische Therapie. 1871 wechselte er an die Universität Bern und 1873 an die Albertus-Universität Königsberg als Nachfolger des Internisten Ernst von Leyden. Mit einer einsemestrigen Unterbrechung war er von 1884 bis 1886 Prorektor der Albertina. Im Dreikaiserjahr ging er schließlich als Nachfolger Adolf Kußmauls an die Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg.
Im Ersten Weltkrieg leitete er das Reservelazarett Baden-Baden. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse am weißen Bande ausgezeichnet.[2] Nach dem Krieg schied er bei Hansea aus.[2]
Herausgeber
Mit dem Pharmakologen Oswald Schmiedeberg und dem Pathologen Edwin Klebs gründete er das Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie (ab Bd. 158: Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie, seit 1972: Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology), Leipzig, später Berlin, 1873 ff., die erste deutsche Fachzeitschrift der Pharmakologie als einer selbständigen experimentellen Wissenschaft. Eine Zeitlang lehrte er an der Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg, wo er Oskar Minkowski anleitete. Ab 1886 gab er mit Johann von Mikulicz die neuen Mitteilungen aus den Grenzgebieten der Medizin und Chirurgie beim Gustav Fischer Verlag heraus. Im Sinne des Positivismus meinte er:
„Medizin muss Wissenschaft sein, oder sie wird nicht sein.“
Literatur
- B. Naunyn: Erinnerungen, 1925
- K. Starke: A history of Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology. Naunyn-Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology 358 (1998), S. 1–109.
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1930, 13, 106
- ↑ a b F. Dettweiler: Die Geschichte des Korps Hansea zu Bonn 1849-1929 (Heidelberg 1929)
Weblinks
- Literatur von und über Bernhard Naunyn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Susanne Zimmermann: Naunyn, Bernhard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 774 f. (Digitalisat).
Personendaten | |
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NAME | Naunyn, Bernhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Internist und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 2. September 1839 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 26. Juli 1925 |
STERBEORT | Berlin |
- Mediziner (19. Jahrhundert)
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Internist
- Hochschullehrer (Universität Straßburg)
- Hochschullehrer (Albertus-Universität Königsberg)
- Rektor (Albertus-Universität Königsberg)
- Mitglied der Leopoldina (19. Jahrhundert)
- Corpsstudent (19. Jahrhundert)
- Deutscher
- Geboren 1839
- Gestorben 1925
- Mann