Betsiboka

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Betsiboka
Flusssysteme auf Madagaskar

Flusssysteme auf Madagaskar

Daten
Lage Madagaskar
Flusssystem Betsiboka
Mündung bei Mahajanga in die Straße von MosambikKoordinaten: 15° 43′ 40″ S, 46° 16′ 30″ O
15° 43′ 40″ S, 46° 16′ 30″ O

Länge 525 km
Einzugsgebiet 11.800 km²
Mündungsdelta des Betsiboka (nicht genordet)

Mündungsdelta des Betsiboka (nicht genordet)

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Der Fluss Betsiboka [beˈtsibukḁ] im Nordwesten Madagaskars mit einem Wassereinzugsgebiet von 11.800 Quadratkilometern[1][Anm. 1] ist 525 Kilometer lang und wird oft auch Roter Fluss genannt.[2] Er mündet in der Bay of Bombeteka bei der am rechten Ufer liegenden Stadt Mahajanga (französisch Majunga).

Verlauf

Das Quellgebiet des Betsiboka liegt auf ca. 1600 Höhenmetern. Auf seinem Weg zum Meer in nordwestliche Richtung passiert er in einem weiten Bogen etwa nach der Hälfte die Hauptstadt Antananarivo. Der Ober- und Mittellauf bietet sich für sportlich ambitionierte Rafting-Touren an.

Ab Antananarivo mäandriert der Fluss sehr und bildet nach dem Durchbruch einer Bergkette, spätestens ab der Stadt Maevatanana, ein mindestens doppelt so breites Flussbett wie für den normalen Wasserabfluss notwendig wäre. Zur Regenzeit von Anfang November bis Mitte März lagert der Betsiboka enorme Mengen an Sedimenten ab, die Sandbänke bilden und in beschränktem Maße zu gelegentlicher Verlagerung des Flussbettes führen. Ab der Ortschaft Bernarivo ist der Fluss schiffbar. Wenig später mündet Betsibokas wichtigster Nebenfluss, die von links kommende Ikopa, die aus dem gleichen Quellgebiet stammt wie der Betsiboka.[3]

Wirtschaft

Ab der Küstenstadt Mahajanga ist der Betsiboka auf 140 Kilometer flussaufwärts schiffbar. Der Hafen und seine damit verbundenen Industrien sind wichtige Erwerbsquellen für die Region. Seit 2000 gibt es ein Joint-Venture mit einer japanischen Firma, das auf der Halbinsel südlich der Stadt eine Shrimps-Farm betreibt.

Im Oberlauf auf 19° 1′ S, 47° 43′ O und 19° 15′ S, 47° 51′ O befinden sich einige Stauseen, die zur Energiegewinnung genutzt werden.

Betsiboka in der Regenzeit

Das Flusswasser wird außerdem zur Bewässerung der Felder benutzt; die Landwirtschaft ist die wichtigste Erwerbsquelle Madagaskars, im Unterlauf des Flusses vor allem der Reisanbau.[4] Nur ein geringer Anteil des Landes ist für den Anbau von Obst und Gemüse geeignet, nachdem seit Mitte des 19. Jahrhunderts zunächst Brandrodung, und mit Beginn der Kolonialisierung ein Raubbau von Holz begonnen hatte. Weite Landstriche der ganzen Westküste waren früher dicht bewaldet, während sie heute eher einer Savanne gleichen. Die Auswirkungen der Brandrodung, die immer noch angewendet wird, sind deutlich sichtbar. Wertvoller nährstoff-, mineral- und eisenreicher Mutterboden wird in der Regenzeit in den Betsiboka geschwemmt und färbt diesen rot.[5] Das Mündungsdelta ist in den letzten 50 Jahren stark versandet, tiefgehende Schiffe erreichen nicht mehr die Industrieanlagen von Mahajanga; die Fracht muss auf kleinere Boote umgeladen werden.[6]

Flora und Fauna

Die Ufer des Betsiboka sind größtenteils noch sehr ursprünglich als Galeriewald ausgebildet und beherbergen den Lebensraum vieler Lebewesen. Zu ihnen zählen vor allem die Lemurenarten Roter und Brauner Maki, Rotschulter-Wieselmaki, der Kronensifaka und der Coquerel-Sifaka. An Vögeln ist der Riesen-Seidenkuckuck zu nennen, die mit über 50 Zentimetern Größe größte rezent vorkommende Kuckucks-Art.

Anmerkungen

  1. Das entspricht ca. einem fünfzigstel der Landesfläche Madagaskars

Einzelnachweise

  1. http://www.mapsofworld.com/madagascar/geography/rivers.html
  2. http://www.mobot.org/mobot/madagascar/image.asp?relation=B77
  3. http://www.priori.ch/das_Buch/08.htm
  4. Development Cooperation, Bericht der kfw-Entwicklungsbank
  5. http://www.earthkam.ucsd.edu/public/images/bookmarks/ISS006.ESC2.102060921.shtml
  6. http://www.wildmadagascar.org/conservation/erosion.html
Commons: Betsiboka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien