Bruno K.

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Porträt Bruno K. 2010

Bruno K. (* 1957 in Hofheim am Taunus) ist ein deutscher Bildhauer, Aktionskünstler, Fotograf, Designer und Baumeister.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bruno K. wurde 1957 als Bruno Edgar Kleber in Hofheim am Taunus geboren. Nach seinem Schulabschluss 1975 absolvierte er zwischen 1976 und 1977 ein Praktikum als Lithograf und Retoucheur. Im Anschluss studierte er bis 1980 Visuelle Kommunikation und Bühnenbild an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main und danach bis 1984 Bildhauerei und Film an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Städelschule in Frankfurt am Main. Er war 1984 Meisterschüler bei Michael Croissant.

Bereits während seines Studiums unterrichtete Bruno K. von 1982 bis 1985 Collage, Aktzeichnen und Fotografie an der Abendschule Südhaus in Frankfurt am Main. Im Anschluss ging er einem Lehrauftrag für dreidimensionales Gestalten an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main nach und war von 1990 bis 1991 künstlerischer Assistent bei Leo Kornbrust an der Akademie der Bildenden Künste München, wo er danach bis 1992 einen Lehrauftrag für Situationsbezogenes Arbeiten hatte. Zwischen 1999 und 2001 war er künstlerischer Leiter unterschiedlicher Projekte mit lernbehinderten Jugendlichen am DRK-Berufsbildungswerk in Worms. Heute lebt und arbeitet Bruno K. seit 1993 im rheinhessischen Volxheim. Neben seinem Atelier und seiner Werkstatt betreibt er dort in seinem Hofgut das Künstlerhotel Gästehaus im Volxheimer Hof und das Museum Bruno K.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bruno K. ist Aktionskünstler, Bildhauer, Designer, Fotograf und Raumgestalter. Sein Hauptinteresse gilt dem uneingeschränkten Gesamtkunstwerk. Der Künstler schafft weniger autonome Skulpturen, als viel mehr Werke, die sich spezifischen Situationen anpassen. Dazu beginnt Bruno K. ein Werk in der Regel mit einer Raumanalyse, welche sowohl die architektonische Bestandsaufnahme beinhaltet, als auch Geschichte und zukünftige Nutzung der Räumlichkeit. Eine weitere zentrale Rolle spielt das Thema Recycling.

Als übergreifendes Thema seiner Arbeiten konnte Fortbewegung zu Land, zu Wasser und in der Luft angesehen werden[1]. Anfang der 1980er Jahre entstanden diverse Fahrzeuge, welche er häufig bei Aktionen im öffentlichen Raum nutzte. An die Landfahrzeuge schlossen sich Schiffe und Flugzeuge an. Seit 2009 steht die Auseinandersetzung mit dem Thema Simulation im Vordergrund, 2010 entstand der erste Simultan-Simulator. Das Kunstprojekt „Restlichtzone“ ist eine Tiefseeinstallation mit dem U-Boot-Simulator U-2013 Nemesis.

Bruno K. betätigt sich auch als Innenarchitekt und Baumeister, so 1986 mit der Instandsetzung seines Bauernhauses und dem Neubau eines Ateliergebäudes in Kriftel. 1992 kaufte er den Volxheimer Hof und setzte das baufällige Gehöft wieder in Stand. 1994 übernahm er die innenarchitektonische Gestaltung eines „Festsaal“ genannten Weinpräsentationsraumes und zwei Jahre später folgte „Haus im Haus“, die Konzeption und Ausführung eines Wohnhausneubaus innerhalb einer vorhandenen 450 m² großen Scheune. Verschiedene architektonische Erweiterungen an privaten Wohnhäusern und die künstlerische Leitung bei Umbau und Renovierung eines denkmalgeschützten Bauernhofes in Volxheim gehörten ebenso zu seinen Projekten, wie die Gestaltung einer Büroetage der Coface Finanz GmbH in Mainz 2004, welcher er „Domino Grande“ betitelte.

WERKGRUPPEN - EINE AUSWAHL
1981 ROTDORN - PFAHL IM FLEISCH Arbeit an der Straße der Skulpturen in St. Wendel: 250 Jahre altes Eichenholz, Eisenplatten, Blech, Betonsockel
1981/82 WILDERER Gruppe von 14 Fahrzeugen, die bei Aktionen im öffentlichen Raum benutzt werden
1982 LAND IN SICHT Aktion mit dem Streitwagen TROJA von Frankfurt am Main bis Bad Nauheim
1984 BAUSATZ 3 Gruppe von 10 Fahrzeugskulpturen
1987 DAS NAVIGATIONSPRINZIP DER CHRISTLICHEN SEEFAHRT ALS THEMA ABENDLÄNDISCHER SKULPTUR Serie großformatiger Stahlskulpturen
1988 RIGHT IN THE MIDDLE OF NOWHERE Serie großformatiger Farbfotografien
1988 LEGENDÄRE LEGIONÄRE - LEGENDARY LEGIONARY Rauminstallation zur BiNATIONALE
1990 RÜCKKEHR NACH MÜNCHHAUSEN 40-teilige Aktionsfotoserie zum Thema Golfkrieg
1990 HEIMSPIEL Ausstellungsprojekt in 10 Privatwohnungen in Frankfurt am Main und Wiesbaden
1996 HAUS IM HAUS Konzeption und Ausführung eines kompletten Wohnhausneubaus
1998 KOMMANDOBRÜCKE Bau einer skulpturalen Architekturergänzung an einer Villa in Bad Homburg vor der Höhe
1998 VOLXHEIMER HÖLLE 1 und 2 Performance mit 56 Akteuren in den Straßen von Volxheim
2003 KUNSTFELDZUG Performance mit 80 Akteuren zur Einweihung der KUNSTZONE WEST
2004 DOMINO GRANDE Situationsbezogene Gesamtgestaltung einer Büroetage des Unternehmens Coface Finanz GmbH, Mainz
2004 CHATEAU DEUX Komplettsanierung eines Ruinenkomplexes in Volxheim
WERKE IM ÖFFENTLICHEN RAUM
1989 PARKPLATZ Außenplastik an der Universität Gießen
1990 DENKMAL NR. 1 Außenplastik für die Thyssen AD, Düsseldorf

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Volxheimer Hof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Volxheimer Hof ist ein Gebäudekomplex aus dem Jahr 1772 und bietet heute auf ca. 3000 m² Platz für Atelier und Werkstatt des Künstlers, sowie ein von ihm konzipiertes Hotel. Darüber hinaus befinden sich in dem Bauernhof auch das Museum Bruno K. 1994 entstanden die ersten 7 Gästezimmer in der ehemaligen Dorfschule. 1997 fanden Planung und Bau des Aussichtsturmes statt. Zur ursprünglichen Kubatur des Hofes wurden 2001 weitere Anbauten zur Vergrößerung der Ausstellungsfläche hinzugefügt.

Arte Mobiliar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2003 gründete Bruno K. eine Werkstatt für Unikatmöbel. Es handelt sich bei allen Möbelstücken um Einzelstücke und Spezialanfertigungen. Allen ist ebenfalls gemein, dass sie solide in der Bauart sind. Auch der Recycling-Gedanke spielt bei den Entwürfen eine große Rolle. Alte Möbel werden ebenso verbaut wie Teile von Maschinen und früheren Kunstinstallationen.[2]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1983: SCHUTZRAUM, Kunsthalle Darmstadt und Kunstverein Kassel (E)
  • 1983: SCHWARZBACH: Südhaus, Frankfurt/M.
  • 1983–84: GERMINATION, Fridericianum, Kassel
  • 1984: KUNSTLANDSCHAFT BUNDESREPUBLIK, Kunstverein München, München
  • 1984: KUNST IN FRANKFURT, Kunstverein Frankfurt, Frankfurt/M.
  • 1984: BAUSATZ 3, Dominikanerkloster, Frankfurt/M.
  • 1985: FRANKFURTER FRAKTION: Bruno K., Wachsfabrik Köln (E)
  • 1985: FORMINE, Lago Maggiore, Italien
  • 1985: UNTERNEHMEN EDELSÜß, Galerie Waschsalon, Frankfurt (E)
  • 1987: STIPENDIATEN DES KARL-SCHMIDT-ROTTLUFF-STIPENDIUMS, Mathildenhöhe, Darmstadt
  • 1987: DIE BESCHAFFENHEIT DES AUGENBLICKS, Roemer-und-Pelizaeus-Museum, Hildesheim
  • 1987: OKTOGON, Museum Wiesbaden, Wiesbaden
  • 1987: MÖBEL ALS KUNSTOBJEKT, Kunstwerkstatt Lothringer Straße, München
  • 1988: BiNATIONALE, Kunsthalle Düsseldorf und Institute of Contemporary Art, Boston/Mass.
  • 1988: NEUE KUNST IN FRANKFURT, Kunstverein Frankfurt, Frankfurt/M.
  • 1989: HUMOR ET HUMANITAS, Goethe-Institut, Rotterdam (E)
  • 1989: BiNATIONALE, Minneapolis Institute of Arts und Museum of Fine Arts Houston/Texas
  • 1991: HEIMSPIEL, Ausstellungsprojekt in 10 Privatwohnungen, Frankfurt/M., Wiesbaden (E)
  • 1995: PFADFINDER, HAARMENSCHEN UND ANDERE, Produzentengalerie Wiesbaden (E)
  • 1999: KUNST IM WEINBERG, Neroberg, Wiesbaden
  • 2002: BAUMHÄUSER UND ANDERE VERSTECKE, Volxheimer Kunstverein, Volxheim (E)
  • 2004: AM RANDE DER KUNST, Kunstzone West, Bad Kreuznach
  • 2006: ZU LAND, ZU WASSER, IN DER LUFT, SWR Mainz (E)
  • 2007: VOLXBEGEHREN, Museum Bruno K.
  • 2010: RAUMFAHRSCHULE, Kunst direkt, Mainz
  • 2012: ZERSTÖRER BEETHOVEN, Eine Oper von Morgen, Museum Bruno K.
  • 2013: RESTLICHTZONE 1, Museum Bruno K. (E)

Stipendien, Auszeichnungen und Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rattemeyer, Volker; Petzinger, Renate: Bruno K., Museum Wiesbaden 1987
  • Bruno K.: Raumkunst Kunsträume, Gwab Verlag 2006, ISBN 978-3-9808830-6-1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Porträt auf Lokalzeitung reinMein
  2. Arte Mobiliar@1@2Vorlage:Toter Link/www.artelier-reiss.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website des Arteliers Reiss