Büchenberg (Eichenzell)

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Büchenberg
Gemeinde Eichenzell
Koordinaten: 50° 26′ N, 9° 43′ OKoordinaten: 50° 26′ 6″ N, 9° 42′ 36″ O
Höhe: 393 m ü. NHN
Fläche: 7,9 km²[1]
Einwohner: 942 (2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 119 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36124
Vorwahl: 06656
Büchenberg von oben
Büchenberg von oben

Büchenberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Eichenzell im osthessischen Landkreis Fulda, zu dem auch der Weiler Zillbach gehört.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortskern mit der Kirche von oben

Büchenberg liegt in den westlichen Ausläufern der Rhön westlich von Döllbach. Durch den Ort verlaufen die Landesstraße 3430 und die Kreisstraße 69. Im Südwesten befindet als höchste Erhöhung in näherer Umgebung sich der Allmusküppel (504 m), dessen Name auf die ehemalige Funktion als Allmende hindeutet.[3] Auf dem ebenfalls dem Dorf angrenzenden Heidkopf (459 m) befand sich ein keltisches Hügelgrab.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Jakobus-Kirche

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Büchenberg erfolgte unter dem Namen Byochineberge in einer Urkunde König Heinrichs II. aus dem Jahre 1012, in der dem Kloster Fulda das Waldgebiet des Zunderhart geschenkt wurde. Der Weiler Zillbach wurde schon im Jahre 859 erwähnt. Im Türkensteuerregister der Fürstabtei Fulda aus 1605 ist der Ort unter den Namen Buhenbergk und Büchenbergk mit 55 Familien erwähnt.[5]

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde zum 1. April 1970 auf freiwilliger Basis die Gemeinde Zillbach in die damals noch eigenständige Gemeinde Büchenberg eingemeindet.[6] Zum 31. Dezember 1971 wurde dann die Gemeinde Büchenberg in die Gemeinde Eichenzell eingegliedert. Büchenberg und Zillbach wurden Ortsteile von Eichenzell.[7] Für sie wurde, wie für die übrigen Ortsteile von Eichenzell, je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[8]

Die 1937 in Zillbach erbaute Kirche ist die einzige Fachwerkkirche im Landkreis Fulda.

Im Jahr 2012 feierte der Ort die tausendjährige Nennung, zu deren Anlass ein großes Dorffest veranstaltet und eine ausführliche Chronik geschrieben wurde.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Büchenberg angehört(e):[1][9]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Büchenberg 903 Einwohner. Darunter waren 18 (1,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 195 Einwohner unter 18 Jahren, 405 zwischen 18 und 49, 168 zwischen 50 und 64 und 135 Einwohner waren älter.[12] Die Einwohner lebten in 360 Haushalten. Davon waren 99 Singlehaushalte, 96 Paare ohne Kinder und 138 Paare mit Kindern, sowie 27 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 60 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 264 Haushaltungen lebten keine Senioren.[12]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1812: 42 Feuerstellen, 372 Seelen[1]
Büchenberg: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2022
Jahr  Einwohner
1812
  
372
1834
  
426
1840
  
404
1846
  
418
1852
  
415
1858
  
425
1864
  
421
1871
  
391
1875
  
385
1885
  
373
1895
  
322
1905
  
370
1910
  
399
1925
  
389
1939
  
390
1946
  
571
1950
  
559
1956
  
522
1961
  
502
1967
  
518
1970
  
617
1980
  
?
1990
  
?
1996
  
894
2000
  
992
2005
  
980
2011
  
903
2016
  
922
2020
  
924
2022
  
942
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Eichenzell[13]; Zensus 2011[12]

Historische Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1885: 373 katholische (= 100 %) Einwohner[1]
• 1961: 33 evangelische (= 6,57 %), 468 katholische (= 93,23 %) Einwohner[1]

Kultur und soziale Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort gibt es eine im Jahr 1921 gegründete Freiwillige Feuerwehr mit Jugendfeuerwehr und Kinderfeuerwehr (wobei das erste Spritzenhaus bereits 1829 existierte), den Musikverein "Allmusklänge" (gegr. 1976), die Sportgemeinschaft (gegr. 1921) mit Fußball-, Gymnastik- und Tischtennisabteilung, einen Karnevalsverein seit 1973 mit jährlich wechselnden Prinzen sowie einen Singverein.

Daneben gibt es eine Katholische Kindertagesstätte sowie ein Bürgerhaus mit Bücherei und ein 2021 neu gebautes Feuerwehrhaus.

Die katholische Kirche St. Jakobus wurde im Jahre 1909 gebaut und geweiht. Jetziger Pfarrer (2021) ist John Roy Vechuvettickal.[14]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung zwischen Justiz (Justizamt Neuhof) und Verwaltung.
  3. Am 1. April 1970 als Ortsbezirk zur Gemeinde Eichenzell.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Büchenberg, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Gemeinde Eichenzell-Kreis: Fulda / Hessen: Zahlen, Daten & Fakten | Gemeinde Eichenzell – Kreis: Fulda / Hessen. 2. November 2020, abgerufen am 8. November 2023.
  3. Wilhelm Schons: Der Name Malsfeld. In: Hessenland. Band 29. Friedrich Scheel, Kassel 1915, S. 376.
  4. a b Büchenberg. Abgerufen am 24. November 2021.
  5. Thomas Heiler: Das Türkensteuerregister der Fürstabtei Fulda von 1605, (Veröffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins in den Fuldaer Geschichtsblättern; Nr. 64), Fulda, Parzeller-Verlag, 2004, ISBN 3-7900-0362-X, Ortsregister auf den Seiten 37–47, von dort Hinweis auf die Seite mit der Anzahl der Steuerpflichtigen
  6. Eingliederung der Gemeinde Zillbach in die Gemeinde Büchenberg, Landkreis Fulda vom 16. März 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 13, S. 660, Punkt 511 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394.
  8. Hauptsatzung. (PDF; 151 kB) § 2. In: Webauftritt. Gemeinde Eichenzell, abgerufen im Januar 2022.
  9. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 157 f. (online bei Google Books).
  11. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
  12. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 6 und 62, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  13. Einwohner Büchenberg: 2016 (HW), 1996–2020 (HW+NW) Abkürzungen für die Art des Wohnsitzes
  14. John Roy Vechuvettickal als neuer Pfarrer in Büchenberg eingeführt. In: www.eichenzell-aktuell.de. Abgerufen im Juli 2019.