Christian Friedrich von Leins
Christian Friedrich von Leins (* 22. November 1814 in Stuttgart; † 25. August 1892 ebenda) war ein deutscher Architekt.
Inhaltsverzeichnis
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Christian Friedrich von Leins besuchte bis 1837 das Friedrich-Eugens-Gymnasium in Stuttgart. 1843 machte er Studienreisen nach Bayern und Österreich zu Bauwerken des Mittelalters und der Renaissance. Gemeinsam mit dem württembergischen Kronprinzen reiste er 1844 nach Italien, um Vorbilder für den geplanten Bau der Villa Berg zu studieren. 1858 wurde er Professor an der späteren Technischen Hochschule Stuttgart. Nachdem er 1870 bis 1872 sowie 1878 bis 1880 bereits zwei Mal die Vorstandschaft der 1869 gegründeten, zunächst der Architekturfachschule des Polytechnikums zugeordneten Stuttgarter Kunstgewerbeschule übernommen hatte, war er von 1881 bis zu seinem Tod deren erster ständiger Vorstand.
1872 wurde Leins mit dem Ritterkreuz erster Klasse des Ordens der württembergischen Krone ausgezeichnet, welches mit dem persönlichen Adelstitel verbunden war.[1] 1879 erhielt er die Krone zum Ritterkreuz. Er starb 1892 in seinem Wohnhaus in der Uhlandstraße 23 in Stuttgart. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Pragfriedhof Stuttgart. Sein Nachlass wird in der Universitätsbibliothek Stuttgart aufbewahrt.
Bauten (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1844: eigenes Wohnhaus in Stuttgart, Uhlandstraße 23
- 1845–1853: „Villa Berg“ in Berg bei Stuttgart (Sommersitz des württembergischen Kronprinzen Karl und seiner Frau, Kronprinzessin Olga)
- 1852–1855: Martinskirche, gen. „Filderdom“, in Möhringen auf den Fildern (1944 zerstört, 1949 Wiederaufbau in schlichterer Form)
- Mit ihrem 63 Meter hohen Turm ist sie die weitaus größte Kirche auf den Fildern, daher die Bezeichnung als Dom.
- 1857–1859: „Königsbau“ (höfisches Festsaal- und Basargebäude) in Stuttgart, Schlossplatz (zusammen mit Architekt Johann Michael Knapp)
- 1858: Stadttheater in Biberach an der Riß (abgebrochen 1976)
- 1858–1860: neues Langhaus der evangelischen Stadtkirche in Vaihingen auf den Fildern
- 1862–1864: Kreuzkirche am Ölrain, Bregenz
- 1863: Evangelische Kirche in Gschwend
- 1864–1866: neues Langhaus der evangelischen Stiftskirche in Dettingen an der Erms
- 1865: Evangelische Petruskirche in Wurmberg
- 1865–1867: Kirche in Nattheim bei Heidenheim
- 1863–1864: Liederhalle Stuttgart im Auftrag des Stuttgarter Liederkranzes (zerstört am 8. Oktober 1943)
- 1874: Großer Festsaal der Liederhalle Stuttgart (zerstört am 8. Oktober 1943)
- 1865–1876: evangelische Johanneskirche in Stuttgart-West, am bzw. im Feuersee
- 1869–1873: Erweiterung von Schloss Schwaigern
- 1876–1877: Kirche in Saulgau
- 1877–1879: Straub’sche Grabkapelle in Geislingen an der Steige
- 1879: Synagoge in Göppingen (1938 zerstört)
- 1879–1883: Evangelische Stadtkirche in Weingarten (Württemberg)
- 1883: Henri-Arnaud-Kirche in Ötisheim-Schönenberg (Ötisheim) bei Maulbronn
- 1884–1886: Martinskirche in Ohmenhausen bei Reutlingen
- 1884–1886: evangelische Kirche St. Gallus in Böhringen
- 1889–1890: Umbau der evangelischen Michaelskirche in Degerloch bei Stuttgart (gemeinsam mit Heinrich Dolmetsch)
sowie
- Springbrunnen auf dem Schlossplatz in Stuttgart
- Pavillon auf dem Schlossplatz in Stuttgart
Mitarbeiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Johann Mathias von Holst (1839–1905), baltisch-deutscher Architekt
- Paul Kienzle (1861–1941), deutscher Architekt und Hotelier
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Max Bach: Leins, Christian Friedrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 625–627.
- Winfried Nerdinger: Leins, Christian Friedrich von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 147 (Digitalisat).
- Eva-Maria Seng: Der evangelische Kirchenbau im 19. Jahrhundert. Die Eisenacher Bewegung und der Architekt Christian Friedrich von Leins, Tübingen 1995, ISBN 3-8030-1914-1 (mit umfangreicher Biografie und einem Werkverzeichnis der Kirchenbauten von Leins)
- E. J. Zeller: Stuttgart’s Privat-Gebäude von 1806 bis 1844. In einer Auswahl gegeben von Baumeister E. J. Zeller. Stuttgart 1845–1846, Zweites Heft, Tafel 7–8.
Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1877, Seite 29.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Literatur von und über Christian Friedrich von Leins im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Christian Friedrich von Leins. In: archINFORM.
- Bleistiftzeichnungen seiner Reise nach Spanien in Gesellschaft des Dichters und württ. Gartendirektors Fr. W. Hackländer und des Münchner Malers Theodor Horschelt in der Universitätsbibliothek Stuttgart: Nachlassliste (PDF-Datei; 54 kB)
Personendaten | |
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NAME | Leins, Christian Friedrich von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 22. November 1814 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 25. August 1892 |
STERBEORT | Stuttgart |