Christian Menn

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Christian Menn (ca. 1970)
Sunnibergbrücke von Nordwesten

Christian Menn (* 3. März 1927 in Meiringen; † 16. Juli 2018[1] in Chur) war ein Schweizer Bauingenieur. Er war Professor an der ETH Zürich und gilt als einer der bedeutendsten Schweizer Ingenieure und Brückenbauer seiner Zeit.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christian Menn entstammte einer Familie aus Graubünden; sein Vater Simon Menn war ebenfalls Bauingenieur. In Chur besuchte er bis 1946 das Kantonale Gymnasium. Danach begann er das Studium des Bauingenieurwesens an der ETH Zürich, das er 1950 mit dem Diplom abschloss. Anschliessend war er bei zwei Büros in Chur und Zürich sowie einer Bauunternehmung in Bern als Ingenieur angestellt. Von 1953 bis zu seiner Promotion 1956 war er als Assistent an der ETH Zürich bei Professor Pierre Lardy tätig. Im Folgenden sammelte er nochmals praktische Erfahrung, bei der Bauunternehmung Société Dumez in Paris und einem Ingenieurbüro in Bern.

1957 gründete Menn in Chur sein eigenes Ingenieurbüro. In den nächsten 14 Jahren projektierte er mit seinem Büro weltweit über 100 Brücken, davon über 80 im Kanton Graubünden. Insbesondere seine Bogenbrücken, wie z. B. die Naninbrücke bei Mesocco mit 112 m Spannweite in der Südrampe der San Bernardino Passstrasse, stehen in der Tradition seines bedeutenden Landsmannes Robert Maillart. 1970 gewann Menn zusammen mit seinen Kollegen Emch+Berger aus Bern den Wettbewerb um die Felsenaubrücke Bern, eine 1116 Meter lange Autobahnbrücke. Das Bauwerk hat maximale Stützweiten von 144 Meter und wurde als einzelliger Spannbetonhohlkasten im Freivorbau errichtet.

Menn folgte 1971 einem Ruf auf die Professur für Baustatik und Konstruktion an der ETH Zürich, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1992 innehatte. In dieser Zeit entwarf er unter anderem die spektakuläre 678 Meter lange Ganterbrücke am Simplonpass, die eine Hauptöffnung mit 174 Meter Spannweite aufweist. Danach war er als beratender Ingenieur tätig und entwickelte Brückenentwürfe, wie für die Sunnibergbrücke bei Klosters, die Leonard P. Zakim Bunker Hill Memorial Bridge in Boston oder eine Schrägseilbrücke über den Grimselsee im Berner Oberland. Er beriet bei Brückenprojekten weltweit und war Jurymitglied bei nationalen und ausländischen Wettbewerben.

Ehrungen und Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Mitarbeiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Christian Menn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schweizer Brückenbauer Christian Menn mit 91 Jahren gestorben, Swissinfo vom 19. Juli 2018, abgerufen am 19. Juli 2018. Nachruf in: Bündner Jahrbuch 2020, 160–162.
  2. Antje Stahl: Christian Menn, der bedeutendste Schweizer Brückenbauer, ist gestorben. In: Neue Zürcher Zeitung vom 19. Juli 2018.
  3. Ingenieurbau-Preis 2002 vergeben
  4. G.R.: Der Neubau Bündner Kantonsschule in Chur: Architekt: Max Kasper, BSA, SIA, Zürich und Chur. In: e-periodica. ETH Zürich, abgerufen am 8. April 2021 (deutsch).
  5. Buchli, Jürg. In: www.e-periodica.ch. ETH Zürich, abgerufen am 22. März 2021 (deutsch).