Christiane Hoffmann (Journalistin, 1967)
Christiane Hoffmann (* 25. Mai 1967 in Hamburg) ist eine deutsche Journalistin und seit Januar 2022 erste stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung sowie erste stellvertretende Leiterin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christiane Hoffmann wuchs in Wedel bei Hamburg auf und besuchte dort das Johann-Rist-Gymnasium[1]. Ihr Vater war Heimatvertriebener, er stammte aus dem niederschlesischen Dorf Rosenthal.[2] Als Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes studierte Hoffmann Slawistik, Geschichte und Journalistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Staatsuniversität Leningrad und der Universität Hamburg.
Journalismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hoffmann war von 1994 bis 2012 auf verschiedenen Posten im In- und Ausland für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung tätig, unter anderem von 1996 bis 1999 als Korrespondentin in Moskau, von 1999 bis 2004 als Korrespondentin in Teheran und von 2010 bis 2012 als Korrespondentin in Berlin.[1]
Sie veröffentlichte 2010 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung einen Leitartikel über Alice Schwarzer und Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU), in dem sie Schwarzer Femitainment vorwarf.[3]
Im Januar 2013 wechselte sie zum Nachrichtenmagazin Der Spiegel, wo sie von Januar 2013 bis Dezember 2018 stellvertretende Leiterin des Hauptstadtbüros war und von September 2015 bis Dezember 2018 die Meinungsbeiträge betreute.[1] Von 2019 bis 2021 war sie Autorin des Hauptstadtbüros.[1]
Bevor sie Regierungssprecherin wurde, war Hoffmann häufig Gast in politischen Talkshows (Anne Will,[4] Hart aber fair,[5] Markus Lanz)[6] sowie im ARD-Presseclub.[7]
Ihr Buch Alles, was wir nicht erinnern. Zu Fuß auf dem Fluchtweg meines Vaters war für den Preis der Leipziger Buchmesse 2022 in der Kategorie Sachbuch/Essayistik nominiert[8][9] und wurde mit dem Buchpreis Familienroman 2022 der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet[10]. Ein Theaterprojekt nach dem Buch zeigt das Thalia Gaußstraße in der Spielzeit 2024/25.[11]
Regierungssprecherin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Partei Bündnis 90/Die Grünen schlug Hoffmann am 14. Dezember 2021 als erste stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung und zudem stellvertretende Leiterin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung vor.[12][13] Im Januar 2022 trat sie ihr Amt an.
Mitgliedschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mitglied im Deutsch-Russischen Forum e. V.,
- Mitglied der Atlantik-Brücke e. V.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2022: Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag für Alles, was wir nicht erinnern[14]
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hoffmann ist mit dem ehemaligen Schweizer Parlamentsabgeordneten und ehemaligen Botschafter in Teheran und Berlin, Tim Guldimann, verheiratet[15]. Sie haben zwei Kinder und leben in Berlin.[16]
Buchpublikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hinter den Schleiern Irans. Einsichten in ein verborgenes Land. DuMont, Köln 2009, ISBN 978-3-8321-9538-0.
- Alles, was wir nicht erinnern. Zu Fuß auf dem Fluchtweg meines Vaters. C.H.Beck, München 2022, ISBN 978-3-406-78493-4.[17]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Christiane Hoffmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Christiane Hoffmann bei IMDb
- Christiane Hoffmann auf der Website der Bundesregierung
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Stellvertretende Regierungssprecherin | Bundesregierung. Abgerufen am 27. September 2022.
- ↑ Mein Vater floh aus Schlesien – 75 Jahre später gehe ich denselben Weg. Bei: Spiegel Online, 18. September 2020.
- ↑ Christiane Hoffmann: Femitainment. Kristina Schröder ist nicht gestrig - auch wenn Alice Schwarzer sie noch so sehr in diese Ecke stellt. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 14. November 2010.
- ↑ Anne Will, ARD 3. September 2017, abgerufen am 17. September 2017.
- ↑ „Die SPD hat sich selbst besoffen geredet“. Bei: Hart aber fair vom 15. Mai 2017, abgerufen am 17. September 2017.
- ↑ Markus Lanz vom 4. Juli 2017
- ↑ Zwischen Hass und Behaglichkeit – Brauchen wir eine andere Politik?, ARD vom 17. September 2017, abgerufen am 17. September 2017.
- ↑ Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2022, boersenblatt.net vom 17. Februar 2022, abgerufen am 20. Februar 2022
- ↑ Archiv. Abgerufen am 20. Dezember 2024.
- ↑ Cornelia Geißler: Christiane Hoffmann versuchte zu verstehen, was Flucht bedeutet: zu Fuß. 4. Oktober 2022, abgerufen am 9. Oktober 2023.
- ↑ Alles, was wir nicht erinnern. Abgerufen am 20. Dezember 2024.
- ↑ SPIEGEL-Redakteurin Christiane Hoffmann wird stellvertretende Regierungssprecherin. In: Der Spiegel. 14. Dezember 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 14. Dezember 2021]).
- ↑ Das Bundespresseamt | Bundesregierung. Abgerufen am 20. Dezember 2024.
- ↑ Stiftung Ravensburger Verlag. Abgerufen am 20. Dezember 2024.
- ↑ Christiane Hoffmann: Spiegel-Autorin wechselt die Fronten. Abgerufen am 20. Dezember 2024 (Schweizer Hochdeutsch).
- ↑ CV Christiane Hoffmann, (PDF) Konrad-Adenauer-Stiftung; abgerufen am 17. September 2017.
- ↑ Autorenprofil Christiane Hoffmann, bei C.H.Beck, abgerufen am 20. Februar 2022
Personendaten | |
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NAME | Hoffmann, Christiane |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Journalistin, Korrespondentin und Buchautorin |
GEBURTSDATUM | 25. Mai 1967 |
GEBURTSORT | Hamburg |