City Night Line
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b5/Logo_CNL.png/220px-Logo_CNL.png)
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City Night Line (Abkürzung: CNL, Wagenfarben: weiß/rot) ist eine Zuggattung für Nachtreisezüge in Europa. Die ehemalige Eisenbahngesellschaft CNL AG betrieb diese Züge. Sie war wie die DB AutoZug GmbH eine 100%ige Tochter der DB und wurde zum 1. Januar 2010 über einen Asset Deal in diese integriert.
Geschichte
1998 wurden das Nachtzuggeschäft der Deutschen Bahn mit den Zuggattungen EN (EuroNight) und UEx (Urlaubsexpress) von der DB Fernverkehr AG in die DB AutoZug GmbH ausgelagert. Ein Jahr später wurde die CityNightLine AG mit Sitz in Zürich, welche bis dato ein Gemeinschaftsunternehmen der DB, der ÖBB und der SBB war, eine 100%ige Tochter der DB Fernverkehr AG. Sie wurde in Personalunion mit der DB Autozug GmbH geführt. Somit lag die Verantwortung für alle Nachtzuggattungen, die bis heute den Kern des City Night Line Netzes bilden, ab diesem Zeitpunkt in einer Hand. Service, Wagenmaterial und Preise der CityNightLine und ihres deutschen Pendants wurden jedoch getrennt weitergeführt.
Parallel zur unternehmerischen Integration wurden die Nachtzüge der DB Autozug GmbH in die Zuggattung DB Nachtzug umbenannt. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2002 war das DB-Nachtzug-Angebot auf 20 Züge ausgebaut worden.[1]. Mit dem Aufkommen der Billigflieger und dem Ausbau des internationalen Hochgeschwindigkeitsnetzes im Eisenbahnverkehr sah die DB die Notwendigkeit, den Nachtreiseverkehr auf die geänderten Anforderungen des Verkehrsmarktes auszurichten. Ziel war, die Nachtreiseverkehre als Ergänzungsprodukt zum Hochgeschwindigkeitsverkehr auf langen Distanzen (zwischen 800 und 1500 km) zu etablieren. Um dies zu erreichen, wurden die bestehenden Zuggattungen CityNightLine (CNL), DB NachtZug (NZ) und UrlaubsExpress (UEx) in das neue Produkt City Night Line (CNL) integriert. Parallel wurde das Produkt in die Preissysteme und den Vertrieb des jeweiligen Abfahrtslandes integriert. Das Liniennetz wurde entsprechend der Zielsetzung neu konzipiert: Parallelverbindungen zum Fernverkehr wurden gestrichen, Linien gezielt verlängert und stark saisonale und touristische Destinationen zugunsten täglicher Verbindungen aufgegeben.
Im Zuge der Bündelung des Angebotes wurden ältere Reisezugwagen außer Dienst gestellt. Die gesamte Flotte von Schlaf-, Liege- und Ruhesesselwagen ist seither durchgehend klimatisiert. Die Wagen erhielten ein einheitliches Erscheinungsbild in weiß mit rotem Fensterband. Türen sind ganz in weiß gehalten. Der Service wurde über alle Linien standardisiert.
Ausstattung der Züge
City Night Line−Züge werden aus Abteil- oder Großraumwagen mit Ruhesesseln, Liegewagen, Schlafwagen, Speisewagen gebildet. Alle Linien bieten ein spezielles Abteil für mobilitätseingeschränkte Reisende. Um die Gepäckmitnahme zu erleichtern, werden entweder kombinierte Liege-/Gepäckwagen oder Sitzwagen mit speziellem Gepäck-/Fahrradabteil eingesetzt.
Die Schlafwagen wurden speziell für City Night Line entwickelt. Zur Zeit werden zwei Typen eingesetzt: der Doppelstockschlafwagen (Bauart 171.X und 172.X) und der sogenannte Comfortline (Bauart 173.1). Die Wagen sind klimatisiert und bieten je Abteil zwei, teilweise drei Betten, in der sogenannten deluxe-Variante mit eigenem Bad (Dusche, Waschgelegenheit und WC). Ansonsten befindet sich in jedem Abteil ein Waschbecken, Dusche und WC sind am Gang. Laptopanschlüsse existieren nur im neueren Comfortline. Die Abteile sind mit "normalen" Betten ausgestattet.
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Bad im Schlafwagen (Comfortline-Deluxe)
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Betten im Schlafwagen (mit Kindersicherung)
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Betten im Schlafwagen (Doppelstock-Eco)
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Betten im Schlafwagen (Doppelstock-Deluxe)
Die Liege- und Sitzwagen wurden aus vorhandenen Typen der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn umgebaut. Die Liegewagen sind mit vier oder sechs Liegen ausgestattet und sind in drei Unterarten im Einsatz, die sich in ihren Zusatzfunktionen unterscheiden:
- Liegewagen (Bauart 248.5)
- Liegewagen mit Abteil für mobilitätseingeschränkte Reisende (Bauart 249.1)
- Halbgepäckliegewagen (Bauart 874.1)
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Liegewagen (4er Belegung)
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Liegewagen (6er Belegung)
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Abteil für mobilitätseingeschränkte Reisende
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Mehrzweckabteil für Fahrräder, Ski usw.
Bei den Sitzwagen werden Abteilwagen (sechs Sitze je Abteil; Bauart 236.9) und Großraumwagen mit Ruhesesseln (Bauarten 875.X) eingesetzt.
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Ruhesessel
Verkehrsangebot
Ziel des City Night Line-Liniennetzes ist es, das europäische Fernverkehrsnetz auf langen Reiseweiten zu ergänzen. Fahrzeiten von über sechs Stunden werden in die Nacht verlagert und können so ohne zusätzlichen Zeitverlust im Schlaf zurückgelegt werden.
Die City Night Line-Züge werden in einem Kurswagensystem gefahren. Sie laufen ab ihrem gemeinsamen Startbahnhof einen Teil der Linie gemeinsam als ein Zug, werden in einem Bahnhof getrennt und mit anderen Zügen zusammengekuppelt, mit denen sie dann an die verschiedenen Zielbahnhofe fahren. Dasselbe gilt in Gegenrichtung analog.
Beispielsweise fahren die Züge der Linie Amsterdam - München und Amsterdam - Zürich gemeinsam bis Mannheim. Dort werden sie getrennt. Der Zugteil nach München wird mit einem aus Paris kommenden Zug Richtung München vereinigt, der Zugteil nach Zürich mit einem aus Hamburg kommenden CNL. Mit der Umstellung zum Fahrplanjahr 2009/2010 wurde die Anzahl der Rangiervorgänge auf einen je Netz reduziert.
![CNL Netz FDP 2010/ 2011](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fe/SK-CNL-1011-de.jpg/300px-SK-CNL-1011-de.jpg)
Zugnummer | Zugname | Zuglauf |
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CNL 40447/40473 | Borealis | Amsterdam–Kopenhagen |
CNL 1287/1286 | Pyxis | Hamburg - München |
CNL 450/451 | Perseus | Paris–Berlin |
CNL 40418/40451 | Cassiopeia | (Innsbruck)–München–Paris |
CNL 358/363 | Pictor | München–Venedig |
CNL 419/418 | Pollux | Amsterdam - München–(Innsbruck) |
CNL 40419/40478 | Pegasus | Amsterdam–Zürich–(Brig) |
CNL 1258/1259 | Sirius | (Binz)-Berlin–Zürich |
CNL 458/459 | Canopus | Prag– Zürich |
CNL 1246/1247 | Capella | München Hbf/Ost–Berlin |
CNL 479/478 | Komet | Hamburg–Zürich-(Brig) |
CNL 473/472 | Aurora | Kopenhagen–Basel |
CNL 485/484 | Lupus | München–Rom |
CNL 457/455 | Kopernikus | Amsterdam–Prag |
CNL 40479/50451 | Andromeda | Hamburg–Paris |
Tarife und Preise
Deutschland
![Reservierungsentgelte und Preisbeispiele 2011](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/32/Preistabelle_CNL_2011.jpg/350px-Preistabelle_CNL_2011.jpg)
Der CNL-Verkehr wird tariflich der Produktklasse IC/EC (vormals Produktklasse B), der zweithöchsten der drei Produktklassen des DB Personenverkehrs zugeordnet. Für den City Night Line gelten alle Sparpreise des Fernverkehrs sowie die entsprechenden Rabattierungsmöglichkeiten (BahnCard).
Die inzwischen üblichen Sonderangebote des Fernverkehrs (zum Beispiel das Lidl-Ticket oder das Tchibo-Ticket) gelten in der Regel, aber nicht grundsätzlich auch im City Night Line. Es sind die jeweiligen Angebotskonditionen zu beachten.
Fahrkarten können frühestens drei Monate vor ihrem ersten Geltungstag erworben werden. Für Gruppenreisen liegt der Vorlauf bei bis zu zwölf Monaten, soweit der entsprechende Fahrplan bereits bekannt ist.[2]
Zusätzlich zur Fahrkarte ist eine Reservierung erforderlich (Ausnahme s. o.). Sie dient gleichzeitig als Entgelt für die Zusatzleistungen über Nacht und unterscheidet sich je nach Komfortkategorie.
Weitere Länder
- Niederlande
In den Niederlanden wird der City Night Line generell über die sogenannten Globalpreise verkauft, wie sie in Deutschland für Transitverkehre gelten. Reisende mit Fahrschein (z. B. Interrailer) können Reservierungen auch einzeln erwerben.
- Österreich
Analog Niederlande
- Schweiz
Analog Deutschland. Aufgrund des hohen Transitanteils, d. h. Reisen in Richtung Niederlande, Tschechien oder Dänemark ist der Anteil der Globalpreisfahrscheine allerdings hoch.
- Frankreich
In Frankreich werden die Züge nach der SNCF-Logik verkauft. Es handelt sich um ein Globalpreissystem mit bestimmten landesspezifischen Besonderheiten (z. B. Senioren- oder Juniorentarife). Eine Besonderheit ist, dass für Liegewagen in 4er-Belegung eine Fahrkarte 1. Klasse erforderlich ist.
- Italien
Das Prinzip ähnelt Frankreich, mit den jeweiligen landesspezifischen Besonderheiten.
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Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Fahrplanwechsel. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 11/2002, ISSN 1421-2811, S. 498 f.
- ↑ Beförderungsbedingungen für Personen durch die Unternehmen der Deutschen Bahn AG (BB Personenverkehr), Punkt 2.1, mit Stand vom 1. September 2007.