„Córdoba (Spanien)“ – Versionsunterschied

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711 wurde die Stadt von den [[Mauren]] eingenommen, war ab 716 zeitweise Sitz der Statthalter von [[Al-Andalus]] und ab 756 die Hauptstadt des [[Umayyaden|umayyadischen]] [[Emirat von Córdoba|Emirats von Córdoba]]. Im 10. Jahrhundert wurde das [[Kalifat von Córdoba]] errichtet. In dieser Zeit lebten ungefähr eine halbe Million Menschen in Córdoba ([[Arabische Sprache|arabisch]] ''Qurtuba 'قرطبة'''), das damals eine der [[Liste der größten Städte der Welt (historisch)|größten Städte der bekannten Welt]] war. Christen, Juden und Muslime lebten meistens friedlich zusammen.
711 wurde die Stadt von den [[Mauren]] eingenommen, war ab 716 zeitweise Sitz der Statthalter von [[Al-Andalus]] und ab 756 die Hauptstadt des [[Umayyaden|umayyadischen]] [[Emirat von Córdoba|Emirats von Córdoba]]. Im 10. Jahrhundert wurde das [[Kalifat von Córdoba]] errichtet. In dieser Zeit lebten ungefähr eine halbe Million Menschen in Córdoba ([[Arabische Sprache|arabisch]] ''Qurtuba 'قرطبة'''), das damals eine der [[Liste der größten Städte der Welt (historisch)|größten Städte der bekannten Welt]] war. Christen, Juden und Muslime lebten meistens friedlich zusammen.


Nach dem Untergang des [[Kalifat]]s errang in der Zeit der [[Taifa-Königreiche]] zunächst die maurische Dynastie der [[Djahwariden]] die Herrschaft, die 1069 von den [[Abbadiden]] aus [[Sevilla]] abgelöst wurden. Nach deren Sturz 1091 gehörte die Stadt zum Herrschaftsbereich der [[Berber]]dynastien der [[Almoraviden]]. 1148 wurde die Stadt von den fanatischen [[Almohaden]] erobert. Im Jahre 1236 wurde Córdoba im Rahmen der ''[[Reconquista]]'' von den christlichen Truppen für [[Kastilien]] erobert ([[Fall von Córdoba]]).
Nach dem Untergang des [[Kalifat]]s errang in der Zeit der [[Taifa-Königreiche]] zunächst die maurische Dynastie der [[Djahwariden]] die Herrschaft, die 1069 von den [[Abbadiden]] aus [[Sevilla]] abgelöst wurden. Nach deren Sturz 1091 gehörte die Stadt zum Herrschaftsbereich der [[Berber]]dynastien der [[Almoraviden]]. 1148 wurde die Stadt von den fanatischen [[Almohaden]] erobert. Im Colloseum wurde Córdoba im Rahmen der ''[[Reconquista]]'' von den christlichen Truppen für [[Kastilien]] erobert ([[Fall von Córdoba]]).


Während des spanischen Unabhängigkeitskrieges wurde die Stadt am 8. Juni 1808 von französischen Truppen unter General [[Pierre Dupont de l’Étang]] eingenommen, ausgeplündert und zum großen Teil zerstört.
Während des spanischen Unabhängigkeitskrieges wurde die Stadt am 8. Juni 1808 von französischen Truppen unter General [[Pierre Dupont de l’Étang]] eingenommen, ausgeplündert und zum großen Teil zerstört.

Version vom 17. November 2011, 09:36 Uhr

Córdoba
Wappen Karte von Spanien
Córdoba (Spanien) (Spanien)
Córdoba (Spanien) (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Andalusien Andalusien
Provinz: Córdoba
Gerichtsbezirk: Córdoba
Koordinaten: 37° 53′ N, 4° 47′ WKoordinaten: 37° 53′ N, 4° 47′ W
Höhe: 120 msnm
Fläche: 1.255,24 km²
Einwohner: 319.515 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 255 Einw./km²
Postleitzahl(en): 14001 - 14014
Gemeindenummer (INE): 14021 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: José Antonio Nieto Ballesteros (PP)
Website: www.cordoba.es
Lage der Stadt
Córdoba
Cordoba am Rio Guadalquivir

Córdoba [ˈkoɾðoβa] ist die Hauptstadt der Provinz Córdoba in Spanien und die drittgrößte Stadt Andalusiens.

Geographie

Córdoba liegt am Guadalquivir.

Klima

Klimadiagramm von Córdoba [2]


Geschichte

Córdoba geht auf eine alte iberische Siedlung zurück. Sie wurde 169 v. Chr. von den Römern besetzt und entwickelte sich als Corduba zum Hauptort Südspaniens. Im 3. oder 4. Jahrhundert wurde Corduba Bischofssitz. Einer der ersten Bischöfe soll Ossius (Hosius) gewesen sein, der als Berater Konstantins des Großen u. a. maßgeblich das Konzil von Nicäa beeinflusste.

Nach der Zerstörung durch die Vandalen blieb Córdoba Teil des Westgotenreiches. Von 554 bis 571 gehörte es zum Byzantinischen Reich. Nach der Rückeroberung durch die Westgoten 572 verlor es an Bedeutung und verfiel zusehends.

711 wurde die Stadt von den Mauren eingenommen, war ab 716 zeitweise Sitz der Statthalter von Al-Andalus und ab 756 die Hauptstadt des umayyadischen Emirats von Córdoba. Im 10. Jahrhundert wurde das Kalifat von Córdoba errichtet. In dieser Zeit lebten ungefähr eine halbe Million Menschen in Córdoba (arabisch Qurtuba 'قرطبة'), das damals eine der größten Städte der bekannten Welt war. Christen, Juden und Muslime lebten meistens friedlich zusammen.

Nach dem Untergang des Kalifats errang in der Zeit der Taifa-Königreiche zunächst die maurische Dynastie der Djahwariden die Herrschaft, die 1069 von den Abbadiden aus Sevilla abgelöst wurden. Nach deren Sturz 1091 gehörte die Stadt zum Herrschaftsbereich der Berberdynastien der Almoraviden. 1148 wurde die Stadt von den fanatischen Almohaden erobert. Im Colloseum wurde Córdoba im Rahmen der Reconquista von den christlichen Truppen für Kastilien erobert (Fall von Córdoba).

Während des spanischen Unabhängigkeitskrieges wurde die Stadt am 8. Juni 1808 von französischen Truppen unter General Pierre Dupont de l’Étang eingenommen, ausgeplündert und zum großen Teil zerstört.

Politik

Córdoba ist die einzige Großstadt Spaniens, in der die Izquierda Unida (IU) bzw. die Kommunistische Partei Spaniens (PCE) seit dem Übergang zur Demokratie lange Zeit die Stadtregierung anführte. Seit den Kommunalwahlen 2011 besteht jedoch eine absolute Mehrheit der konservativen PP im Stadtrat. Die IU büßte bei diesen Wahlen sieben ihrer vormals elf Sitze ein.

Städtepartnerschaften

Córdoba unterhält folgende Städtepartnerschaften:

Freundschaftsabkommen mit:

Die Städtepartnerschaft mit der Stadt Nürnberg (Deutschland) wurde am 6. Mai 2010 unterzeichnet.[3] Die Bürgermeister beider Städte hatten hierzu eine Absichtserklärung am 3. Oktober 2009 in Nürnberg unterzeichnet. Die Partnerschaft geht auf die Freundschafts- und Städtepartnerschaftsinitiative Nürnberg-Cordoba, eine Initiative des seit 1961 bestehenden Centro Español Nürnberg e.V., zurück.

Quelle: Ayuntamiento de Córdoba (2010): Córdoba hacia el 2016,"Córdoba en el Mundo",Seite 142,143

Verkehr

Verkehrstechnisch ist Córdoba gut angebunden. Es liegt an einer der spanischen Hochgeschwindigkeitsrouten (Madrid – Sevilla) der staatlichen Bahngesellschaft Renfe. Per Auto erreicht man in kurzer Zeit die nächsten Großstädte Sevilla und Granada. Córdoba liegt an der spanischen A 4 (Autovía del Sur) Madrid – Córdoba – Sevilla – Jerez de la Frontera, von der in Córdoba die A 41 nach Ciudad Real abzweigt. Córdoba besitzt nur einen kleinen Flughafen, dessen Ausbau geplant ist. Bislang sind Reisende weitgehend auf die umliegenden Flughäfen Málaga, Sevilla oder Madrid angewiesen.

Besonderes Augenmerk wurde in den letzten Jahren auf die Förderung des Radverkehrs gelegt. Ab 2003 wurde innerhalb weniger Jahre ein Netz von Radwegen und Fahrradrouten durch die Stadt gebaut, sowie ein Leihrad-System etabliert. Der Anteil des Radverkehrs am Modal Split wurde dadurch innerhalb kürzester Zeit von 0,2% auf 6,6% erhöht, und soll bis 2015 weiter auf 15% gesteigert werden. Ebenso wurde im Stadtzentrum eine Straßenbahnlinie neu errichtet, nachdem das alte Straßenbahnnetz in den 1950er Jahren stillgelegt worden war.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Stadt gilt als eine der touristischen Sehenswürdigkeiten Spaniens. Seit 1984 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Bauwerke

Im Inneren der Mezquita
  • Die Mezquita de Córdoba ist das bedeutendste Bauwerk der Stadt. Der Emir Abd ar-Rahman I. begann 785 mit dem Bau einer Moschee, die mehrfach erweitert wurde und mit einer Ausdehnung von 23.000 m² heute die drittgrößte der Welt wäre. Etwa 860 Marmorsäulen in parallelen Reihen tragen jeweils zwei übereinanderliegende Bögen und bewirken so ein besonderes Spiel von Licht und Schatten. Die wohl bedeutendste Gebetsnische maurischer Herkunft ist die ca. 960 von al-Hakam II. erbaute Mihrab, ein gewölbter Schrein mit byzantinischen Mosaiken. 1236, im Jahr der Rückeroberung durch die Christen, wurde die Moschee zur christlichen Kathedrale geweiht. Die Moschee war so groß, dass man in ihrer Mitte ab 1523 über 234 Jahre hinweg ein gewaltiges Kirchenschiff im Stil der Renaissance erbauen konnte.
  • Die sog. Römische Brücke, mit unmittelbarer Aussicht auf die Mezquita, führt über den Guadalquivir.
  • Der „Alcázar de los Reyes Cristianos“ ist eine im 14. Jahrhundert auf dem Grundriss eines älteren arabischen Schlosses erbaute Schlossanlage mit einer schönen und weitläufigen und in Ebenen unterteilten Gartenanlage. In den Räumen des Palastes befinden sich u.a. zwei Mosaiken aus dem 2. Jahrhundert und einige römische Sarkophage aus dem 3. Jahrhundert.
  • Der Palacio de Viana ist einer der historisch bedeutendsten Paläste in Córdoba. Er bietet heute als Museum eine wunderschöne Kulisse mit der durch Terrassen und Galerien durchzogenen Bauweise des 16. Jahrhundert, die immer wieder umgebaut wurde. Zu bewundern sind im Museum neben einer bedeutenden Bibliothek auch verschiedene Säle mit flämischen Wandteppichen, Musketen, Silber, historischen Möbeln und vielem mehr.[4]
  • Die Palastruine Medina Azahara [5] befindet sich in unmittelbarer Nähe der Stadt, ca. 8 km westlich.
  • Die Judería ist die Altstadt, in der früher die Juden und Araber lebten. In ihren engen Gassen finden sich zahlreiche gastronomische Angebote und die letzte von 300 Synagogen, die durch die christliche Reconquista nach der Vertreibung der Juden und Muslime nicht zerstört wurde.
  • Die Baños Califales wurden im 10. Jahrhundert erbaut und sind heute unweit des Alcázar de los Reyes Cristianos als Ausstellung zugänglich. Über Tafeln und Videos wird die Funktionsweise der alten arabischen Bäder erklärt.
  • Die im 14. Jahrhundert im ehemaligen Judenviertel erbaute Sinagoga de Córdoba ist eine der wenigen erhaltenen Synagogen dieser Zeit in Spanien.

Museen

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Stadt

Bildergalerie

Sonstiges

Vor allem im Frühling gibt es in Córdoba etliche Volksfeste, die Ferias. Das bekannteste ist die Feria de Mayo, die im Mai stattfindet. Außerdem gibt es die Cruces, ein Fest, bei dem sich die einzelnen Stadtteile einen Wettbewerb im Aufstellen von Blumenkreuzen liefern. Zu Ostern werden von den Bruderschaften (Hermandades) Prozessionen organisiert. Dabei werden lebensgroße Darstellungen der Passion und Marienfiguren durch die Innenstadt getragen. Neben mittelalterlichen Darstellungen werden heute auch zeitgenössische Kunstwerke (insbesondere von Antonio Bernal Redondo) auf den Schultern der Costaleros getragen.

Jedes Jahr im Mai findet ferner der Concurso de Patios Cordobeses statt, ein Wettbewerb, bei dem der schönste Patio gewählt wird. Die privaten, sonst nicht zugänglichen Innenhöfe sind zu diesem Anlass für Einheimische und Touristen geöffnet.

Belege

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Geoklima 2.1
  3. Nürnberg und Córdoba sind jetzt Partnerstädte Website der Stadt Nürnberg (abgerufen am 5. November 2010)
  4. Sehenswürdigkeiten von Córdoba Reisebericht über Córdoba (abgerufen am 13. Februar 2011)
  5. Auf dem umfangreichen Ruinengelände wurde am 9. Oktober 2009 durch die spanische Königin ein Museum eingeweiht, das neben den eigentlichen Ausgrabungen eigene Aufmerksamkeit verdient.

Literatur

Weblinks

Commons: Córdoba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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