Dean Acheson

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Dean Acheson als US-Außenminister
Dean Acheson (1965)

Dean Gooderham Acheson (* 11. April 1893 in Middletown, Connecticut; † 12. Oktober 1971 in Sandy Spring, Maryland) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1949 bis 1953 Außenminister der Vereinigten Staaten.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1912 bis 1915 besuchte Acheson die Yale University und von 1915 bis 1918 die Harvard Law School. Bevor er 1933 von Franklin D. Roosevelt zum Staatssekretär im Finanzministerium ernannt wurde, arbeitete er von 1919 bis 1921 als Privatsekretär in einer Anwaltskanzlei des Richters Louis Brandeis beim Obersten Gerichtshof in Washington. Während des Zweiten Weltkrieges seit 1941 war er im Außenministerium angestellt, als dessen Vizechef (United States Under Secretary of State) er von 1945 bis 1947 fungierte; zuvor war er seit 1944 Staatssekretär für Kongressbeziehungen (Assistant Secretary of State for Legislative Affairs) gewesen. Während seiner Zeit als Under Secretary spielte Acheson eine entscheidende Rolle bei der Planung des European Recovery Program und der Truman-Doktrin. Acheson Dean war mitverantwortlich und Miturheber des Marschallplanes. Obwohl er als strikter Anti-Kommunist galt,[1] wurde er nach seiner Ernennung zum Außenminister von Politikern des rechten Flügels attackiert, er solle härter mit Kommunisten umgehen. Sein größter Gegner war hier Joseph McCarthy, der bei einer Rede 1950 behauptete, er habe eine Liste mit 250 Mitarbeitern des Außenministeriums, die Mitglied der Kommunistischen Partei seien. Einige von ihnen würden für die Sowjetunion spionieren.

Erneute Angriffsmöglichkeiten bot Acheson McCarthy, als er sich im Streit um General Douglas MacArthur auf die Seite Trumans schlug. Als Truman MacArthur 1951 aus Korea abzog, war Acheson das Hauptziel McCarthys, der ihm vorwarf, die Politik des Präsidenten zu stark beeinflusst zu haben. Er forderte sogar ein Amtsenthebungsverfahren gegen Acheson („in name only because the Acheson group has almost hypnotic powers over him. We must impeach Acheson, the heart of the octopus.“).

Acheson erhielt 1947 die Medal for Merit, damals die höchste zivile Auszeichnung der USA. Als Harry S. Truman 1952 entschied, nicht noch einmal für die Präsidentschaftswahl zu kandidieren, wurde Adlai Stevenson, ein enger Freund Achesons, als Präsidentschaftskandidat der Demokraten ausgewählt. Doch Stevenson konnte sich nicht gegen die teilweise schmutzige Kampagne der Republikaner behaupten; deshalb beschloss Acheson nach der Wahl Eisenhowers, sich aus dem politischen Geschäft zurückzuziehen. 1955 wurde Acheson in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

Bis zu seinem Tod 1971 arbeitete er wieder als Rechtsanwalt. Während dieser Zeit schrieb er einige Bücher, u. a. Power and Diplomacy (1958), Morning and Noon (1965) und The Korean War (1971). Für seine Memoiren, die er unter dem Titel Present At The Creation: My Years In The State veröffentlichte, erhielt er 1970 den Pulitzer-Preis in der Sektion Geschichte.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael F. Hopkins: Dean Acheson and the Obligations of Power. Rowman & Littlefield, Lanham 2017, ISBN 978-1-5381-0002-8.
  • Robert L. Beisner: Dean Acheson: A Life in the Cold War. Oxford University Press, New York 2006, ISBN 978-0-19-504578-9.
  • James Chace: Dean Acheson. In: Edward S. Mihalkanin (Hrsg.): American Statesmen: Secretaries of State from John Jay to Colin Powell. Greenwood Publishing, Westport, Conn. u. a. 2004, ISBN 978-0-313-30828-4, S. 1–19.
  • James Chace: Acheson: Secretary of State Who Created the American World. Simon & Schuster, London 1999, ISBN 978-0-684-80843-7.
  • John Lamberton Harper: American Visions of Europe: Franklin D. Roosevelt, George F. Kennan, and Dean G. Acheson. Cambridge University Press, Cambridge 1996, ISBN 978-0-521-56628-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dean Acheson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael F. Hopkins: Dean Acheson and the Obligations of Power. Rowman & Littlefield, Lanham 2017, ISBN 978-1-5381-0002-8, S. 192.
  2. 1970 Pulitzer Prize Winners & Finalists. In: pulitzer.org. 16. August 1969, abgerufen am 30. September 2019 (englisch).