Der Graf (Sänger)
Der Graf (* in Aachen[1] oder Würselen[2]) ist das Pseudonym eines deutschen Sängers. Der Graf ist der Frontmann und Songschreiber der Band Unheilig.
Leben
Der Graf gibt nur wenige Informationen über sein Privatleben preis. Nicht einmal Geburtsname und -datum sind offiziell bekannt. In Presseberichten wird gelegentlich als bürgerlicher Name Bernd Heinrich Graf angegeben,[3] seit dieser Name von der Boulevardzeitung Bild ins Spiel gebracht wurde.[4] Im Markenregister ist die Marke Unheilig u. a. auf Bernd Graf eingetragen.[5] Daneben kursieren auch weitere Vermutungen. Im Internet wurde etwa der Name Erik Weiss genannt, der im Zusammenhang mit einem Bandfoto auftauchte. Es handelt sich dabei jedoch um den Namen des Fotografen.[6]
Vor seiner Schulzeit besuchte der Graf einen katholischen Kindergarten und sang im Kirchenchor.[2] In seiner Kindheit stotterte er stark und wurde von den anderen Kindern gehänselt.[7] Vor dem Beginn seiner Musikkarriere absolvierte der Graf eine Ausbildung zum Zahntechniker, die er jedoch abbrach und sich vier Jahre als Zeitsoldat verpflichtete.[7] Danach machte er eine Ausbildung zum Hörgeräteakustiker.[2] Zusammen mit Grant Stevens und dem Produzenten Jose Alvarez-Brill gründete er 1999 die Band Unheilig.[8] Die erste Single der Band mit dem Titel Sage Ja! erschien 2000, wurde sofort zu einem Szenehit und stieg in die Alternative-Rock-Charts ein. 2001 kam das Debütalbum Phosphor auf den Markt, das den eingeschlagenen Weg zwischen elektronischen Klängen und dunkler Rockmusik weiter ausbaute, im April 2003 folgte Das 2. Gebot.
Allerdings hatte sich Der Graf inzwischen dazu entschlossen, den musikalischen Weg von Unheilig alleine zu beschreiten, um keine Kompromisse mehr eingehen zu müssen.[9] Nur bei Liveauftritten arbeitet er noch mit Gastmusikern zusammen. In Zelluloid (2004) zeigte sich Unheilig noch eine Spur rockiger, jedoch ohne sich dabei von ihren Wurzeln abzukehren,[9] die der Graf in der „schwarzen Gothic-Szene“[10][11] sieht. Mit Moderne Zeiten waren Unheilig Gast bei vielen Festivals der Alternativen und Schwarzen Szene.[9] 2008 erschien das Album Puppenspiel, 2010 das Album Große Freiheit und 2012 das Album Lichter der Stadt.
Soziales Engagement
Seit 2010 unterstützt Der Graf mit seiner Aktion Die Grafschaft den Verein Herzenswünsche e. V. (Münster) für schwer erkrankte Kinder. Dafür erhielt er 2012 den Ehren-Echo für soziales Engagement. Seit Mai 2012 ist er Botschafter von Hear the World, einer weltweiten Initiative der Sonova-Marke Phonak, die sich dem Thema Hören widmet und über Hörverlust aufklärt.[12] Am 7. Dezember 2013 wurde Der Graf mit dem KIND Award National durch den Verein Kinderlachen ausgezeichnet für seine ehrenamtliche Mitarbeit bei Herzenswünsche e.V. sowie für sein Engagement im Rahmen „Der Grafschaft“.[13]
Diskografie
als The Graf
- 1994: Dreams and Illusions
mit Unheilig
mit anderen Bands
- 2011: Hol die Sterne (mit In Extremo aus dem Album Sterneneisen)
Synchronsprecher
- 2012: Sammys Abenteuer 2 – Kleine Helden auf großer Mission als Big D.[14]
Auszeichnungen
- ECHO Pop
- 2011: in der Kategorie „Produzent (National)“ (Unheilig)
- 2012: in der Kategorie „Sonderpreis“ (für die Aktion „Die Grafschaft“ zugunsten des Vereins Herzenswünsche e.V.)
- KIND-Award
- 2013 (für sein ehrenamtliches Engagement für Kinder und Jugendliche)[15]
Literatur
- Der Graf: Als Musik meine Sprache wurde. Die offizielle Autobiografie. Riva Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86883-210-5.
- Corinna Siebert: Unheilig. Der Graf – Geboren um zu singen. Die inoffizielle Biographie. Heel Verlag, Königswinter 2011, ISBN 978-3-86852-393-5.
- Michael Fuchs-Gamböck, Thorsten Schatz: Unheilig: Der Graf und seine Welt. Bastei Lübbe Verlag, Köln 2011, ISBN 978-3-404-60664-1.
Weblinks
- Literatur von und über Der Graf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ „Der Graf“, Gründer und Sänger der Band Unheilig. In: Focus, Nr. 14, 31. März 2012, abgerufen am 22. April 2012.
- ↑ a b c Corinna Siebert: Unheilig. Der Graf – Geboren um zu Singen. 2011.
- ↑ Im Gespensterstadl brennt noch Licht. In: Die Zeit, Nr. 13, 22. März 2012. Abgerufen am 27. März 2012.
- ↑ Melanie Steck: Unheilig: Der Graf nach Feierabend. In: Bild.de, 6. Juni 2012, abgerufen am 8. März 2013.
- ↑ Registerauskunft des Deutschen Patent- und Markenamt, 28. Dezember 2012
- ↑ Sascha Blach: Unheilig. Gute Laune-Gothic? In: Zillo, Nr. 6/2010, S. 40 f. (Interview).
- ↑ a b Interview mit der Zeitschrift Focus vom 19. März 2012.
- ↑ Offizielle Webpage der Band: Biografie „des Grafen“. Abgerufen am 15. Juni 2011.
- ↑ a b c laut.de-Biografie. Unheilig. laut.de, abgerufen am 16. Juli 2012.
- ↑ Tonia Simone Pöppler: „Ich bin ein ganz normaler Typ“: „Der Graf“ von „Unheilig“ im GZ-Interview. giessener-zeitung.de, 24. März 2010, abgerufen am 3. Juli 2012.
- ↑ Unheilig - Gothic-Graf findet "Kitsch gut". relevant.at, 19. April 2010, abgerufen am 13. Juli 2012.
- ↑ Der Graf (Unheilig) ist Botschafter für Hear the World. Hear-the-world.com, abgerufen am 24. Oktober 2012.
- ↑ Die neunte Kinderlachen Gala. Abgerufen am 8. Dezember 2013.
- ↑ Der Graf als Synchronsprecher. unheilig.com, 17. September 2012, abgerufen am 29. Dezember 2012.
- ↑ Der Graf, Herman van Veen und Wera Röttgering erhalten KIND-Awards. Abgerufen am 14. März 2014.
Personendaten | |
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NAME | Graf, Der |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Sänger |
GEBURTSDATUM | 20. Jahrhundert |
GEBURTSORT | Aachen |