Der Mann ohne Gnade

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Film
Titel Der Mann ohne Gnade
Originaltitel Death Wish II
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1982
Länge 91 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Michael Winner
Drehbuch David Engelbach
Produktion Yoram Globus
Menahem Golan
Musik Jimmy Page
Kamera Thomas Del Ruth
Richard H. Kline
Schnitt Julian Semilian
Michael Winner
Besetzung
Chronologie

Der Mann ohne Gnade (Originaltitel: Death Wish II) ist ein US-amerikanischer Actionthriller des Regisseurs Michael Winner aus dem Jahr 1982. Charles Bronson spielt die Rolle eines Architekten, Paul Kersey, der sich an den Peinigern seiner Tochter rächt. Der Film, der sieben Jahre nach dem Selbstjustiz-Szenario Ein Mann sieht rot entstand, ist der zweite Teil der erfolgreichen Death-Wish-Reihe.

Der erfolgreiche Architekt Paul Kersey lebt seit fünf Jahren gemeinsam mit seiner neuen Lebensgefährtin Geri Nichols, einer bekannten Radiojournalistin, und seiner traumatisierten Tochter Carol in Los Angeles. Carol, einst Opfer einer brutalen Vergewaltigung in New York, befindet sich langsam wieder auf dem Weg der Besserung. Es herrscht eine friedliche familiäre Idylle, die jedoch von einer steigenden Zahl von Gewaltverbrechen, sowie einer alarmierenden Zahl von Gewalttaten mit tödlichem Ausgang in der Großstadt getrübt wird.

Eines Tages wird Paul während eines Spazierganges Opfer einer Gruppe von Kriminellen, die ihm seine Brieftasche stehlen und flüchten. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd gelingt es ihm, einen Räuber zu stellen, den er nach einem kurzen Duell ohne größere Gewaltausbrüche jedoch entkommen lässt. Der geschasste Dieb rächt sich mit seiner Gang wenige Augenblicke später, bricht in Kerseys Haus ein und vergewaltigt die Haushälterin Rosario. Kurz darauf betritt Paul mit seiner Tochter das Haus. Die Bande schlägt ihn bewusstlos, tötet die Haushälterin und entführt seine Tochter. Nachdem diese vergewaltigt wurde, und sich während eines Fluchtversuches tödlich verletzt, nimmt Paul Kersey sein altes Doppelleben wieder auf. Er verlässt sich dabei weder auf die Ermittlungen der Polizei, noch bietet er ihnen seine Kooperation an, vielmehr arbeitet er fortan tagsüber als Architekt, während er nachts als stoischer Racheengel die Bandenmitglieder aufspürt und eigenhändig zur Rechenschaft zieht.

Seine Rache bleibt jedoch nicht unbemerkt. Polizeichef Herman Baldwin versucht, die Mordserie in den Medienberichten zu vertuschen, um Angst und Terror auf der Straße durch Nachahmer zu vermeiden. Der oberste Polizeichef von Los Angeles bittet daraufhin seine Kollegen in New York, die vor fünf Jahren einen ähnlich gelagerten Fall hatten und über Erfahrungen verfügen, um Hilfe. Als die Anfrage New York erreicht, wird Inspector Frank Ochoa nach Kalifornien entsendet, um zu untersuchen, inwieweit der dort lebende Paul Kersey etwas mit der neuerlichen Mordserie zu tun hat. Den Rächer hatte man einst heimlich davonziehen lassen, ihn trotz eindeutiger Beweise nicht wegen Selbstjustiz angeklagt und verurteilt.

Der eingetroffene Ochoa beschattet Kersey während einer nächtlichen „Strafaktion“ und wird dabei unfreiwillig in eine Schießerei hineingezogen, der weitere Bandenmitglieder zum Opfer fallen, während ein Täter fliehen kann. Dabei wird der Ermittler von einer Kugel getroffen und tödlich verletzt. Am nächsten Tag wird der Flüchtige Charles „Nirvana“ Wilson von der Polizei verhaftet, verurteilt und in die sichere Psychiatrie des örtlichen Krankenhauses eingeliefert. Diese Sicherheit ist jedoch nur scheinbar. Mit der unwissentlichen Hilfe von Geri, die sich mit der Rehabilitation von Straftätern beschäftigt, spioniert Kersey das Krankenhaus über mehrere Tage aus, gibt sich eines Tages als Therapeut aus und tötet Wilson nach einem Zweikampf. Anschließend flieht er mit Hilfe eines Wachmannes aus dem Krankenhaus in seine Wohnung.

Am Ende des Films verlässt ihn die enttäuschte Geri, die ihn als mordenden Rächer entlarvt; außerdem werden alle Ermittlungen wegen Selbstjustiz trotz hartnäckiger Gerüchte eingestellt.

Das von David Engelbach verfasste Drehbuch wurde von Michael Winner, der auch den ersten Teil inszeniert hatte, massiv umgeschrieben. Engelbach war von Cannon Films engagiert worden, nachdem die Firma gezwungen war, den Film als Fortsetzung tatsächlich zu realisieren, da der Produzent von Ein Mann sieht rot dies mit juristischem Druck durch den Verkauf der Rechte durchsetzte: Cannon hatte zuvor ohne Genehmigung und ohne Rechte eine Fortsetzung angepriesen und musste nun liefern. Darsteller Bronson hatte zunächst kein Interesse an einer Fortsetzung, bekam dann aber ein Gage von 1,5 Millionen Dollar geboten.[2]

Kameramann Thomas Del Ruth verließ die Produktion, da er von Regisseur Winners Fokus auf eine lange Vergewaltigungsszene angewidert war. Als Ersatz wurde Richard H. Kline engagiert.[3]

„Eine unverhohlene Legitimierung von Selbstjustiz, die sich nicht einmal darum bemüht, das Verhalten ihrer Figuren psychologisch zu motivieren.“

„Rein formal mag es hier wenig zu beanstanden geben, doch disqualifiziert sich Winners zweiter "Death Wish" durch eine nahezu schamlos-manipulative Machart, die selbst die grausigsten Darstellungen sexueller Gewalt als Mittel zum dramaturgischen Zweck missbraucht. Böse und menschenfeindlich bis ins Mark.“

Robert Cherkowski: Filmstarts[6]

Einspielergebnis

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Der Film kostete 2 Millionen US-Dollar in der Produktion und spielte über 16 Millionen wieder ein.[7]

Einzelnachweise

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  1. Bekanntgegeben im Bundesanzeiger vom 25. Mai 1983; letzte Folgeindizierung bekanntgegeben im Bundesanzeiger vom 29. Mai 2009
  2. Austin Trunick: The Cannon Film Guide. Volume I: 1980–1984, BearManor Media, Orlando, Florida 2020 Chapter X, S. 100 und 101.
  3. Austin Trunick: The Cannon Film Guide. Volume I: 1980–1984, Chapter X, S. 102.
  4. Nominierungen und Auszeichnungen (englisch)
  5. Der Mann ohne Gnade. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  6. Der Mann ohne Gnade auf filmstarts.de
  7. Einspielergebnis (englisch)