„Deutsche Euromünzen“ – Versionsunterschied
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| Deutscher Wald Eiche |
| Deutscher Wald Eiche |
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==100 Euro Münzen== |
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! Auflage |
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| 320.000 |
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| 1.10.2010 |
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| UNESCO-Kulturerbe Würzburg |
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Version vom 6. Februar 2011, 19:43 Uhr
Die Euromünzen |
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Eurozone |
Assoziierte Euronutzer (mit eigenen Euromünzen) |
Passive Euronutzer (ohne eigene Euromünzen) |
Zukünftige Eurostaaten |
Ausstiegsklausel |
Die deutschen Euromünzen sind die in Deutschland in Umlauf gebrachten Euromünzen der gemeinsamen europäischen Währung Euro.
Umlaufmünzen
Die Umlaufmünzen haben für jede der drei Münzreihen ein eigenes Motiv. Die kleinste Reihe der 1-, 2- und 5-Cent-Münzen wurden von Rolf Lederbogen entworfen, die mittlere Reihe mit den 10-, 20- und 50-Cent-Münzen von Reinhart Heinsdorff und das Design der beiden größten Münzen stammt von Heinz Hoyer und Sneschana Russewa-Hoyer.
Die Entscheidung über die Gestaltung der nationalen Seite der deutschen Euromünzen wurde 1997 von einer neunköpfigen Jury getroffen. Die deutschen Euro-Münzen weisen bei den 1-, 2- und 5-Cent-Münzen ein Eichenlaub auf. Auf der Rückseite der 10-, 20- und 50-Cent-Münzen ist das Brandenburger Tor und bei den beiden Euro-Werten in Bimetall ist der Bundesadler zu finden. Das Design der 1-, 2- und 5-Cent- sowie der 1- und 2-Euro-Münzen erinnert an Motive der alten DM-Münzen.
Wie die meisten Euroländer prägt Deutschland bereits seit 2007 seine Euromünzen mit der neu gestalteten Vorderseite (neue Europakarte).
Zeichen | Prägezeit* | Prägestätte | Anteil | |
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von | bis | |||
A | 1999 | heute | Staatliche Münze Berlin | 20 % |
D | 1998 | heute | Bayerisches Hauptmünzamt | 21 % |
F | 1999 | heute | Staatliche Münze Stuttgart | 24 % |
G | 1999 | heute | Staatliche Münze Karlsruhe | 14 % |
J | 1998 | heute | Hamburgische Münze | 21 % |
* Anders als in manchen anderen Euroländern tragen die vor 2002 geprägten Münzen das Emissionsjahr „2002“. |
Im Gegensatz zu den anderen Euroländern werden die deutschen Münzen in fünf verschiedenen Prägestätten hergestellt. Diese sind auf den Münzen durch einen Buchstaben in der Nähe der Jahreszahl gekennzeichnet. Die nebenstehende Tabelle listet alle deutschen Prägestätten und ihre jeweiligen Anteil an der Gesamtauflage der deutschen Euromünzen auf.
In der Anfangszeit der Euromünzproduktion kam es zu einem schwerwiegenden Fehler. Die Sterne auf den ersten Münzen waren nicht wie auf der Europaflagge nach oben ausgerichtet, sondern radial. Nachdem dies bemerkt wurde, wurden die bis dahin produzierten Münzen wieder vernichtet. Einige wenige Exemplare gelangten jedoch in den Umlauf. Diese so genannten drehenden Sterne werden von Sammlern gesucht.
Durch die Vermischung der nationalen Euromünzen nahm der Anteil der deutschen Euromünzen in Deutschland seit Einführung des Euros langsam aber kontinuierlich ab. Gemäß den Erhebungen der niederländischen Website Eurodiffusie.nl lag so der Anteil deutscher Euromünzen in der Bundesrepublik im Jahr 2006 schon bei nur noch knapp 86 %, im Jahr 2009 war er weiter auf ca. 80 % abgesunken.[1]
Eichenlaub
Für die kleinsten unter den „deutschen“ Euromünzen wurde ein vertrautes Symbol gewählt: das Eichenlaub, das auch schon den deutschen Pfennig zierte. Das Motiv stammt aus einem Entwurf des Karlsruher Professors Rolf Lederbogen. Das Eichenlaub ist ein Symbol mit Geschichte: Im Deutschen Bund von 1815 hatten noch alle seine Mitglieder die Zoll- und auch die Münzhoheit. Die deutsche Zolleinigung und die Münzeinigung gingen Hand in Hand. Die Symbolkraft des Eichenbaums als Sinnbild des gemeinsamen Deutschtums für die deutschen Münzen zu nutzen, geht auf den Münchner Münzvertrag von 1837 zurück. Dieses Abkommen machte Deutschland zu einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet.
Brandenburger Tor
Das Brandenburger Tor, ein im klassizistischen Stil von Carl Gotthard Langhans erbautes und mit einer Quadriga gekröntes auffälliges Bauwerk, ist ein Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt Berlin. Dieses Gebäude spiegelt deutsche Geschichte wider. Im Deutschen Reich wurde es für Paraden benutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Brandenburger Tor zum Symbol der Teilung Deutschlands. Als im November 1989 die Mauer fiel, trafen sich die Deutschen aus Ost und West am Brandenburger Tor. Seitdem steht das geöffnete Brandenburger Tor für ein vereinigtes Deutschland und ist zugleich ein Symbol für den europäischen Einigungsprozess. Das Motiv wurde vom Künstler Reinhart Heinsdorff, Friedberg, entworfen.
Bundesadler
Der Bundesadler ist seit dem Jahre 1950 das Staatswappen der Bundesrepublik Deutschland. Damit wurde in beinahe identischer Form das Wappen der Weimarer Republik von 1919 übernommen. Der Adler war auch das Wappen des Deutschen Reiches von 1871. Der Bundesadler ist heute in zahlreichen Umgebungen zu finden. Er hängt im Plenarsaal des Deutschen Bundestages. Zu finden ist er in den deutschen Reisepässen und Ausweisen als grafisches Symbol, als Behördenstempel und auch als politische Karikatur. Der Entwurf stammt von Sneschana Russewa-Hoyer und Heinz Hoyer aus Berlin.
Alle Designs enthalten die zwölf Sterne der EU, das Prägejahr und einen Buchstaben, der die Prägestätte bezeichnet (siehe Tabelle).
0,01 € | 0,02 € | 0,05 € |
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Datei:1, 2 & 5 euro cents Germany.png | Datei:1, 2 & 5 euro cents Germany.png | Datei:1, 2 & 5 euro cents Germany.png |
Zweig einer deutschen Eiche, ähnlich dem früheren Pfennig. | ||
0,10 € | 0,20 € | 0,50 € |
Datei:10 & 50 euro cents Germany.png | Datei:20 euro cents Germany.png | Datei:10 & 50 euro cents Germany.png |
Das Brandenburger Tor als Symbol der Teilung und Einheit. | ||
1,00 € | 2,00 € | Rand der 2-€-Münze |
Datei:1 euro Germany.png | Datei:2 euro Germany.png | |
Der deutsche Bundesadler, Symbol der deutschen Souveränität. | „EINIGKEIT UND RECHT UND FREIHEIT“ |
Einklang mit den Gestaltungsrichtlinien
Ein Großteil der deutschen Euromünzen entspricht nicht vollständig den Gestaltungsrichtlinien[2] der Europäischen Kommission. In diesen sind Empfehlungen für die Gestaltung der nationalen Seiten der Kursmünzen festgelegt. Unter anderem soll auf der nationalen Seite der volle oder abgekürzte Name des Ausgabestaats angegeben sein. Dies wird insbesondere von den deutschen Kursmünzen nicht eingehalten. Dort wird nur die Prägestätte angegeben. Weiter sollen die europäischen Sterne wie auf der europäischen Flagge angeordnet sein – also insbesondere gleichmäßig im Kreis verteilt sein. Dies ist bei den Münzen der Bundesländerserie bis einschließlich 2009 nicht erfüllt. Daher erklärt sich auch der Designunterschied zwischen den ersten vier und den restlichen Münzen der Bundesländer-Serie. Die Länder, deren Münzen den oben beschriebenen Empfehlungen noch nicht entsprechen, können die notwendigen Anpassungen jederzeit vornehmen, es besteht aber keine Verpflichtung dazu.
2-Euro-Gedenkmünzen
2006 begann Deutschland mit der Ausgabe von 2-Euro-Gedenkmünzen, mit denen jährlich ein Bundesland gewürdigt wird. Auf den Münzen ist jeweils ein bekanntes Bauwerk des entsprechenden Bundeslandes abgebildet. Die Bundesländer-Serie begann mit dem Holstentor für das Land Schleswig-Holstein. Bis 2021 wird so für jedes Bundesland eine Gedenkmünze geprägt. Die Reihenfolge richtet sich nach der Bundesratspräsidentschaft.
Deutschland beteiligte sich außerdem an beiden bisher herausgegebenen Gemeinschaftsausgaben. 2007 anlässlich des fünfzigsten Jahrestages der Unterzeichnung der Römischen Verträge und 2009 zum zehnjährigen Bestehen der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion.
- 2006: Schleswig-Holstein – Holstentor
- 2007: Mecklenburg-Vorpommern – Schweriner Schloss
- 2007: 50 Jahre Römische Verträge
- 2008: Hamburg – Hamburger Michel
- 2009: Europäische Wirtschafts- und Währungsunion 1999–2009
- 2009: Saarland – Ludwigskirche
- 2010: Bremen – Bremer Rathaus
- 2011: Nordrhein-Westfalen – Kölner Dom
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Schleswig-Holstein
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Mecklenburg-Vorpommern
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Römische Verträge
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Hamburg
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10 Jahre WWU
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Saarland
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Bremen
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Nordrhein-Westfalen
Sammlermünzen
→ Hauptartikel: Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland
Seit 2002 werden jährlich in den verschiedenen Prägestätten auch 10-Euro-Gedenkmünzen aus Silber geprägt. Diese erinnern an bestimmte Personen, Ereignisse oder Sehenswürdigkeiten. Als Besonderheit stellen sich hier die Gedenkmünzen anlässlich diverser Sportereignisse (z.B. Fußball-Weltmeisterschaft 2006) dar. Diese Münzen wurden zu gleichen Anteilen in allen fünf deutschen Prägestätten hergestellt. Sie besitzen keinen Prägebuchstaben, sondern lassen sich ihrer Prägeanstalt nur durch minimale Unterschiede zuordnen. Ab 2011 wird das Gewicht und der Edelmetallgehalt aufgrund des gestiegenen Silberpreises reduziert.
Zusätzlich wird pro Jahr eine 100-Euro-Goldmünze herausgegeben. 2002 wurde die Euroeinführung neben der 10-Euro-Münze und der 100-Euro-Goldmünze noch mit einer 200-Euro-Goldmünze gewürdigt. Anfang 2010 gab das Bundesfinanzministerium in Berlin bekannt, dass ab Juni 2010 eine weitere jährliche Goldmünze mit Nennwert 20 Euro erscheint. Während die 100-Euro-Goldmünzen aus einer halben Unze Feingold gefertigt werden (die 200-Euro-Münze 2002 aus einer Unze), werden die 20-Euro-Münzen aus 1/8 Unze Feingold geprägt. Die 100-Euro-Münzen würdigen derzeit die Unesco-Weltkulturstätten in Deutschland. Die 20-Euro-Münzen sind dem Thema „deutscher Wald“ gewidmet.
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10-Euro-Münze zur Euroeinführung
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100-Euro-Münze zur Euroeinführung
10 Euro Münzen
Auflage | Ausgabedatum | Beschreibung |
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1.900.000 | 6.5.2010 | 200. Geburtstag von Robert Schumann |
1.906.000 | 10.6.2010 | 100. Geburtstag von Konrad Zuse |
1.700.000 | 8.7.2010 | 300 Jahre Porzellanherstellung |
2.300.000 | 2.9.2010 | 20 Jahre Deutsche Einheit |
2.100.000 | 26.10.2010 | 175 Jahre Eisenbahn in Deutschland |
2.207.000 | 26.10.2010 | Ski Weltmeisterschaft 2011 |
20 Euro Münzen
Auflage | Ausgabedatum | Beschreibung |
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200.000 | 23.6.2010 | Deutscher Wald Eiche |
100 Euro Münzen
Auflage | Ausgabedatum | Beschreibung |
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320.000 | 1.10.2010 | UNESCO-Kulturerbe Würzburg |
Weblinks
- Europäische Zentralbank
- Deutsche Bundesbank
- Bundeswertpapierverwaltung
- Webseite über deutsche Euromünzen