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Esther Bockwyt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Esther Bockwyt (* 6. März 1985 in Herten)[1] ist eine deutsche Psychologin mit Schwerpunkt Narzissmus und Autorin psychologischer Fachbücher sowie eines Sachbuchs über Wokeness.

Bockwyt absolvierte die Studiengänge Psychologie und Rechtspsychologie an der Philipps-Universität Marburg, Universität zu Köln und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und schloss diese als Diplom-Psychologin und Rechtspsychologin (M.Sc.) ab.[2] Als Gründerin und Leiterin eines gutachterlich tätigen Büros erstellt sie unter anderem klinische und forensische Gutachten. Sie betreibt den Podcast „Psycho-Logisch“[3] mit den Themen-Schwerpunkten Persönlichkeit und Narzissmus. Beiträge von ihr erscheinen auch in der Neuen Zürcher Zeitung und im Blog Ruhrbarone.[4] Sie wohnt in Recklinghausen.[5]

Verhaltensanalyse

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Bockwyt entwickelte ein mehrstufiges Vorgehen zur Erstellung einer individuellen Problem- und Verhaltensanalyse für psychische Erkrankungen.

Sie entwickelte weiterhin eine ätiopathogenetische Tabelle über die Entstehung psychischer Erkrankungen mit thematisch strukturierten Inhalten zu unterschiedlichen Entwicklungspfaden psychischer Erkrankungen unter Berücksichtigung der biografischen Situation, der innerpsychischen Verarbeitung und weiteren Persönlichkeitsentwicklung im Hinblick auf die psychischen Auswirkungen, Folgen für Bewältigungsstile und deren Einfluss auf die Aktualgenese.

Das Theoriegebilde vereint verhaltenstherapeutische, tiefenpsychologische und schematherapeutische Inhalte und wurde in seiner Bedeutung als therapieschulenübergreifend, breit und tief angelegt gewertet.[6]

Bockwyt untersuchte in ihrem Werk Persönlichkeitsstörungen und -akzentuierungen in frühen Phasen von Psychosen den Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und psychotischen Erkrankungen, dabei den Zusammenhang zum Prodrom psychotischer Erkrankungen im Rahmen der Früherkennungsforschung am durch Joachim Klosterkötter gegründeten Früherkennungs- und Therapiezentrums für erhöhte psychische Erkrankungsrisiken (FETZ).

Dabei arbeitete sie auch Zusammenhänge und Entwicklungen über die frühesten Beschreibungen von unterschiedlichen Persönlichkeitsstörungen in der älteren psychiatrischen Fachliteratur zu heutigen korrespondierenden Konzepten heraus.

Gegenposition zur Wokeness

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In einem Gastbeitrag in der Neuen Zürcher Zeitung beklagte Bockwyt 2022 Gendersprache und Woke-Kultur als zwanghafte Einengung des Menschen.[7]

Im Februar 2024 veröffentlichte sie im Westend Verlag den Bestseller „Woke. Psychologie eines Kulturkampfs“, in dem sie sich mit dem Menschenbild und psychologischen Faktoren, darunter Narzissmus, Zwanghaftigkeit, Aggression, Depression und Gruppendynamiken, der „woken“ Bewegung auseinandersetzt. Bockwyt betitelt Wokeness auch als „Planwirtschaft des Gefühls“.[8] Problematiken einer „woken Weltanschauung“ seien unter anderem Spaltung zwischen Identitätsgruppen, ungesunde Schuldgefühle, Dauergroll oder Reaktanz als Gegenreaktionen.

Bockwyt kritisierte in einem Interview mit der WELT auch eine am 29. Januar 2024 vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verhängte Geldstrafe in Höhe von 18.000 Euro gegen den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen,[9] dessen Fans im November 2023 ein Banner mit den Worten „Es gibt viele Musikrichtungen, aber nur zwei Geschlechter“ während eines Bundesligaspiels gezeigt hatten.[10] Es handele sich um den Ausdruck einer Reaktion auf einen „manifestierten woken Kulturkampf“ und nicht, wie vom DFB behauptet, um eine diskriminierende Aussage. Es gehe den Fans darum, „dafür einzustehen, eine Jahrtausende alte Gewissheit zu verteidigen“.[11] Daneben spricht sich Bockwyt auch für ein Verbot des Genderns für Personal in staatlichen Institutionen aus.[12]

Schriften (Auszug)

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Einzelnachweise

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  1. Die Gutachterinnen. Leitung
  2. Die Gutachterinnen. Leitung
  3. Psycho-Logisch auf Podigee.io (Memento vom 13. April 2021 im Internet Archive)
  4. Homepage Esther Bockwyt. Abgerufen am 29. Dezember 2022.
  5. https://www.stern.de/gesellschaft/psychologin-erklaert---wokeness-ist-fuer-mich-planwirtschaft-des-gefuehls--34656950.html
  6. Broda, Michael: „Verhaltensanalyse: Ein therapietheoretischer Meilenstein“. In: Deutsches Ärzteblatt. März 2021, abgerufen am 16. April 2022.
  7. Esther Bockwyt: Woke-Kultur: Eine zwanghafte Einengung. In: Neue Zürcher Zeitung. Neue Zürcher Zeitung, 8. Juni 2022, abgerufen am 15. März 2024.
  8. Esther Bockwyt: Wokeness: Planwirtschaft des Gefühls, eine Definition. In: Overton-Magazin. Buchkomplizen GmbH, 9. Februar 2024, abgerufen am 15. März 2024.
  9. Marcel Leubecher: „Nur 2 Geschlechter“ – Grüne erklären Fußball-Banner für „menschenverachtend“. Die Welt, 2. Februar 2024.
  10. 18.000 Euro Geldstrafe für Bayer Leverkusen. In: DFB. Abgerufen am 14. März 2024.
  11. BAYER LEVERKUSEN: "Transfeindliches" Fan-Banner! DFB verhängt Strafe gegen Fußball-Bundesligisten. In: WELT TV. Axel Springer Deutschland GmbH, 1. Februar 2024, abgerufen am 14. März 2024 (deutsch).
  12. Philippe Debionne: Psychologin Bockwyt über Wokeness: „Eine depressive und negative Endlos-Spirale“. In: Schwäbische Zeitung. 19. März 2024, abgerufen am 22. März 2024.