Fritzens

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Fritzens
Wappen Österreichkarte
Wappen von Fritzens
Fritzens (Österreich)
Fritzens (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck-Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Fläche: 6,14 km²
Koordinaten: 47° 18′ N, 11° 35′ OKoordinaten: 47° 18′ 19″ N, 11° 35′ 25″ O
Höhe: 591 m ü. A.
Einwohner: 2.186 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 356 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6122
Vorwahl: 05224
Gemeindekennziffer: 7 03 09
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Bergstraße 2
6122 Fritzens
Website: www.fritzens.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Josef Gahr (Fritzner Gemeindeliste)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016)
(15 Mitglieder)
8
3
2
2
Insgesamt 15 Sitze
  • FG: 8
  • FAUA: 3
  • SPÖ: 2
  • FF: 2
Lage von Fritzens im Bezirk Innsbruck-Land
Lage der Gemeinde Fritzens im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte)AbsamAldransAmpassAxamsBaumkirchenBirgitzEllbögenFlaurlingFritzensFulpmesGnadenwaldGötzensGries am BrennerGries im SellrainGrinzensGschnitzHall in TirolHattingInzingKematenInnsbruckKolsassKolsassbergLansLeutaschMatrei am BrennerMiedersMilsMuttersNattersNavisNeustift im StubaitalOberhofen im InntalObernberg am BrennerOberperfussPatschPettnauPfaffenhofenPolling in TirolRanggenReith bei SeefeldRinnRumSt. Sigmund im SellrainScharnitzSchmirnSchönberg im StubaitalSeefeldSellrainSistransSteinach am BrennerTelfes im StubaiTelfsThaurTrinsTulfesUnterperfussValsVölsVoldersWattenbergWattensWildermiemingZirlTirol
Lage der Gemeinde Fritzens im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick auf Fritzens
Blick auf Fritzens
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Fritzens am Fuß der Nordkette

Fritzens ist eine Gemeinde mit 2186 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Innsbruck Land, Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Hall in Tirol.

Geografie

Fritzens liegt im Unterinntal an einer Terrassenabdachung, etwa 16 Kilometer östlich von Innsbruck an der linken Innseite.

Fritzens ist stark mit der Nachbargemeinde Wattens und dessen größtem Arbeitgeber, Swarovski, verbunden. Ein Großteil der Bewohner pendelt zu ihren Arbeitsstätten aus.

Verkehrsmäßig ist Fritzens über die Inntalautobahn mit der Ausfahrt Wattens und über die Westbahn mit dem Bahnhof Fritzens-Wattens erreichbar.

Nachbargemeinden

Geschichte

Fritzens liegt am Fuße des Gnadenwalder Plateaus auf den Schotterbänken des späteiszeitlichen Stausees am Sonnenhang. Die Geschichte des Ortes geht bis in die Bronzezeit zurück. Am Abhang zum Bärenbach fanden sich im Bereich des Hauses Köll entsprechende Funde. Die frühe Hallstattzeit (ca. 8./7. Jh. v. Chr.) ist in der Höhensiedlung am "Katzeler" einer Moränenkuppe am Zusammenfluss des Bären- mit dem Griesbach. Etwas später, in das 7./6. Jh. v. Chr., datieren die älteste Spuren am Pirchboden. Der Pirchboden ist eine teilweise befestigte hallstattzeitlich-latènezeitliche Höhensiedlung auf einem Ausläufer des Gnadenwaldes hoch über Fritzens die im 5. Jh. v. Chr. von den Trägern der Fritzens-Sanzeno-Kultur umgestaltet wurde. In den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts wurde durch Studenten der Universität Innsbruck unter Leitung von Gerhard Tomedi oberhalb des Dorfes auf dem Pirchboden Grabungen vorgenommen. Dabei wurden mehrere sehr große rätische Häuser, die Zisterne und der Aufweg untersucht. Im 5. Jh.v. Chr. wurde auch die Talsiedlung die sich im Bereich der Höhenstrasse erstreckte umgebaut. Aus den Fundaufsammlungen des Wattner Sprengelarztes Karl Stainer und gleichaltrigen Funden aus Sanzeno im Nonsberg resultiert der Fachbegriff "Fritzens-Sanzeno-Kultur". Beide Siedlungen gingen gegen Ende des 2. Jh. v. Chr. bei einer Brandkatastrophe unter und wurden nicht wiedererrichtet. Mangels Befunden und Funden ist die Situation in der Römischen Kaiserzeit unklar. Einzig ein Münzfund und eine Fibel des 4. Jh. sichern die Anwesenheit von Menschen. Fritzens wird aber kontinuierlich besiedelt gewesen sein sonst hätte sich der keltische Ortsname frucines nicht erhalten. Erst wieder in den Jahren 1163/70 wird ein Engilbertus „de Frucines“ mit seinem Sohn urkundlich im Traditionsbuch von Kloster Wessobrunn mehrfach als Zeuge genannt.[1] Im Jahre 1248 erhebt Graf Albert von Tirol Zehent in „Frucens“ und 1288 gibt der Meierhof dem Landesfürsten Grundzins. Aus dem Meierhof hat sich das spätere Dorf entwickelt.

Am Ende des 19. Jahrhunderts trat mit dem Bau der Eisenbahn, der Ansiedlung der Firma D. Swarovski und der Modernisierung der Papierfabrik in Wattens sowie der Gründung des Tonwerkes 1899 durch den Zuzug von Arbeitskräften eine entscheidende Veränderung des Dorfes ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb die Fa. D. Swarovski große Grundstücke, auf denen Einfamilienhäuser für die Bediensteten errichtet wurden.

Bevölkerungsentwicklung


Politik

Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 28. Februar 2016 statt. [2]

Josef Gahr wurde dabei wieder zum Bürgermeister gewählt.

Partei Prozent Stimmen Sitze im Gemeinderat
Fritzner Gemeindeliste 51,10 % 650 8
Fritzner Arbeiter und Angestelltenliste 21,62 % 249 3
"Für Fritzens" Ernst Zalesky mit Team 18,07 % 219 2
SPÖ & Parteifreie 13,60 % 173 2

Wappen

Das 1970 verliehene Gemeindewappen verweist mit dem Tongefäß auf die bedeutenden Keramikfunde, die für die Fritzens-Sanzeno-Kultur namensgebend waren. Der Bär steht für den Bärenbach, der den Ort durchfließt und ihm den Namen gegeben hat, keltischen Ursprungs ist und „Wildbach“ bedeutet.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe Liste der denkmalgeschützten Objekte in Fritzens

Weblinks

Commons: Fritzens – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Tirol Atlas
  • Fritzens, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“

Einzelnachweise

  1. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 159 ff., Nr. 585 u. 643.
  2. Gemeinde Fritzens. wahlen.tirol.gv.at, abgerufen am 8. Mai 2016.
  3. Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 18.

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