Absam
Absam
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Innsbruck-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | IL | |
Fläche: | 51,93 km² | |
Koordinaten: | 47° 18′ N, 11° 30′ O | |
Höhe: | 632 m ü. A. | |
Einwohner: | 7.374 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 142 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6067 | |
Vorwahl: | 05223 | |
Gemeindekennziffer: | 7 03 01 | |
NUTS-Region | AT332 | |
UN/LOCODE | AT ABS | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dörferstraße 32 6067 Absam | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Manfred Schafferer (Bürgermeister Manfred Schafferer und Team – SPÖ und Parteiunabhängige) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (19 Mitglieder) |
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Lage von Absam im Bezirk Innsbruck-Land | ||
Basilika St. Michael | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Absam ist eine österreichische Gemeinde in Tirol mit 7374 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Hall in Tirol. Absam ist ein Pilgerort am Jakobsweg, dessen Wallfahrtskirche im Jahre 2000 zur Basilica minor erhoben wurde.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Absam liegt am Rande des Karwendelgebirges in der Nähe der mittelalterlichen Stadt Hall in Tirol und der Landeshauptstadt Innsbruck auf einer Höhe von 632 m ü. A. Höchster Punkt der Gemeinde ist der 2725 m hohe Große Bettelwurf. Absam gehört zu den MARTHA-Dörfern.
Berghütten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Absam besteht aus der einzigen Katastralgemeinde und Ortschaft Absam, Ortsteile sind Absam Dorf und Eichat.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Scharnitz | Vomp | |
Thaur | Gnadenwald, Baumkirchen | |
Hall in Tirol | Mils, Fritzens |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Zeit von 995 bis 1005 wird der Ort erstmals in den Traditionsbüchern des Hochstifts Brixen als „Abazânes“ bzw. „Abazanes“ genannt.[1] Die Herkunft des Ortsnamens ist nicht ganz sicher:
- Das Wort kann eine Eindeutschung vom vulgärlateinischen Flurnamen *abbatiani = ‚dem Abt gehöriges Flurstück‘ sein. Die Genese: *abbatiani > Abazanes > Absan > Absam.
- Das Wort kann auf den keltischen Personennamen Abudios zurückgehen und als Ausgangswort *Abudianos (‚beim Landgut des Abudios‘) haben.[2]
In der Absamer Gegend setzte schon früh die Industrialisierung ein, besonders durch den Salzabbau im Halltal.
Marienerscheinung von 1797
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 17. Jänner 1797 entdeckte die Bauerstochter Rosina Puecher an einer Fensterscheibe ein Marienbildnis, das einem schwarzen Kupferstiche ähnlich war. Es wurde bestätigt, dass der Hausbewohner nichts damit zu tun habe. Man hob den Fensterflügel aus und brachte ihn nach Innsbruck zur Untersuchung. Die Tatsache, dass genau in dieser Zeit großer Not (Seuche und Franzosenbelagerung) das Bildnis der Madonna im Glase sichtbar wurde, wurde als göttliches Zeichen gedeutet.[3]
Seither kamen und kommen unzählige Wallfahrer, um bei der Absamer Muttergottes Trost und Hilfe zu erbitten.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schloss Melans
- Schloss Krippach
- Basilika St. Michael: Am 24. Juni 2000 wurde die Pfarrkirche mit dem Patrozinium hl. Michael zur Basilika minor erhoben. Am rechten Seitenaltar befindet sich das seit dem 24. Juni 1797 verehrte Gnadenbild der Muttergottes. Viele Votivtafeln in der Basilika zeugen von erhörten Gebetsanliegen. Absam ist wegen des Gnadenbilds Marienwallfahrtsort, daher wird die Basilika oft Marienbasilika genannt, obwohl die Basilika selbst nicht dem Patrozinium der Gottesmutter anvertraut ist.
- Pfarrkirche Absam-Eichat
- Ehemaliges Kloster Sankt Magdalena im Halltal
- Alte Schmiede Absam
- Absam-Schanzen
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wintersportmöglichkeiten: Rodelbahn, Absam-Schanzen und Langlaufloipen
- Wanderweg von Absam ins Halltal, wo sich das ehemalige Kloster St. Magdalena und Relikte des Salzbergbaus befinden.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder, bis 1998 17 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 1998 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 7 ÖVP, 5 SPÖ, 2 FPÖ, 2 Absamer Liste und 1 GRÜNE.[4]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2004 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 SPÖ, 5 Absamer Liste ÖVP, 4 Für Absam ÖVP und 2 GRÜNE.[5]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 SPÖ, 5 ÖVP und 2 GRÜNE.[6]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2016 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 SPÖ, 4 ÖVP, 3 ZUKA Philipp Gaugl, 1 GRÜNE und 1 FPÖ.[7]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2022 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 ÖVP, 8 SPÖ, 2 GRÜNE und 1 BFA.[8]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1992–2004 Michael Mayr[9]
- 2004–2021: Arno Guggenbichler (Bürgermeister Arno Guggenbichler und Team – SPÖ und Parteiunabhängige)[10]
- seit 2021: Manfred Schafferer (Bürgermeister Arno Guggenbichler und Team – SPÖ und Parteiunabhängige)[11]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 1965 verliehene Gemeindewappen zeigt eine Geige und das Gnadenbild der Basilika. Das Instrument erinnert an einen der berühmtesten Söhne der Gemeinde, den Geigenbauer Jakob Stainer, das Gnadenbild verweist auf die Marienerscheinung von 1797, die Absam zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte Tirols werden ließ.[12]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jahr: Michael Mayr, Altbürgermeister
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Colleselli (1922–1979), Volkskundler
- Franz Fischler (* 1946), ehemaliger EU-Kommissar, Politiker, Minister
- Josef Holzhammer (1850–1942), Politiker, Mitglied des Abgeordnetenhauses 1908–1911, Abgeordneter zum Tiroler Landtag 1919–1925[13]
- Wolfgang Kattnig (* 1963), Triathlet
- Sigmund Kripp (* 1928), Sozialpädagoge
- Johannes Obleitner (1893–1984), Bildhauer und Maler
- Sebastian Ruf (1802–1877), Priester, Psychologe und Lokalhistoriker
- Walpurga Schindl (1826–1872), Schriftstellerin
- Jakobus Stainer (1619–1683), Geigenbauer
- Max Weiler (1910–2001), Maler
Personen mit Bezug zur Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Feistmantl (1939–2019), Rennrodler, Olympiasieger Doppelsitzer 1964
- Andreas Linger (* 1981) und Wolfgang Linger (* 1982), Rennrodler, Olympiasieger Turin 2006 und Vancouver 2010
- Karl Obleitner junior (* 1929), Bildhauer und Maler
- Ernst Vettori (* 1964), Skispringer und Olympiasieger 1992
- Pia Maria (* 2003), Sängerin und Teilnehmerin für Österreich beim Eurovision Song Contest 2022
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In Absam befindet sich die Andreas-Hofer-Kaserne des österreichischen Bundesheeres.
- Absam ist der Standort des Bildungszentrums der Sicherheitsakademie in Tirol
- Absam ist Ort der Handlung des Films Der Goldene Nazivampir von Absam 2 – Das Geheimnis von Schloß Kottlitz
- Die Gemeinde ist Mitglied im Klimabündnis Tirol.
- Die Freiwillige Feuerwehr Absam erhielt im Jahr 2014 den zweiten Platz beim internationalen Conrad-Dietrich-Magirus-Preis für ihre außergewöhnliche Leistung beim Waldbrand auf dem Hochmahdkopf 2014. Sie wurde nur von der Feuerwehr aus Rio de Janeiro geschlagen. Den dritten Platz belegte die Feuerwehr der Insel Lampedusa.[14]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website
- Gemeinde Absam: Offizielle Webseite der Gemeinde in der Tourismusregion Hall-Wattens
- Absam, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 138–139, Nr. 172.
- ↑ Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S. 87 ff.
- ↑ Das Gnadenbild von Absam. Abgerufen am 24. Oktober 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1998 in Absam. Land Tirol, 15. März 1998, abgerufen am 13. September 2024.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2004 in Absam. Land Tirol, 7. März 2004, abgerufen am 13. September 2024.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Absam. Land Tirol, 14. März 2010, abgerufen am 13. September 2024.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2016 in Absam. Land Tirol, 28. Februar 2016, abgerufen am 13. September 2024.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2022 in Absam. Land Tirol, 27. Februar 2022, abgerufen am 13. September 2024.
- ↑ Parte Michael Mayr Altbürgermeister und Ehrenbürger von Absam. Gemeinde Absam, 2019.
- ↑ Michael Kendlbacher: Bürgermeisterwechsel in Absam: Arno Guggenbichler legt Ende März sein Amt zurück. In: meinbezirk.at. 12. März 2021, abgerufen am 17. April 2021.
- ↑ Michael Kendlbacher: Gemeinderat hat gewählt: Manfred Schafferer ist neuer Bürgermeister von Absam. In: meinbezirk.at. 16. April 2021, abgerufen am 17. April 2021.
- ↑ Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 17.
- ↑ Holzhammer, Josef. In: www.parlament.gv.at. Abgerufen am 30. Oktober 2021.
- ↑ Auszeichnung: Platz Zwei für Feuerwehr Absam auf ORF vom 22. November 2014, abgerufen am 22. November 2014