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Gänseliesel

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Gänseliesel ist die Bezeichnung für eine Frauenfigur in Verbindung mit Hausgänsen. Liesel ist eine Kurzform des weiblichen Vornamens Elisabeth.

Die Figur der Gänseliesel wurde einige Male von Künstlern in Gemälden oder Skulpturen thematisiert. So finden sich als schmückendes Element von Gebäuden und Brunnen Reliefs oder Statuen, die eine Gänseliesel zeigen. Oft handelt es sich um Darstellungen von Alltagssituationen, in denen Mägde oder Mädchen die Gänse hüten oder zum Markt bringen.

Fütterung durch eine „Gänseliesel“ in Brandenburg (2008)

Die Geschichte des Sujets der Gänseliesel als Brunnenfigur ist bisher nicht erforscht. Einer der ältesten Gänseliesel-Brunnen dürfte in Wien existieren, der dort 1866 auf dem ehemaligen Geflügelmarkt aufgestellt wurde und seit 1886 auf der Rahlstiege steht; er ist allerdings unter der Bezeichnung Gänsemädchenbrunnen bekannt.[1]

Das Göttinger Gänseliesel

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Das originale Göttinger Gänseliesel (Gänsemädel) von Paul Nisse (Bronze, 1901), heute im Städtischen Museum

Das Gänseliesel vor dem alten Rathaus ist als Brunnenschmuck seit 1901 das Wahrzeichen der Universitätsstadt Göttingen. Die Bronzefigur wurde von dem Bildhauer Paul Nisse nach einem Entwurf des Architekten Heinrich Stöckhardt geschaffen. Seit 1990 ist es eine Kopie, während sich das Original im Städtischen Museum befindet.

Die Gänseliesel von Monheim am Rhein

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Die Stadt Monheim am Rhein trägt seit 1939 eine Gänseliesel im Wappen, das vom Heraldiker Wolfgang Pagenstecher nach dem Vorbild des Siegels von Amtsvogt Johann Wilhelm Aschenbroich 1791 entworfen wurde. In der Stadtmitte vor dem Rathaus-Center befindet sich ein Gänseliesel-Brunnen mit zwei wasserspeienden Gänsen, der 1937 vom Düsseldorfer Bildhauer Julius Haigis aus Bronze gestaltet wurde. Seit 1955 bildet jährlich eine Gänseliesel zusammen mit der Sagengestalt des Spielmanns das „Traditionspaar“ der Rheingemeinde.[2]

Im Rahmen des neuen Designs der Linie S1 wurde diese ab 2017 mit ikonischen Motiven der Region bedruckt. Eines dieser Motive ist die Gänseliesel. Ein Gänselieselmotiv dient seit 2020 außerdem als Ampelmännchen der städtischen Fußgängerampeln.[3]

Gänseliesel in anderen Städten

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Ähnliche Brunnenfiguren gibt es auch andernorts, beispielsweise in Hannover der Gänseliesel-Brunnen auf dem Steintorplatz (Carl Dopmeyer, 1898), in Berlin-Wilmersdorf der Gänselieselbrunnen auf dem Nikolsburger Platz (Cuno von Uechtritz-Steinkirch, 1910) und auf dem Haußmannsplatz in Kreischa.

In Spiesen-Elversberg gibt es ein Gänselieseldenkmal zum Gedenken an ein Mädchen, das die Einwohner im Dreißigjährigen Krieg vor dem Hungertod bewahrt haben soll

Ein Gänse-Liesel-Brunnen steht in Bruneck (Südtirol) am Vorplatz der St.-Katharina-Kirche auf dem Rain.[4]

In Steinach (Bad Bocklet) gibt es in der Federgasse eine Gänseliesel-Skulptur.[5] Ähnlich im hessischen Melsungen, bei dem eine Bronzeskulptur mit vier Gänsen vor dem Schloss (Sitz von AG Melsungen und Finanzamt Melsungen) aufgestellt wurde.

Katharina Margaretha Kest (* 1757 in Fechingen bei Saarbrücken), Reichsgräfin von Ottweiler, Herzogin von Dillingen, Freifrau von Ludwigsberg, wird volkstümlich „das Gänsegretel von Fechingen“ genannt.[6]

In Stuttgart gibt es einen Gänsepeterbrunnen. Zudem existieren etliche Gänsemännchenbrunnen, etwa in Nürnberg, Meiningen und Weimar.

Ein gibt ein Märchen der Gebrüder Grimm mit dem Titel „Die Gänsemagd“, das aber nur sehr vage mit dem Sujet dieses Artikels zusammenhängt. Tatsächlich existierte lange kein korrespondierendes Märchen zum Gänseliesel, was man insbesondere in Göttingen schmerzlich vermisste, da die Einwohner diese Figur zu ihrem Wahrzeichen erkoren hatten. Erst 2001 wurde im Rahmen eines Wettbewerbes des Göttinger Tageblattes nachträglich ein solches Märchen konstruiert.[7][8]

  • Günther Meinhardt: Die Geschichte des Göttinger Gänseliesels. Heinz Reise Verlag, Göttingen 1967.
Commons: Gänseliesel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gänsemädchenbrunnen im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  2. Monheim-Lexikon: Gänseliesel und Spielmann. In: Stadtarchiv Monheim am Rhein. 8. Februar 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juni 2008; abgerufen am 28. November 2008.
  3. Heike Schoog: Stadt bestellt jetzt Gänseliesel-Ampeln. In: Rheinische Post. 23. Dezember 2019, abgerufen am 1. Juni 2025.
  4. Gänse-Liesel Brunnen, Bruneck, Südtirol, Italien. In: alamy.de. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
  5. Bad-Bocklet-Steinach (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.main.de
  6. Joachim Conrad: Kest Katharina in der Datenbank Saarland Biografien
  7. Sabine Lebensieg: Das Märchen vom Gänseliesel. Datt Märchen von't Chänseliesel. Göttinger Tageblatt, Göttingen 2004, ISBN 3-924781-43-5.
  8. Gänseliesel-Märchen – Wiki Göttingen. Archiviert vom Original am 7. Mai 2023; abgerufen am 26. August 2025.