„Gabelstapler“ – Versionsunterschied

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Version vom 12. Januar 2011, 10:08 Uhr

Gabelstapler
Älterer Gabelstapler von Still
Manitou Gabelstapler im Hafen von Pors-Éven, Bretagne
Teleskoplader und mittlerer Gabelstapler

Gabelstapler sind die bekanntesten motorgetriebenen Flurförderzeuge, das heißt mit einem Antrieb ausgerüstete Geräte für den innerbetrieblichen Warenumschlag und Transport. Weitere motorbetriebene Flurförderzeuge sind zum Beispiel elektrisch angetriebene Hubwagen, Geräte zum Containerumschlag oder fahrerlose Transportfahrzeuge.

Der erste Gabelstapler wurde von dem Schraubenhersteller Eugene Clark im Jahre 1917 entwickelt. Ein Gabelstapler ist insbesondere für den Transport von Paletten ausgelegt. Wesentliches Element des Gabelstaplers ist seine Hubeinheit, welche aus Hubmast und Gabelträger besteht. Der Gabelträger trägt (in der Regel) zwei in ihrem Abstand verstellbare stählerne Zinken, die üblicherweise mittels einer Hydraulik vertikal bewegbar sind. Mittels Anbaugeräten sind diese auch als Schlitten quer bewegbar oder der Abstand der Gabelstaplerzinken zueinander kann hydraulisch verändert werden. Die Zinken werden Gabel genannt und gaben dem Gabelstapler seinen Namen.

Technik

Gabelstapler werden durch einen mitfahrenden Bediener gesteuert. Der Antrieb eines Gabelstaplers erfolgt mit einem Verbrennungs- oder Elektromotor. Die Verbrennungsmotoren arbeiten mit Treibgas Autogas: Propan/Butan-Gemisch, Diesel oder Erdgas. Benzingetriebene Gabelstapler kommen in der EU praktisch nicht mehr vor.

Elektrische oder mit Gas betriebene Gabelstapler dürfen auch in Innenräumen arbeiten. In der Schweiz dürfen Stapler mit Verbrennungsmotor nur nach gründlicher Abklärung in Innenräumen verwendet werden.

Die Kraftübertragung zum Kippen, Heben und teilweise dem Lenken erfolgt mit Hydraulik, beim Fahrantrieb von Geräten mit Verbrennungsmotor auch mit Strömungsgetriebe.

Antriebe mit Elektromotor vermeiden Schadstoffemissionen. Sie benötigen einen Akkumulator, dessen Masse in diesem Fall willkommen ist und zum Schwerpunktausgleich beitragen kann. Es werden Gleichstrom- und Drehstrommotoren mit Umrichter eingesetzt. Der Motor dient auch als generatorische Bremse.

Gabelstapler weisen eine Hecklenkung mit sehr großem Lenkeinschlag zum Erreichen eines geringen Wendekreises auf. In der Regel ist der Wendekreis etwa nur so groß wie die Fahrzeuglänge. Es werden Gabelstapler mit drei oder vier Rädern gebaut. Bei dreirädriger Bauweise ist das Einzelrad hinten, bei den vierädigen sind die hinteren Räder in der Regel durch eine Pendelachse verbunden, die in einem Punkt mit dem Staplers tragend fixiert ist. Dadurch behält der Stapler seine Wendigkeit, allerdings bleibt damit das Standdreieck erhalten, wodurch der unbeladene Stapler eine höhere Umsturzneigung hat, als ein Fahrzeug mit Standviereck, da der eigene Schwerpunkt näher an den seitlichen Kippkanten liegt, die sich im Auflagepunkt der Pendelachse treffen.

Die meisten Gabelstapler haben keine Stoßdämpfer, um die Standsicherheit zu gewährleisten. Bei vierrädigen Stapler können jedoch Schwingungsdämpfer an der hinteren Pendelachse montiert sein, die ein Schwanken z.B. durch ansetzende Fliehkräfte verhindern sollen. Die Federung übernehmen spezielle Gabelstapler-Reifen sowie ein gefederter Fahrersitz, der auf das Gewicht des Fahrers eingestellt werden kann.

Die gebräuchlichsten Hublasten liegen zwischen 1 t und 8 t. Hubhöhen bis zu 6 m sind üblich. Es sind jedoch auch weit größere Fahrzeuge erhältlich; Hubgerüste können bis zu 12m ausgelegt sein, um Hochregale bedienen zu können.

Bedienung

Bei Gabelstaplern erfolgt die Bedienung mittels Pedalen und Handhebeln. Während elektrische Stapler meistens nur ein Fahr- und ein Bremspedeal besitzen und die Fahrtrichtung über einen Handhebel gesteuert wird, gibt es bei Staplern mit Verbrennungsmotor auch Systeme, die für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt jeweils ein eigenes Pedal besitzen. Die Bedienung der sonstigen Funktionen (Mast kippen, Gabeln heben/senken etc.) erfolgt in aller Regel über auf der rechten Seite angebrachte Handhebel.

Sondervarianten

„Querläufer“ Schubmaststapler von Linde (heute eine Marke der KION Group).

Geländestapler

Eine besonders imposante Variante der Gegengewichtsstapler ist der Geländestapler, auch Großreifenstapler genannt. Im Vordergrund steht hier die Geländegängigkeit durch hohe Bodenfreiheit, Niederdruckreifen, hohe Traktion, äußerst robuste Bauweise bei Chassis, Hubgerüst und Lenkachse, starke Motorisierung, in der Regel Dieselmotoren, bei Spitzenmodellen hydrostatisches Getriebe und hohe Standsicherheit bei guter Steigfähigkeit. Zum Teil haben diese Stapler Allradantrieb. Geländestapler werden auch außerbetrieblich in schwerem Terrain eingesetzt, zum Beispiel in Forstwirtschaft, Holzindustrie, Bergwerken, Recyclingindustrie, Schwerindustrie, im Anlagenbau, in Betonwerken und Ziegeleien.

Schubmaststapler

Eine weitere Spezialvariante ist der Schubmaststapler. Schubmaststapler sind freitragend und radunterstützt zugleich. Zur Lastenaufnahme wird der Mast vorgeschoben, so dass die Gabel frei vor dem Fahrzeug liegt und sich bis auf den Boden absenken lässt. Der Transport der Last erfolgt jedoch bei zurückgezogenem Mast innerhalb der Radarme, was die Fahrstabilität verbessert und den Bedarf an Gegengewicht verringert. Bei seitlich angeordnetem Mast wird die Last mit dem seitlich angeordneten, ausfahrbaren Hubgerüst aufgenommen und für den Transport auf dem Tisch abgesetzt. Da man auf diesem Stapler seitlich sitzt, spricht man auch von einem Seitsitzstapler. Schubmaststapler sind für den innerbetrieblichen Transport insbesondere langer Lasten gedacht. Neben dem klassischen Dieselmotor wird bei Schubmaststaplern heute auch immer mehr der Elektroantrieb eingesetzt.

Vier- und Mehrwegestapler

Um die Manövrierfähigkeit zu erhöhen, werden Quergabelstapler mit schwenkbaren Rädern ausgestattet und können dann ohne aufwändige Rangiervorgänge quer zur Laderichtung in Lagergänge einfahren. Sind die Räder um 90° schwenkbar, spricht man von Vierwegestaplern, bei beliebig schwenkbaren Rädern von Mehrwegestaplern.

Seitenstapler

Seitenstapler Steinbock Boss 337
„Mitnehm-/Huckepackstapler“
Anhängevorichtung für Mitnahmestapler

Beim Seitenstapler oder DFQ/TFQ Diesel-/Treibgas-Fahrersitz-Quergabelstapler, ist das Gabelpaar quer zur Verfahrrichtung angeordnet. Dadurch eignen sich Seitenstapler zum Befördern langer Lasten, deren Transport mit Frontstaplern ansonsten zum Beispiel durch die Breite von Gängen oder Hallentoren Grenzen gesetzt wäre. Stapler dieser Art werden häufig im Holzhandel und in Zimmereien eingesetzt.

Anbaugeräte

Für Sonderanwendungen ist ein Gabelstapler mit speziellen Anbaugeräten ausrüstbar. Diese sind nach DIN-Norm bei älteren Geräten oder nach FEM-Norm seit ca. 1980 weltweit kompatibel. Gängige Anbaugeräte sind neben verlängernden hohlen Aufsteck-Zinken (Gabelschuhe) auch Schaufeln, Teleskopgabeln, Drehgeräte, Seitenschieber, Zinkenversteller sowie Papierrollen- und Fassklammern. Beim Einsatz der zum Teil recht schweren und ausladenden Anbaugeräte reduziert sich die Resttragfähigkeit. Die Reduzierung ergibt sich aus der Vergrößerung des Lastschwerpunktabstandes sowie der Eigenmasse der Anbaugeräte.

Die Tragkraftreduktion kann mit der nachstehenden Formel berechnet werden. Die Berechnung erfolgt in 4 Schritten:

  1. Staplermoment MSt = Q · (X + C)
  2. Anbaugerätemoment ME = GE · (ESP + X)
  3. Restmoment MR = MSt − ME
  4. Resttragkraft G L = MR ÷ (X + V + L/2)

die Abkürzungen stehen für:

  • MSt .. Eigenmoment Stapler
  • Q .. Nenntragkraft des Staplers
  • X .. Maß Mitte Vorderachse, Gabelträger-Rücken
  • C .. Lastschwerpunkt (des Staplers)
  • ME .. Eigenmoment Anbaugerät
  • MR .. Restmoment
  • GE .. Eigengewicht Anbaugerät
  • ESP .. Eigenschwerpunkt Anbaugerät
  • GL .. maximal zulässiges Gewicht der Last
  • V .. Vorbaumaß des Anbaugerätes
  • L/2 .. Schwerpunktsabstand der Last

Außerdem gibt es auf den Webseiten mancher Anbaugerätehersteller auch einfach zu bedienende Berechnungsprogramme.

Mittels eines am Gabelstapler anzubringenden Resttragfähigkeitsdiagramms lässt sich die maximal zu hebende Last als Funktion der Hubhöhe ablesen. Wurde das Anbaugerät bereits ab Werk montiert und bildet eine schwer zu trennde Einheit mit dem ursprünglichen Gerät (insbesondere beim Seitenschieber), wird häufig das ursprüngliche Lastdiagramm weggelassen und komplett durch das Resttragfähigkeitsdiagramms ersetzt.

Das Resttragfähigkeitsdiagramm enthält in der Regel die Gerätenummer des Typenschildes, welches grundsätzlich an jedem Anbaugerät angebracht sein muss.

Sicherheit

  • In Deutschland ist eine jährliche Überprüfung nach den Unfallverhütungsvorschriften (UVV) der Berufsgenossenschaften vorgeschrieben, die durchgeführte Prüfung wird mit einer Plakette angezeigt.
  • Bei Treibgasstaplern ist eine jährliche Treibgasanlagenprüfung (Über- oder Unterdruckverfahren) vorgeschrieben.
  • Bei Treibgasstaplern ist eine halbjährliche Abgasuntersuchung vorgeschrieben. Der CO-Gehalt im Teillast- und Volllastbetrieb ist auf ein Minimum zu reduzieren.
  • Bei Gabelstapler mit Dieselverbrennungsmotor ist eine jährliche Abgasuntersuchung vorgeschrieben. Grundlage hierfür ist die TRGS 554. (Die Schwärzungszahl bei Volllast- und Teillastbetrieb ist ausschlaggebend)
  • Ein Befähigungsnachweis (Fahrausweis) zum Führen von Flurförderfahrzeugen ist die Voraussetzung in Deutschland zur ordnungsgemäßen Benutzung aller Gabelstapler (elektrisch oder mit Verbrennungsmotor betriebene) nach Richtlinien der Berufsgenossenschaften.

Am gesamten meldepflichtigen Unfallgeschehen am Arbeitsplatz beträgt der Anteil von Unfällen mit Gabelstaplern 1,3 %. Die Zahl der tödlichen Unfälle ist stark rückläufig. Mit 58 % an erster Stelle stehen die sogenannten Anfahrunfälle. Dies sind Unfälle, bei denen Beteiligte vom Stapler angefahren, gestreift oder eingequetscht werden. Unfälle beim Auf- und Absteigen haben einen Anteil von 18 %. Kippunfälle wegen zu hoher Geschwindigkeit besonders in Kurven oder bei unvorschriftsmäßiger Fahrt mit angehobener Last machen nur 4 % aus. Die restlichen 20 % der Unfälle entfallen auf Schäden durch herunterfallende Lasten, unbefugtes Mitfahren oder Montage und Reparatur. Ursache der meisten Unfälle sind Fahrfehler. Aber auch unzureichende Regelung des innerbetrieblichen Verkehrs und Wartungsmängel haben ihren Anteil. [1]

Fahrberechtigungen

Zum innerbetrieblichen Führen ist nach den Berufsgenossenschaftliche Vorschriften (BGV) geregelt. Der Nachweis der Befähigung erfolgt durch einen Flurfördermittelschein, im allgemeinen (Gabel)staplerschein genannt, der durch eine Ausbildung erworben werden kann, deren Umfang nach BGG 925 mindestens 10 Theoriestunden betragen muss.

Flurfördermittelscheine gelten z.Z. nur national. In der Schweiz sind z.B. das Unfallversicherungsgesetz (UVG), das Arbeitsgesetz (ArG) und die Verordnung zur Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV) maßgebend. Gefahren wird dort nur mit einem Suva-anerkannten Ausweis. Anerkannt sind die Ausbildung durch das Militär und die Ausbildung durch die (interne) Suva-geprüfte Fahrschule.

In Österreich muss Aufgrund des ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) und der Fachkenntnisnachweis-Verordnung ein Kurs im Ausmaß von 20,5 Unterrichtseinheiten[2] mit anschließender Prüfung gemacht werden.

Der Flurfördermittelschein stellt jedoch keine Fahrerlaubnis im Sinne der Strassenverkehrsordnung dar. Der Gabelstapler fällt (in Deutschland) in die Führerscheinklasse L, die u.a. in der Führerscheinklasse B enthalten ist, wenn die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit 25 km/h nicht übersteigt; darüber gilt die Führerscheinklasse B, C1 bzw. C (abhängig vom zulässigen Gesamtgewicht). Der Gabelstapler muss entsprechend seiner Zulassung zum Straßenverkehr ausgerüstet sein. (u.a. Blinker und Spiegel; ab einer Geschwindigkeit >25 km/h sind Luftreifen vorgeschrieben, etc.)

Sonderregelungen bzw. Sondergenehmigungen sind lokal möglich.

so ein scheiss brauch doch aber keen mensch wa^^

Hersteller

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Lars Range: Gabelstapler sicher fahren – Lehrbuch Güterkraft. Verlag Heinrich Vogel, München 2007, Seite 11
  2. Österreich: Ausbildungsinhalt für den Staplerschein

Literatur

Walter Rödig, Gerhard Vogel: Dr. Rödigs Enzyklopädie der Flurförderzeuge. 6. Aufl. AGT Verlag Thum 2001, ISBN 978-3-87009-007-4

Commons: Gabelstabler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien