Gerda Schimpf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ilse Gerda Schimpf (* 14. März 1913 in Dresden; † 28. Dezember 2014 in Berlin) war eine deutsche Fotografin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fotografin Gerda Schimpf als Jugendliche Mitte der 1920er Jahre.
Schimpf als Jugendliche Mitte der 1920er Jahre.

Gerda Schimpf wuchs bei ihrer Mutter Gertrud Schimpf in Leipzig auf. Nach dem Besuch der Volksschule und der Höheren Mädchenschule ließ sie sich in der Lichtbildnerei Dore Bartcky (Schülerin von Hugo Erfurth) zur Fotografin ausbilden. In dieser Zeit gehörte Schimpf zum engen Freundeskreis des Leipziger Malers Max Schwimmer. 1937 arbeitete sie für ein halbes Jahr als Fotogehilfin auf der Insel Hiddensee, ehe sie nach Berlin ging. Hier freundete sie sich durch die Vermittlung von Max Schwimmer mit dessen geschiedener Frau, der Künstlerin Eva Schwimmer, an. Bald darauf zog sie zu Eva in die Königin-Elisabeth-Straße 2, das von Hans Scharoun entworfene Single-Haus in Berlin-Charlottenburg am Kaiserdamm. In Berlin war sie in verschiedenen Fotoateliers und zuletzt bei der AEG als technische Fotografin tätig. Nachdem sie die Meisterprüfung abgelegt hatte, eröffnete sie 1946 ein eigenes Fotoatelier am Charlottenburger Witzlebenplatz. Schimpf bot ein breites Portfolio an. Angefangen von Einzel-, Paar-, Gruppen- und Firmenporträts über Mode fertigte sie ebenfalls Messeaufnahmen bekannter (West-)Berliner Firmen und Geschäfte sowie Architekturfotografien an. Schimpfs Stilrichtung war geprägt von der Neuen Sachlichkeit. Das Atelier wurde aus Kostengründen jedoch bald in die eigene Wohnung verlegt. Gerda Schimpf hat im West-Berlin der 1940er bis 1970er Jahre viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens porträtiert, darunter Künstlerinnen und Künstler wie Bernhard Heiliger, Eva Schwimmer, Karl Hofer, Heinz Trökes, Renée Sintenis und Louise Stomps. Auch die erste Bürgermeisterin von Berlin, Louise Schroeder und den Schriftsteller Rudolf Leonhard bannte sie im Bild; ebenso bedeutende Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Forschung wie Friedrich Wilhelm Levi oder Erhard Schmidt und Alexander Dinghas. Schimpf war Mitglied der Berliner Prüfungskommission für Fotografie bei der Handwerkskammer und 1959–1978 Fachlehrerin für Fotografie und Porträt an der Abteilung Fotografie des Lette-Vereins. Sie führte bis ins hohe Alter ein sehr aktives, vielseitig interessiertes Leben, war häufig auf Reisen und pflegte Briefkontakte zu Freunden und Bekannten aus der ganzen Welt. Bis zu ihrem Tod 2014 lebte sie in der Wohnung Königin-Elisabeth-Straße 2 in Berlin-Charlottenburg.

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arte Postale. Berlin, Akademie der Künste 2013
  • Sehen lernen. Berlin, Villa Oppenheim 2017

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Berlin 1946 ff. in: Dunkel's Freiheit : Joachim Dunkel : Texte zu Leben und Werk / herausgegeben von Rosemarie & Konrad Dunhuijsen. Tübingen 2016. S. 154–159
  • Abbildung in: Berlin – Stadt der Frauen couragiert & feminin : 20 außergewöhnliche Biografien / herausgegeben von der Stiftung Stadtmuseum Berlin, Paul Spies und Martina Weinland. Berlin 2016. S. 141
  • Abbildung in: Bernhard Heiliger – Die Köpfe / herausgegeben von Marc Wellmann. Köln 2000
  • Abbildung in: Berlin fotografisch 1860–1982 / herausgegeben von Berlinische Galerie. Wien 1982
  • Werkstandorte: Fotografien von Schimpf befinden sich in den Sammlungen Berlinische Galerie, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Georg Kolbe Museum, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]