Große Aue (Weser)

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Große Aue
Die noch "junge" Große Aue im Oberlauf bildet hier für rund 1 km die Grenze der Städte Lübbecke und Preußisch Oldendorf.

Die noch "junge" Große Aue im Oberlauf bildet hier für rund 1 km die Grenze der Städte Lübbecke und Preußisch Oldendorf.

Daten
Gewässerkennzahl DE: 476
Lage Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, (Deutschland)
Flusssystem Weser
Abfluss über Weser → Nordsee
Quelle nordöstlich von Bieren
52° 14′ 50″ N, 8° 32′ 40″ O
Quellhöhe 130 m ü. NN
Mündung bei Binnen in die WeserKoordinaten: 52° 37′ 22″ N, 9° 9′ 49″ O
52° 37′ 22″ N, 9° 9′ 49″ O
Mündungshöhe 22 m ü. NN
Höhenunterschied 108 m
Sohlgefälle Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „,“
Länge Längenangabe ist keine Zahl
Einzugsgebiet Einzugsgebiet ist keine Zahl
Linke Nebenflüsse Nordbach, Schierenbeke, Großer Dieckfluss, Ströher Graben, Bleckriede, Flöte, Kleine Aue, Sule, Allerbeeke, Siede, Peekriede, Winterbach
Rechte Nebenflüsse Klosterbach, Flöthe, Kleine Aue, Wickriede, Langer Graben, Herrenriede, Rüsselbach, Sarninghäuser Meerbach, Langhorst Kuhlengraben
Durchflossene Seen Große Aue-See
Mittelstädte Lübbecke, Espelkamp
Kleinstädte Preußisch Oldendorf, Rahden
Gemeinden Schwenningdorf, Bad Holzhausen, Preußisch Ströhen, Barenburg, Steyerberg, Liebenau, Binnen

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Die Große Aue (im Oberlauf erst Aue und dann auch Neuer Mühlenbach bzw. Mühlbach) ist ein 84,5 km langer, südwestlicher bzw. linker Nebenfluss der Weser im nördlichen Nordrhein-Westfalen und im mittleren Niedersachsen.

Verlauf

Die Große Aue entspringt auf einer Quellhöhe von 130 m ü. NN als Aue auf der Südseite des Wiehengebirges im Ortsteil Dono der Gemeinde Rödinghausen in Nordrhein-Westfalen. Nach eineinhalb Kilometern wendet sie sich nach Norden und heißt ab der Einmündung des aus Westen (Schwenningdorf) kommenden Nordbachs Große Aue. Sie durchquert einem Durchbruchstal das Wiehengebirge. Dabei verliert sie 40 Höhenmeter und treibt zwei Mühlen, so dass sie im Einschnitt durch den Wiehen-Hauptkamm Neuer Mühlbach genannt wird, nach der Schwenningdorfer Neuen Mühle. Weiter unten bei Fiegenburg übernimmt sie gar von einem westlichen Zufluss, der das gesamte Eggetal entwässert, den Namen Mühlbach und treibt als solcher die Mühle von Gut Grollage an, östlich der dem Wiehen-Hauptkamm vorgelagerten Egge.

In Bad Holzhausen endet die Bezeichnung „Mühlenbach“. Hier erreicht die Große Aue die Norddeutsche Tiefebene. Bei Flusskilometer 10,6 unterquert sie den Mittellandkanal. Am Westrand von Espelkamp (Flusskilometer 65) wurden in der Flussaue jenseits des Deiches zwei kleine Seen angelegt, der Große Auesee und der See am Kleihügel. Weiter fließt sie westlich an Rahden vorbei in Richtung Norden bis nach Preußisch Ströhen (nördlichster Stadtteil von Rahden), hier nimmt sie den Großen Dieckfluss auf,wonach sie die Grenze zu Niedersachsen kreuzt. Hier ist ihre Niederung Teil des Moorgürtels. Zwischen Kilometer 62,8 und 58,8 fließt die Große Aue erstmals in zwei parallelen Flussläufen, von denen einer begradigt ist, der andere das erste Teilstück einer renaturierten Flussführung. Durch Wagenfeld-Ströhen verläuft die Große Aue nach Barenburg. Sie fließt ostwärts durch den südlichen Bereich des Sulinger Bruches und wird dann durch die Geesthöhen des Steyerberger Waldes etwas nach Süden abgedrängt. Hinter Steyerberg wendet sie sich nach Nordosten und erreicht nach wenigen Kilometern die Weserniederung, an deren westlichem Rand sie durch Liebenau fließt, um erst fünf Kilometer unterhalb bei Binnen, auf halbem Wege nach Nienburg, in die Weser zu münden. Ihre Gesamtlänge beträgt etwa 85 km.

Renaturierung

Nachdem in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg alles getan wurde, um die Große Aue zu einem kanalähnlichen Fluss zu machen, und damit einen hochwasserfreien Flusslauf zu erreichen, führten in den 1980er Jahren Initiativen im Raum Minden-Lübbecke zur Entscheidung, die Flusslandschaft zu renaturieren. Die durch den Ausbau artenarm gewordene Landschaft sollte sich erholen. Auwälder, Hecken und die typischen Pflanzen und Tiere sollten wieder einen Lebensraum erhalten.

Als 1989 der erste Spatenstich zur Renaturierung erfolgte, war dieses Projekt einmalig in Nordrhein-Westfalen. Das monotone Gewässerbett und seine bis zu 300 m breiten Seitenräume wurden wieder zu einer naturnahen Auenlandschaft umgestaltet. Ungefähr 200 ha Überschwemmungsflächen wurden neu gewonnen. Der technisch ausgebaute Lauf blieb zum größten Teil erhalten. Parallel hierzu wurde ein neues Gewässer angelegt, dass an mehreren Punkten in den alten Lauf mündet. Aus heutiger Sicht ist festzustellen, dass eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt geschaffen wurde und trotzdem Hochwasserkatastrophen nicht mehr zu erwarten sind.

Fauna und Flora

An der Großen Aue ist ein für auentypische Pflanzen und Tiere wertvoller Lebensraum entstanden. Man findet in den Feuchtbiotopen und in den Still- und Fließgewässern Schwanenblume, Wasserfeder und Blasen-Segge sowie Schwertschrecke und Sumpfschrecke. Bedrohte Libellen (Gebänderte Heidelibelle, Südliche Binsenjungfer) leben dort genauso wie Dorngrasmücke und Zwergtaucher. Rohrammer, Teichrohrsänger und Bekassine zeigen sich ebenfalls.

Die naturnahen Grünland- und Feuchtwiesen Auen im Oberlauf bei Rödinghausen stehen unter Naturschutz. Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von 14,5 ha und trägt die Bezeichnung NSG Aubachtal. Wertvoll sind vor allem die blütenreichen Feucht- und Nassgrünland mit seinen eingestreuten Seggenrieden und Röhrichten.

Nebenflüsse

Nebenflüsse sind zum Beispiel die Flöthe und die Kleine Aue, die von Osten einmünden, und der Große Dieckfluss, der westlich fließt, und sich bei Preußisch Ströhen in die Große Aue einbindet. Dies geschieht bei 52° 29′ 59″ N, 8° 39′ 2″ O.

L = linksseitige, R = rechtsseitige Nebenflüsse flussabwärts betrachtet

  • Klosterbach (R; bei Dono)
  • Nordbach (L; bei Stukenhöfen)
  • Schierenbeke (L; bei Schwenningdorf)
  • Mühlenbach (L; bei Börninghausen)
  • Bruchriede (R; bei Holzhausen)
  • Landwehrbach (L: bei Holzhausen)
  • Obermehner Mühlenbach / Mehner Bach (R; bei Hedem)
  • Grenzgraben (L; bei Hedem)
  • Hedemer Bruchgraben (L; bei Hedem)
  • Gartemanns Bach (R; bei Fiestel)
  • Flöthe (R; Fiestel)
  • Fabenstedter Graben (R; bei Gabelhorst)
  • Kleine Aue (R; bei Holsingerort)
  • Großer Dieckfluss (L; bei Börstel)
  • Wickriede (R; bei Rehersort)
  • Langer Graben (R; bei Hakenhäuserort)
  • Herrenriede (R; )
  • Wiete (L; Schweineinsel)
  • Kleine Aue (L; Barenburg)
  • Sule (L; Barenburg)
  • Schweinelake (R; )
  • Kirchdorfer Mühlenbach (R; Gut Borgstedt)
  • Schliebeeke (R; )
  • Allerbeeke (L; Hasselbusch)
  • Siede (L; Wehrenberg)
  • Rüsselbach (R; )
  • Peeksriede (L; )
  • Sarninghäuser Meerbach (R; Sarninghausen)
  • Langhorst Kuhlengraben (R; Flecken Steyerberg)
  • Dunkgraben (L; Reese)
  • Winterbach (L; Eickhof)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. GeoServer NRW, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW