Günther von Etzel

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Günther von Etzel (* 14. Dezember 1862 in Magdeburg; † 21. Januar 1948 in Wiesbaden) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Kavallerie sowie Militärattaché in Japan.

Leben

Günther war der Sohn von Hermann von Etzel (1812–1883) und seiner Ehefrau Augusta, geborene Koch (1833–1875). Der Vater seiner Frau war der preußische Generalleutnant Leopold von Klingspor, ein hochdekorierter Veteran des Krieges von 1870/71. Etzels Bruder Otto (1860–1934) brachte es zum Generalleutnant, der u.a. im Großen Generalstab diente. Sein Onkel Karl von Etzel war Ingenieur und baute viele der Eisenbahn-Tunnel und Brücken vor allem in Österreich (Brenner).

Etzel trat am 19. März 1881 als Fahnenjunker in das 2. Garde-Regiment zu Fuß in Berlin ein. Am 13. September 1882 zum Sekondeleutnant befördert, wurde er zum 1. Großherzoglich Mecklenburgischen Dragoner-Regiment Nr. 17 nach Ludwigslust versetzt. Vom 30. September 1887 bis 13. Februar 1888 folgte seine Kommandierung an das Militär-Reitinstitut Hannover. Am 10. September 1890 zum Premierleutnant befördert, wurde er am 14. September 1893 Adjutant der 18. Kavallerie-Brigade in Altona. Seit 17. März 1894 zum Großen Generalstab nach Berlin berufen, wurde er am 22. März 1895 Rittmeister und am 9. Dezember 1895 in den Generalstab der Großherzoglich Hessischen (25.) Division nach Darmstadt versetzt. Seit 18. November 1897 war er Stellvertretender Kommandeur des 1. Brandenburgischen Dragoner-Regiments Nr. 2 in Schwedt. Am 16. November 1899 Versetzung in den Generalstab der Garde-Kavallerie-Division in Berlin.

Während des Boxeraufstandes in China kam Etzel ab 8. Dezember 1900 in den Stab des Oberkommandos unter Generalfeldmarschall Alfred von Waldersee und war nach seiner Rückkehr ab 6. August 1901 wieder im Großen Generalstab in Berlin tätig. Am 19. September 1901 beförderte man Etzel zum Major und versetzt ihn am 29. Mai 1902 als Militärattaché an die Deutsche Botschaft in Tokio. Von 1904 bis 1905 kommandierte man ihn für die Dauer des Russisch-Japanischen Krieges zur Japanischen Armee in die Mandschurei. Etzel bereiste dabei China, Korea und auch die Philippinen.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland übernahm der am 18. Mai 1908 zum Oberstleutnant beförderte das Kommando über das Kurmärkische Dragoner-Regiment Nr. 14 in Colmar. Am 21. April 1911 wurde er Oberst und am 22. April 1912 zum Kommandeur der 33. Kavallerie-Brigade in Metz ernannt. Sein Vorgesetzter, General der Infanterie Ernst von Hoiningen erklärte 1911:

„… Oberst von Etzel ist ein hoch begabter, hervorragender Offizier, der eine sehr viel versprechende Zukunft hat.“

Am 22. April 1914 wurde er zum Generalmajor befördert und führte nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs ab 24. September 1914 die 33. Kavallerie-Brigade des 4.Kavalleriekorps (General von Hollen) beim Vormarsch der 5. Armee des deutschen Kronprinzen Wilhelm in den Argonnen. Am 24. September 1914 übernahm er von Generalleutnant von Storch kurz die Führung der Garde-Kavallerie-Division und am 3. Dezember 1914 wurde er zum Kommandeur der Leibhusaren-Brigade ernannt. Am 3. Mai 1915 erfolgte als Nachfolger von General Wurmb seine Ernennung zum Kommandeur der 3. Kavallerie-Division, von 31. August 1916 bis 14. Mai 1917 ersetze er General Thumb von Neuburg als Kommandeur der 2. Kavallerie-Division. Beide Großverbände waren 1915 gegen die Russen an der österreichisch-ungarischen Front in Galizien und 1916 auch in Rumänien eingesetzt. Vom 14. Mai 1917 bis 23. Juni 1918 ersetzt er General von Schoeler als Kommandeur der 11. Division im Raum Noyon. Als Generalleutnant (seit 27. Januar 1918) wurde er am 23. Juni 1918 als Nachfolger des Generalleutnant Webern mit der Führung des XVII. Armee-Korps beauftragt. Für die Leistungen seiner Truppen bei den Abwehrkämpfen an der Westfront erhielt Etzel am 4. August 1917 den Pour le Mérite sowie am 25. Oktober 1918 das Eichenlaub zum Pour le Mérite.

Vom 23. Juni bis 26. August 1918 war er Kommandierender General des XXVII. Reserve-Korps und anschließend als Nachfolger des Generals der Infanterie Viktor Albrecht Kommandierender General des XVIII. Armee-Korps, das er bei den Rückzugskämpfen der 17. Armee noch über das Kriegsende hinaus kommandieren sollte.

Sein Vorgesetzter, General der Infanterie Bruno von Mudra, zuletzt Oberbefehlshaber der 17. Armee äußerte sich über ihn:

„Von Etzel hat sich als Truppenführer unter widrigen Bedingungen ausgezeichnet und als Soldat starken Charakter mit Ruhe und Energie gezeigt. Während der letzten Schlachten an der Schelde, bei der Auflösung der Truppe durch Erschöpfung, inspirierte er durch seinen persönlichen Einfluss und konnte den feindlichen Durchbruch überall abriegeln. Er ist ein energischer außergewöhnlicher General, der seine Truppen weiterhin fest in der Hand hatte.“

Am 12. November 1918 gab er die Führung des Korps ab. Man bewilligte Etzel am 4. April 1919 seinen Abschied und versetzte ihn in den Ruhestand.

Am 27. August 1939, dem sogenannten Tannenbergtag, erhielt Etzel den Charakter als General der Kavallerie verliehen.

Auszeichnungen

Literatur

  • Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs, Band 1: A–G, Biblio Verlag, Osnabrück 1999, ISBN 3-7648-2505-7, S. 377–378
  • Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens pour le mérite im Weltkrieg, Band I: A–L, Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1935, S. 284286
  • Bavaria. (1905). Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt. München: Bayerische Staatskanzlei. OCLC 39377851

Weblinks

Einzelbelege

  1. a b c d e f g h i j k l Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914, Hrsg.: Kriegsministerium, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1914, S.99