Kranebitten

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Kranebitten (Siedlung)
Kranebitten (Österreich)
Kranebitten (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Innsbruck-Stadt (I), Tirol
Gerichtsbezirk Innsbruck (Stadt)
Pol. Gemeinde Innsbruck  (KG Hötting)
Ortschaft Hötting
Statistischer Stadtteil Hötting West
Koordinaten 47° 15′ 45″ N, 11° 19′ 42″ OKoordinaten: 47° 15′ 45″ N, 11° 19′ 42″ O
Höhe 601 m ü. A.
Einwohner der stat. Einh. 2021 (2022)
Gebäudestand 401 (2022)
Fläche 6,59 km²
Postleitzahl 6020 Innsbruck
Vorwahl +43/0512 (Innsbruck)
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk Hötting-West (70101 36)
Bild
Kranebitten von der anderen Talseite aus (vorne der Flughafen, links der Inn, hinten die Mittenwaldbahn, rechts vorne die Lohbachsiedlung)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; TIRIS; Stadt Innsbruck[1]

Kranebitten ist ein Ort im Inntal und Gemeindeteil der Stadt Innsbruck.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kranebitten liegt fünf Kilometer westlich des Stadtzentrums, am linken Ufer des Inn, am Fuß der Nordkette auf Höhen um 600–750 m ü. A. Über Kranebitten stehen der Kleine und der Große Solstein (2637 und 2541 m ü. A.), innaufwärts die Martinswand.

Kranebitten und die Häuser bergwärts, um die Haltestelle Kranebitten der Mittenwaldbahn und an der Klammstraße, bilden den statistischen Bezirk Hötting-West und gehören zum Stadtteil Hötting West. Der statistische Bezirk hat eine Fläche von 659,1 ha und 2021 Einwohner (Stand: Jänner 2021).[2] Westlich des Orts liegt die Standschützen-Kaserne Innsbruck.

Nachbarorte:

Zirl (Gem.) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Allerheiligen (Hötting)

Lohbachsiedlung (Hötting)
Völs (Gem.) Flughafen (Hötting)

Geschichte, Infrastruktur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kranebitten hat schon im 14. Jahrhundert bestanden[3], im Jahr 1402 wurde es erstmals als Krembittach erwähnt. Der Name leitet sich von Kranawitt (ahd. chranawittu) ab, einem im bairischen Sprachgebiet gebräuchlichen Ausdruck für Wacholder.[4] Nach der Schaffung der Ortsgemeinden 1849/50 gehörte Kranebitten zur Gemeinde Hötting und wurde 1938 mit dieser nach Innsbruck eingemeindet. Kranebitten liegt heute noch etwas eigenständig außerhalb der Siedlungseinheit Innsbruck und weist noch gewissen dörflichen Charakter auf, wenn sich auch hier schon mehrstöckige Bebauung findet. Besonders seit der Errichtung der Haltestelle der Mittenwaldbahn 1910–1912 oberhalb des Ortes setzte auch dort Bautätigkeit ein. 1947 wurde der Flughafen Kranebitten auf der Ulfiswiese am Inn erbaut. Die Kaserne, benannt nach den k.k. Standschützen, wurde 1982–1985 errichtet und ist heute Garnison des Stabsbataillon der 6. Jägerbrigade, der Gebirgsbrigade des Österreichischen Bundesheeres.[5]

Touristisch-wirtschaftlich bedeutend ist heute der Campingplatz Innsbruck. Trotzdem leidet der Ort zunehmend unter Strukturschwäche und versucht sich innerhalb von Hötting West zu emanzipieren.[6]

Das gesamte Gebiet nördlich des Orts, einschließlich Kranebitter Klamm und Martinswand, gehört zum Landschaftsschutzgebiet Martinswand–Solstein–Reitherspitze; (LSG 29/1989),[7] und damit zum Naturpark und Europaschutzgebiet Alpenpark Karwendel (AT3304000, FFH und Vogelschutz).[8] Ebenfalls – besonders streng – geschützt ist die Kranebitter Innau; (SSG 44/2005), die zusammen mit der Völser Innau den letzten Rest der Innauen um Innsbruck bildet.

Denkmalgeschützt sind auch das Aufnahmsgebäude Martinswand im Hofwald westlich des Orts und einige weitere Brücken.

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hötting

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz-Heinz Hye, Innsbrucker Stadtarchiv (Hrsg.): Hötting-West/Allerheiligen. Band 3 von Die Stadtteile Innsbrucks, Innsbruck 1987.
  • Klaus Lugger, Claudia Wedekind: Wohnbau sozial: Innsbruck von 1900 bis heute. Verlag Haymon, 1993, ISBN 978-3-85218-135-6 (385-218135-6).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kranebitten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siehe Räumliches Bezugssystem, Referat Statistik und Berichtswesen, innsbruck.gv.at → Amt|Verwaltung → Statistiken|Zahlen; insbesondere die dort gegebenen Dokumente Räumliches Bezugssystem und Plandarstellung der Katastralgemeinden, der statistischen Stadtteile und der statistischen Bezirke
  2. Stadt Innsbruck: Fläche, Einwohner und Gebäudezahl der einzelnen Zählsprengel und statistischen Bezirke der Stadt Innsbruck (Stand: Jänner 2022) (PDF; 129 kB)
  3. Otto Stolz: Geschichte der Stadt Innsbruck. Tyrolia-Verlag, 1959, S. 435.
  4. Peter Anreiter: Ein namenkundlicher Streifzug durch Innsbruck (und Umgebung). In: Almud Magis, Bernhard Nicolussi Castellan (Hrsg.): Ansichtssachen. 61 Gründe, Innsbruck zu verlassen oder dazubleiben. Michael-Gaismair-Gesellschaft, Innsbruck 1996, ISBN 3-900601-08-9, S. 179–183
  5. Stabsbataillon 6, bundesheer.at
  6. Infrastruktur in Kranebitten wird noch weiter ausgedünnt. In: Bezirksblätter, meinbezirk.at > Tirol >Innsbruck;
    Roland Müller: Unsere vielfältige Stadt. In: Westwind – Die Stadtteilzeitung von Hötting-West und Kranebitten, 29. März 2010.
  7. Landschaftsschutzgebiete » Martinswand – Solstein – Reither Spitze. In: Schutzgebiete in Tirol. Land Tirol, abgerufen am 26. Januar 2024.
  8. Standard Data Form. (PDF; 106 kB) Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 16. November 2022.@1@2Vorlage:Toter Link/www.tirol.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven), NATURA 2000 Site code: AT3304000, tirol.gv.at
  9. Kranebitter Kapelle. Archiviert vom Original am 31. März 2016; abgerufen am 16. November 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dibk.at Pfarre Kranebitten, auf dibk.at.