Völs (Tirol)
Marktgemeinde Völs
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Innsbruck-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | IL | |
Fläche: | 5,62 km² | |
Koordinaten: | 47° 15′ N, 11° 20′ O | |
Höhe: | 574 m ü. A. | |
Einwohner: | 7.275 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 1294 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6176 | |
Vorwahl: | 0512 | |
Gemeindekennziffer: | 7 03 64 | |
NUTS-Region | AT332 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfstraße 31 6176 Völs | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Peter Lobenwein (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (19 Mitglieder) |
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Lage von Völs im Bezirk Innsbruck-Land | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Völs ist eine Marktgemeinde mit 7275 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bundesland Tirol in Österreich. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Völs liegt auf 574 m über Seehöhe im Inntal und grenzt westlich an Innsbruck. Völs hat eine Fläche von 5,62 km².
In Völs halten die Linien , und der S-Bahn Tirol.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zirl | Innsbruck | |
Kematen in Tirol | Innsbruck | |
Birgitz / Axams |
Götzens | Natters |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ältesten Zeugnisse einer Besiedlung sind Steinbeil-Funde aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. Aus der römischen Zeit stammen Münzfunde sowie der Völser Bacchus, eine zehn Zentimeter große, 1,38 Kilogramm schwere Büste, die als Laufgewicht einer Schnellwaage diente. Dieses Fundstück aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. gilt als einer der bedeutendsten Funde seiner Art in Tirol.[1]
Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen stammen aus den Jahren 1183/88, als ein Heinricus de Velles im Traditionsbuch von Kloster Benediktbeuern genannt wird, den die jüngere Literatur mit Vorbehalt auf Völs bezieht.[2] Der Name lässt sich zu Völs am Schlern in Südtirol stellen (9. Jh. Fellis) und gehört einer ganzen Gruppe an F-Anlauten entlang des Eisacks und Inns an (etwa Fritzens, Volders, Vomp). Vielleicht gehen die Ortsnamen auf denselben antiken Stamm zurück.[3]
1312 wurde Völs Steuergemeinde.
2000 wurde Völs zur Marktgemeinde erhoben.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Völs Jesu Christi in Emmaus
- Evangelische Kreuzkirche Völs
- Kapelle am Blasius-Berg
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwar wird Völs von vielen Pendlern bewohnt, die ihre Arbeitsstätte in Innsbruck haben, dennoch haben sich im Völser Gewerbegebiet gerade im Bereich der Cyta viele Handelsfirmen niedergelassen. Die Cyta stellt quasi das Gegenstück zum DEZ Einkaufszentrum im Osten Innsbrucks dar, auch wenn es mit dem Einkaufszentrum West in Hötting Konkurrenz bekommen hat. Weiters ist mit der Firmenzentrale des MPreis ein großer Betrieb in Völs ansässig. Zu den wichtigsten Gegebenheiten in Völs zählen das Freibad „Völser Badl“, das Einkaufszentrum „Cyta“. Die meisten Veranstaltungen finden im Veranstaltungszentrum „Blaike“ und im „Vereinshaus 1“ statt. Völs grenzt als Einkaufs- und Wohnvorort direkt an Innsbruck an.
Die Völserseesiedlung ist neben dem Olympischen Dorf in Innsbruck einer der am dichtesten bevölkerten Siedlungsbereiche im Innsbrucker Ballungsraum und befindet sich unweit der Einflugschneise des Innsbrucker Flughafens. Trotzdem herrscht gute Wohnqualität, da vor allem die täglichen Wege kurz sind und in der Umgebung ein gutes Freizeitangebot zur Verfügung steht. Völs hat bei der Errichtung dieser Siedlung zur Vermeidung verstärkter Abgasbelastungen den Einbau elektrischer Heizungen vorangebracht.
Der historische „Völser See“ lag im Westen des Dorfes. Er wurde im 15. Jahrhundert künstlich angelegt, hatte eine Ausdehnung von etwa 30 Hektar und diente der Jagd und der Fischerei. Etwa um 1800 wurde der See aufgelassen und ist heute verlandet. Pläne zur Errichtung eines neuen „Völser Sees“ in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden nicht realisiert. Heute dient der ab 1983 errichtete, wesentlich kleinere „Völser Teich“ zur Naherholung für die Bevölkerung und als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Völs ist die Heimat vieler Sportvereine wie zum Beispiel dem hiesigen Fußballverein SV Völs. Neben der „Ersten“, der Kampfmannschaft gibt es noch diverse Nachwuchsmannschaften. Der Sportplatz in Völs ist mit einem Rasenplatz, einem Kunstrasenplatz, einer Leichtathletikbahn, einem Basketballplatz und einem vor kurzem gebauten Beachvolleyballplatz bestens ausgerüstet. Im Winter wird der Kunstrasenplatz zu einem Eislaufplatz umfunktioniert. Weiters steht unweit des Sportplatzes ein Skatepark zur freien Verfügung.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der letzten Gemeinderatswahl 2022 gab es folgende Ergebnisse:[4]
- Bürgermeisterliste Erich Ruetz – RUETZ 38,73 % (8 Mandate)
- SPÖ 21,92 % (4)
- FPÖ 7,69 % (1)
- Grüne 13,80 % (3)
- Wir Für Völs – Team Peter Ties – WFV 17,86 % (3)
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1986–2009 Josef Vantsch (ÖVP)
- 2009–2022 Erich Ruetz (ÖVP)
- seit 2022 Peter Lobenwein (SPÖ), da der bisherige Bürgermeister Erich Ruetz nach der Gemeinderatswahl 2022 auf die notwendig gewordene Stichwahl verzichtete.[5]
Europawahl 2019
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Europawahl 2019 am 26. Mai 2019 waren 5117 Bürger wahlberechtigt. 50,99 % (2.609 Stimmen) davon nahmen an der Abstimmung teil. Davon entfielen auf:
- ÖVP 36,34 % (939 Stimmen)
- SPÖ 17,80 % (460)
- Grüne 18,96 % (490)
- FPÖ 16,10 % (416)
- Neos 8,71 % (225)
- Europa 1,32 % (34)
- KPÖ 0,77 % (20)
Es wurden 25 ungültige Stimmen abgegeben.[6]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In einem silbernen Schild ein rotes, nach rechts springendes Halbpferd mit goldenem Zaum.[7]
Das 1954 verliehene Gemeindewappen basiert auf dem Siegel der Edlen von Völs, deren Burg auf dem Blasienberg stand und die sich auch Ritter von Blasienberg nannten.[8]
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Blick vom Blasiusberg Richtung Innsbruck
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Völser Gewerbegebiet
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Michelfeld, Panorama Florianiweg-Eisenbahn
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Völs, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“, abgerufen am 13. August 2010.
- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 311–312, Nr. 792.
- ↑ Diether Schürr: Namen am Nordrand der Alpen (= Ladinia. Band 30). 2006, S. 149.
- ↑ Wahlen 2022
- ↑ Völs wechselt von Schwarz zu Rot. In: ORF Tirol. 3. März 2022, abgerufen am 12. März 2022.
- ↑ Land Tirol - Wahlen. Abgerufen am 5. März 2020.
- ↑ Landesgesetzblatt für Tirol, Nr. 35/1954. (Digitalisat)
- ↑ Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 28.