„Herzogtum Sachsen-Lauenburg“ – Versionsunterschied
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Danach setzte die sächsische Kolonisationswelle in der Sadelbande (Südkreis) ein, an der auch Slawen beteiligt wurden. Im Jahr 1062 wurde dann [[Ratzeburg]] als „Racesburg“ erstmal erwähnt. Die eigentliche [[Schloss Ratzeburg|Ratzeburg]] wurde zu Beginn des 11. Jahrhunderts vom Polabenfürsten [[Ratibor (Fürst)|Ratibor]] (Kurzname „Ratse“) begründet. Vier Jahr später fand das [[Martyrium]] des [[Ansverus]] statt. [[Heinrich der Löwe]] richtete im Jahr 1142 auf dem Siedlungsgebiet der [[Polaben]] die [[Grafschaft Ratzeburg]] ein, die den Nordteil des heutigen [[Herzogtum Lauenburg|Kreises Herzogtum Lauenburg]] und Teile des westlichen [[Mecklenburg]]s umfasste. Er belehnte [[Heinrich von Badewide]] mit der Grafschaft. 1154 gründete Heinrich der Löwe auch das [[Bistum Ratzeburg]]; erster Ratzeburger [[Bischof]] war [[Evermod]]. |
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Die [[Grafschaft Schwerin|Grafen von Schwerin]] erhielten 1204 als Belohnung für ihre Unterstützung der dänischen Expansion von den [[Dänemark|Dänen]] alle Gebiete der Grafschaft Ratzeburg östlich der heutigen schleswig-holsteinisch-mecklenburgischen Grenze. Dafür wurde der Grafschaft die Sadelbande, die bisher immer der direkten Kontrolle der sächsischen Herzöge unterstanden hatte, der Grafschaft angeschlossen. Damit waren der Nord- und der Südteil des heutigen [[Kreis Herzogtum Lauenburg|Kreises Herzogtum Lauenburg]] erstmals administrativ vereint. |
Die [[Grafschaft Schwerin|Grafen von Schwerin]] erhielten 1204 als Belohnung für ihre Unterstützung der dänischen Expansion von den [[Dänemark|Dänen]] alle Gebiete der Grafschaft Ratzeburg östlich der heutigen schleswig-holsteinisch-mecklenburgischen Grenze. Dafür wurde der Grafschaft die Sadelbande, die bisher immer der direkten Kontrolle der sächsischen Herzöge unterstanden hatte, der Grafschaft angeschlossen. Damit waren der Nord- und der Südteil des heutigen [[Kreis Herzogtum Lauenburg|Kreises Herzogtum Lauenburg]] erstmals administrativ vereint. |
Version vom 22. April 2010, 16:12 Uhr
Das Herzogtum Sachsen-Lauenburg war ein seit 1296 reichsunmittelbares Fürstentum im äußersten Südosten des heutigen Schleswig-Holsteins mit dem territorialen Schwerpunkt in dem nach ihm benannten Kreis Herzogtum Lauenburg.
Neben dem Kernterritorium um Lauenburg und Ratzeburg gehörten zeitweise aber auch andere Territorien hinzu, wie das Land Hadeln im Elbmündungsgebiet, das Amt Neuhaus im Landkreis Lüneburg nördlich der Elbe, die Elbmarschen des heutigen Kreises Lüneburg sowie die Stadt Bergedorf mit den Vierlanden, die heute zu Hamburg gehören. Das Herzogtum entstand 1296 durch Teilung des Rest-Herzogtums Sachsen. Residenzorte des Herzogtums waren die Städte Ratzeburg und Lauenburg.
Regierende Dynastien
Regierendes Herzogsgeschlecht waren bis 1689 die Askanier, danach war das Herzogtum durch Personalunion erst mit dem Kurfürstentum Hannover (1689–1803), dann dem Königreich Dänemark (1814–1864) und schließlich Preußen (1865–1876) verbunden. 1876 wurde das Herzogtum als Kreis Herzogtum Lauenburg in die Provinz Schleswig-Holstein des Königreiches Preußen eingegliedert.
Stellung im Reich
Als einer der Rechtsnachfolger des alten Stammesherzogtums Sachsen besaß das Herzogtum Lauenburg in seiner Anfangsphase Lehnshoheitsrechte gegenüber der nordelbischen Grafschaft Holstein, dem Bistum Ratzeburg sowie im mittleren Weserraum, die aber in späterer Zeit nicht mehr durchgesetzt werden konnten bzw. verkauft wurden. In Konkurrenz zu dem durch die Teilung 1296 ebenfalls entstandenen Herzogtum Sachsen-Wittenberg kämpften die Lauenburger Herzöge vergeblich um die Kurwürde. Dieser Kampf wiederholte sich nach dem Aussterben der Askanier in Sachsen-Wittenberg im Jahre 1422, diesmal in Konkurrenz zu den Wettinern aus der Markgrafschaft Meißen.
Wirtschaftliche Grundlagen
Wirtschaftliches Rückgrat des Herzogtums war die Landwirtschaft. Daneben profitierte aber das Land auch von seiner Lage im Städtedreieck Hamburg, Lübeck und Lüneburg. Der Transithandel zwischen diesen Städten verschaffte den Herzögen erhebliche Zolleinnahmen. Von großer Bedeutung war dabei der Salzhandel zwischen der Salzstadt Lüneburg und dem Ostseehafen Lübeck. Der Salztransport erfolgte auf dem Land- (heute als „Alte Salzstraße“ bezeichnet) vor allem aber auf dem Wasserwege. Zu diesem Zweck wurden die Flüsse Stecknitz und Delvenau von 1392 bis 1398 zum sogenannten „Stecknitzkanal“ ausgebaut, einer der ältesten künstlichen Wasserstraßen Europas. Die damals errichtete Palmschleuse gilt als älteste Kammerschleuse des Kontinents. Allerdings konnten die hohen Zolleinnahmen die finanziellen Aufwendungen der Herzöge insbesondere für ihren Kampf um die Kurwürde nicht ausgleichen, so dass das Herzogtum permanent am Rande des Staatsbankrotts stand und immer zahlreiche Ortschaften an die Hansestadt Lübeck als Exklaven verpfändet oder waren. Dies gilt insbesondere für die Stadt Mölln, die von 1359 bis 1683 in lübscher Hand war.
Geschichte des Herzogtums
Mittelalter (bis 1296)
Im 7./8. Jahrhundert besiedelte der Teilstamm der Polaben des slawischen Großstammes der Obotriten aus Osteuropa oder vom Balkan kommend den Nordteil des heutigen Kreises Herzogtum Lauenburg. Der Südteil des Kreises, die sogenannte „Sadelbande“, gehörte dagegen zum sächsischen Einflussbereich und war zu dieser Zeit weitgehend unbesiedelt. Diesen überließ Karl der Große im Jahr 804 als Gegenleistung für ihre Unterstützung im Kampf gegen die Sachsen das ganze sächsische Nordalbingien. Sechs Jahre später änderte Karl seine Politik und machte Nordalbingien zum Teil seines Fränkischen Reiches. Die Abodriten mussten sich auf ihr angestammtes Siedlungsgebiet zurückziehen. An der Grenze zwischen sächsischem und slawischem Siedlungsgebiet richtete Karl den sogenannten Limes Saxoniae ein, der vom heutigen Lauenburg bis zur Kieler Förde reichte und mitten durch das heutige Kreisgebiet verlief.
Danach setzte die sächsische Kolonisationswelle in der Sadelbande (Südkreis) ein, an der auch Slawen beteiligt wurden. Im Jahr 1062 wurde dann Ratzeburg als „Racesburg“ erstmal erwähnt. Die eigentliche Ratzeburg wurde zu Beginn des 11. Jahrhunderts vom Polabenfürsten Ratibor (Kurzname „Ratse“) begründet. Vier Jahr später fand das Martyrium des Ansverus statt. Heinrich der Löwe richtete im Jahr 1142 auf dem Siedlungsgebiet der Polaben die Grafschaft Ratzeburg ein, die den Nordteil des heutigen Kreises Herzogtum Lauenburg und Teile des westlichen Mecklenburgs umfasste. Er belehnte Heinrich von Badewide mit der Grafschaft. 1154 gründete Heinrich der Löwe auch das Bistum Ratzeburg; erster Ratzeburger Bischof war Evermod.
Im Jahr 1180 wurde Heinrich der Löwe auf dem Reichstag zu Gelnhausen durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa aller seiner Lehen als verlustig erklärt und er wurde als Herzog von Sachsen abgesetzt. Heinrich musste nach einem Bürgerkrieg, der bis 1182 dauerte, ins Exil gehen. Der Askanier Bernhard I. von Anhalt erhielt daraufhin das Herzogtum (allerdings ohne Westfalen) zu Lehen. Bernhard I. errichtete dann 1182 die Lauenburg. Im Jahr 1201 gerieten ganz Nordelbien und das nördliche Mecklenburg nach der Schlacht bei Waschow unter dänische Herrschaft; auch die Lauenburg wurde von den Dänen erobert.
Die Grafen von Schwerin erhielten 1204 als Belohnung für ihre Unterstützung der dänischen Expansion von den Dänen alle Gebiete der Grafschaft Ratzeburg östlich der heutigen schleswig-holsteinisch-mecklenburgischen Grenze. Dafür wurde der Grafschaft die Sadelbande, die bisher immer der direkten Kontrolle der sächsischen Herzöge unterstanden hatte, der Grafschaft angeschlossen. Damit waren der Nord- und der Südteil des heutigen Kreises Herzogtum Lauenburg erstmals administrativ vereint.
Nach der Schlacht bei Bornhöved im Jahre 1227 endete die dänische Herrschaft in Norddeutschland. Da das Grafengeschlecht von Ratzeburg ausgestorben war, konnten die Askanier als Herzöge von Sachsen – und damit als Lehnsherren – die Grafschaft Ratzeburg als erledigtes Lehen einziehen. Im Jahr 1235 schuf Kaiser Friedrich II. das neue welfische Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, wodurch die Position der Askanier deutlich geschwächt wurde. Im Jahre 1260, nach dem Tode ihres Vaters Albrechts I., übernahmen die Brüder Johann I. und Albrecht II. gemeinsam die Herrschaft.
Die askanische Zeit (1296-1689)
- 1296: Albrecht II. und seine drei Neffen, die Söhne Johanns I., teilen das Herzogtum Sachsen in die Herzogtümer Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg, nachdem er bereits zuvor mit seinem Bruder Johann eine entsprechende Gebietsteilung (ohne jedoch das Herzogtum offiziell zu teilen) vorgenommen hatte: Albrecht übernahm die Herrschaft in Sachsen-Wittenberg, Johann II., Erich I. und Albrecht III. erhalten Sachsen-Lauenburg. Dies ist das eigentliche Gründungsdatum des Herzogtums Sachsen-Lauenburg.
- 1305: Nach acht Jahren gemeinsamer Regierung teilen die drei Brüder ihr Herzogtum auf. Johann II. übernimmt den Bergedorf-Möllner Anteil (Bergedorf-Möllner Linie), Erich I. und Albrecht III. erhalten den Ratzeburg-Lauenburger Anteil (Ratzeburg-Lauenburger Linie).
- 1314: Höhepunkt des Streites um die noch gewohnheitsrechtliche Kurwürde zwischen Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. Dadurch, dass beide Herzogtümer die Kurstimme bei der deutschen Königswahl wahrnahmen, kam es zur Doppelwahl (Stimmverhältnis 4:4) des Habsburgers Friedrich der Schöne und des Wittelsbachers Ludwig der Bayer; Lauenburg stimmte dabei für Ludwig.
- 1349: Landfriedensbündnis mit Lübeck und Hamburg gegen den aufsässigen und räuberischen Adel. Zahlreiche befestigte Adelssitze werden zerstört.
- 1356: Goldene Bulle Karls IV.: Die Kurwürde wird institutionalisiert und kommt zu Sachsen-Wittenberg.
- 1392: Beginn des Baus des Stecknitzkanals, der 1398 vollendet wird.
- 1401: Nach dem Tod des kinderlosen Erichs III. aus der Bergedorf-Möllner Linie kann Erich IV. aus der Ratzeburg-Lauenburger Linie das Herzogtum wieder vereinen.
- 1420: Nach erfolglosem Krieg gegen Hamburg und Lübeck (seit 1401) verliert das Herzogtum mit dem Vertrag von Perleberg die Vierlande und die Stadt Bergedorf an die beiden Städte.
- 1422: Mit dem Tod von Albrecht IV. sterben die Askanier in Sachsen-Wittenberg (Kurfürstentum Sachsen) aus. Mit dem Anspruch des lauenburgischen Herzogs Erich V. auf das Erbe und kommt es zu einem Kampf um die Kurwürde, diesmal gegen die Wettiner unter Friedrich I..
- 1423: König Sigismund verleiht das Kurfürstentum Sachsen an die Wettiner (der Name „Sachsen“ wandert dadurch in die heutige Region Sachsen). Die Lauenburger Herzöge erhalten jedoch ihren Anspruch weiter aufrecht.
- 1500: Das Herzogtum wird Teil des Niedersächsischen Reichkreises.
- 1531: Reformation im Herzogtum.
- 1554: Der letzte Ratzeburger Bischof (Bistum Ratzeburg) wird Protestant.
- 1582: Herzog Franz II. heiratet Herzogin Marie von Braunschweig-Lüneburg (1566-1626), Tochter von Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel.
- 1585: Union der Ritter- und Landschaft. Permanenter Tagungsort dieser Ständevertretung ist Büchen.
- 1618: Beginn des Dreißigjährigen Krieges.
- 1623: Als erfolgreicher Feldherr in kaiserlichen Diensten erhält Herzog August die Herrschaft Schlackenwerth in Böhmen. Zwar residiert der Herzog jetzt kaum noch im Herzogtum, doch aufgrund der hohen böhmischen Einnahmen können die finanziellen Probleme der Herrschaft überwunden werden.
- 1648: Ende des Dreißigjährigen Krieges.
- 1683: Mölln wird aus der Pfandherrschaft Lübecks ausgelöst.
- 1689: Mit dem Tod des Herzogs Julius Franz sterben die Askanier in Sachsen-Lauenburg aus. Obwohl Julius Franz zwei Töchter hinterlässt und es im Herzogtum die weibliche Nachfolge gibt, entbrennt ein Machtkampf um das Erbe zwischen Dänemark (Holstein), Mecklenburg und dem Fürstentum Calenberg (Teilfürstentum des Herzogtum Braunschweig-Lüneburg), wobei sich Letzteres trotz dänischer Belagerung und teilweiser Zerstörung Ratzeburgs im Hamburger Vergleich (1693) durchsetzen kann und das Herzogtum Lauenburg mit dem Fürstentum Calenberg in Personalunion verbindet. Die Töchter Franziska Sibylla Augusta und Anna Maria Franziska gehen leer aus, ziehen sich auf ihre böhmischen Besitzungen zurück und kämpfen Zeit ihres Lebens vergeblich um die Anerkennung ihrer Rechte.
Die „hannoversche“ Zeit (1689-1814)
- 1692: Das Fürstentum Calenberg erhält die Kurwürde und nennt sich fortan Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, umgangssprachlich „Kurhannover“.
- 1693: Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg baut Ratzeburg zur Festung aus. Dänemark empfindet dies als Provokation und beginnt mit der Belagerung und Beschießung von Ratzeburg, das dabei völlig zerstört wird. Georg Wilhelm verpflichtet sich im Hamburger Vergleich, die Festung zu schleifen, kann aber das Herzogtum behaupten.
- 1714: Kurfürst Georg I. Ludwig wird als Georg I. König von Großbritannien.
- 1731: Das Land Hadeln (siehe Geschichte von Hadeln und Wursten), das seit 1689 unter kaiserlicher Verwaltung steht, kommt unmittelbar an das Kurfürstentum Hannover und geht damit dem Herzogtum endgültig verloren.
- 1747: Zahlreiche an Lübeck verpfändete Dörfer können wieder ausgelöst werden.
- 1803: Französische Truppen besetzen das Herzogtum; damit endet die Verbindung mit Hannover.
- 1805: Das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg und damit auch das Herzogtum fallen an Preußen.
- 1806: Erneut besetzen französische Truppen das Herzogtum. Sachsen-Lauenburg wird Teil des Königreichs Westfalen.
- 1810: Das Herzogtum wird bis 1814 in das französische Kaiserreich eingegliedert.
Dänische Zeit und Eingliederung in den preußischen Staat (1815-1876)
- 1815: Wiener Kongress. Das Herzogtum Lauenburg wird als kleiner Ausgleich für Dänemarks Verlust Norwegens in Personalunion mit dem Königreich Dänemark verbunden. Allerdings verbleiben dabei das Amt Neuhaus und die heute niedersächsische Elbmarschvogtei bei Hannover.
- 1864: Deutsch-Dänischer Krieg. Nach der Niederlage Dänemarks fällt das Herzogtum gemeinsam mit Schleswig und Holstein unter gemeinsame preußische und österreichische Staatsgewalt (sog. Kondominium).
- 1865: Gasteiner Konvention. Österreich verkauft seine Ansprüche auf Lauenburg an Preußen
- 1865: Die lauenburgischen Stände bieten dem preußischen König Wilhelm I. den Herzogstitel an, den dieser annimmt. Das Herzogtum ist damit mit dem Königreich Preußen in Personalunion verbunden; der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck wird zum „Minister für Lauenburg“ ernannt.
- 1870/71: Erweiterung des Norddeutschen Bundes zum Deutschen Reichs
- 1871: Fürst Otto von Bismarck erhält als Dotation für seine Verdienste den Sachsenwald. Er ist als lauenburgischer Grundeigentümer damit Mitglied der lauenburgischen Ständeversammlung und kann auf diese Weise bei den Verhandlungen mit Preußen zahlreiche Rechte für die Lauenburger bewahren.
- 1872: Aufhebung der Grundherrschaft.
- 1876: Mit der Eingliederung des Herzogtums als Kreis Herzogtum Lauenburg in die Provinz Schleswig-Holstein des Königreiches Preußen endet die Geschichte des Herzogtums. Der neue Kreis kann bei seiner Eingliederung aufgrund der Unterstützung Bismarcks einige Sonderrechte bewahren. So geht zum Beispiel der herzogliche Land- und Waldbesitz nicht in preußischen Staatsbesitz über, sondern verbleibt im Besitz des Kreises.
Die Herzöge von Sachsen-Lauenburg
Askanier (1269-1689)
- Johann II., 1296–1305 (gemeinschaftliche Regierung)
- Albrecht III., 1296–1305 (gemeinschaftliche Regierung)
- Erich I., 1296–1305 (gemeinschaftliche Regierung)
1305 Teilung in die Bergedorf-Möllner und die Ratzeburg-Lauenburger Linie
Bergedorf-Möllner-Linie (1305–1401)
- Johann II., 1305–1321
- Albrecht IV., 1321–1343
- Johann III., 1343–1356
- Albrecht V., 1356–1370
- Erich III., 1370–1401
1401 an die Ratzeburg-Lauenburger Linie
Ratzeburg-Lauenburger Linie (1305–1401)
- Albrecht III., 1305–1308 (gemeinschaftliche Regierung)
- Erich I., 1305–1361 (bis 1308 gemeinschaftliche Regierung)
- Erich II., 1361–1368
- Erich IV., 1368–1401
1401 Vereinigung mit der Bergedorf-Möllner-Linie
Sachsen-Lauenburg (1401–1689)
- Erich IV., 1401–1412
- Erich V., 1412–1436
- Bernhard II., 1436–1463
- Johann IV., 1463–1507
- Magnus, 1507–1543
- Franz I., 1543–1581
- Franz II., 1581–1619
- August, 1619–1656
- Julius Heinrich, 1656–1665
- Franz Erdmann, 1665–1666
- Julius Franz, 1666–1689
Welfen (1689-1803)
Haus Braunschweig – Celle (1689–1705)
- Georg Wilhelm, 1689–1705 (Herzog von Braunschweig-Lüneburg)
Haus Hannover (1705–1803)
- Georg I. Ludwig, 1705–1727 (Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg, ab 1714 als Georg I. König von Großbritannien)
- Georg II., 1727–1760 (König von Großbritannien und Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg)
- Georg III., 1760–1803 (König von Großbritannien und Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg)
französisch besetzt, 1803–1805
an Preußen, 1805–1806
zum Königreich Westfalen, 1806–1810
zum französischen Kaiserreich, 1810–1814
Oldenburger (1814–1864)
- Friedrich I., 1814–1839 (als Friedrich VI. König von Dänemark und Herzog von Schleswig-Holstein)
- Christian I., 1839–1848 (als Christian VIII. König von Dänemark und Herzog von Schleswig-Holstein)
- Friedrich II., 1848–1863 (als Friedrich VII. König von Dänemark und Herzog von Schleswig-Holstein)
- Christian II., 1863–1864 (als Christian IX. König von Dänemark und Herzog von Schleswig-Holstein)
Hohenzollern (1865–1876)
- Wilhelm I., 1865–1876 (König von Preußen, ab 1871 Kaiser des Deutschen Reiches)
1876 Eingliederung in Preußen
1890 erhielt Otto von Bismarck bei seiner Entlassung als Reichskanzler den Titel Herzog von Lauenburg. Den Herzogtitel führte er jedoch niemals; er ließ auch Post zurückgehen, die so adressiert war.
Literatur
- Johann Friedrich Burmester: Beiträge zur Kirchengeschichte des Herzogthums Lauenburg. Ratzeburg 1832 (Digitalisat)
- Peter von Kobbe: Geschichte und Landesbeschreibung des Herzogtums Lauenburg. (Digitalisat des 3. Teils, Altona 1837)
- Eckardt Opitz (Hrsg.): Herzogtum Lauenburg: das Land und seine Geschichte. Ein Handbuch. Neumünster 2003
- Eckardt Opitz: Otto von Bismarck und die Integration des Herzogtums Lauenburg in den preußischen Staat. (= Friedrichsruher Beiträge, Band 15). Friedrichsruh 2001