Isenbruch

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Isenbruch
Gemeinde Selfkant
Koordinaten: 51° 2′ N, 5° 53′ OKoordinaten: 51° 2′ 29″ N, 5° 52′ 48″ O
Höhe: [1] 39 (33–39) m
Einwohner: 325 (30. Jun. 2013)
Postleitzahl: 52538
Vorwahl: 02456
Karte
Lage von Isenbruch in Selfkant
Karte der Gemeinde Selfkant
Karte der Gemeinde Selfkant
Große Kapelle in Isenbruch
Gedenkstein zur Markierung der westlichsten Landesstelle Deutschlands beim Haus Groevenkamp
Kriegerdenkmal an der Kirche
Ortsschild Isenbruch
Isenbrucher Mühle
Isenbruch auf der Neuaufnahme von 1912
Isenbruch auf der Urkatasterkarte von 1846
Isenbruch auf der Tranchotkarte 1803-1820
Alte Wasserpumpe
Wegekreuz an der Kirche

Isenbruch ist eine Ortschaft der Gemeinde Selfkant im äußersten Westen des Kreis Heinsberg im Bundesland Nordrhein-Westfalen; es ist der westlichste Ort Deutschlands.

Geographie

Lage

Der Ort, der sich in Selfkant 17 km südwestlich von Heinsberg direkt an der niederländischen Grenze befindet, liegt zwischen den niederländischen Städten Susteren im Norden und Sittard im Süden. Westlich unmittelbar benachbart ist der niederländische Ort Nieuwstadt. Direkt östlich bzw. südlich befinden sich Havert, Millen und Schalbruch, drei weitere Ortsteile von Selfkant.

Westlichste Festlandsstelle Deutschlands

Etwa 0,7 km nordwestlich von Isenbruch befindet sich die westlichste Landesstelle Deutschlands: Diese liegt an der Kreisstraße K 1 direkt nördlich vom Haus Groevenkamp.

Gewässer

Bei Starkregen und bei Schneeschmelze fließt das Oberflächenwasser aus den Bereich Isenbruch über den Saeffeler Bach in den Rodebach (GEWKZ 281822)[2] und dann weiter in die Maas. Der Rodebach hat eine Länge von 28,918 km bei einem Gesamteinzugsgebiet von 173,385 km².[3]

Nachbarorte

Echt-Susteren (NL) Heide (NL) Schalbruch
Nieuwstadt (NL) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Havert
Limbricht (NL) Millen Tüddern

Siedlungsform

Isenbruch ist ein mehrzeilig bebautes Straßendorf.

Geschichte

Ortsname

  • 14. Jh.Ysenbruic
  • 1512 Ysenbroeck
  • 1533 ingen Isenbroich
  • 1595 Isenbroich
  • 1662 Isenbruch
  • 1846 Isenbruch

Ortsgeschichte

Isenbruch gehörte früher zum Jülicher Amt Millen. Im 14. Jahrhundert besaß Heinrich von Höngen (Hoynghen) Land bei Isenbruch als Heinsberger Lehen. In der Nähe des Ortes befand sich 1512 ein Mühle im landesherrlichem Besitz. Es dürfte sich um die im ältesten Heinsberger Lehensregister erwähnte Mühle des Gerhard von Schaesberg handeln. Im Ort war das Gericht und das Kirchspiel Havert ansässig. Bereits 1533 bestand eine kleine Kapelle. Isenbruch hatte 1828 insgesamt 320 Einwohner und gehörte zur Gemeinde Havert und zum Amt Selfkant.

Vom 23. April 1949 bis zum 31. Juli 1963 stand der Selfkant und damit auch Isenbruch unter niederländischer Auftragsverwaltung. Am 1. August 1963 erfolgte nach Zahlung von 280 Millionen D-Mark die Rückführung.[4]

Mit dem Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg vom 24. Juni 1969[5] trat am 1. Juli 1969 folgende Gebietsänderung in Kraft.

§ 1 (1) Die Gemeinden Havert, Hillensberg, Höngen, Millen, Süsterseel, Tüddern, Wehr (Amt Selfkant) und die Gemeinde Saeffelen (Amt Waldfeucht) werden zu einer neuen amtsfreien Gemeinde zusammengeschlossen. Die Gemeinde erhält den Namen Selfkant.

§ 1 (2) Das Amt Selfkant wird aufgelöst. Rechtsnachfolgerin ist die Gemeinde Selfkant.

Kirchengeschichte

Die Pfarre St. Gertrud Havert war mit Isenbruch, Lind, Schalbruch und Stein eine eigenständige Kirchengemeinde. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Katholiken.

Das genaue Baujahr der Kapelle Maria Unbefleckte Empfängnis ist nicht genau bekannt. 1521 ist der Altar eingeweiht worden. 1582 bediente sie Peter Perarius. Im 18. Jh. wurde die Kapelle renoviert und umgebaut. Nach der Beseitigung der Kriegsschäden erfolgte 1986 eine grundlegende Restaurierung.

Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Gertrud in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Servatius Selfkant eingegliedert.[6]

Politik

Gemäß § 3 (1) der Hauptsatzung der Gemeinde Selfkant ist das Gemeindegebiet in Ortschaften eingeteilt. Isenbruch ist eine Ortschaft und wird nach § 3 (2) von einem Ortsvorsteher in der Gemeindevertretung vertreten. Ortsvorsteher der Ortschaft Isenbruch ist Mario Grüters. (Stand 2013)

Infrastruktur

Sehenswürdigkeiten

  • Kapelle Maria Unbefleckte Empfängnis an der Engelbertstraße, als Denkmal Nr. 8
  • Ehrenmal für die gefallenen und vermissten Soldaten an der Kirche
  • Westlichster Punkt in Deutschland
  • Gut Schaesberg ist ein historisches Landgut

Vereine

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Vogelschuss der Bruderschaft
  • Patronatsfest und Kirmes in Isenbruch
  • St. Martin-Umzug in Isenbruch

Verkehr

Autobahnanbindung

BAB Streckenabschnitt Anschlussstelle Entfernung
A46 Heinsberg – Düsseldorf AS Heinsberg 15 km
A44 Aachen – Mönchengladbach AS Aldenhoven 30 km
A4 Aachen – Köln AS Weisweiler 40 km

Bahnanbindung

Ab Bahnhof Geilenkirchen (ca. 15 km Entfernung)

Linie Linienbezeichnung Linienverlauf
RE 4 Wupper-Express AachenMönchengladbachDüsseldorfDortmund
RB 33 Rhein-Niers-Bahn AachenMönchengladbachKrefeldDuisburg
RB 20 Euregiobahn AachenGeilenkirchen

Straßennamen

Bachstraße, Engelbertstraße, Grünstraße, Haus Vossen, Rodebachaue, Zu den Benden

Verschiedenes

  • Die Landwirtschaft in Isenbruch ist, bedingt durch das Bruchland und die Bachgründe, von Weidewirtschaft geprägt.

Literatur

  • Dritte Ausgabe 1994: Handbuch des Bistums Aachen ISBN 3-87448-172-7 S. 684-686.
  • Leo Gillessen 1993 († 2012): Die Ortschaften des Kreises Heinsberg, ISBN 3-925620-13-3 S. 249.
  • Leo Gillessen 1993 († 2012): Zur Ortsnamen- und Siedlungskunde des südlichen Selfkantkreises, Heimatkalender 1971 S. 41-50.
  • F. v. Restorff: Beschreibung der Königlich-Preußischen Rheinprovinz 1830.
Commons: Isenbruch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Villages of Selfkant – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. http://www.lanuv.nrw.de/wasser/pdf/GSK3B_Gewaesserverzeichnis.pdf
  3. http://www.lanuv.nrw.de/wasser/pdf/GSK3B_Gebietsverzeichnis.pdf
  4. http://www.aachener-zeitung.de/lokales/heinsberg/1-august-ist-ein-markanter-tag-fuer-den-selfkant-1.509059#857515890
  5. https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?print=1&anw_nr=2&gld_nr=%202&ugl_nr=2020&val=4036&ver=0&sg=0&menu=1&aufgehoben=N&keyword=&bes_id=4036
  6. http://www.kirche-selfkant.de/cms/pages/kirchen/havert.php