Jafarabad (Distrikt)

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Distrikt Jafarabad
ضلع جعفرآباد
Staat: Pakistan Pakistan
Provinz: Belutschistan
Gegründet: Juli 1987, erneut 2002
Sitz: Dera Allah Yar
Koordinaten: 28° 25′ N, 68° 10′ OKoordinaten: 28° 25′ 0″ N, 68° 10′ 0″ O
Fläche: 1 643 km²
 
Einwohner: 513.972 (2017)
Bevölkerungsdichte: 313 Einwohner je km²
Zeitzone: PST (UTC+5)
Karte von Pakistan, Position von Distrikt Jafarabad hervorgehoben

Der Distrikt Jafarabad (Urdu ضلع جعفرآباد) ist ein Verwaltungsdistrikt in der pakistanischen Provinz Belutschistan. Sitz der Distriktverwaltung ist die Stadt Dera Allah Yar.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt liegt im Osten der Provinz Belutschistan und grenzt an die Provinz Sindh. Topographisch entspricht der Distrikt einer flachen Schwemmlandebene ohne größere Erhebungen. Die Höhe über dem Meeresspiegel erreicht beträgt abschnittsweise maximal 50 bis 170 Metern über dem Meeresspiegel. Die Böden sind relativ fruchtbar und werden landwirtschaftlich intensiv genutzt.[1]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klima ist im Sommer sehr heiß und es können Staubstürme auftreten. Im Winter sind die Temperaturen angenehm. Die Regenzeit fällt vor allem auf die Monate Juli und August.[1]

Distrikt Pishin
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
5.3
 
22
9
 
 
7.6
 
26
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1
 
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4.8
 
23
10
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Jafarabad-Distriktprofil (Pakistan Meteorological Department, Karatschi)[1]
Klima im Distrikt Jafarabad (2008)
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 22 26 32 35 42 46 40 35 37 34 30 23 33,5
Mittl. Tagesmin. (°C) 9 12 19 19 27 30 26 19 27 22 14 10 19,5
Niederschlag (mm) 5,3 7,6 9,2 10,9 8,3 6,3 48 22 3,7 1,0 0,9 4,8 Σ 128
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Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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48
22
3,7
1,0
0,9
4,8
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Jafarabad-Distriktprofil (Pakistan Meteorological Department, Karatschi)[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Zeit Britisch-Indiens erlangte das Gebiet von Jafarabad (damals noch unter dem älteren Namen Jhatpat) am 12. Januar 1932 den administrativenm Status einer Subdivision als Teil des Distrikts Jacobabad der Provinz Sindh. Nach dem Ende der britischen Kolonialherrschaft 1947 kam es zu Pakistan. Nach der Aufgabe des initial verfolgte Einheitsstaatskonzepts („One Unit“) im Jahr 1970 wurde das Gebiet Teil des Distrikts Sibi in der neu eingerichteten Provinz Belutschistan. Im Januar 1975 wurde der neue Distrikt Nasirabad samt Jhatpat von Sibi abgetrennt. Im Juli 1987 wurde Jhatpat ein eigener Distrikt und erhielt 1996 (?) zu Ehren von Jafar Khan Jamali, einem prominenten belutschischen Stammesführer und Politiker der Muslimliga, den Namen Jafarabad. 1998 wurde der Distrikt wieder aufgelöst und an Nasirabad angeschlossen, jedoch im Jahr 2002 wieder neu eingerichtet.[1][2][3]

Der Distrikt war wiederholt von schweren Flutkatastrophen betroffen.[2] Insbesondere die Überschwemmungskatastrophe von 2010 richtete schwere Schäden an.[4]

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2017 war der Distrikt administrativ in drei Tehsils unterteilt (Gandakha, Jhat Pat, Usta Mohammad).[5]

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohnerzahl
1998 291.290
2017 513.813

Im Jahr 2017 lebten 513.972 Personen auf 1.643 km², entsprechend einer Bevölkerungsdichte von 312,83 Einwohnern/km². Das Geschlechterverhältnis war mit 262.872 Männern auf 251.047 Frauen (Verhältnis 1,0471) für pakistanische Verhältnisse einigermaßen ausgeglichen. Die Muttersprachen waren wie folgt: Belutschisch 48,6 %, Sindhi 19,8 %, Saraiki 15,4 %, Brahui 14,3 %, andere Sprachen 1,9 %. Der Distrikt war damit ethnisch-sprachlich ausgesprochen heterogen. 98,5 % waren Muslime und 1,2 % Hindus. Die Lesefähigkeit lag bei 30,7 % (Männer 41,7 %, Frauen 19,2 %). Das jährliche Bevölkerungswachstum in den Jahren 1998 bis 2017 betrug 3,03 %.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Distrikt Jafarabad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d District Development Profile: Jaffarabad. (PDF) Planungs- und Entwicklungsbehörde der Regierung von Belutschistan in Zusammenarbeit mit UNICEF, 18. Juli 2011, archiviert vom Original; abgerufen am 6. Dezember 2021 (englisch).
  2. a b Imam Din Kandrani: A glance on this quite destruction. In: bolanvoice.wordpress.com. 22. Dezember 2012, abgerufen am 11. Dezember 2021 (englisch).
  3. Rida Baloch: The forbearing soil of Jaffarabad. Voice of Balochistan (voiceofbalochistan.pk), 31. März 2018, abgerufen am 11. Dezember 2021 (englisch).
  4. Jafarabad a model district for reconstruction. In: The Express Tribune. 8. September 2010, abgerufen am 11. Dezember 2021 (englisch).
  5. a b District Wise Results / Tables (Census - 2017) > Balochistan > Jaffarabad District. Statistisches Amt Pakistans (Pakistan Statistical Office), abgerufen am 11. Dezember 2021 (englisch).