Liechtenstein

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Fürstentum Liechtenstein. Weiteres siehe Liechtenstein (Begriffsklärung).


Flagge Liechtensteins Wappen Liechtensteins
(Details) (Details)
Amtssprache Deutsch
Hauptstadt Vaduz
Staatsform Konstitutionelle Erbmonarchie
Fürst Hans-Adam II.
Regierungschef Otmar Hasler
Fläche 160 km²
Einwohnerzahl 34.022 (Juni 2003)
Bevölkerungsdichte 210 Einwohner pro km²
Währung Schweizer Franken
Zeitzone UTC+1
Nationalhymne Oben am jungen Rhein
Nationalfeiertag 15. August
Kfz-Kennzeichen FL
Internet-TLD .li
Vorwahl +423
Karte von Liechtenstein

Das Fürstentum Liechtenstein liegt in Mitteleuropa zwischen Österreich und der Schweiz am Ostufer des Rheintals.

Geschichte

Siehe auch:

Das Fürstentum ist hervorgegangen aus dem Erwerb der Grafschaften Schellenberg (1699) und Vaduz (1712) durch die Fürsten von Liechtenstein. Kaiser Karl VI. (HRR) erhob die Grafschaften 1719 zum reichsunmittelbaren Fürstentum im Besitz und mit Namen der Fürsten von Liechtenstein.

Nach dem Ende des HRR wurde das Fürstentum Liechtenstein ab 1806 als souveräner Staat in den Rheinbund aufgenommen und ab 1815 Mitglied im Deutschen Bund. Nach dessen Auflösung 1866 blieb es ein unabhängiger deutscher Staat. Bis zum 1. Weltkrieg war Liechtenstein über ein Zweckbündnis stark mit dem Kaiserreich Österreich-Ungarn verbunden. Nach dessen Auflösung und Aufteilung in mehrere Einzelstaaten verbündete sich Liechtenstein mit der Schweiz, übernahm dessen Währung, den Schweizer Franken und ging eine Zollunion ein. Vom 2. Weltkrieg blieb es -wie die Schweiz- wegen seiner politischen Neutralität verschont. Liechtenstein erlebte danach, begünstigt durch niedrige Steuern und die Neutralitätspolitik, einen wirtschaftlichen Aufschwung.

2003 trat nach heftigen Kontroversen eine vom Volk bestätigte neue Verfassung in Kraft. Am 15. August 2003 kündigte Fürst Hans-Adam II. zudem an, die Amtsgeschäfte ab dem 15. August 2004 seinem Sohn, Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein, zu übertragen. Der Fürstentitel geht allerdings erst nach dem Ableben des Vaters auf den Sohn über.


Politik

Die Staatsform Liechtensteins ist eine konstitutionelle Erbmonarchie. Der aktuelle Regent Liechtensteins ist seit 1989 Fürst Hans Adam II. von Liechtenstein.

Die Legislative liegt beim Landtag, bestehend aus 25 Abgeordneten, die nach dem Verhältniswahlrecht für vier Jahre vom Volk gewählt werden.

Die Exekutive bilden der Regierungschef und vier Regierungsräte. Auf Vorschlag des Landtages werden sie vom Fürsten ernannt.

Die Judikative bildet ein mit fünf Richtern besetzter Oberster Gerichtshof.

Die außenpolitischen Interessen Liechtensteins werden größtenteils von der Schweiz wahrgenommen.


Verwaltungsgliederung

Liechtenstein ist in elf so genannte Gemeinden geteilt. Viele dieser Gemeinden bestehen aus einer einzigen Ortschaft. Sechs Gemeinden, darunter der Hauptort Vaduz, sind dem Oberland zugeordnet. Fünf Gemeinden dagegen dem Unterland.

Siehe auch: Liste der Städte und Orte in Liechtenstein

Geographie und Klima

Liechtenstein befindet sich am Alpenrhein im Rheintal in den Alpen. Die gesamte westliche Staatsgrenze entspricht dem Rheinverlauf. Die östliche Staatsgrenze ist geprägt vom Alpen-Hochgebirge. Der höchste Punkt Liechtensteins ist der Grauspitz mit einer Höhe von 2599 m ü.M.

Im Gegensatz zu anderen alpinen Regionen ist das Klima in Liechtenstein wegen des Föhns relativ mild. Im Winter wird in der Gebirgsregion um Malbun Wintersport betrieben.

Liechtenstein ist ein Doppel-Binnenstaat, denn die einzigen Nachbarstaaten sind ebenfalls Binnenstaaten.


Bevölkerung

Herkunft

Weniger als zwei Drittel der Bevölkerung (65,8%) sind Liechtensteiner, die ausländische Bevölkerung ist überwiegend deutschsprachig (10,8% Schweizer, 5,9% Österreicher und 3,4% Deutsche), gefolgt von Italienern (3,3%), Einwohnern des früheren Jugoslawien (3,3%), Türken (2,6%) und anderen (4,8%).

Sprache

In Liechtenstein wird, wie in der Schweiz, ein alemannischer Dialekt des Deutschen gesprochen (Schweizerdeutsch).

Amtssprache ist Deutsch. Liechtenstein ist der einzige Staat mit Deutsch als alleiniger (anerkannter) Landessprache. (In Deutschland und Österreich sind weitere Sprachen als Minderheitensprachen anerkannt).

Konfessionen

Im Juni 2003 gaben 75,7% der Bevölkerung ihre Religion mit römisch-katholisch an. 10,9% machten keine Angaben, 7,0% waren evangelisch, 4,2% islamisch.

Kultur

Für ein so verhältnismäßig kleines Land verfügt das Fürstentum über eine erstaunliche Anzahl an künstlerischen und kulturellen Aktivitäten und Vereinigungen, außerdem über eine blühende Jugendkultur (z.B. eine Reihe hochwertiger und überregional bekannter Rock- und Popbands). In Liechtenstein gibt neben verschiedenen kulturellen Einrichtungen ein herausragendes modernes Kunstmuseum und im Ort Schaan das Theater am Kirchplatz. Im Bereich Bildende Kunst sind zu erwähnen der Bildhauer Georg Malin, der Maler Bruno Kaufmann und der Maler Martin Frommelt aus Schaan.

Verkehr

Das gut ausgebaute Straßennetz umfasst 140 km. Die Eisenbahn, die Liechtenstein auf 9,5 km von Buchs nach Feldkirch durchquert, wird von den Österreichischen Bundesbahnen betreut. das Fürstentum ist zwar postmäßig mit der Schweiz vernetzt, hat aber eigene Briefmarken und eine eigene Telefonvorwahl (+423).

Sport

Die liechtensteiner Fussballvereine nehmen am Spielbetrieb des Schweizer Fussballverbandes teil. Den Cup jedoch führen die Liechtensteiner unter der eigenen Regie, so dass jedes Jahr eine liechtensteinische Mannschaft am UEFA-Cup teilnehmen kann. Diese Ehre erhält meistens der Cup-Seriensieger FC Vaduz.

Der grösste Erfolg im liechtensteinischem Vereinsfussball war 1996, als die Amateure des FC Vaduz, damals noch in der 1. Liga der SFV (dritthöchste Liga), den lettischen Gegner FC Universitate Riga (1:1, 4:2) im Pokal der Pokalsieger bezwang. Sie scheiterten jedoch anschliessend gegen den lukurativen Gegner Paris St-Germain (0:4, 0:3).

Die Fußballnationalmannschaft Liechtensteins nimmt zwar an WM- und EM-Qualifikationen teil, hat aber in den Ausscheidungen bisher nur ein Spiel gewinnen können (gegen Aserbaidschan). Bekanntester Spieler der Nationalmannschaft ist der GC-Torhüter Peter Jehle.

Siehe auch: Liechtensteiner Fußballnationalmannschaft

Weblink: Liechtensteiner Fussballverband

Im Ski Alpin hat Liechtenstein einige Erfolge vorzuweisen. Der Höhepunkt allerdings war - abgesehen von diversen Weltcup-Siegen - , als die Liechtensteinerin Hanni Wenzel zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen im Winter 1980 gewann.


Weitere Themen

Das Fürstentum hat keine eigene Armee, dafür aber ein Verteidigungsabkommen mit der Schweiz.

Weblinks