Jeremy Nathans

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Jeremy Nathans (* 31. Juli 1958 in New York City)[1] ist ein US-amerikanischer Molekularbiologie und Neurowissenschaftler an der Johns Hopkins University School of Medicine. Er ist vor allem für seine Arbeiten zur Genetik des Farbensehens und der Farbenblindheit bekannt.

Nathans erwarb 1979 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) einen Bachelor in Lebenswissenschaften und in Chemie. 1985 erwarb er bei David S. Hogness an der Stanford University School of Medicine einen Ph.D. in Biochemie und 1987 ebendort einen M.D. als Abschluss des Medizinstudiums. Als Postdoktorand arbeitete er bei Axel Ullrich beim Biotechnologie-Unternehmen Genentech. Seit 1987 forscht Nathans für das Howard Hughes Medical Institute.

1988 erhielt Nathans eine erste Professur (Assistant Professor) für Molekularbiologie, Genetik und Neurowissenschaften an der Johns Hopkins University School of Medicine, 1992 wurde er dort Associate Professor, 1993 zusätzlich für Augenheilkunde. Seit 1996 hat er eine ordentliche Professur inne. Nathans gehört zu den Herausgebern der Proceedings of the National Academy of Sciences und zum Preiskomitee der Lasker Awards.

Jeremy Nathans ist verheiratet und hat zwei Kinder.[1]

Gemeinsam mit David S. Hogness isolierte Nathans die erste DNA-Sequenz eines G-Protein-gekoppelten Rezeptors und eines eukaryotischen sensorischen Rezeptors, des Rhodopsin. Er identifizierte und sequenzierte die Gene für die drei Opsine, die an der Farbwahrnehmung beim Menschen beteiligt sind und definierte die molekulargenetischen Grundlagen der häufigsten Formen der Farbenblindheit und Farbenfehlsichtigkeit. Später wandte er sich verschiedenen Formen erblicher Erkrankungen der Netzhaut (Retina) sowie der Evolution und der normalen Entwicklung der Retina sowie der Biochemie und Zellbiologie der Fotorezeptoren zu. Jüngere Arbeiten befassen sich mit der Biologie ond Pathologie der Netzhautgefäße. Nathans und Mitarbeiter leisteten Pionierarbeit auf dem Gebiet der Familie der Frizzled-Rezeptoren, die eine wichtige Rolle bei zahlreichen Prozessen der Zellproliferation, Musterbildung und Hämostase (Blutstillung) spielen.[2]

Laut Google Scholar hat Nathans (Stand November 2024) einen h-Index von 104.[3]

Auszeichnungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. a b Lebenslauf (PDF, 291 kB, Stand Juni 2022) bei der Johns Hopkins University (jhu.edu); abgerufen am 28. Dezember 2023.
  2. Jeremy Nathans, MD, PhD (Memento vom 11. Oktober 2017 im Internet Archive) (PDF, 130 kB) bei der Lasker Foundation (laskerfoundation.org).
  3. Jeremy Nathans. In: scholar.google.de. Google Scholar, abgerufen am 7. Dezember 2024.
  4. Newcomb Cleveland Prize Recipients. In: aaas.org. American Association for the Advancement of Science, abgerufen am 3. November 2023 (englisch).
  5. William O. Baker Award for Initiatives in Research. In: nasonline.org. National Academy of Sciences, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. April 2024; (englisch).
  6. Past Recipients - The Passano Foundation, Inc. In: passanofoundation.org. Abgerufen am 7. Dezember 2024 (englisch).
  7. 1989: Nathans. In: minervaberkeley.org. Minerva Foundation, 27. Oktober 1989, abgerufen am 13. September 2019 (englisch).
  8. Jeremy Nathans. In: nasonline.org. National Academy of Sciences, abgerufen am 5. Oktober 2024 (englisch).
  9. Book of Members 1780–present, Chapter N. (PDF; 797 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 13. September 2019 (englisch).
  10. 2008: Nathans & Yau. Champalimaud Foundation, abgerufen am 3. März 2022 (englisch).