Kirchbach (Kärnten)

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Marktgemeinde
Kirchbach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Kirchbach
Kirchbach (Kärnten) (Österreich)
Kirchbach (Kärnten) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Hermagor
Kfz-Kennzeichen: HE
Fläche: 99,02 km²
Koordinaten: 46° 38′ N, 13° 11′ OKoordinaten: 46° 38′ 28″ N, 13° 11′ 0″ O
Höhe: 640 m ü. A.
Einwohner: 2.492 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 25 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9632
Vorwahl: 04284
Gemeindekennziffer: 2 03 06
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Nr. 155, 9632 Kirchbach
Website: www.kirchbach.gv.at
Politik
Bürgermeister: Markus Salcher (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(19 Mitglieder)
8
5
6
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Kirchbach im Bezirk Hermagor
Lage der Gemeinde Kirchbach (Kärnten) im Bezirk Hermagor (anklickbare Karte)Dellach (Gailtal)GitschtalHermagor-Pressegger SeeKirchbachKötschach-MauthenLesachtalSankt Stefan im GailtalBezirk Villach-LandBezirk Spittal an der DrauKärnten
Lage der Gemeinde Kirchbach (Kärnten) im Bezirk Hermagor (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Kirchbach (Cirkno) ist eine Marktgemeinde mit 2492 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Hermagor in Österreich im Bundesland Kärnten.

Die Gemeinde liegt im Oberen Gailtal (Ziljska dolina) zwischen den Gailtaler Alpen im Norden und den Karnischen Alpen im Süden, die zugleich die Staatsgrenze zu Italien bilden.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde ist in die vier Katastralgemeinden Grafendorf, Reisach, Kirchbach und Waidegg gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 31 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Anraun (1)
  • Bodenmühl (6)
  • Forst (26)
  • Goderschach (59)
  • Grafendorf (Kneža) (549)
  • Griminitzen (Grm(ov)nica) (37)
  • Gundersheim (266)
  • Hochwart (16)
  • Katlingberg (3)
  • Kirchbach (Cirkno) (503)
  • Krieben (2)
  • Lenzhof (10)
  • Oberbuchach (17)
  • Oberdöbernitzen (Debrevnica) (45)
  • Rauth (Rut(e)) (6)
  • Reisach (Riže) (347)
  • Reißkofelbad (16)
  • Rinsenegg (2)
  • Schimanberg (23)
  • Schmalzgrube (12)
  • Schönboden (5)
  • Staudachberg (7)
  • Stöfflerberg (13)
  • Stranig (Stranik) (90)
  • Tramun (7)
  • Treßdorf (182)
  • Unterbuchach (6)
  • Unterdöbernitzen (19)
  • Waidegg (Baidek) (205)
  • Wassertheurerberg (5)
  • Welzberg (7)
Grafendorf

Nachbargemeinden

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Berg Greifenburg Gitschtal
Dellach Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Hermagor-Pressegger See
Paularo
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Reisach
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −4,2 −1,7 3,0 7,3 12,4 15,9 17,8 17,2 12,9 8,1 1,6 −3,1 7,3
Mittl. Tagesmax. (°C) 1,6 4,9 9,8 14,0 19,3 22,7 24,9 24,3 19,8 14,3 6,8 1,6 13,7
Mittl. Tagesmin. (°C) −8,2 −6,3 −2,0 2,0 6,5 10,0 11,7 11,5 8,0 4,1 −1,6 −6,3 2,5
Niederschlag (mm) 53 47 77 103 123 126 148 150 141 171 168 89 Σ 1396
Luftfeuchtigkeit (%) 66,0 51,2 47,1 47,3 48,5 48,3 46,9 48,4 52,0 57,8 66,4 74,3 54,6
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
1,6
−8,2
4,9
−6,3
9,8
−2,0
14,0
2,0
19,3
6,5
22,7
10,0
24,9
11,7
24,3
11,5
19,8
8,0
14,3
4,1
6,8
−1,6
1,6
−6,3
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Im Gailtal wurde schon seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. Bergbau betrieben. Um 15 v. Chr. besetzten die Römer das Gebiet und die damalige, zwischen den heutigen Ortschaften Reisach und Gundersheim gelegene Stadt Troi Risa war ein bedeutender Umschlagplatz des Metallhandels; die Stadt wurde angeblich um das Jahr 470 durch einen Bergsturz des Reißkofels verschüttet.[2]

Der für die heutige Gemeinde namensgebende Hauptort Kirchbach entstand um die Kirche St. Martin, die wohl schon in der Zeit um 1070/1140 durch den Patriarchen von Aquileja, der hier bis ins 18. Jahrhundert Ordinariatsrechte ausübte, aus dem Sprengel der Mutterpfarre St. Daniel ausgegliedert und verselbständigt worden ist. Die kleine, heute weitgehend zerstörte Burg Waidegg oberhalb des gleichnamigen Ortes war im Lehensbesitz von 1288 erstmals genannten Ministerialien der Grafen von Görz-Tirol. Weitere Edelsitze auf dem heutigen Gemeindegebiet waren der Fronthurm in Reisach und der Thurnhof in Kirchbach.

1525 gehörte Oberkärnten zur Grafschaft Ortenburg und wurde bis 1848 von den Fürsten von Porcia verwaltet.

Ab 1850 wurden in Kärnten die Ortsgemeinden gebildet. Auf dem heutigen Gemeindegebiet konstituierten sich mit Kirchbach, Reisach (Reisach und Grafendorf) und Weidegg (erst ab 1957 in Waidegg umbenannt) drei eigenständige Ortsgemeinden. 1964 wurde Waidegg an die Gemeinde Rattendorf angeschlossen, bevor im Zuge der Gemeindestrukturreform 1973 die heutige Großgemeinde Kirchbach durch den Zusammenschluss von Kirchbach, Reisach und der Katastralgemeinde Waidegg entstand. Dieser wurde 1997 das Recht zur Führung der Bezeichnung Marktgemeinde zuerkannt.

Im Ersten Weltkrieg war das Gailtal Teil der Front zwischen Österreich und Italien, woran heute noch sichtbare Schützengräben sowie Heldenfriedhöfe und Kriegerdenkmäler erinnern. Auch die Gailtalbahn wurde im Verlauf des Kriegs zur Beförderung von Kanonen durch das Gemeindegebiet hin verlängert.

Bevölkerungsentwicklung

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Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 hatte Kirchbach 2.881 Einwohner, davon besaßen 97,2 % die österreichische und 1,2 % die deutsche Staatsbürgerschaft. 70,6 % der Bevölkerung bekannte sich zur römisch-katholischen, 27,7 % zur evangelischen Kirche und 0,7 % sind islamischen Glaubens. 0,7 % gaben kein religiöses Bekenntnis an.[3]

Schloss Thurnhof in Kirchbach
Pfarrkirche in Kirchbach

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Kirchbach

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaftssektoren

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Von den 265 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 53 Haupt- und 185 Nebenerwerbsbauer, 3 Betriebe wurden von Personengemeinschaften und 24 von juristischen Personen geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 246 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft, 70 im Bereich Herstellung von Waren und 3 in der Energieversorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (106), Beherbergung und Gastronomie (60) und der Handel (48 Mitarbeiter).[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[7] 2011 2001 2021[7] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 108 265 279 128 143 78
Produktion 35 25 19 185 319 330
Dienstleistung 108 103 72 322 262 219

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Die Anzahl der Übernachtungen lag zwischen 2011 und 2019 bei jährlich 60.000 und ging im COVID-Jahr 2020 auf 55.000 zurück. Die Gemeinde hat 2 Saisonen, wobei die Sommersaison mit einer Spitze in Juli und August stärker ist.[8][9]

  • Eisenbahn, Bus: Nach Einstellung der Gailtalbahn im Abschnitt Hermagor–Kötschach-Mauthen gibt es stündliche Busverbindungen nach Hermagor, wo Anschluss an die Schnellbahn nach Villach besteht. (Stand 2021).[10] Hier kann in der Saison eine Draisine gemietet werden.[11]
  • Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Gailtal Straße B111.
  • Rad: Der Radweg R3 verläuft größtenteils entlang der Gail.[12]

Der Gemeinderat von Kirchbach hat 19 Mitglieder.

  • 2009 bis 2021 Hermann Jantschgi (BZÖ, FPÖ)[15][16]
  • seit 2021 Markus Salcher (SPÖ)[17]

Im Wappen von Kirchbach, das der Marktgemeinde am 22. April 1987 verliehen wurde, symbolisiert der Wellenbalken die Gail, das dreiblättrige Kleeblatt wurde dem Wappen des Schlosses Kirchbach entnommen und erinnert zudem an die drei 1973 vereinigten Vorgängergemeinden, und die hintere Schildhälfte mit den beiden waagrechten Fäden ist eine Anspielung auf die traditionelle örtliche bäuerliche Bauweise, bei der die Fugen der häufig dunkel gebeizten Blockhäuser mit Kalkmörtel verstrichen wurden. Die Farben Schwarz und Silber erinnert an das Wappen der Herren von Waidegg, das noch 1960 von der damals noch eigenständigen Gemeinde Waidegg übernommen wurde.

Die Blasonierung des Wappens lautet: „Im schräglinks durch einen silbernen Wellenbalken geteilten Schild oben in Grün ein silbernes Kleeblatt, unten schwarz durch silberne Fäden zweimal geteilt.“[18] Die Fahne ist Grün-Schwarz mit eingearbeitetem Wappen.

Partnergemeinden

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Partnergemeinden von Kirchbach sind:[19]

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

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Commons: Kirchbach (Gailtal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Chronik. Marktgemeinde Kirchbach, abgerufen am 3. November 2021.
  3. Statistik Austria, Volkszählung, Demografische Daten. (PDF) 15. Mai 2001, abgerufen am 3. März 2019.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Kirchbach, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. November 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Kirchbach, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. November 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Kirchbach, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. November 2021.
  7. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Kirchbach, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. November 2021.
  9. Österreich – Betroffenheit Branchen Corona 2020. Statista, abgerufen am 3. November 2021.
  10. Fahrplan. ÖBB, abgerufen am 3. November 2021.
  11. Familienerlebnis auf der Gailtalbahn Abgerufen am 23. März 2022.
  12. Gailtal Radweg R3 von Kötschach nach Villach. Bergfex, abgerufen am 3. November 2021.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Kirchbach. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 26. März 2021.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Kirchbach. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 26. März 2021.
  15. Wahlergebnis Bürgermeisterstichwahl 2009 in Kirchbach. Amt der Kärntner Landesregierung, 2009, abgerufen am 26. März 2021.
  16. Wahlergebnis Bürgermeisterstichwahl 2015 in Kirchbach. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 26. März 2021.
  17. Wahlergebnis Bürgermeisterstichwahl 2021 in Kirchbach. Amt der Kärntner Landesregierung, 14. März 2021, abgerufen am 26. März 2021.
  18. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 150.
  19. Über die Gemeinde. Marktgemeinde Kirchbach, abgerufen am 3. November 2021.