Kleinniedesheim

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Wappen Deutschlandkarte
Kleinniedesheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Kleinniedesheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 35′ N, 8° 19′ OKoordinaten: 49° 35′ N, 8° 19′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Pfalz-Kreis
Verbandsgemeinde: Lambsheim-Heßheim
Höhe: 101 m ü. NHN
Fläche: 3,88 km2
Einwohner: 936 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 241 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67259
Vorwahl: 06239
Kfz-Kennzeichen: RP
Gemeindeschlüssel: 07 3 38 015
Adresse der Verbandsverwaltung: Mühltorstraße 25
67245 Lambsheim
Website: www.kleinniedesheim.de
Ortsbürgermeister: Ewald Merkel (FWG)
Lage der Ortsgemeinde Kleinniedesheim im Rhein-Pfalz-Kreis
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Karte

Kleinniedesheim, pfälzisch auch Klänidsem oder oft nur Nidsem, ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis in Rheinland-Pfalz. Mit ihren rund 950 Einwohnern ist sie die kleinste Kommune des Rhein-Pfalz-Kreises und die einzige, die weniger als 1000 Einwohner hat. Sie gehört der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinniedesheim liegt in der Vorderpfalz und grenzt im Norden unmittelbar an das rheinhessische Worms. Weitere Nachbargemeinden sind im Osten Bobenheim-Roxheim, im Süden Beindersheim und im Südwesten Großniedesheim.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinniedesheim ist eine fränkische Ortsgründung aus dem 6./7. Jahrhundert. Die älteste erhaltene schriftliche Nennung stammt von 1190 und steht Lehensverzeichnis des Werner II. von Bolanden, wo es als Uzelnheim erwähnt wird. Im 16. Jahrhundert hatte sich der Name über Ützelheim, Nützelheim, Nitzelsheim zu Nittelheim gewandelt. Wegen der Namensähnlichkeit und gleichen Geschichte mit Nittesheim nahmen beide Orte den gleichen Namen mit Unterscheidung durch die Vorsilben Groß- und Klein- an.

Die Geschichte von Kleinniedesheim entspricht weitgehend der von Großniedesheim. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[2] Bis 1969 gehörte der Ort zum ehemaligen Landkreis Frankenthal (Pfalz).

Einwohnerentwicklung

Aus dem Jahr 1667 liegt mit 134 Einwohnern die erste Bevölkerungszahl vor. Eine stärkere Bevölkerungszunahme gab es erst im 18. Jahrhundert während der wirtschaftlichen Blütezeit unter der Regierung von Kurfürst Karl Theodor. Durch Neuansiedler, hauptsächlich Kleinbauern, kam es Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem starken Bevölkerungsanstieg von 242 Einwohnern im Jahr 1801 auf 410 im Jahr 1836. Die Ortsgrenzen aus dem kurz darauf im Jahr 1842 erstmals erstellten exakten Ortsgrundriss blieben bis zum Zweiten Weltkrieg weitgehend erhalten. Ebenso wuchs die Bevölkerungszahl kaum an, 1939 betrug sie 437. Anders als viele umliegende Ortschaften blieb Kleinniedesheim lange Zeit landwirtschaftlich geprägt. Trotz der Nähe zu den Städten Worms und Frankenthal wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch Ausweisung von Neubaugebieten im Nordosten Wohnsiedlungen für auswärts beschäftigte Arbeiter und Angestellte angelegt.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Kleinniedesheim besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU FWG Gesamt
2019[3] 4 - 8 12 Sitze
2014[4] 2 3 7 12 Sitze
2009 2 3 7 12 Sitze
2004 2 2 8 12 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Kleinniedesheim e. V.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Wahl zum Ortsbürgermeister im Jahr 2009 setzte sich Ewald Merkel (FWG) mit 70,7 % der Stimmen durch. Er löste Norbert Buch ab. Merkel wurde 2014 mit 68,7 % und 2019 mit 74,70 % wiedergewählt.[5]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Kleinniedesheim
Wappen von Kleinniedesheim
Blasonierung: „In Gold ein grüner Eichenzweig mit zwei grünen Eicheln und einem grünen Eichenblatt.“
Wappenbegründung: Es geht zurück auf das gemeinsame Gerichtssiegel von Groß- und Kleinniedesheim aus dem 15. Jahrhundert und verweist mit dem Eichenzweig auf die ehemalige Ortsherrschaft der Herren von Falkenstein.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Kleinniedesheim von Norden
Schloss Kleinniedesheim von Süden
Pavillon und Schlossgarten
Schloss

Das Kleinniedesheimer Schloss (aus Verwandtschaftsgründen auch Propst Maudraisches Schloss genannt) wurde in den Jahren 1733 bis 1735 vom kurkölnischen Geheimen Rat von Steffne erbaut und von dessen Sohn an Carl Christoph von Gagern verkauft. Es hatte seitdem oft wechselnde Eigentümer. Heute gehört der südliche Teil des Schlosses und der Schlosshof der Familie Westkirch, deren Vorfahren aus Amsterdam stammen. Der Nordflügel und ein Teil des Westflügels mit dem Eingangsportal sind Eigentum der Gemeinde, die es als Gemeindehaus nutzen. In den Jahren 1985 bis 1988 wurde das Schloss umfangreich renoviert.

Pavillon im Schlossgarten

Der südländisch anmutende Pavillon im Schlossgarten dient heute als Standesamt und ist ein Wahrzeichen Kleinniedesheims.

Protestantische Kirche

Die protestantische Kirche wurde in den Jahren 1725/26 erbaut und im Jahr 1966 renoviert.

Gemeindehaus

Das alte Gemeindehaus wurde im Jahr 1766 erbaut. Heute ist die Gemeindeverwaltung im Schloss untergebracht.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
  3. Der Landeswahlleiter: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Der Landeswahlleiter RLP: Direktwahlen 2019. siehe Lambsheim-Heßheim, Verbandsgemeinde, fünfte Ergebniszeile. Abgerufen am 9. Oktober 2019.