Katholische Landjugendbewegung Deutschlands

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Katholische Landjugendbewegung Deutschlands
(KLJB)
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Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1947
Sitz Bad Honnef-Rhöndorf
Zweck Katholischer Jugendverband
Vorsitz Jannis Fughe, Carola Lutz (Bundesseelsorgerin), Sarah Schulte-Döinghaus (Bundesgeschäftsführerin)[1]
Mitglieder 40.000
Website www.kljb.org

Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) ist eine vorwiegend in den ländlichen Regionen Deutschlands tätige katholisch geprägte Jugendorganisation.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung erfolgte 1947 im Rahmen des im selben Jahr gegründeten Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, kurz BDKJ. Zunächst trug die KLJB die Bezeichnung „Aktion Landjugend“.[2] Anfangs standen sogenannte „ländliche Seminare“ im Vordergrund, eine Veranstaltungsform zwischen Gruppenstunden und Kursen. Themen waren die landwirtschaftliche Ausbildung sowie die soziale Situation der Dörfer. In den 1950er-Jahren entwickelte die KLJB fünf Bildungsziele und wählte ihren Patron Bruder Klaus. In dieser Zeit wurde die MIJARC – als weltweit agierende „internationale katholische Land- und Bauernjugendbewegung“ gegründet, zu deren Gründungsmitgliedern die KLJB gehörte. Diese internationale Zusammenarbeit wurde 1996 zusätzlich durch die Gründung des europaweiten Ablegers des Dachverbandes, der MIJARC Europa vertieft.

1961 beschloss die BDKJ-Hauptversammlung, dass die Katholische Landjugend einen eigenständigen Bundesverband darstellt und somit zu den „Gliedgemeinschaften“ (heute Jugendverbände) im BDKJ gehört. Die „Aktion Landjugend“ erhielt somit die heutige Bezeichnung.

Die 1970er-Jahre prägten vor allem das Verlangen der KLJB nach Demokratie, Gerechtigkeit und Frieden, aber auch die Zusammenführung der KLJB-Männer- bzw. Frauenjugend. Seit diesem Zeitpunkt sind die Vorstände paritätisch besetzt. In den 1980er-Jahren beschäftigte sich die KLJB besonders mit Ökologie und Energiepolitik, aber auch mit der Gestaltung ländlicher Räume. Ein wichtiger Meilenstein der 1990er-Jahre war für die KLJB 1998 die Kampagne „öko-fair-tragen“ und damit einhergehend die Gründung der Kleidermarke LamuLamu. In jüngerer Vergangenheit hat sich die KLJB der Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland, Europa und weltweit verschrieben und setzt dieses Anliegen in Form von Kampagnen oder durch die regelmäßige Teilnahme als akkreditierte Beobachterorganisation an den Weltklimaverhandlungen um.

Der von der Katholischen Landjugendbewegung im Jahr 1993 erfundenen und erstmals durchgeführten 72-Stunden-Aktion[3] wurde bei der Bambi-Verleihung 2019 in der Kategorie „Unsere Zukunft“ für das herausragende soziale Engagement junger Menschen ein Bambi verliehen.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit rund 70.000 Mitgliedern zählt die KLJB in der Rechtsform eines Vereins zu den größten Jugendverbänden in Deutschland. In 1.900 Ortsgruppen tritt sie für die Interessen der Jugendlichen auf dem Land in Kirche und Gesellschaft ein. Ihre Mitglieder sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene ab 14 Jahren. In einigen Diözesanverbänden der KLJB gibt es darüber hinaus eine Kinderstufe für unter-14-Jährige. Engagiert sind in der KLJB deutschlandweit über 5.000 Jugendliche ehrenamtlich als Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter, in Freizeiten und den Gremien der KLJB von Orts- bis Bundesebene. Die KLJB-Bundesstelle hat ihren Sitz in Bad Honnef-Rhöndorf.

Der Verband vernetzt sich mit politischen und kirchlichen Institutionen sowie anderen Verbänden und Organisationen und bringt sich in zahlreichen Plattformen als Experte für die Jugend im ländlichen Raum ein.

Die verschiedenen Orts- und Dekanatsebenen in den mittlerweile 20 Diözesanverbänden unterstützen sich gegenseitig dabei.

Um ihre Mitglieder auch jugendpolitisch zu vertreten, ist die KLJB Mitglied im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und beratendes Mitglied im Agrarbündnis. Ihre europäischen und weltweiten Interessen vertritt sie in der Internationalen Katholischen Land- und Bauernjugendbewegung (MIJARC Europa und MIJARC Welt).

Eine Besonderheit besteht im Landesverband Bayern, wo die KLJB Bayern mit ihren über 26.000 Mitgliedern neben der Evangelischen Landjugend (ELJ) und der Bayerischen Jungbauernschaft seit 1953 auch anerkannter Jugendverband im Bayerischen Bauernverband ist.

Patron ist der Schweizer Nationalheilige Niklaus von Flüe, dessen Namenstag am 25. September begangen wird. Die KLJB arbeitet eng mit der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) zusammen, die als Erwachsenenverband aus dem Verband hervorging.

Inhaltliche Ausrichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verband ist nach eigenen Angaben:

  1. eine Bewegung junger Christen
  2. ein Ort, wo Jugendliche miteinander leben
  3. eine auf dem Lande
  4. eine ökologische Bewegung
  5. eine Bewegung, die sich dem Anliegen der Internationalen Solidarität verpflichtet fühlt

Um diese Ziele umzusetzen, gliedert sich die Arbeit an der KLJB-Bundesstelle im Wesentlichen in sechs Bereiche: Ländliche Entwicklung, Pastorales, Ökologie, Internationale Entwicklung, Jugendpolitik und Diversität. Das höchste beschlussfassende Organ, die KLJB-Bundesversammlung, verabschiedet regelmäßig Beschlüsse zu den verschiedenen Themen, die der Bundesvorstand dann in Politik, Kirche und Gesellschaft trägt.

Prominente Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Katholische Landjugendbewegung Deutschlands – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jannis Fughe aus Mühlen neuer Bundesvorsitzender der KLJB, Kirche+Leben, 12. März 2021.
  2. Gründung der KLJB. KLJB, archiviert vom Original am 13. Mai 2016; abgerufen am 13. Mai 2016.
  3. Solidarität, die Spaß macht. Aachener Zeitung, abgerufen am 23. November 2019.