Heinrich Knirr

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Heinrich Knirr

Heinrich Knirr (* 2. September 1862 in Pantschowa, Kaisertum Österreich, heute Vojvodina, Serbien; † 26. Mai 1944 in Staudach, Bayern) war ein deutscher Maler. Er wurde vor allem als Landschafts- und Porträtmaler bekannt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Knirr war ein Sohn des Pädagogen Josef Knirr. Er besuchte von 1880 bis 1887 die Akademie der bildenden Künste in Wien, studierte unter Christian Griepenkerl und Carl Wurzinger und besuchte die Akademie der bildenden Künste in München und studierte hier unter Gabriel von Hackl und Ludwig Löfftz.

In München gründete er 1888 eine private Malschule, die europaweit starken Zuspruch hatte. Zu den bekanntesten Schülern gehörten Paul Klee, Rudolf Levy, Ernst Oppler, Emil Orlik, Fabius von Gugel und Carl Strauss. Von 1898 bis 1910 war Heinrich Knirr auch Lehrer an der Münchener Akademie der bildenden Künste. Von 1900 bis 1911 unterrichtete er zudem Fächer wie Aktmalen, Kopfmalen und Komposition an der Damenakademie des Münchner Künstlerinnenvereins.[1]

Ab 1914 zog er sich von seiner Lehrtätigkeit zurück und siedelte nach Starnberg über. Seit 1922 lebte er im oberbayrischen Staudach.

Heinrich Knirr war Mitglied der Münchner und Wiener Secession und des Deutschen Künstlerbundes[2]. Er malte Bildnisse (überwiegend von Kindern), Genrebilder und Blumenstillleben, gelegentlich auch Landschaften. Er war ein Vertreter des gemäßigten Impressionismus.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Knirr ein geschätzter Künstler. Bereits auf der ersten Großen Deutschen Kunstausstellung im Münchener Haus der Deutschen Kunst war er mit einem Bildnis Adolf Hitlers vertreten. Insgesamt wurden 14 Objekte auf den NS-Kunstausstellungen dargeboten.[3] Knirr porträtierte auch Hitlers Fahrer Julius Schreck und schuf ein postumes Porträt von Hitlers Mutter Klara. Beide Bilder hängte Hitler in seinem Arbeitszimmer am Berghof auf dem Berchtesgadener Obersalzberg auf.[3] 1942 erhielt Knirr die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.[3]

Der Maler Erwin Knirr (1894–1973) war sein Sohn und Schüler.[4]

Schüler (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Kollektivausstellung fand 1922 in der Münchener Galerie Heinemann statt.

Werke (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In öffentlichem Besitz:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Heinrich Knirr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Yvette Deseyve: Der Künstlerinnen-Verein München e.V. und seine Damenakademie. Eine Studie zur Ausbildungssituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert (= Kunstwissenschaften. Bd. 12). Herbert Utz Verlag, München 2005, ISBN 3-8316-0479-7, S. 199.
  2. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Knirr, Heinrich (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 16. September 2015)
  3. a b c Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 317–318.
  4. Sven-Wieland Staps: Knirr, Heinrich. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 81, de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-023186-1, S. 23.
  5. Carla Pellegrini Rocca, Eine Galeristin auf den Spuren einer schwer zu fassenden Künstlerin, Carla Pellegrini Rocca über ihre Recherchen zu Erma Bossi, in Ausst. Kat.: Erma Bossi, Eine Spurensuche, Schloßmuseum Murnau 2013, S. 60