Leichtathletik-Europameisterschaften 2012/1500 m der Frauen

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21. Leichtathletik-Europameisterschaften
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Disziplin 1500-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 26 Athletinnen aus 16 Ländern
Austragungsort Finnland Helsinki
Wettkampfort Olympiastadion
Wettkampfphase 30. Juni (Vorläufe)
1. Juli (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Nuria Fernández (Spanien ESP)
Silbermedaille Diana Sujew (Deutschland GER)
Bronzemedaille Tereza Čapková (Tschechien CZE)
Das Olympiastadion Olympiastadion Helsinki im Jahr 2005

Der 1500-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2012 wurde am 30. Juni und 1. Juli 2012 im Olympiastadion der finnischen Hauptstadt Helsinki ausgetragen.

Europameisterin wurde die spanische Titelverteidigerin Nuria Fernández. Den zweiten Platz belegte die Deutsche Diana Sujew. Bronze ging an die Tschechin Tereza Čapková.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 3:50,46 min China Volksrepublik Qu Yunxia Peking, Volksrepublik China 11. September 1993[1]
Europarekord 3:52,47 min Sowjetunion 1955 Tatjana Kasankina Zürich, Schweiz 13. August 1980[2]
Meisterschaftsrekord 3:56,91 min RusslandRussland Tatjana Tomaschowa EM Göteborg, Schweden 13. August 2006

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. In keinem der drei Rennen dieses Wettbewerbs wurde die Zeit von 4:08 min unterboten. Die schnellste Zeit erzielte die spanische Europameisterin Nuria Fernández im Finale mit 4:08,80 min, womit sie 11,89 s über dem Rekord blieb. Zum Europarekord fehlten ihr 16,33 s, zum Weltrekord 18,34 s.

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1500-Meter-Lauf war durch gleich sechs Dopingfälle belastet. Fünf der betroffenen Athletinnen erreichten das Finale und belegten dort die Ränge eins bis vier sowie Platz acht. Sie wurden nachträglich sukzessive nach jeweils immer neuem Erkenntnisstand disqualifiziert.

  • Aslı Çakır Alptekin (Türkei), zunächst Erste, wurde 2013 wegen wiederholter Dopingvergehen zunächst bis 2021 gesperrt, alle ihre Ergebnisse ab Juli 2011 wurden rückwirkend annulliert.[3]
  • Gamze Bulut (Türkei), zunächst Zweite, wurde 2013 wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen für zwei Jahre gesperrt, alle ihre Ergebnisse ab Juli 2011 wurden rückwirkend annulliert.[4]
  • Hanna Mischtschenko (Ukraine), zunächst Dritte. Ihre Resultate von 2012 wurden rückwirkend wegen Dopingmissbrauchs annulliert.[5]
  • Jekaterina Gorbunowa (Russland), zunächst Vierte, wurde 2013 wegen anormaler Hämoglobinwerte in ihrem Biologischen Pass für zwei Jahre gesperrt, alle ihre Ergebnisse ab dem 12. Juli 2011 wurden rückwirkend annulliert.[6]
  • Kristina Chalejewa, spätere Kristina Ugarova (Russland), zunächst Achte, wurde am 29. November 2016 wegen anormaler Hämoglobinwerte in ihrem Biologischen Pass für zwei Jahre gesperrt, alle ihre Ergebnisse ab dem 12. Juli 2011 wurden rückwirkend annulliert.[7]
  • Anzhela Shevchenko (Ukraine), im Vorlauf ausgeschieden, wurde vom 18. Februar 2013 bis zum 17. Februar 2015 wegen abnormaler Blutwerte in ihrem Biologischen Pass disqualifiziert. Ihre Ergebnisse vom 2. Juli 2011 an wurden gestrichen.[8]

Bei so vielen Dopingfällen gab es entsprechend zahlreiche Benachteiligungen. Davon betroffen waren in erster Linie folgende acht Athletinnen:

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

DSQ disqualifiziert
DOP wegen Dopingvergehens disqualifiziert
IWR Internationale Wettkampfregeln
TR Technische Regeln

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

30. Juni 2012, 12:10 Uhr

Die Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Die ersten vier Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus vier zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale. Fünf der sechs Dopingsünderinnen waren unter den Sportlerinnen, die sich die Berechtigung zur Teilnahme am Finale erliefen.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Isabel Macías Spanien Spanien 4:10,06
2 Tereza Čapková Tschechien Tschechien 4:10,22
3 Diana Sujew Deutschland Deutschland 4:10,76
4 Marina Munćan Serbien Serbien 4:12,33
5 Hind Dehiba Frankreich Frankreich 4:12,79 eigentlich für das Finale qualifiziert
6 Denise Krebs Deutschland Deutschland 4:12,85 eigentlich für das Finale qualifiziert
7 Ioana Doagă Rumänien Rumänien 4:13,73 eigentlich für das Finale qualifiziert
8 Angelika Cichocka Polen Polen 4:14,59 eigentlich für das Finale qualifiziert
9 Ciara Mageean Irland Irland 4:19,23
DSQ Charlene Thomas Vereinigtes Konigreich Großbritannien IWR 163, TR17.3.2 – Bahnübertreten[9]
DOP Hanna Mischtschenko Ukraine Ukraine 4:08,95 für das Finale zugelassen
Aslı Çakır Alptekin Turkei Türkei 4:09,44 für das Finale zugelassen
Kristina Chalejewa Russland Russland 4:09,69 für das Finale zugelassen

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Corinna Harrer Deutschland Deutschland 4:11,59
2 Nuria Fernández Spanien Spanien 4:11,77
3 Ingvill Måkestad Bovim Norwegen Norwegen 4:11,97
4 Luiza Gega Albanien Albanien 4:12,54 eigentlich für das Finale qualifiziert
5 Johanna Lehtinen Finnland Finnland 4:14,83
6 Iris María Fuentes-Pila Spanien Spanien 4:15,95
7 Sonja Roman Slowenien Slowenien 4:16,68
8 Tuğba Karakaya Turkei Türkei 4:19,58
9 Orla Drumm Irland Irland 4:19,61
10 Lidia Chojecka Polen Polen 4:20,66
DOP Jekaterina Gorbunowa Russland Russland 4:11,58 für das Finale zugelassen
DOP Gamze Bulut Turkei Türkei 4:11,68 für das Finale zugelassen
DOP Anzhela Shevchenko Ukraine Ukraine 4:17,41

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nuria Fernández konnte ihren Titel letztendlich doch erfolgreich verteidigen

1. Juli 2012, 16:10 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Nuria Fernández Spanien Spanien 4:08,80
2 Diana Sujew Deutschland Deutschland 4:09,28
3 Tereza Čapková Tschechien Tschechien 4:10,17
4 Corinna Harrer Deutschland Deutschland 4:10,38
5 Isabel Macías Spanien Spanien 4:11,12
6 Ingvill Måkestad Bovim Norwegen Norwegen 4:13,32
7 Marina Munćan Serbien Serbien 4:15,63
DOP Aslı Çakır Alptekin Turkei Türkei 4:05,31
Gamze Bulut Turkei Türkei 4:06,04
Hanna Mischtschenko Ukraine Ukraine 4:07.74
Jekaterina Gorbunowa Russland Russland 4:08,63
Kristina Chalejewa Russland Russland 4:10,26

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 1500 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 2. März 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 1500 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 2. März 2023
  3. Turkey's Asli Cakir Alptekin, winner of 'dirtiest race in history', banned for life following third doping offence, independent.co.uk, 23. September 2017 (englisch), abgerufen am 2. März 2023
  4. Doping - auch neue Siegerin Bulut muss Olympiagold abgeben. In: Hamburger Abendblatt 29. März 2017, abendblatt.de, abgerufen am 2. März 2023
  5. Medaillenvergaben nach Dopingfällen. Herzlichen Glückwunsch nachträglich. In: Rheinische Post 15. März 2018, rp-online.de, abgerufen am 2. März 2023
  6. Ekaterina Ishova (nee Gorbunova) (W), dopingsanctions.com (englisch), abgerufen am 2. März 2023
  7. Julya und Vitaly Stepanov: Wie das russische Staatsdoping enttarnt wurde, anstageslicht.de, abgerufen am 2. März 2023
  8. Zwei ukrainische Athleten beschlossen, für Russland zu starten, segodnya.ua/sport (ukrainisch/russisch), abgerufen am 2. März 2023
  9. Internationale Wettkampfregeln (PDF; 7,1 MB), S. 93, leichtathletik.de, abgerufen am 2. März 2023