Liste der Mitglieder der Landstände von Waldeck 1814–1816

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Diese Liste nennt die Mitglieder der Landstände von Waldeck 1814–1816.

Einleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fürst Georg II. von Waldeck-Pyrmont

Am 28. Januar 1814 erließ Fürst Georg Heinrich eine Verfassung, das Organisationsedikt. In dieser oktroyierten, d. h. ohne Mitwirkung der Stände oder des Volkes zustande gekommenen Verfassung vollzog Georg Heinrich die staatsrechtliche Vereinigung des Fürstentums Waldeck mit dem seit 1807 als Fürstentum bezeichneten Pyrmont. Er bestätigte die Rechte der Waldeckschen Landstände und wies an, dass nun auch vier Mitglieder aus Pyrmont diesen beigeordnet werden sollten.

Für die Abgeordneten des 1814er Landtags siehe die Liste der Mitglieder der Landstände von Waldeck und Pyrmont 1814. Die Verfassung rief unter den Waldeckschen Ständen einen Sturm des Protestes hervor. Der Präsident der Landstände Carl Friedrich von Dalwigk war Wortführer der Opposition, die letztlich durchsetzte, dass Georg Heinrich in der Konvention vom 3. Juli 1814 die staatsrechtliche Trennung Waldecks und Pyrmonts bestätigen musste.

1814 und 1815 fanden Landstände (Deputationstage) nach altem Recht, also nur mit Waldecker Vertretern statt. Die Beratungen 1814–1816 erfolgten überwiegend im Umlaufverfahren. Der Landtag trat erst am 28. März 1816 in Arolsen zusammen und wurde am 10. April 1816 geschlossen. Ergebnis der Verhandlungen zwischen Fürst und Ständen war die Landständische Verfassungsurkunde für das Fürstentum Waldeck vom 19. April 1816, der sogenannte Landesvertrag. Darin wurde in Bezug auf den Landtag weitgehend auf das bestehende Recht verwiesen. Eine Vertretung Pyrmonts war nicht mehr vorgesehen.

Liste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mitglieder waren:

Abgeordneter Wohnort Stand Anmerkungen
Theodor Beinhauer Rhoden kleinere Städte Eintritt als Nachfolger von Friedrich Gercke und Vereidigung am 28. März 1816
Justus Braun Freienhagen kleinere Städte Ausgeschieden im Herbst 1814. Nachfolger war Friedrich Lippe
Friedrich Ludwig Buhl Korbach Bürgermeister Buhl war bereits von 1800 bis 1810 Landstand gewesen. Ab dem 18. März 1816 war er als Nachfolger von Georg Schönhard erneut Landstand
Alexander Felix von Dalwigk zu Lichtenfels auf Züschen Ritterschaft Landstand ab 1810. War auf dem Landtag 1816 entschuldigt
Carl Friedrich von Dalwigk auf Campf und Sand Ritterschaft Landstand ab 1810. War auf dem Landtag 1816 entschuldigt
Conrad Döhne Sachsenhausen kleinere Städte Eingetreten Frührjahr/Sommer 1815 als Nachfolger von Johannes Scheid
Christoph Emde Züschen kleinere Städte Ausgeschieden Herbst 1814. Nachfolger war Valentin Rode
Christian Philipp Esau Mengeringhausen Bürgermeister Er war bereits bis 1793, 1808 bis 1809 und nun ab 1815 Landstand
Georg Heinrich Freund Fürstenberg kleinere Städte Eingetreten im Herbst 1814 für Franz Schaaf
Werner von Gaugreben auf Goddelsheim I Ritterschaft Eintritt und Vereidigung am 28. März 1816
Friedrich Gercke Rhoden kleinere Städte ausgeschieden 1815 oder 1816. Nachfolger wurde Theodor Beinhauer
Ludewig von Hanxleden auf Gershausen Ritterschaft Landstand bereits vor 1814. Nach seinem Tod am 26. Januar 1815 wurde Wilhelm von Hanxleden sein Nachfolger
Wilhelm von Hanxleden auf Gershausen Ritterschaft Nach seinem Tod von Ludewig von Hanxleden am 26. Januar 1815 wurde Wilhelm von Hanxleden sein Nachfolger. Eintritt und Vereidigung am 28. März 1816
Moritz Heller Niederwildungen Bürgermeister Eingetreten am 18. März 1816 als Nachfolger von Heinrich Schalck
Johann Hertzog Waldeck kleinere Städte Schied im Herbst 1814 aus. Nachfolger wurde Christian Höhle
Christian Höhle Waldeck kleinere Städte Eingetreten für Johann Hertzog im Herbst 1814
Burghard Hoos Altwildungen kleinere Städte
George Ise Landau kleinere Städte Schied im Herbst 1814 aus. Nachfolger wurde Johann Daniel Saure. Im Herbst 1815 kehrte er als Nachfolger von Johann Daniel Saure in die Landstände zurück
Friedrich von Leliwa auf Freienhagen (Burggut) Ritterschaft Landstand ab 1799
Johann Jacob Leonhardi auf Mengeringhausen (Burggut) Ritterschaft Landstand ab 1781
Friedrich Lippe Freienhagen kleinere Städte Trat im Herbst 1814 für Justus Braun ein
Philipp Menckel Sachsenberg kleinere Städte
Carl Theodor Milchling von Schönstadt auf Helmighausen Ritterschaft War auf dem Landtag 1816 entschuldigt
Wilhelm Müller Sachsenhausen kleinere Städte ausgeschieden 1815. Nachfolger wurde Johannes Scheid
Carl von Padberg auf Ottlar (Helmighausen) Ritterschaft Landstand ab 1810
Valentin Rode Züschen kleinere Städte Er war bereits ab etwa 1798 Landstand und später ausgeschieden. Eingetreten im Herbst 1814 für Christoph Emde.
Friedrich Rothe Korbach Stadtsekretär
Friedrich Rube Korbach/Rhena Ritterschaft war de jure als Vertreter für seine Frau und den minderjährigen späteren Landstand Carl von Benning Landstand. Auf dem Landtag war er entschuldigt. Er trat am 20. Juli 1816 ein und wurde vereidigt-
Johann Daniel Saure Landau kleinere Städte Von Herbst 1814 bis Herbst 1815 anstelle von George Ise
Franz Schaaf Fürstenberg kleinere Städte Ausgeschieden im Herbst 1814. Nachfolger wurde Heinrich Freund
Henrich Schalck Niederwildungen Bürgermeister Landstand ab 1805. Ausgeschieden 1816. Nachfolger wurde Moritz Heller
Johannes Scheidt Sachsenhausen kleinere Städte Eingetreten 1815 für Wilhelm Müller. Ausgeschieden 1816. Nachfolger wurde Conrad Döhne
Georg Schönhard Korbach Bürgermeister Eingetreten Herbst 1814 für Heinrich Ernst Wigand
Daniel Schreiber auf Lengefeld (Eilhausen) Ritterschaft Landstand ab 1812
Louis Seehausen Niederwildungen Stadtsekretär Landstand ab 1797
Carl August Severin auf Mengeringhausen (Freigut) Ritterschaft Landstand ab 1801. Aufgrund seiner wirtschaftlichen Lage (die später zum Konkurs führte) nahm er nicht am Landtag teil und wurde auch nicht auf der Liste der Landstände geführt. Erst 1835 wurde mit Wilhelm Engelhard wieder ein Besitzer des ehemaligen Gaugrebenschen Gutes als Landstand geführt
Christian Speirmann auf Cappel (Arolsen) Ritterschaft Landstand vor 1814. Er nahm nur an der Eröffnung des Landtags teil, um Konflikte mit seinen Amtsgeschäften zu vermeiden
Carl von Vultée auf Adorf Ritterschaft War auf dem Landtag 1816 entschuldigt
Georg Wagener auf Schloss Reckenberg Ritterschaft Eintritt und Vereidigung am 28. März 1816
Theodor Waldschmidt Mengeringhausen Stadtsekretär Landstand ab 1801
Heinrich Ernst Wigand Korbach Bürgermeister Ausgeschieden Sommer 1814. Nachfolger wurde Georg Schönhard
Louis von Zerbst auf Goddelsheim II Ritterschaft Wurde am 22. Oktober 1814 als Landstand vereidigt, nachdem sein Onkel Louis von Zerbst am 3. Juli 1814 verstorben war. Er blieb bis 1814 Landstand, nahm aber nie an den Beratungen teil

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]