„Liste von Persönlichkeiten der Stadt Bautzen“ – Versionsunterschied

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Zu den fehlenden Weigangs hier noch eine Quelle:

Geschichte der Familie Weygang/Weigang, Aufstieg und Niedergang
Vom Zinngießer zum Lithographen und wie ein Y zum I wird
Im Jahre 1659 machte sich der Bautzner Zinngießer Adam Weygang auf den Weg nach Stockholm um dort sein Glück zu suchen. Er machte 1661 seinen Meister und gab sein Handwerk an den Sohn Johann Weygang weiter. Selbiger wurde 1692 Meister und zeugte 3 Söhne, Johann, Carl und Jacob, welche sämtlich auch Zinngießermeister wurden.
Johann zog es zurück nach Bautzen, Jacob ging nach Göttingen und Carl blieb wahrscheinlich in Stockholm. Die Göttinger Linie spaltete sich noch in die Öhringer und die Englische Linie. In Göttingen und Öhringen entwickelte sich eine Zinngießerdynastie von europäischem Rang. Heute findet sich in Öhringen das Weygangmuseum.
Der wieder in Bautzen ansässige Zinngießer Johann Weygang wurde 1729 Meister und hatte einen Sohn Carl welcher ebenfalls mit Zinngießerei sein Dasein bestritt. Carl wird jedoch in den Ahnentafeln als Weigang geführt. Offensichtlich kam es in den Schreibstuben zu einem Schreibfehler und die Bautzner Weigang`s waren geboren. Carl`s Sohn, Gottlob Weigang, wurde Schneidermeister, lebte von 1767 bis 1834 und zeugte mit seiner Frau Eleonora 6 Kinder.
Einer der Söhne war Adolph Weigang, geboren am 9.6.1803. Hier beginnt die atemberaubende Entwicklung der Bautzner Druckerei Weigang. Adolph erlernte 1822 die Kunst der Steindruckerei, war 16 Jahre als Gehilfe tätig um sich 1838 unter der Firma Wilhelm Adolf Weigang & Comp. selbstständig zu machen. Der Compagnon war der Formstecher und Graveur Walde, ein Verwandter. Das Geschäft lief schlecht da es zu klein war. Walde schied wenig später aus und die Firma wurde in die Wendische Gasse verlegt, ins Haus von Stadtrat Rückert.
Es gab 3 Kinder, Otto geb. am 11.12.1832, Selma, geb. am 5.6.1838 und Eduard geb. am 27.2.1843, welche noch in bescheidenen Verhältnissen leben mussten. Keiner ahnte, dass dies die späteren Kommerzienräte, Ritter p.p. und Ehrenbürger würden.
Otto begann seine Lehre im väterlichen Betrieb im Jahren 1846 und musste das in den Kinderschuhen steckende Handwerk des Lithographen von der Pike auf erlernen. Ihn störten die unpraktischen Druckpressen, welche teilweise noch aus Holz konstruiert waren. Er erfand mit einen befreundeten Ingenieur eine dampfbetriebenen Handschnellpresse, stellte diese auf der Leipziger Buchhändlerbörse aus und verkaufte mehrere Stück dieser Pressen. Das erste wirkliche Kapital war verdient und es reifte der Entschluss den jüngeren Bruder Eduard im Jahre 1869 als Teilhaber in die Firma aufzunehmen. Eduard hatte eine kaufmännische Lehre in Magdeburg hinter sich gebracht und beide Brüder hatten zur rechten Zeit die richtigen Ideen. Ein permanentes Wachstum der Firma machte mehrere räumliche Erweiterungen nötig. Die Firma zog schon vorher von der Wendischen Gasse vor das Schülertor. Dort wohnten auch noch die Inhaber in den oberen Etagen. Der Platz reichte jedoch auch hier nicht lange und die Gebrüder Weigang zogen 1882 in ihre neue Villa an der Wallstraße, das heutige Kinder - und Jugendzentrum Wallstraße 3. Für die stetig wachsende Firma wurde das Gelände hinter Taucherkirche erworben und 1882/83 die noch heute bestehende Fabrik an der Löbauer Straße durch den Leipziger Baurat Rossbach erbaut. Angeblich der erste deutsche Industriebetrieb mit elektrischem Licht, eine Musteranstalt.
Weigangs waren ihrer Zeit voraus. Sie gründeten zum Beispiel schon 1892 eine Pensionskasse für ihre Angestellten, welche sie mit einem Einbehalt von 1 % der Lohnsumme aufstockten. 1887 besuchte seine königliche Majestät Prinz Friedrich August das moderne Werk.
Die Spezialität des Werkes waren die Druckartikel rund um die Zigarrenkiste, welche in alle Welt exportiert wurden. Die Belegschaft zählte in Spitzenzeiten 1000 Angestellte und die Brüder Weigang machten ein Vermögen.
Eduard Weigang führte nach dem Ausscheiden seines Bruder Otto das Unternehmen weiter und übergab dann die Geschäfte dem Sohn Rudolf. Der erste Weltkrieg forderte seine Opfer, die Belegschaft schrumpfte und der Maschinenpark war veraltet. Man konnte dem aufkommenden Offsetdruckverfahren keine Paroli bieten und hatte nicht mehr das Geld für Investitionen. In den 30 Jahren ging das Unternehmen, welches noch kurze Zeit von Heinz Weigang, dem Sohn des Rudolf geführt wurde, in staatliche Verwaltung und wurde anschließend an den Wirtschaftsberater Jahn verkauft. Dessen Enkel Just Jahn führt das Unternehmen, welches heute als Weigang-Organisation GmbH in Würzburg firmiert, noch heute.
Rudolf Weigang ging bekanntermaßen nach Dresden, lebte dort bis 1945 und flüchtete mit einem Teil des häuslichen Inventars zur Tochter Helga nach Menden ins Sauerland. Dorothea schrieb Kinderbücher und beide lebten ein zufriedenes Leben. Sohn Heinz, der letzte Geschäftsführer der Firma, zog nach dem Krieg nach Südafrika und lebte dort bis 1968.

http://www.villa-weigang.de/geschichtefamilie.html

Besten Gruss aus Bautzen

Peter

Version vom 21. Juni 2011, 13:35 Uhr

Folgende Persönlichkeiten stehen in Verbindung zur Stadt Bautzen.

Bürgermeister nach dem Pönfall

  • Hans Meisner (?), 1548
  • Anton Rosenhain († 1572)
  • Cölestin Tollhoff († 1566)
  • Wolf Mühlwolf († 1574)
  • Valentin Locke (?)
  • Melchior Winkler (* 1518; † 1581)
  • Georg Welsch († 1568)
  • Mag. Johann Starke († 1578)
  • Mag. Johann Kretschmar († 1590)
  • Andreas Hentsch († 1596)
  • Mag. Johann Gerold (* 1530; † 1590)
  • Moritz Mooshauer (* 1535; † 1606)
  • Johann Schönborn (* 1537; † 1607)
  • Melchior Pick († 1613)
  • Mag. Peter Henrici (* 1561; † 1627)
  • Johann Röhrscheid († 1631)
  • Anton Böhmer (* 1562; † 1614)
  • Dr. Johann Faber (* 1557; † 1623)
  • Dr. Heinrich Gärtner (* 1568; † 1635)
  • Melchior Winkler (* 1575; † 1636)
  • David Beringer (* 1581; † 1647)
  • Kaspar Hübsch (* 1582; † 1643)
  • Elias Lehmann (* 1594; † 1639)
  • Joachim Westphal (* 1630; † 1672)
  • Dr. med. Andreas Bernhard Lehmann (* 1602; † 1665)
  • Matthäus Petschke († 1671)
  • Kaspar Zeidler (* 1609; † 1669)
  • Dr. Johann Valentin Espich (* 1623; † 1681)
  • Johann Friedrich Mustagk (* 1616; † 1670)
  • Paul Liebe († 1691)
  • Matthäus Göbel (* 1630; † 1698)
  • Andreas Sommer (* 1627; † 1709)
  • Johann Lehmann (* 1636; † 1707)
  • Johann Peter Henrici (* 1656; † 1723)
  • Kaspar Christian Hübsch (* 1653; † 1727)
  • Andreas Rietschier (* 1642; † 1711)
  • Matthäus Hennicky (* 1648; † 1711)
  • Jeremias Bernauer (* 1667; † 1727)
  • Christian Gottlieb Platz (* 1657; † 1727)
  • Christian Henrici (* 1664; † 1736)
  • Paul Pfeffer (* 1651; † 1736)
  • Georg Höfchen (* 1668; † 1745)
  • Johann Christoph Koppe (* 1658; † 1747)
  • Christian Mantey (* 1677; † 1738)
  • Johann Gottfried Steudtner (* 1691; † 1744)
  • Heinrich Gotthelf Schmidt (* 1699; † 1750)
  • Johann Heinrich Otto (* 1698; † 1759)
  • Erdmann Gottfried Schneider (* 1700; † 1767)
  • Christian Gotthelf Marche (* 1700; † 1764)
  • Paul Gottfried Calmann (* 1709; † 1778)
  • Erdmann Gottlieb Püchler (* 1704; † 1779)
  • Gottfried Richter (* 1711; † 1786)
  • Johann Peter Henrici (* 1719; † 1787)
  • Gottlob August Hering (* 1729; † 1787)
  • Johann Gottlob Hentsch (* 1730; † 1796)
  • Benedikt Clemens Clausewitz (* 1724; † 1795)
  • Friedrich Gottlob Petschke (* 1739; † 1803)
  • Adam Christian Gottlob Rietschier (* 1746; † 1802)
  • Wilhelm August Hering (* 1749; † 1802)
  • Friedrich Gottlob von Hartmann (* 1751; † 1835)
  • Johann Gottfried Hempel (* 1752; † 1817)
  • Dr. Friedrich Traugott Starke († 1822)
  • Christian Gottlieb Ehrenfried Roux (* 1761; † 1831)
  • Karl Traugott Hennig († 1830), letzter Bürgermeister nach der alten Ratsverfassung, eingesetzt 1824

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Die Landvögte der Oberlausitz hatten ihren Amtssitz auf der Ortenburg und verwalteten von dort aus die Oberlausitz.

Das Adelsgeschlecht Baudissin ist nach der Stadt Bautzen benannt.

Zu bekannten Inhaftierten in den Bautzener Gefängnissen siehe Justizvollzugsanstalt Bautzen.

Folgende Personen haben außerdem zeitweise in Bautzen gelebt, hier gewirkt oder sind hier gestorben.

  • Peter Bamm (Curt Emmerich), 1897–1975, gebürtiger Rheinländer, Schiffsarzt und Schriftsteller, war von 1905 bis 1914 Gymnasiast in Bautzen. Sein Buch „Die unsichtbare Flagge“ gehörte während der Nachkriegsjahre zu den Bestsellern auf dem deutschen Büchermarkt.
  • Jurij Brězan (1916–2006), sorbischer Nationaldichter, besuchte ab 1928 das Gymnasium in Bautzen, wesentliche Abschnitte seines Romans „Der Gymnasiast“ berichten von seiner Schulzeit in der Kreisstadt
  • Gottfried Finckelthaus (1614–1648), Liederdichter des Barock, starb in Bautzen
  • Johannes Franke (1545–1617), Arzt und früher Botaniker, verbrachte seine letzten Lebensjahre in Bautzen
  • Johann Gottlieb Frenzel (1715-1780), Jurist, Historiker und Philosoph
  • Gunzelin von Kuckenburg (965–1017), Markgraf von Meißen, war an der Belagerung der Burg Budusin beteiligt und verhinderte das Niederbrennen der Stadt.
  • Hermann I. (Meißen), 1007–1038 Graf in Bautzen, Markgraf von Meißen, Markgraf der Oberlausitz, Graf im Hassegau
  • Artur Immisch (1902–1949), Pianist und Komponist
  • Judith von Böhmen (1070–1108), Tochter des Königs Vratislav II. von Böhmen, gestorben in Bautzen
  • Sigmund Jähn (* 1937), erster Deutscher im All, studierte vier Jahre lang an der Bautzener Offiziershochschule, einer Außenstelle der Offiziershochschule in Kamenz.
  • Karl Benjamin Acoluth (1726-1800) Jurist und Schriftsteller
  • Detlef Kobjela (* 1944), sorbischer Komponist
  • Volker Kreß (* 1939), Superintendent in Bautzen von 1979 bis 1989, von 1994 bis 2004 Landesbischof der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens
  • Johann Kreuter (etwa 1549–1599), Maler
  • Petrus Legge (1882–1951), Bischof des Bistum Meißen
  • Johann Leisentrit (1527–1586) Apostolischer Administrator der Oberlausitz, Gesangbuchherausgeber, Bewahrer des Katholizismus in der Lausitz nach der Reformation
  • Paulus Niavis (1460–1514), Humanist, Pädagoge, Schriftsteller
  • Pawoł Nedo; (deutsch Paul Nedo) (1908-1984), Pädagoge und Ethnologe sorbischer Nationalität, Schulrat in Bautzen und Vorsitzender der Domowina
  • Friedrich Olbricht (1888–1944), beteiligt am Attentat des 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler, Gymnasiast am Bautzener Melanchthon-Gymnasium
  • Johann Samuel Petri (1738–1808), Kantor und Komponist
  • Wilhelm von Polenz (1861–1903), Dichter, Romancier und Novellist
  • Leopold Schefer (1784-1862), Dichter und Komponist
  • Karl Gottfried Siebelis (1769–1843), klassischer Philologe und Pädagoge, Rektor des Bautzener Gymnasiums
  • Horst Weisse (1919–1993), Holzschnitzer, Bildhauer und Lyriker, war von 1960 bis zu seinem Lebensende in und für Bautzen tätig.
  • Prof. Alwin Louis Christoph Anger (* 29. November 1859 Hamburg, † 1924 Lindau-Hoyren am Bodensee) - Architekt (u. a. Stadtbibliothek Bremen, 1893), Professor für Schattenlehre, Perspektive und Architektur an der Kunstgewerbeschule in Dresden (1911: Neues Lehrbuch der Perspektive), wohnte in Kurort Hartha; Architekt der Villa Weigang in Bautzen 1902/03
  • Artur Speck (1877-1960), Bauingenieur, maßgeblich bei Planung und Bau der Kronprinzenbrücke beteiligt
  • Johann Gottfried Zeiske (1686-1756), Pädagoge

Ehrenbürger der Stadt Bautzen

Die Stadt Bautzen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen.

  • 1895: Otto von Bismarck, Reichskanzler
  • Gertrud Bobek (1898–1999), Politikerin (KPD/SED), ehemalige Staatssekretärin und stellvertretende DDR-Ministerin für Volksbildung 1954 bis 1958, Ehrenbürgerschaft erloschen
  • 2002: Helga Schwarz, Musiklehrerin, Chorleiterin und engagierte Bürgerin
  • 2002: Dr. Siegfried Seifert, ehemaliger Leiter der Bautzener Domschatzkammer und engagierter Bürger
  • 2006: Herbert Flügel, Heimatforscher, Autor („Dogebliebm und oagepackt, Gedichte eines Oberlausitzers“) und engagierter Bürger
  • 2007: Jan Buck, bedeutender sorbischer Maler der Gegenwart mit 40-jährigem Schaffensschwerpunkt in Bautzen

Quellen

  • Stadtarchiv Bautzen: Von Budissin nach Bautzen, Lusatia Verlag, Bautzen 2002, ISBN 3-929091-91-7


Zu den fehlenden Weigangs hier noch eine Quelle:

Geschichte der Familie Weygang/Weigang, Aufstieg und Niedergang Vom Zinngießer zum Lithographen und wie ein Y zum I wird Im Jahre 1659 machte sich der Bautzner Zinngießer Adam Weygang auf den Weg nach Stockholm um dort sein Glück zu suchen. Er machte 1661 seinen Meister und gab sein Handwerk an den Sohn Johann Weygang weiter. Selbiger wurde 1692 Meister und zeugte 3 Söhne, Johann, Carl und Jacob, welche sämtlich auch Zinngießermeister wurden. Johann zog es zurück nach Bautzen, Jacob ging nach Göttingen und Carl blieb wahrscheinlich in Stockholm. Die Göttinger Linie spaltete sich noch in die Öhringer und die Englische Linie. In Göttingen und Öhringen entwickelte sich eine Zinngießerdynastie von europäischem Rang. Heute findet sich in Öhringen das Weygangmuseum. Der wieder in Bautzen ansässige Zinngießer Johann Weygang wurde 1729 Meister und hatte einen Sohn Carl welcher ebenfalls mit Zinngießerei sein Dasein bestritt. Carl wird jedoch in den Ahnentafeln als Weigang geführt. Offensichtlich kam es in den Schreibstuben zu einem Schreibfehler und die Bautzner Weigang`s waren geboren. Carl`s Sohn, Gottlob Weigang, wurde Schneidermeister, lebte von 1767 bis 1834 und zeugte mit seiner Frau Eleonora 6 Kinder. Einer der Söhne war Adolph Weigang, geboren am 9.6.1803. Hier beginnt die atemberaubende Entwicklung der Bautzner Druckerei Weigang. Adolph erlernte 1822 die Kunst der Steindruckerei, war 16 Jahre als Gehilfe tätig um sich 1838 unter der Firma Wilhelm Adolf Weigang & Comp. selbstständig zu machen. Der Compagnon war der Formstecher und Graveur Walde, ein Verwandter. Das Geschäft lief schlecht da es zu klein war. Walde schied wenig später aus und die Firma wurde in die Wendische Gasse verlegt, ins Haus von Stadtrat Rückert. Es gab 3 Kinder, Otto geb. am 11.12.1832, Selma, geb. am 5.6.1838 und Eduard geb. am 27.2.1843, welche noch in bescheidenen Verhältnissen leben mussten. Keiner ahnte, dass dies die späteren Kommerzienräte, Ritter p.p. und Ehrenbürger würden. Otto begann seine Lehre im väterlichen Betrieb im Jahren 1846 und musste das in den Kinderschuhen steckende Handwerk des Lithographen von der Pike auf erlernen. Ihn störten die unpraktischen Druckpressen, welche teilweise noch aus Holz konstruiert waren. Er erfand mit einen befreundeten Ingenieur eine dampfbetriebenen Handschnellpresse, stellte diese auf der Leipziger Buchhändlerbörse aus und verkaufte mehrere Stück dieser Pressen. Das erste wirkliche Kapital war verdient und es reifte der Entschluss den jüngeren Bruder Eduard im Jahre 1869 als Teilhaber in die Firma aufzunehmen. Eduard hatte eine kaufmännische Lehre in Magdeburg hinter sich gebracht und beide Brüder hatten zur rechten Zeit die richtigen Ideen. Ein permanentes Wachstum der Firma machte mehrere räumliche Erweiterungen nötig. Die Firma zog schon vorher von der Wendischen Gasse vor das Schülertor. Dort wohnten auch noch die Inhaber in den oberen Etagen. Der Platz reichte jedoch auch hier nicht lange und die Gebrüder Weigang zogen 1882 in ihre neue Villa an der Wallstraße, das heutige Kinder - und Jugendzentrum Wallstraße 3. Für die stetig wachsende Firma wurde das Gelände hinter Taucherkirche erworben und 1882/83 die noch heute bestehende Fabrik an der Löbauer Straße durch den Leipziger Baurat Rossbach erbaut. Angeblich der erste deutsche Industriebetrieb mit elektrischem Licht, eine Musteranstalt. Weigangs waren ihrer Zeit voraus. Sie gründeten zum Beispiel schon 1892 eine Pensionskasse für ihre Angestellten, welche sie mit einem Einbehalt von 1 % der Lohnsumme aufstockten. 1887 besuchte seine königliche Majestät Prinz Friedrich August das moderne Werk. Die Spezialität des Werkes waren die Druckartikel rund um die Zigarrenkiste, welche in alle Welt exportiert wurden. Die Belegschaft zählte in Spitzenzeiten 1000 Angestellte und die Brüder Weigang machten ein Vermögen. Eduard Weigang führte nach dem Ausscheiden seines Bruder Otto das Unternehmen weiter und übergab dann die Geschäfte dem Sohn Rudolf. Der erste Weltkrieg forderte seine Opfer, die Belegschaft schrumpfte und der Maschinenpark war veraltet. Man konnte dem aufkommenden Offsetdruckverfahren keine Paroli bieten und hatte nicht mehr das Geld für Investitionen. In den 30 Jahren ging das Unternehmen, welches noch kurze Zeit von Heinz Weigang, dem Sohn des Rudolf geführt wurde, in staatliche Verwaltung und wurde anschließend an den Wirtschaftsberater Jahn verkauft. Dessen Enkel Just Jahn führt das Unternehmen, welches heute als Weigang-Organisation GmbH in Würzburg firmiert, noch heute. Rudolf Weigang ging bekanntermaßen nach Dresden, lebte dort bis 1945 und flüchtete mit einem Teil des häuslichen Inventars zur Tochter Helga nach Menden ins Sauerland. Dorothea schrieb Kinderbücher und beide lebten ein zufriedenes Leben. Sohn Heinz, der letzte Geschäftsführer der Firma, zog nach dem Krieg nach Südafrika und lebte dort bis 1968.

http://www.villa-weigang.de/geschichtefamilie.html

Besten Gruss aus Bautzen

Peter