Marian Meinhardt-Schönfeld

Marian „Mamei“ Meinhardt-Schönfeld (* 7. November 1970 in Dresden) ist ein deutscher Illustrator und Musiker.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In seinen Comics kurz „Mamei“ genannt, ist Marian Meinhardt-Schönfeld ausgebildeter Schauwerbegestalter und arbeitete lange Jahre als Grafiker und Artdirector für verschiedene Agenturen in Deutschland und der Schweiz. Er ist im Dresdner Stadtteil Wachwitz wohnhaft und tätig. Seine Spezialität sind Wimmelbilder, von denen er über 150 Stück zumeist zu Werbezwecken für unterschiedlichste Firmen gezeichnet hat.[1]
Außerdem ist er einer der ersten Hip-Hopper/Rapper Deutschlands und war zu DDR-Zeiten mit seiner Band THREE M-MEN landesweit zu Konzertauftritten unterwegs und in Musiksendungen wie Vibrationen (Moderator: Lutz Schramm) bei DT64 zu hören. Die Fantastischen Vier erwähnen die THREE M-MEN in ihrer Autobiographie Die letzte Besatzermusik (S. 73) – zitierend aus der britischen Musikzeitschrift Soul Underground vom November 1988.[2][3]
Mamei lernte Ende der 1980er Jahre während seiner Ausbildung zum Gebrauchswerber in Görlitz bei Comiczeichner Günter Hain (DDR-Jugendzeitschrift Atze) klassisches Zeichnen und in den 1990er Jahren bei Günter Rätz vom DEFA-Trickfilmstudio 2D- und 3D-Animation. Bis 1998 nahm er als Privatschüler Zeichenunterricht bei dem Dresdner Kunstmaler Siegfried Adam. Ab 1997 nahm er mehrere Jahre am vom Kulturamt der Stadt Erlangen organisierten deutsch-französischen Comiczeichner-Seminar unter der Leitung von Paul Derouet teil. Seine Dozenten zu dieser Zeit waren u. a. Jean-Claude Denis, Riff Reb’s, Mazan und Isabel Kreitz.[4]
Seit der Septemberausgabe 2023 ist Mamei festes Mitglied im Künstlerkollektiv des Schweizer Satiremagazins Nebelspalter.[5] Sein Wimmelbild Aus dem Leben eines Beamten zierte das Titelblatt der Dezemberausgabe 2024.[6]
Literatur (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wir wollen immer artig sein ... Punk, New Wave, HipHop, Independent-Szene in der DDR 1980–1990. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1999, ISBN 978-3-89602-306-3.
Werke (Auswahl)
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als (Co-)Autor und Comiczeichner:
- Déjà-Vu: 20 Jahre Deutsch-Französisches Comic-Zeichner-Seminar. JNK Media, Berlin 2006, ISBN 3-936908-09-5.
- Das habe ich so nie gezeichnet. Beatcomix, Dresden 2008, ISBN 978-3-939509-97-4.
- Der Schatz von Wörgl: Michael Unterguggenberger und das Freigeldexperiment. Holzhof Verlag, Dresden 2008, ISBN 978-3-939509-94-3.
- Dave Grigger. Beatcomix, Dresden 2009, ISBN 978-3-939509-92-9.
- Rocket Blues: Matjes oder Bismarck. Beatcomix, Dresden 2010, ISBN 978-3-939509-88-2.
- L'Hekau. Beatcomix, Dresden 2011, ISBN 978-3-939509-80-6.
- A tribute to Robert Crumb: 80 Künstler ehren den Meister der Comix. Edition 52, Wuppertal 2013, ISBN 978-3-935229-84-5.
- Otto und Alwins großes Fest für Jürgen Günther: Freunde und Kollegen gratulieren zum 75. Geburtstag. Holzhof Verlag, Dresden 2013, ISBN 978-3-939509-73-8.
als Illustrator:
- The EU and the East in 2030: four scenarios for relations between the EU, the Russian Federation, and the Common Neighbourhood. Friedrich-Ebert-Stiftung, Scenario Group EU+East 2030. [Ed.: Felix Hett], Berlin 2014, ISBN 978-3-95861-053-8 (englisch).
- Ethik. Klassen 5/6. Schulbuch. Militzke, Leipzig 2016, ISBN 978-3-86189-540-4.
- Fantastisch! A2. Ernst Klett Sprachen, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-12-676714-9.
- 3e année – Livre de l’élève. Éditions Maison des Langues, Paris 2023, ISBN 978-2-35685-417-9 (französisch).
- Die 80er Jahre. Das große Wimmelbuch von Walkman bis Wimbledon. Pattloch, München 2024, ISBN 978-3-629-01043-8.
- Böblingen wimmelt. Silberburg, München 2025, ISBN 978-3-8425-2459-0.
als Musiker:
- THREE M-MEN – Hip Hop Hoply, Sächsische Tonträger, 2001.
- THREE M-MEN – Oldschool-Trax, MK Records, 2002.
Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schloss Nickern, Dresden 1991
- Bärenzwinger Dresden, 1994
- Internationaler Comic-Salon Erlangen, 1998 und 2006
- Galerie Raskolnikow, Dresden, 2009
- Galerie Ludi Sereni, Hannover, 2010
- Moritzbastei, Leipzig, 2011
- Moga Mobo, Galerie Knoth & Krüger, Berlin, 2016
- Galerie Blaue Fabrik, Dresden, 2017
- Galerie Holger John, C-MASKERADE,[7] Dresden, 2020
- Bongartz Music/Moga Mobo, Internationaler Comic-Salon Erlangen, 2022
- Goethe-Institut, RESPEKT. Internationale Comics,[8] Dresden, 2022–2023
Preise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2009: European Newspaper Award, Mamei Kolumnen-Illustrationen als Teil des ausgezeichneten grafischen Layouts der Sächsischen Zeitung
- 2011: ICOM Independent Comic Preis für „Herausragendes Szenario“ für den Comicband Rocket Blues von Ivo Kircheis/Mamei[9]
- 2020: DDV Media-Innovationspreis[10] für das Canaletto-Blick-Wimmelbild für DAWO! Dresden[11]
- 2022: C2Award, Los Angeles, USA. Kategorie „Branding“. Illustration für das Design für Forum Mobilität, Verkehrsmuseum Dresden (Team Jörg Stauvermann)[12]
Nominierungen und lobende Erwähnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2006: Sacharow-Preis für geistige Freiheit. Nominierung als Mitinitiator, zusammen mit den Initiatoren des Projekts Art against FGM (Alexander Alvaro und Fulda-Mosocho-Projekt)[13]
- 2010: ICOM Independent Comic Preis. „Lobende Erwähnung“ für den Comicband Dave Grigger von Mamei und Ivo Kircheis[14]
- 2016: SABRE Awards EMEA. Nominierung für das Impfen-Wimmelbild für MSL Group/Astra Zeneca[15]
- 2025: Goldener ComicGartenzwerg. Nominierung für Die 80er-Jahre – Das große Wimmelbuch von Walkman bis Wimbledon, Groh/Pattloch[16]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website von Marian Meinhardt-Schönfeld
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Oliver Reinhard: Was wimmelt denn da am Ostseestrand? In: Sächsische Zeitung. 7. Dezember 2024, abgerufen am 14. März 2025.
- ↑ Christian Fuchs: Beginn des deutschen Hip-Hop – Rap auf Sächsisch. In: Der Spiegel. 17. Oktober 2007, abgerufen am 8. April 2021.
- ↑ Ulrike Reiß: Dresdner Künstler packt 80er Jahre in Wimmelbilder. In: mdr. 21. Februar 2025, abgerufen am 23. Februar 2025.
- ↑ Comicseminar. Abgerufen am 12. November 2023.
- ↑ Marian Meinhardt-Schönfeld. In: isbn.de. Abgerufen am 18. April 2024.
- ↑ Nebelspalter. Nr. 12. Nebelspalter AG, 1. Dezember 2024, ISSN 0028-1786.
- ↑ C-MASKERADE. In: Galerie Holger John. Abgerufen am 18. November 2023.
- ↑ Internationale Comics. In: goethe.de. Abgerufen am 12. März 2023.
- ↑ Herausragendes Szenario: „Rocket Blues“ von Mamei und Ivo Kircheis (Beatcomix). In: comic-i.com. Abgerufen am 8. April 2021.
- ↑ DAWO!-Wimmelbild gewinnt Preis! In: DAWO! Dresdner Wochenzeitung, 20./21. Oktober 2020.
- ↑ Zahlreiche Preise warten beim großen Wimmelbild-Gewinnspiel. In: dawo-dresden.de. 11. November 2019, abgerufen am 7. März 2025 (mit Abbildung des Wimmelbildes).
- ↑ 2022 Winner in Brand identity / Branding. Abgerufen am 3. Januar 2023 (englisch).
- ↑ "Fulda-Mosocho-Projekt" von Europaparlament für "SACHAROV-Preis" nominiert. In: Osthessen News. 15. September 2006, abgerufen am 8. April 2021.
- ↑ Lobende Erwähnung: "Dave Grigger" von Mamei und Ivo Kircheis (Beatcomix). In: comic-i.com. Abgerufen am 8. April 2021.
- ↑ 2016 SABRE Awards EMEA finalists. In: provokemedia.com. Abgerufen am 8. April 2021 (englisch).
- ↑ 2025 Nominierung Comicpreis. In: comicgarten-leipzig.de. Abgerufen am 23. Februar 2025.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Meinhardt-Schönfeld, Marian |
| ALTERNATIVNAMEN | Mamei (Künstlername) |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Illustrator und Musiker |
| GEBURTSDATUM | 7. November 1970 |
| GEBURTSORT | Dresden |