Mnichovo Hradiště
Mnichovo Hradiště | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Středočeský kraj | |||
Bezirk: | Mladá Boleslav | |||
Fläche: | 3331 ha | |||
Geographische Lage: | 50° 32′ N, 14° 58′ O | |||
Höhe: | 240 m n.m. | |||
Einwohner: | 8.949 (1. Jan. 2023)[1] | |||
Postleitzahl: | 294 11 - 295 01 | |||
Verkehr | ||||
Bahnanschluss: | Praha–Turnov | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 12 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Jaroslav Myška (Stand: 2006) | |||
Adresse: | Masarykovo náměstí 1 29521 Mnichovo Hradiště | |||
Gemeindenummer: | 536326 | |||
Website: | www.mnhradiste.cz |
Mnichovo Hradiště (deutsch Münchengrätz) ist eine Stadt mit 8.500 Einwohnern im Okres Mladá Boleslav, Tschechien.
Geografie
Die Stadt liegt 17 Kilometer von der Kreisstadt Mladá Boleslav entfernt am westlichen Rand des Naturschutzgebietes Böhmisches Paradies. Der Fluss Jizera fließt im Westen am Ort vorbei. Mnichovo Hradiště hat Anschluss an die Schnellstraße R 10 von Prag nach Turnov.
Geschichte
Das Städtchen entstand in der Mitte des 13. Jahrhunderts als unbefestigter Marktflecken an Stelle einer älteren Siedlung. Es gehörte zu den Ländereien des Zisterzienser-Ordenshauses Kloster Hradiště im benachbarten Klášter Hradiště nad Jizerou. Die erste Erwähnung stammt aus dem Jahre 1279. Das Kloster wurde im Frühjahr 1420 von Orebiten, einer Strömung der Hussiten, zerstört und nie wieder aufgebaut. Der Besitz ging an den katholischen Adligen Johann von Wartemberg, um 1440 erwarb der Hussitenführer Jan Čapek ze Sán die Stadt und die umliegenden Güter. Als Pfandherrschaft wechselte Mnichovo Hradiště in der Folgezeit oft die Besitzer, bis die königliche Kammer die Herrschaft 1556 an die lokalen Adligen Jiří von Labouň und Jindřich Žibřid verkaufte. Die Nachkommen Zibřids veräußerten Stadt und Güter 1582 an Christoph Budovec z Budova, dessen Sohn Václav Budovec z Budova das erste Schloss im Ort erbaute. Er wurde als einer der Anführer der böhmischen Stände nach Niederschlagung des böhmischen Ständeaufstandes gegen die Habsburger 1621 hingerichtet. Sein Hab und Gut ging 1623 an den kaiserlichen Feldherrn Albrecht von Wallenstein und blieb bis 1945 im Besitz der Familie Waldstein, die im Schloss einen ihrer Hauptwohnsitze unterhielt.
Im Jahr 1833 kam es zur Konferenz von Münchengrätz, in der Preußen, Russland und Österreich sich auf eine gemeinsame Politik verständigten. Am 28. Juni 1866 kam es hier zu einem Gefecht zwischen dem österreichischen Korps Clam-Gallas und dem preußischen 4. Korps der ersten Armee und der Avantgarde der Elb-Husarenarmee. In dieser Schlacht siegten Preußen und seine Verbündeten.
Sehenswürdigkeiten
- Das Schloss Mnichovo Hradiště im Stil des Hoch-Barock mit angeschlossenem Kapuziner-Konvent. In der St. Anna-Kapelle des Konvents befinden sich seit 1782 die sterblichen Überreste des Feldherrn und Herzogs Albrecht von Wallenstein, die nach der Auflösung der Kartause Karthaus hierher überführt wurden.
- Das Landschaftsschutzgebiet Böhmisches Paradies. Nahe der Stadt liegen die Felsenburg Drábské světničky und die Burgruine Valečov.
Ortsteile
Zur Stadt gehören die 12 Ortsteile Mnichovo Hradiště, Veselá, Hněvousice, Hoškovice, Dneboh, Olšina, Lhotce, Dobrá Voda, Podolí, Hradec, Kruhy und Sychrov.
Persönlichkeiten
- Emanuel Arnold (1800–1869), Politiker
- Leopold Kompert (1822–1886), Schriftsteller
Literatur
- Mojmír Horyna, Luboš Lancinger, Vojtěch Láska: Mnichovo Hradiště. Schloß - Stadt - Umgebung. Zentrum für Staatliche Denkmalpflege und Naturschutz, Bezirk Mittelböhmen, 1984.
Partnerschaften
- Erzhausen, Hessen, Deutschland
Weblinks
- Das Schloss (Geschichte auf Tschechisch und Fotos)
- Stadt Münchengrätz (Tschechisch, Englisch, Deutsch)