Nobody Else

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Nobody Else
Studioalbum von Take That

Veröffent-
lichung(en)

8. Mai 1995

Label(s) RCA, BMG

Format(e)

CD

Genre(s)

Pop, R&B

Titel (Anzahl)

11 bzw. 14

Länge

50:35 bzw. 01:05:53

Besetzung

Produktion

  • Brothers in Rhythm
  • Gary Barlow
  • Chris Porter
  • Jim Steinman
  • Dave James
Chronologie
Everything Changes
(1993)
Nobody Else Greatest Hits
(1996)

Nobody Else ist das dritte Album der englischen Band Take That. Es wurde am 8. Mai 1995 veröffentlicht und war das letzte Studioalbum der Band vor ihrer zwischenzeitlichen Auflösung im Jahr 1996. Das Album erreichte die Spitze der Charts in neun Ländern (u. a. Deutschland, Österreich und Schweiz) und verkaufte sich weltweit über sechs Millionen Mal.[1] Auf dem Album befindet sich mit Back for Good (über neunzig mal gecovert, ausgezeichnet u. a. mit einem Ivor und einem BRIT, über 1,2 Millionen Mal verkauft) der bis heute erfolgreichste Boyband-Song aller Zeiten.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie schon bei den vorangegangenen Alben der Boygroup war Gary Barlow auch hier für den Großteil der Kompositionen allein verantwortlich. So wurde u. a. Back for Good, das es in 31 Ländern auf Platz eins schaffte und bis heute das erfolgreichste Lied der Gruppe ist, von ihm geschrieben. Nobody Else war auf den veränderten Musikgeschmack in Großbritannien ausgerichtet, da sich Take That nun der Konkurrenz von Oasis, Blur und anderen Britpop-Künstlern gegenübersahen.[2] Bereits beim Erscheinen der Platte wurde die zunehmende Ausnahmestellung von Barlow wahrgenommen, auch die Entfremdung von Robbie Williams, dem die „wilde“ Rolle übernehmenden Mitglied der Gruppe, wurde von seinen Bandkollegen bemerkt.[2] Nach der Veröffentlichung im Mai und der Trennung von Robbie Williams am 17. Juli 1995 begab sich die Gruppe als Quartett dennoch auf die angekündigte, vorfinanzierte und ausverkaufte Welttournee und spielte unter anderem in Großbritannien (12 aufeinanderfolgende Konzerte in Manchester, 10 in London), Indonesien (Jakarta), Australien (Adelaide, Melbourne, Sydney, Brisbane, Perth), Thailand (2× Bangkok), Singapur (Kallang) und Japan (2× Tokio). Robbie Williams’ Ausstieg und die Befürchtung eines möglichen Ende der Gruppe im Anschluss an die Nobody-Else-Tour führte damals bei vielen Anhängern der Band zu existenziellen Krisen, die vermehrt in Suizidgefährdung mündeten. In einigen Ländern wurden daraufhin eigens Seelsorgetelefone eingerichtet, an die sich die zumeist weiblichen jungen Fans wenden konnten. In Berlin liefen dort Anrufe aus verschiedensten Ländern zusammen. Mehrere Wochen lang wendeten sich Tausende verstörte Jugendliche an die Mitarbeiter, die Hotline wurde zum Selbstläufer und das Helferteam konnte dem Ansturm irgendwann nicht mehr standhalten. Die Berliner Jugendverwaltung lancierte dann eine falsche Pressemeldung, dass es keine Anrufe mehr gäbe, und stellte die Hotline ein.[3] Die Tournee blieb trotz Williams Ausstieg und dem Angebot der Ticketrücknahme ausverkauft und verschonte die Boyband so vor einem plötzlichen Bankrott unmittelbar vor ihrer Auflösung.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Back for Good schafften Gary Barlow und Take That dauerhaft den bereits mit Babe (1993) versuchten Imagewechsel durch „erwachsenere“ Themen und Musikvideos. Für das Musikvideo zu Babe hatten sie erstmals dramatisch-filmische Elemente genutzt, um die im Lied erzählte Geschichte zu inszenieren. Back for Good zeigt die fünf Sänger nachdenklich in schwarz-weiß und sehr zurückgenommenem Ambiente – an einem einsamen, nass-kalt verregneten Parkplatz mit zwei Oldtimern. Hierbei wurde vielfach mit Zeitlupen und mit nur wenigen Szenenwechseln gearbeitet. Back for Good führte zusammen mit ihrem neuen, ernsthafteren Auftreten auch erstmals zu Erfolg in den Adult-Contemporary-Charts der Vereinigten Staaten. Die Ballade wurde dort zum Billboard International Hit of the Year gekrönt und brachte der Band außerdem eine Reihe bedeutender Musikpreise ein: Barlows dritter Ivor Novello Award besiegelte seinen Status als ernstzunehmender Komponist und sicherte ihm eine Songwriter-Karriere außerhalb der Band. Mit dem BRIT Award für die beste Single erhielt die Band außerdem die wichtigste musikbezogene Auszeichnung ihres Heimatlandes. Mit 1,2 Millionen verkauften Exemplaren allein im Vereinigten Königreich (Stand 2017) handelt es sich um die bislang erfolgreichste Boyband-Single aller Zeiten. Der durch das Album erfolgreich begonnene Imagewechsel trug dazu bei, dass sich Take That zehn Jahre nach ihrer Auflösung erfolgreicher denn je wiedervereinigen, dem Boyband-Stigma endgültig entkommen und sich als Band neu erfinden konnten.

Kommerzieller Erfolg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Album gingen die Singles Sure (noch im Oktober 1994) und Back for Good (im März 1995) voraus. Am 24. Juli 1995 erschien Never Forget als dritte Single, drei Wochen vor der Veröffentlichung des Albums in den USA am 15. August (dort allerdings mit veränderter Titelliste). Alle drei Singles erreichten Platz eins in den britischen Charts. Das Album selbst schaffte es in Großbritannien, Irland, Deutschland, Österreich, Belgien, Finnland, Italien, den Niederlanden und in der Schweiz sowie in den Europa-Charts auf Platz eins und konnte in den ersten drei Tagen nach der Veröffentlichung bereits 600 000 Exemplare absetzen.[1] Insgesamt verkaufte sich das Album über sechs Millionen Mal.[1] Im November erschien das Homevideo Nobody Else – The Movie, das die Gruppe während der zehn Londoner Konzerte zeigt.[4] Die Musikvideos zu den drei Singles sind darauf ebenfalls enthalten.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da Take That mit Back for Good nach fünf Jahren Weltkarriere erstmals auch den US-amerikanischen Markt erfolgreich in Angriff nahmen, enthielt die dort veröffentlichte Version des Albums zu einem Drittel Singles des vorangegangenen Albums Everything Changes. Auf Allmusic.com vergab Bryan Buss für die US-Version des Albums 4 von 5 Sternen, merkte aber an, es fehle der Boygroup stark an Selbstvertrauen und Stil im Vergleich zu ihrer US-amerikanischen Konkurrenz. Den Großteil des Albums bezeichnete als einschläfernd und bemängelte den „lachhaft“ wirkenden Text von Love Ain’t Here Anymore (in Europa die sechste und letzte Singleveröffentlichung aus Everything Changes). Nur wenige Songs (darunter Back for Good und Babe, denen er besondere musikalische Güte und „überraschend gewagte“ Texte zuschreibt) ragten wirklich aus dem Album heraus. Teen Pop müsse nicht immer Kunst, aber zumindest gut gemacht sein und „etwas Biss“ haben. Das übrige Album biete beides nicht.[5]

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Titel in der Original-Edition (1995)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Titelliste
Nr.TitelAutor(en)HauptstimmeLänge
1.SureGary Barlow, Mark Owen, Robbie WilliamsGary Barlow3:42
2.Back for GoodGary BarlowGary Barlow4:02
3.Every GuyGary BarlowGary Barlow, Robbie Williams3:59
4.Sunday to SaturdayGary Barlow, Howard Donald, Mark OwenGary Barlow5:03
5.Nobody ElseGary BarlowGary Barlow5:48
6.Never ForgetGary BarlowHoward Donald5:12
7.Hanging Onto Your LoveGary Barlow, David MoralesGary Barlow4:09
8.Holding Back the TearsGary BarlowGary Barlow5:29
9.Hate ItGary BarlowGary Barlow, Robbie Williams3:41
10.Lady TonightGary BarlowGary Barlow, Robbie Williams4:37
11.The Day After TomorrowGary BarlowMark Owen4:53
Gesamtlänge:50:35

Bonustitel in der Japan-Edition (1995)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Titelliste
Nr.TitelAutor(en)HauptstimmeLänge
12.All That Matters to MeGary BarlowGary Barlow5:26
13.Back for Good (Instrumental-Version)Gary Barlow4:03
Gesamtlänge:01:00:04

[6]

Bonustitel in der Expanded-Edition (2006)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Titelliste
Nr.TitelAutor(en)HauptstimmeLänge
12.Sure (Full-Pressure-Mix)Gary Barlow, Mark Owen, Robbie WilliamsGary Barlow5:38
13.Back for Good (Urban-Mix)Gary BarlowGary Barlow4:01
14.Every Guy (Live-Version)Gary BarlowGary Barlow, Robbie Williams5:34
Gesamtlänge:01:05:53

[7]

Titel in der US-Edition (1995)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Titelliste
Nr.TitelAutor(en)HauptstimmeLänge
1.SureGary Barlow, Mark Owen, Robbie WilliamsGary Barlow3:42
2.Back for GoodGary BarlowGary Barlow4:02
3.Babe (Return-Remix)Gary BarlowMark Owen4:55
4.PrayGary BarlowGary Barlow3:43
5.Nobody ElseGary BarlowGary Barlow5:48
6.Never ForgetGary BarlowHoward Donald5:12
7.Holding Back the TearsGary BarlowGary Barlow5:29
8.Every GuyGary BarlowGary Barlow, Robbie Williams3:59
9.Love Ain’t Here AnymoreGary BarlowGary Barlow4:04
10.The Day After TomorrowGary BarlowMark Owen4:53
Gesamtlänge:45:47

[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Justin Lewis: Gary Barlow: Time to Shine. 1. September 2013, abgerufen am 17. Oktober 2015.
  2. a b Stephen Thomas Erlewine: Biografie. www.allmusic.com, 19. Juli 2010, abgerufen am 17. Oktober 2015.
  3. Danny Kringiel: Es hörte einfach nicht auf. www.spiegel.de (Rubrik einestages), 19. Juli 2010, abgerufen am 17. Oktober 2015.
  4. www.imdb.com: Take That: Nobody Else – The Movie
  5. www.allmusic.com: Rezension Nobody Else von Bryan Buss
  6. Take That Nobody Else + Slip Case Japan CD ALBUM (40527). Eil.com, 1. Februar 1995, abgerufen am 30. Mai 2011.
  7. Take That Nobody Else – Expanded Edition UK CD ALBUM (380480). Eil.com, 6. November 2006, abgerufen am 30. Mai 2011.
  8. Take That Nobody Else USA CD ALBUM (469770). Eil.com, abgerufen am 30. Mai 2011.