Norddeutsche Fußballmeisterschaft 1925/26

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Norddeutsche Fußballmeisterschaft 1925/26
Meister Holstein Kiel (4)
Meisterschaftsendrunde Deutsche Fußballmeisterschaft 1925/26
Norddeutsche Fußballmeisterschaft 1924/25
Holstein Kiel wurde nach 14 Jahren wieder norddeutscher Fußballmeister.

Die norddeutsche Fußballmeisterschaft 1925/26 war die 20. vom Norddeutschen Fußball-Verband ausgetragene Fußballmeisterschaft. Sieger wurde Holstein Kiel im Endrundenturnier mit einem Punkt Vorsprung vor dem Hamburger SV. Durch diesen Sieg qualifizierten sich die Kieler für die deutsche Fußballmeisterschaft 1925/26, bei der sie nach Siegen über den Stettiner SC und den SV Norden-Nordwest das Halbfinale erreichten. Dort trafen sie auf den späteren Sieger SpVgg Fürth und schieden durch eine 1:3-Niederlage aus. Der Hamburger SV war als norddeutscher Vizemeister ebenfalls für die deutsche Fußballmeisterschaft qualifiziert. Genau wie Kiel war auch für Hamburg im Halbfinale Schluss, die Mannschaft unterlag Hertha BSC im Deutschen Stadion mit 2:4.

Modus und Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1925 fasste der NFV Lübeck-Schwerin und Strelitz-Vorpommern zu einem neuen Bezirk Lübeck-Mecklenburg zusammen. Der Spielbetrieb fand erneut zuerst in den (nunmehr sechs) regionalen Bezirken Groß-Hamburg, Lübeck-Mecklenburg, Nordhannover, Schleswig-Holstein, Südhannover-Braunschweig und Weser/Jade statt. Die meisten Bezirksligen waren nochmals in zwei Staffeln unterteilt. Die Bezirksmeister und, bis auf Lübeck-Mecklenburg und Nordhannover, ebenfalls die Bezirksvizemeister, qualifizierten sich für die norddeutsche Endrunde. Die Vereine aus Vorpommern gehörten nicht mehr zum NFV, sie spielten spätestens ab 1928 als Kreis Vorpommern-Rügen im Baltischen Rasen- und Wintersport-Verband.

Bezirk Meister Vizemeister
Groß-Hamburg Hamburger SV Altona 93
Lübeck-Mecklenburg Lübecker BV Phönix
Nordhannover Rasensport Harburg
Schleswig-Holstein Holstein Kiel FVgg Kilia Kiel
Südhannover-Braunschweig SV Arminia Hannover Hannoverscher SC 02
Weser-Jade Bremer SV SV Werder Bremen

Bezirksliga Groß-Hamburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bezirksliga Groß-Hamburg war in dieser Spielzeit erneut in die Gruppen Alsterkreis und Elbekreis unterteilt. Die Sieger beider Staffeln qualifizierten sich für das Finale um die Fußballmeisterschaft Groß-Hamburgs, beide Vereine waren ebenfalls für die norddeutsche Endrunde qualifiziert.

Alsterkreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
 1. Hamburger SV (NM)  14  13  0  1 072:120 6,00 26:20
 2. SC Victoria Hamburg  14  9  1  4 054:260 2,08 19:90
 3. Eimsbütteler TV  14  9  0  5 040:270 1,48 18:10
 4. SpVgg Polizei Hamburg  14  7  2  5 034:290 1,17 16:12
 5. SV St. Georg  14  5  2  7 027:310 0,87 12:16
 6. Wandsbeker FC  14  4  2  8 031:590 0,53 10:18
 7. Concordia Wandsbek  14  2  2  10 025:620 0,40 06:22
 8. FC St. Pauli  14  1  3  10 018:550 0,33 05:23
  • Qualifikation norddeutsche Endrunde
  • Absteiger
  • (NM) norddeutscher Titelverteidiger

    Elbekreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
     1. Altona 93 (M)  14  12  1  1 058:270 2,15 25:30
     2. Union 03 Altona  14  10  3  1 067:230 2,91 23:50
     3. St. Pauli Sportverein  14  9  1  4 047:280 1,68 19:90
     4. Rothenburgsorter FK 1908  14  7  1  6 035:340 1,03 15:13
     5. Ottensener SV 07  14  4  2  8 035:490 0,71 10:18
     6. SC Nienstedten 1907  14  3  2  9 031:610 0,51 08:20
     7. SpVgg Blankenese  14  3  1  10 014:450 0,31 07:21
     8. Holsatia Elmshorn  14  2  1  11 025:450 0,56 05:23
  • Qualifikation norddeutsche Endrunde
  • Absteiger
  • (M) Titelverteidiger Groß-Hamburg

    Finalspiel Groß-Hamburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Ergebnis
    Hamburger SV
    (Sieger Alsterkreis)
    5:4 Altona 93
    (Sieger Elbekreis)

    Bezirksliga Lübeck-Mecklenburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Bezirksliga Lübeck-Mecklenburg wurde in dieser Spielzeit eingleisig ausgetragen. Der letztplatzierte Verein musste in einer Relegationsrunde gegen die Sieger der zweiten Klassen antreten. Diese konnte der VfR Lübeck gegen den VfL Eutin und dem SV Rostock erfolgreich gestalten, so dass der Verein in der Liga verblieb. Da dem Bezirk nur ein Teilnehmer an der Norddeutschen Endrunde zustand, hätte Phönix Lübeck ein oder zwei Entscheidungsspiele gegen den Meister der Oststaffel, Stralsund 07, austragen müssen. Solches fand aber nicht statt[1], vermutlich weil die vorpommerschen Vereine dem Bezirk schon nicht mehr angehörten.

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
     1. Lübecker BV Phönix  14  12  1  1 061:170 3,59 25:30
     2. Schweriner FC 03 (M)  14  11  0  3 056:260 2,15 22:60
     3. FC Germania 1904 Wismar  14  8  1  5 040:320 1,25 17:11
     4. Rostocker SC 1895  14  6  2  6 026:400 0,65 14:14
     5. Oldesloer SV  14  5  2  7 034:510 0,67 12:16
     6. VfL Schwerin  14  5  0  9 019:360 0,53 10:18
     7. Lübecker SV 1913  14  4  0  10 025:320 0,78 08:20
     8. VfR Lübeck  14  2  0  12 027:540 0,50 04:24
  • Qualifikation norddeutsche Endrunde
  • Teilnahme Relegationsrunde
  • (M) Titelverteidiger Lübeck-Mecklenburg

    Bezirksliga Nordhannover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Bezirksliga Nordhannover wurde, wie im Vorjahr, in einer Staffel mit acht Mannschaften ausgetragen.

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
     1. Rasensport Harburg (M)  14  9  2  3 052:290 1,79 20:80
     2. FC Normannia Harburg  14  9  1  4 032:320 1,00 19:90
     3. SV Harburg 1924  14  9  0  5 034:210 1,62 18:10
     4. SC Uelzen 09 (N)  14  7  1  6 041:350 1,17 15:13
     5. Viktoria Wilhelmsburg  14  5  3  6 044:420 1,05 13:15
     6. Borussia Harburg  14  4  3  7 022:300 0,73 11:17
     7. Wilhelmsburger FV 09  14  4  2  8 026:390 0,67 10:18
     8. Viktoria Harburg  14  2  2  10 017:400 0,43 06:22
  • Qualifikation norddeutsche Endrunde
  • Absteiger
  • (M) Titelverteidiger Nordhannover
    (N) Aufsteiger

    Bezirksliga Schleswig-Holstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Bezirksliga Schleswig-Holstein wurde erneut in den Staffel Eider und Förde unterteilt. Beide Staffelsieger waren für die norddeutsche Endrunde qualifiziert, trafen aber zusätzlich in einem Finale aufeinander, um den schleswig-holsteinischen Bezirksmeister zu ermitteln.

    Staffel Eider[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
     1. FVgg Kilia Kiel  10  9  0  1 054:150 3,60 18:20
     2. VfB Union-Teutonia Kiel  10  7  0  3 046:250 1,84 14:60
     3. VfR Neumünster  10  5  2  3 024:210 1,14 12:80
     4. Borussia Gaarden  10  2  2  6 015:380 0,39 06:14
     5. Preußen 1909 Itzehoe  10  1  3  6 021:390 0,54 05:15
     6. RSV Eintracht Kiel (N)  10  1  3  6 028:500 0,56 05:15
  • Qualifikation norddeutsche Endrunde
  • (N) Aufsteiger

    Entscheidungsspiel Platz 5:

    Ergebnis
    Preußen Itzehoe 1:0 RSV Eintracht Kiel

    Staffel Förde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
     1. Holstein Kiel (M)  10  10  0  0 067:130 5,15 20:00
     2. SV Hohenzollern-Hertha Kiel  10  7  1  2 050:290 1,72 15:50
     3. Olympia Neumünster  10  4  1  5 028:310 0,90 09:11
     4. VfL Nordmark Flensburg  10  3  2  5 023:430 0,53 08:12
     5. VfL 1923 Kiela  10  3  1  6 022:430 0,51 07:13
     6. Gaardener BV 1923  10  0  1  9 013:440 0,30 01:19
    a 
    Nannte sich 1926 in Kieler FV 1923 um.
  • Qualifikation norddeutsche Endrunde
  • (M) Titelverteidiger Schleswig-Holstein

    Finalspiel Schleswig-Holstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Ergebnis
    Holstein Kiel
    (Sieger Staffel Förde)
    5:1 FVgg Kilia Kiel
    (Sieger Staffel Eider)

    Bezirksliga Südhannover-Braunschweig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Bezirksliga Südhannover-Braunschweig war in dieser Spielzeit erneut in zwei Staffeln unterteilt. Die beiden Staffelsieger qualifizierten sich für die norddeutsche Endrunde, ermittelten in einem Finale noch zusätzlich den Bezirksmeister Südhannover-Braunschweig.

    Staffel 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
     1. SV Arminia Hannover  14  10  3  1 068:250 2,72 23:50
     2. VfB Braunschweig  14  10  2  2 048:240 2,00 22:60
     3. BV Werder Hannover  14  7  2  5 053:440 1,20 16:12
     4. FSV Sport Rot-Weiß Hannover  14  6  4  4 040:340 1,18 16:12
     5. Hannover 96  14  4  4  6 031:400 0,78 12:16
     6. Leu Braunschweig  14  2  5  7 031:460 0,67 09:19
     7. SpVgg Hildesheim 07  14  3  1  10 029:540 0,54 07:21
     8. Germania Wolfenbüttel  14  1  5  8 022:550 0,40 07:21
  • Qualifikation norddeutsche Endrunde
  • Absteiger
  • |} Entscheidungsspiel Platz 7:

    Ergebnis
    SpVgg Hildesheim 07 2:1 Germania Wolfenbüttel

    Staffel 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
     1. Hannoverscher SC 02  14  11  3  0 040:140 2,86 25:30
     2. Eintracht Braunschweig (M)  14  9  2  3 037:160 2,31 20:80
     3. Eintracht Hannover  14  8  1  5 033:230 1,43 17:11
     4. Niedersachsen Döhren  14  7  3  4 029:220 1,32 17:11
     5. VfB Peine  14  6  2  6 039:350 1,11 14:14
     6. SV Linden 07  14  3  2  9 028:350 0,80 08:20
     7. VfL Helmstedt (N)  14  3  1  10 022:530 0,42 07:21
     8. Goslarer SC 08  14  2  0  12 019:490 0,39 04:24
  • Qualifikation norddeutsche Endrunde
  • Absteiger
  • (M) Titelverteidiger Südhannover-Braunschweig
    (N) Aufsteiger

    Finalspiel Südhannover-Braunschweig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Ergebnis
    SV Arminia Hannover
    (Sieger Staffel 1)
    2:1 Hannoverscher SC 02
    (Sieger Staffel 2)

    Bezirksliga Weser-Jade[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Bezirksliga Weser-Jade wurde in dieser Spielzeit erneut in den Staffeln Weser und Jade ausgespielt. Die beiden Staffelsieger qualifizierten sich für die norddeutsche Endrunde, ermittelten in einem Finale aber noch zusätzlich den Bezirksmeister Weser-Jade.

    Staffel Weser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
     1. SV Werder Bremen  12  12  0  0 053:160 3,31 24:00
     2. VfB Komet Bremen  12  8  0  4 050:290 1,72 16:80
     3. SV Frisia Oldenburg  12  7  0  5 039:400 0,98 14:10
     4. Geestemünder SC  12  5  1  6 024:430 0,56 11:13
     5. FV 1900 Woltmershausen  12  3  2  7 032:350 0,91 08:16
     6. FC Stern Bremen  12  3  2  7 028:350 0,80 08:16
     7. VfB Oldenburg  12  0  3  9 016:440 0,36 03:21
  • Qualifikation norddeutsche Endrunde
  • Staffel Jade[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
     1. Bremer SV (M)  12  10  1  1 050:270 1,85 21:30
     2. Wilhelmshavener SV 06  12  7  1  4 038:190 2,00 15:90
     3. Bremer BV Union  12  7  1  4 030:230 1,30 15:90
     4. ABTS Bremen  12  5  2  5 031:210 1,48 12:12
     5. SC 1909 Hemelingen  12  4  3  5 029:330 0,88 11:13
     6. Frisia Wilhelmshaven (N)  12  3  1  8 025:410 0,61 07:17
     7. VfL Hohenzollern Bremen  12  1  1  10 017:560 0,30 03:21
  • Qualifikation norddeutsche Endrunde
  • Absteiger
  • (M) Titelverteidiger Weser-Jade
    (N) Aufsteiger

    Finale Weser-Jade[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Gesamt Hinspiel Rückspiel
    SV Werder Bremen
    (Sieger Staffel Weser)
    3:8 Bremer SV
    (Sieger Staffel Jade)
    1:6 2:2

    Endrunde um die norddeutsche Fußballmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Endrunde um die norddeutsche Fußballmeisterschaft fand erneut zuerst im K.-o.-System statt. Nach der Qualifikation trafen die siegreichen Mannschaften im Rundenturnier in einer Einfachrunde aufeinander, um den norddeutschen Fußballmeister zu ermitteln.

    Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Gespielt wurde am 21. und 28. Februar 1926.

    Ergebnis
    SV Arminia Hannover
    (Meister Bezirk Südhannover-Braunschweig)
    5:3 SV Werder Bremen
    (Vizemeister Bezirk Weser-Jade)
    Hannoverscher SC 02
    (Vizemeister Bezirk Südhannover-Braunschweig)
    6:2 Bremer SV
    (Meister Bezirk Weser-Jade)
    FVgg Kilia Kiel
    (Vizemeister Bezirk Schleswig-Holstein)
    1:5 Hamburger SV
    (Meister Bezirk Groß-Hamburg)
    Lübecker BV Phönix
    (Meister Bezirk Lübeck-Mecklenburg)
    1:4 Holstein Kiel
    (Meister Bezirk Schleswig-Holstein)
    VfR Harburg
    (Meister Bezirk Nordhannover)
    3:4 Altona 93
    (Vizemeister Bezirk Groß-Hamburg)

    Siegerstaffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
     1. Holstein Kiel  4  3  1  0 015:300 5,00 07:10
     2. Hamburger SV (NM)  4  2  2  0 011:600 1,83 06:20
     3. SV Arminia Hannover  4  1  2  1 011:120 0,92 04:40
     4. Hannoverscher SC 02  4  1  0  3 003:800 0,38 02:60
     5. Altona 93  4  0  1  3 004:150 0,27 01:70
  • Norddeutscher Fußballmeister und Qualifikation zur deutschen Fußballmeisterschaft 1925/26
  • Norddeutscher Vizemeister und Qualifikation zur deutschen Fußballmeisterschaft 1925/26
  • (NM) norddeutscher Titelverteidiger

    Holstein: Passenheim - Lagerquist, A. Werner - Grapengeter, Obitz, Ohm - Voß, Ritter, K. Schulz, Lübke, Esser (auch eingesetzt: Max Kurt Slebioda, Klink, Steffen)

    Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Einzelverweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. Die Hamburger Sport-Chronik berichtet am 23. Februar 1926 vom entscheidenden Spiel Phönix Lübeck - Schwerin 03 (2:1) und eine Woche später vom Ausscheiden des Phönix gegen Holstein Kiel (1:4).

    Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]