Olympische Sommerspiele 1924/Leichtathletik – 3000 m Hindernis (Männer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 3000-Meter-Hindernislauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 20 Athleten aus 10 Ländern
Wettkampfort Stade de Colombes
Wettkampfphase 7. Juli 1924 (Vorrunde)
9. Juli 1924 (Finale)
Medaillengewinner
Ville Ritola (Finnland FIN)
Elias Katz (Finnland FIN)
Paul Bontemps (Dritte Französische Republik FRA)

Der 3000-Meter-Hindernislauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris wurde am 7. und 9. Juli 1924 im Stade de Colombes ausgetragen. Zwanzig Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Finne Ville Ritola vor seinem Landsmann Elias Katz. Bronze ging an Paul Bontemps aus Frankreich.

Dieses Rennen wird ebenso wie der 100- und der 400-Meter-Lauf in dem oscarprämierten Film Die Stunde des Siegers (OT: Chariots of Fire) aus dem Jahr 1981 von Hugh Hudson thematisiert. Der britische Starter Evelyn Montague wurde von Nicholas Farrell dargestellt.

Weltrekorde wurden auf dieser Strecke damals nicht geführt, da es noch keine standardisierten Regeln für die Aufstellung der Hindernisse gab.

Bestehende Rekorde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weltbestleistung 9:36,6 min Ernesto Ambrosini (Italien 1861 Königreich Italien) Paris, Frankreich 9. Juni 1923
Olympischer Rekord 10:00,4 min Percy Hodge (Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien) OS Antwerpen, Belgien 20. August 1920
Das Olympiastadion während der Eröffnungszeremonie

Rekordverbesserungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zweimal wurde der bestehende olympische Rekord verbessert, außerdem gab es eine neue Weltbestleistung.

  • Olympischer Rekord:
  • Weltbestleistung:
    • 9:33,6 min – Ville Ritola (Finnland), Finale am 9. Juli

Durchführung des Wettbewerbs

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gelaufen wurde nicht auf der Aschenbahn des Stade de Colombes, sondern auf einer Grasbahn.

Die Athleten traten am 7. Juli zu insgesamt drei Vorläufen an. Die jeweils drei besten Läufer – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Finale, das am 9. Juli stattfand.[1]

Datum: 7. Juli 1924

Es sind nicht alle Zeiten überliefert.

Georges Leclerc – ausgeschieden als Sechster des ersten Vorlaufs
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Elias Katz Finnland Finnland 09:43,8 min OR
2 Paul Bontemps Dritte Französische Republik Frankreich 09:47,2 min
3 Evelyn Montague Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien 09:48,0 min
4 Nestori Järvelä Finnland Finnland k. A.
5 Russell Payne Vereinigte Staaten 48 USA
6 Georges Leclerc Dritte Französische Republik Frankreich 10:20,0 min
7 Antenore Negri Italien 1861 Königreich Italien k. A.
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Albert Isola Dritte Französische Republik Frankreich 9:57,8 min
2 Michael Devaney Vereinigte Staaten 48 USA k. A.
3 Karl Ebb Finnland Finnland
4 Ernesto Ambrosini Italien 1861 Königreich Italien k. A.
5 David Cummings Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien
6 Leonard Richardson Sudafrika 1912 Südafrikanische Union
DNF Sean Kelly Irland 1922 Irischer Freistaat
Jan Zeegers Niederlande Niederlande
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Ville Ritola Finnland Finnland 09:59,0 min
2 Marvin Rick Vereinigte Staaten 48 USA 10:11,0 min
3 Sidney Newey Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien k. A.
4 Maurice de Conninck Dritte Französische Republik Frankreich 10:19,0 min
5 Stanisław Ziffer Polen 1919 Polen 10:38,4 min
Auf der Strecke des Hindernisrennens, in Führung der spätere Sieger Ville Ritola, auf Platz drei Bronzemedaillengewinner Paul Bontemps

Datum: 9. Juli 1924

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Ville Ritola Finnland Finnland 09:33,6 min WBL/OR
2 Elias Katz Finnland Finnland 09:44,0 min
3 Paul Bontemps Dritte Französische Republik Frankreich 09:45,2 min
4 Marvin Rick Vereinigte Staaten 48 USA 09:56,4 min
5 Karl Ebb Finnland Finnland 09:57,5 min
6 Evelyn Montague Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien 09:58,0 min
7 Michael Devaney Vereinigte Staaten 48 USA 10:01,0 min
8 Albert Isola Dritte Französische Republik Frankreich 10:14,8 min
9 Sidney Newey Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien k. A.

Ville Ritola, drei Tage zuvor Olympiasieger über 10.000 Meter, war seinen Gegnern läuferisch so weit überlegen, dass er auch ohne besondere Hindernistechnik mit deutlichem Vorsprung seine zweite Goldmedaille vor Elias Katz und Paul Bontemps gewann. Mit seiner Siegerzeit unterbot Ritola den bestehenden olympischen Rekord um fast 27 Sekunden. Offizielle Weltrekorde wurden über diese Strecke damals noch nicht geführt, aber mit seiner Zeit stellte Ritola auch eine neue Weltbeistleistung auf.[2]

Für Ville Ritola war es nach seinem Sieg über 10.000 Meter die zweite Goldmedaille in Paris.

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 166f

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. VIIIeme Olympiade, Paris 1924, Rapport Officiel du Comité Olympique Français, S. 123f, französisch (PDF; 85.594 KB), abgerufen am 3. Juni 2021
  2. SportsReference 3000 metres steeplechase, web.archive.org, sports-reference.com (englisch), abgerufen am 5. September 2017