Olympische Sommerspiele 1924/Leichtathletik – Diskuswurf (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Diskuswurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 32 Athleten aus 18 Ländern
Wettkampfort Stade de Colombes
Wettkampfphase 13. Juli 1924
Medaillengewinner
Bud Houser (Vereinigte Staaten 48 USA)
Vilho Niittymaa (Finnland FIN)
Thomas Lieb (Vereinigte Staaten 48 USA)
Das Olympiastadion während der Eröffnungszeremonie

Der Diskuswurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris wurde am 13. Juli 1924 ausgetragen. 32 Athleten nahmen daran teil.

Der US-amerikanische Olympiasieger im Kugelstoßen Bud Houser siegte auch im Diskuswurf. Die Silbermedaille gewann der Finne Vilho Niittymaa, Bronze ging an den US-Amerikaner Thomas Lieb.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WR 47,58 m James Duncan (Vereinigte Staaten 46 USA) New York, USA 12. Mai 1912[1]
OR 45,21 m Armas Taipale (Finnland Großfurstentum 1883 Großfürstentum Finnland) OS Stockholm, Schweden 12. Juli 1912

Anmerkung:
Der Wurf des US-Amerikaners Glenn Hartranft auf 48,18 m am 31. Mai 1924 in Cambridge (Massachusetts) (USA) wurde wegen Windunterstützung nicht anerkannt.[2]

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der US-amerikanische Olympiasieger Bud Houser verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 13. Juli um 94,5 Zentimeter auf 46,155 m.

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Athleten hatten am 13. Juli eine Qualifikationsrunde in drei Gruppen zu absolvieren. Für das Finale, das am selben Tag stattfand, qualifizierten sich die sechs besten Werfer – hellblau unterlegt – aus den drei Gruppen. Dabei gingen die im Vorkampf erzielten Weiten mit in das Endresultat ein,[3]

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 13. Juli 1924

Gruppe 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Weite Anmerkung
1 Thomas Lieb Vereinigte Staaten 48 USA 44,830 m
2 Heikki Malmivirta Finnland Finnland 41,160 m
3 Sándor Toldi Ungarn 1918 Ungarn 41,090 m
4 Armas Taipale Finnland Finnland 40,215 m
5 Karl Jensen Danemark Dänemark 39,780 m
6 Paul Béranger Dritte Französische Republik Frankreich 38,930 m
7 Camillo Zemi Italien 1861 Königreich Italien 37,465 m
8 Veljko Narančić Jugoslawien Konigreich 1918 Jugoslawien 37,350 m
9 Teodors Sukatnieks Lettland Lettland 35,986 m
10 Octávio Zani Brasilien 1889 Brasilien 35,720 m
11 Otto Garnus Schweiz Schweiz 35,160 m
12 António Martins Portugal Portugal 32,400 m
NM Dimitrios Karabatis Zweite Hellenische Republik Griechenland ogV

Gruppe 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Weite Anmerkung
1 Gus Pope Vereinigte Staaten 48 USA 44,420 m
2 Glenn Hartranft Vereinigte Staaten 48 USA 42,490 m
3 Elmer Niklander Finnland Finnland 42,090 m
4 Kálmán Marvalits Ungarn 1918 Ungarn 40,820 m
5 Gustav Kalkun Estland Estland 38,460 m
6 Werner Nüesch Schweiz Schweiz 38,205 m
7 José Galimberti Brasilien 1889 Brasilien 36,520 m
8 Albino Pighi Italien 1861 Königreich Italien 34,985 m
9 Gabino Lizarza Spanien 1875 Spanien 34,200 m
10 František Janda-Suk Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 34,080 m
11 Georgios Zacharopoulos Zweite Hellenische Republik Griechenland 34,020 m

Gruppe 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Weite Anmerkung
1 Bud Houser Vereinigte Staaten 48 USA 46,155 m OR
2 Vilho Niittymaa Finnland Finnland 44,950 m
3 Ketil Askildt Norwegen Norwegen 43,405 m
4 Paddy Bermingham Irland 1922 Irischer Freistaat 40,420 m
5 Daniel Pierre Dritte Französische Republik Frankreich 37,015 m
6 Arvīds Ķibilds Lettland Lettland 35,790 m
7 Sławosz Szydłowski Polen 1919 Polen 35,710 m
8 Armando Poggioli Italien 1861 Königreich Italien 35,290 m

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 13. Juli 1924

Platz Name Nation Resultat Qualifikationsweite Finalweite
1 Bud Houser Vereinigte Staaten 48 USA 46,155 m OR 46,155 m keine Verbesserung im Finale
2 Vilho Niittymaa Finnland Finnland 44,950 m 44,950 m keine Verbesserung im Finale
3 Thomas Lieb Vereinigte Staaten 48 USA 44,830 m 44,830 m keine Verbesserung im Finale
4 Gus Pope Vereinigte Staaten 48 USA 44,420 m 44,420 m keine
Verbesserung
im Finale
5 Ketil Askildt Norwegen Norwegen 43,410 m 43,410 m
6 Glenn Hartranft Vereinigte Staaten 48 USA 42,490 m 42,490 m

Endergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bud Houser errang nach Gold im Kugelstoßen auch den Sieg im Diskuswurf (hier auf einer Sammelkarte aus dem Jahr 1930)
Platz Name Nation Resultat
01 Bud Houser Vereinigte Staaten 48 USA 46,155 m OR
02 Vilho Niittymaa Finnland Finnland 44,950 m
03 Thomas Lieb Vereinigte Staaten 48 USA 44,830 m
04 Gus Pope Vereinigte Staaten 48 USA 44,420 m
05 Ketil Askildt Norwegen Norwegen 43,410 m
06 Glenn Hartranft Vereinigte Staaten 48 USA 42,490 m
07 Elmer Niklander Finnland Finnland 42,090 m
08 Heikki Malmivirta Finnland Finnland 41,160 m
09 Sándor Toldi Ungarn 1918 Ungarn 41,090 m
10 Kálmán Marvalits Ungarn 1918 Ungarn 40,820 m
11 Paddy Bermingham Irland 1922 Irischer Freistaat 40,420 m
12 Armas Taipale Finnland Finnland 40,215 m
13 Karl Jensen Danemark Dänemark 39,780 m
14 Paul Béranger Dritte Französische Republik Frankreich 38,930 m
15 Gustav Kalkun Estland Estland 38,460 m
16 Werner Nüesch Schweiz Schweiz 38,205 m
17 Camillo Zemi Italien 1861 Königreich Italien 37,465 m
18 Veljko Narančić Jugoslawien Konigreich 1918 Jugoslawien 37,350 m
19 Daniel Pierre Dritte Französische Republik Frankreich 37,015 m
20 José Galimberti Brasilien 1889 Brasilien 36,520 m
21 Teodors Sukatnieks Lettland Lettland 35,986 m
22 Arvīds Ķibilds Lettland Lettland 35,790 m
23 Octávio Zani Brasilien 1889 Brasilien 35,720 m
24 Sławosz Szydłowski Polen 1919 Polen 35,710 m
25 Armando Poggioli Italien 1861 Königreich Italien 35,290 m
26 Otto Garnus Schweiz Schweiz 35,16o m
27 Albino Pighi Italien 1861 Königreich Italien 34,985 m
28 Gabino Lizarza Spanien 1875 Spanien 34,200 m
29 František Janda-Suk Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 34,080 m
30 Georgios Zacharopoulos Zweite Hellenische Republik Griechenland 34,020 m
31 António Martins Portugal Portugal 32,400 m
NM Dimitrios Karabatis Zweite Hellenische Republik Griechenland 000ogV

Im Finale trafen vier US-Amerikaner auf einen Finnen und einen Norweger. Niemand konnte hier die in der Qualifikation erzielte Weite verbessern.

Die beiden finnischen Olympiasieger vergangener Jahre Armas Taipale1912 – und Elmer Niklander – 1920 – schieden bereits in der Qualifikation aus. Sie erreichten nicht mehr das Niveau ihrer besten Zeiten. Aber sie hatten würdige Nachfolger. Der US-Amerikaner Gus Pope dagegen, Bronzemedaillengewinner von 1920, kam immerhin noch auf den vierten Platz. Sein Landsmann Bud Houser, der mit vollem Namen eigentlich Lemuel Clarence Houser hieß, stellte bei seinem Diskuswurfolympiasieg mit 46,155 m einen neuen olympischen Rekord auf. Im Kugelstoßen hatte er fünf Tage zuvor bereits Gold gewonnen. Der Finne Vilho Niittymaa und der US-AmerikanerThomas Lieb blieben als Zweiter und Dritter nur knapp unter der 45-Meter-Marke.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 170f

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weltrekorde. Diskuswurf Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 28. Mai 2021
  2. discus throw, web.archive.org, sports-reference.com (englisch), abgerufen am 7. September 2017
  3. VIIIeme Olympiade, Paris 1924, Rapport Officiel du Comité Olympique Français, S. 139f, französisch (PDF; 85.594 KB), abgerufen am 6. Juni 2021