Olympische Sommerspiele 2012/Leichtathletik – Diskuswurf (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Diskuswurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 41 Athleten aus 24 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion London
Wettkampfphase 6. August 2012 (Qualifikation)
7. August 2012 (Finale)
Medaillengewinner
Deutschland Robert Harting (GER)
Iran Ehsan Hadadi (IRI)
Estland Gerd Kanter (EST)
2008 2016
Das Olympiastadion von London im Jahr 2015

Der Diskuswurf der Männer bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurde am 6. und 7. August 2012 im Olympiastadion London ausgetragen. 41 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Deutsche Robert Harting. Der Iraner Ehsan Hadadi gewann die Silbermedaille. Bronze errang der Este Gerd Kanter.

Neben dem Olympiasieger Harting traten auch Markus Münch und Martin Wierig für Deutschland an. Während Münch in der Qualifikation ausschied, erreichte Wierig das Finale und belegte Rang sechs.
Der Österreicher Gerhard Mayer scheiterte in der Qualifikation.
Athleten aus der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger Gerd Kanter (Estland Estland) 68,82 m Peking 2008
Weltmeister Robert Harting (Deutschland Deutschland) 68,97 m Daegu 2011
Europameister 68,30 m Helsinki 2012
Zentralamerika und Karibik-Meister Jason Morgan (Jamaika Jamaika) 60,20 m Mayagüez 2011
Südamerika-Meister Ronald Julião (Brasilien Brasilien) 62,72 m Buenos Aires 2011
Asienmeister Ehsan Hadadi (Iran Iran) 62,27 m Kōbe 2011
Afrikameister Victor Hogan (Sudafrika Südafrika) 61,80 m Porto-Novo 2012
Ozeanienmeister Alex Rose (Samoa Samoa) 56,29 m Cairns 2012

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Jürgen Schult (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR) 74,08 m Neubrandenburg, DDR (heute Deutschland) 6. Juni 1986[1]
Olympischer Rekord Virgilijus Alekna (Litauen Litauen) 69,89 m Finale OS Athen, Griechenland 23. August 2004

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Wurf gelang dem deutschen Olympiasieger Robert Harting in seinem fünften Versuch im Finale am 7. August auf 68,27 m. Damit blieb er 1,62 m unter dem Olympia- und 5,81 m unter dem Weltrekord.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Anmerkungen:

  • Alle Zeiten in diesem Beitrag sind nach Ortszeit London (UTC±0) angegeben.
  • Alle Weitenangaben sind in Metern (m) notiert.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Sechs Teilnehmer (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 65,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit sechs weiteren Wettbewerbern (hellgrün unterlegt) aus beiden Gruppen nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Für die Teilnahme am Finale waren schließlich 63,55 m zu erbringen.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

6. August 2012, 10:00 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Vikas Gowda Indien Indien 63,52 65,20 65,20
2 Ehsan Hadadi Iran Iran 65,19 65,19
3 Piotr Małachowski Polen Polen 62,08 64,65 63,96 64,65
4 Virgilijus Alekna Litauen Litauen 62,32 63,88 x 63,88
5 Frank Casañas Spanien Spanien x 63,76 60,21 63,76
6 Erik Cadée Niederlande Niederlande 63,55 x x 63,55
7 Apostolos Parellis Zypern Republik Zypern 63,48 62,49 62,54 63,48
8 Jason Young Vereinigte Staaten USA 62,18 x x 62,18
9 Scott Martin Australien Australien 58,15 57,67 62,14 62,14
10 Ercüment Olgundeniz Turkei Türkei x x 60,87 60.87
11 Märt Israel Estland Estland 59,60 x 60,34 60,34
12 Aleksander Tammert Estland Estland 57,00 60,20 59,78 60,20
13 Julian Wruck Australien Australien 58,01 60,08 59,64 60,08
14 Markus Münch Deutschland Deutschland 59,95 59,34 x 59,95
15 Robert Urbanek Polen Polen 59,56 x x 59,56
16 Brett Morse Vereinigtes Konigreich Großbritannien x 58,18 x 58,18
17 Roland Varga Kroatien Kroatien 57,76 58,17 57,79 58,17
18 Germán Lauro Argentinien Argentinien x 55,23 57,54 57,54
19 Jason Morgan Jamaika Jamaika 56,25 56,72 57,46 57,46
20 Yunio Lastre Kuba Kuba x x 57,33 57,33

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Diskuswerfer:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mario Pestano – ausgeschieden mit 63,40 m

6. August 2012, 11:35 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Gerd Kanter Estland Estland x 59,72 66,39 66,39
2 Robert Harting Deutschland Deutschland 66,22 66,22
3 Jorge Fernández Kuba Kuba 65,34 x x 65,34
4 Lawrence Okoye Vereinigtes Konigreich Großbritannien x 63,00 65,28 65,28
5 Martin Wierig Deutschland Deutschland 64,13 62,66 x 64,13
6 Benn Harradine Australien Australien 64,00 x 61,39 64,00
7 Mario Pestano Spanien Spanien 63,40 63,36 x 63,40
8 Bogdan Pischtschalnikow Russland Russland 61,69 x 63,15 63,15
9 Rutger Smith Niederlande Niederlande 63,00 62,70 63,09 63,09
10 Martin Marić Kroatien Kroatien 61,04 62,83 62,87 62,87
11 Traves Smikle Jamaika Jamaika x 59,59 61,85 61,85
12 Lance Brooks Vereinigte Staaten USA 61,17 60,59 59,25 61,17
13 Przemysław Czajkowski Polen Polen 58,73 x 61,08 61,08
14 Gerhard Mayer Osterreich Österreich 59,40 60,81 60,27 60,81
15 Omar Ahmed El Ghazaly Agypten Ägypten 60,16 60,26 58,89 60,26
16 Abdul Buhari Vereinigtes Konigreich Großbritannien 54,20 55,78 60,08 60,08
17 Jarred Rome Vereinigte Staaten USA x x 59,57 59,57
18 Sultan Mubarak al-Dawoodi Saudi-Arabien Saudi-Arabien 55,48 55,80 59,54 59,54
19 Mykyta Nesterenko Ukraine Ukraine x 58,18 59,17 59,17
20 Danijel Furtula Montenegro Montenegro 57,48 x x 57,48
21 Ronald Julião Brasilien Brasilien x 56,20 x 56,20

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Diskuswerfer:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Robert Harting – nach Weltmeister- und Europameister-Titel jetzt auch der Olympiasieg

7. August 2012, 19:45 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Weite
1 Robert Harting Deutschland Deutschland 67,79 x 67,27 66,45 68,27 67,08 68,27
2 Ehsan Hadadi Iran Iran 68,18 64,09 67,28 66,98 x x 68,18
3 Gerd Kanter Estland Estland 65,07 65,79 66,02 65.96 68,03 66,99 68,03
4 Virgilijus Alekna Litauen Litauen 67,38 x x 66,07 x x 67,38
5 Piotr Małachowski Polen Polen 62,50 66,92 x 67,19 x x 67,19
6 Martin Wierig Deutschland Deutschland 63,34 63,98 x 65,85 64,79 65,12 65,85
7 Frank Casañas Spanien Spanien 65,56 x x 64,92 65,48 63,16 65,56
8 Vikas Gowda Indien Indien 64,79 60,95 63,03 64,15 64,48 63,89 64,79
9 Benn Harradine Australien Australien 58,24 63,16 63,59 nicht im Finale der
besten acht Werfer
63,59
10 Erik Cadée Niederlande Niederlande 62,40 62,77 62,78 62,78
11 Jorge Fernández Kuba Kuba x 60,04 62,02 62,02
12 Lawrence Okoye Vereinigtes Konigreich Großbritannien 61,03 x 60,11 61,03

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, sechs von ihnen über die Qualifikationsweite, sechs weitere über ihre Platzierungen in der Qualifikation. Zwei Deutsche kämpften zusammen mit je einem Teilnehmer aus Australien, Estland, Großbritannien, Indien, Iran, Kuba, Litauen, den Niederlanden, Polen und Spanien um die Medaillen.

Als Favorit galt der zweifache Weltmeister Robert Harting aus Deutschland. Seine stärksten Konkurrenten waren der estnische Olympiasieger von 2008 Gerd Kanter, der Olympiasieger von 2000 und 2004 Virgilijus Alekna aus Litauen, der iranische WM-Dritte von 2011 Ehsan Hadadi sowie der Vizeweltmeister von 2009 und Europameister von 2010 Piotr Małachowski aus Polen

Hadadi übernahm in der ersten Runde mit 68,18 m die Führung vor Harting (67,79 m) und Alekna (67,38 m). In den drei folgenden Versuchsserien veränderte sich nichts an der Spitze. Im fünften Durchgang verdrängte Harting den Iraner mit 68,27 m von der Spitzenposition. Kanter erzielte 68,03 m und schob sich damit an Alekna vorbei auf Platz drei. Die letzte Runde brachte keine Veränderungen mehr. Fünfter wurde Piotr Małachowski vor dem Deutschen Martin Wierig und dem Spanier Frank Casañas.

Ehsan Hadadi war der erste Medaillengewinner des Irans in der Leichtathletik.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Discus throw - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 4. April 2022