Olympische Sommerspiele 1932/Leichtathletik – Diskuswurf (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Diskuswurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 18 Athleten aus 11 Ländern
Wettkampfort Los Angeles Memorial Coliseum
Wettkampfphase 3. August 1932
Medaillengewinner
John Anderson (Vereinigte Staaten 48 USA)
Henri LaBorde (Vereinigte Staaten 48 USA)
Paul Winter (Dritte Französische Republik FRA)

Der Diskuswurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles wurde am 3. August 1932 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. Achtzehn Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner John Anderson vor seinem Landsmann Henri LaBorde. Der Franzose Paul Winter gewann die Bronzemedaille.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 51,72 m Paul Jessup (Vereinigte Staaten 48 USA) Pittsburgh, USA 30. August 1930[1]
Olympischer Rekord 47,32 m Bud Houser (Vereinigte Staaten 48 USA) Qualifikationsrunde OS Amsterdam, Niederlande 1. August 1928

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bestehende olympische Rekord wurde dreimal verbessert:

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Athleten gingen am 3. August gemeinsam in eine Qualifikationsrunde mit je drei Versuchen. Die besten sechs Wettkämpfer – hellblau unterlegt – hatten im Finale, das am selben Tag ausgetragen wurde, drei weitere Versuche. Dabei ging das Resultat der Qualifikation mit in das Endresultat ein.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

x: ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 3. August 1932

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Resultat Anmerkung
1 John Anderson Vereinigte Staaten 48 USA 47,87 m 48,86 m OR 49,39 m OR 49,39 m OR
2 Henri LaBorde Vereinigte Staaten 48 USA 48,23 m OR 000x 48,45 m 48,45 m
3 Paul Winter Dritte Französische Republik Frankreich 45,89 m 47,16 m 46,72 m 47,16 m
4 István Donogán Ungarn 1918 Ungarn 000x 44,25 m 47,08 m 47,08 m
5 Endre Madarász Ungarn 1918 Ungarn 39,32 m 46,52 m 40,51 m 46,52 m
6 Jules Noël Dritte Französische Republik Frankreich 44,85 m 44,26 m 46,42 m 46,42 m
7 Kalevi Kotkas Finnland Finnland 43,62 m 45,87 m 42,44 m 45,87 m
8 Paul Jessup Vereinigte Staaten 48 USA 39,14 m 43,97 m 45,25 45,25 m
9 József Remecz Ungarn 1918 Ungarn 43,65 m 45,02 m 000x 45,02 m
10 Emil Janausch Osterreich Österreich 43,06 m 41,80 m 44,82 m 44,82 m
11 Hans-Heinrich Sievert Deutsches Reich Deutsches Reich 000x 38,92 m 44,51 m 44,51 m
12 Harry Hart Sudafrika 1928 Südafrikanische Union 35,26 m 43,33 m 39,24 m 43,33 m
13 Zygmunt Heljasz Polen 1928 Polen 42,59 m 000x 41,55 m 42,59 m
14 Emil Hirschfeld Deutsches Reich Deutsches Reich 000x 42,42 m 41,74 m 42,42 m
15 František Douda Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 41,60 m 42,39 m 000x 42,39 m
16 Clément Duhour Dritte Französische Republik Frankreich 000x 38,92 m 40,22 m 40,22 m
17 Veljko Narančić Jugoslawien Konigreich 1918 Jugoslawien 36,51 m 34,51 m 000x 36,51 m
18 Pedro Elsa Argentinien Argentinien Versuchsserie unbekannt 34,36 m

In der Qualifikation ausgeschiedene Diskuswerfer:

Finale und Resultat der besten Acht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 3. August 1932

Finale
Platz Name Nation Qualifikationsweite 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Endresultat Anmerkung
1 John Anderson Vereinigte Staaten 48 USA 49,39 m OR 49,49 m 48,72 m 47,98 m 49,49 m OR
2 Henri LaBorde Vereinigte Staaten 48 USA 48,45 m x 48,47 47,15 m 48,47 m
3 Paul Winter Dritte Französische Republik Frankreich 47,16 m 47,34 m 42,45 m 47,85 m 47,85 m
4 Jules Noël Dritte Französische Republik Frankreich 46,42 m 47,74 m 45,07 m 46,38 m 47,74 m
5 István Donogán Ungarn 1918 Ungarn 47,08 m x x x 47,08 m
6 Endre Madarász Ungarn 1918 Ungarn 46,52 m 44,50 m X x 46,52 m
7 Kalevi Kotkas Finnland Finnland 45,87 m nicht im Finale 45,87 m
8 Paul Jessup Vereinigte Staaten 48 USA 45,25 m 45,25 m

Der US-amerikanische Weltrekordler Paul Jessup blieb ca. sechseinhalb Meter unter seiner Bestmarke. Olympiasieger wurde sein Landsmann John Anderson, der auch die beste Serie aller Werfer zu verzeichnen hatte und dreimal über 49 Meter warf. Allerdings gab es einen eklatanten Fauxpas der Kampfrichter. Während der Franzose Jules Noël mit seinem ersten Finalwurf eindeutig die 49-Meter-Marke übertraf, schaute das gesamte Kampfgericht der Entscheidung im Stabhochsprung zu. So konnte Noëls Versuch nicht gemessen und auch nicht gewertet werden. Nach langem Hin und Her wurde entschieden, dass der Franzose seinen Wurf wiederholen durfte. Aber er blieb unter 48 Metern und wurde durch diesen schlimmen Fehler der Kampfrichter mindestens um die Silbermedaille betrogen. Dieses Silber holte sich der US-Amerikaner Henri LaBorde, Bronze ging an Noëls Landsmann Paul Winter.

Zwischen Noël und den Organisatoren kam es im Finale zu einer weiteren Kontroverse, weil der Franzose während des Wettkampfes Wein zu sich nahm. Da in den USA die Prohibition herrschte, die den Verkauf und Genuss von Alkohol verbot, musste Noël die Offiziellen überzeugen, dass der Wein Teil seines Ernährungsplanes war.[2]

Noëls Landsmann Paul Winter gewann mit Bronze die erste französische Medaille in dieser Disziplin.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 241f

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weltrekorde. Diskuswurf Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 6. Juli 2021
  2. Athletics at the 1932 Los Angeles Summer Games: Men's Discus Throw, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 18. September 2017