Philipp von Croÿ

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Philipp von Croy)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Philipp Franz Reinald Victurnian Prinz von Croÿ (* 26. November 1801 in Dülmen; † 2. August 1871 in Bad Ems) war ein preußischer Generalleutnant.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Philipp von Croÿ entstammte dem alten, ursprünglich aus der Grafschaft Ponthieu in der Picardie kommenden Adelsgeschlecht de Croÿ, das urkundlich erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt wurde. Er war ein Sohn des spanischen Granden und deutschen Reichsfürsten August Herzog von Croÿ, (1765–1822) aus der Linie Solre und der Anne Victurienne Henriette de Rochechouart-Montemart (1773–1806). Herzog Alfred von Croÿ (1789–1861) und der niederländische Generalmajor Ferdinand von Croÿ (1791–1865) waren seine Brüder.[1]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Croÿ stand zunächst 1819 als Leutnant in niederländischen Militärdiensten, bis er 1826 in die preußische Armee wechselte und als Sekondeleutnant mit Patent von 1819 dem Garde-Landwehr-Kavallerie-Regiment aggregiert wurde. Er avancierte 1829 zum Premierleutnant, wurde 1832 dem 5. Ulanen-Regiment aggregiert, stieg 1833 zum Rittmeister auf und erhielt 1842 seine Beförderung zum Major, wobei er gleichzeitig dem 8. Husaren-Regiment aggregiert wurde. Im März 1845 wurde er Eskadronchef im Garde-Dragoner-Regiment, wo er ab November selben Jahres etatmäßiger Stabsoffizier war. Im Oktober 1848 ernannte ihn König Friedrich Wilhelm IV. zu seinem Flügeladjutanten. Croÿ stieg 1849 zum Oberstleutnant auf, wurde 1850 Kommandeur des 4. Husaren-Regiments und avancierte 1851 zum Oberst. Ebenfalls 1851 wurde er Kommandeur des 2. Garde-Ulanen-Regiments sowie 1853 Kommandeur der 13. Kavallerie-Brigade. Seine Beförderung zum Generalmajor erfolgte 1854. Von seiner Stellung als Brigadekommandeur wurde er, bei gleichzeitiger Ernennung zum General à la suite, 1857 enthoben. Croÿ wechselte dann 1858 mit dem Charakter als Generalleutnant und seiner bisherigen Uniform zu den Offizieren à la suite der Armee. Er erhielt 1861 den Roten Adlerorden I. Klasse und 1868 das Patent als Generalleutnant.

1856 nahm er als Vertreter seines Bruders Alfred am Provinziallandtag der Provinz Westfalen teil.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er vermählte sich 1824 mit Prinzessin Johanna Wilhelmina zu Salm-Salm (1796–1868), einer Tochter des Fürsten Konstantin zu Salm-Salm (1762–1828) und der Gräfin Maria Walburga von Sternberg-Manderscheid (1770–1806). Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor.[1]

  1. Luise Johanne (Jeanne) Auguste (1825–1890) ⚭ Graf Konstantin von Benckendorff (1816–1858), russischer General
  2. Leopold (1827–1894), k. k. Geheimer Rat und General der Kavallerie, Oberstinhaber des Infanterieregiments Nr. 94, Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies
⚭ I Beatrix Gräfin Nugent von Westmeath (1818–1880), Tochter von Laval Nugent von Westmeath (1777–1862)
⚭ II Rosa Karoline Leopoldine von Sternberg (1836–1918)
  1. Erwine (* 1830)
  2. Stephanie (1831–1906)
  3. Amalie (1835–1897)
  4. Alexander Gustav (1828–1887), preußischer Rittmeister im Husaren-Regiment Nr. 8 ⚭ Elisabeth Maria von Westphalen zu Fürstenberg (1834–1910), Tochter von Clemens August von Westphalen zu Fürstenberg (1805–1885)
  5. Marie (* 1837) ⚭ 1859 Fürst Karl von Lichnowsky (1819–1901)
  6. August-Philipp (1840–1913), preußischer Generalleutnant ⚭ Adelheid Franziska Prinzessin zu Salm-Salm (1840–1916)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 6, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1938], DNB 367632810, S. 366–367, Nr. 1991.
  • Alfred Bruns (Hrsg.), Josef Häming (Zusammenstellung): Die Abgeordneten des Westfalenparlaments 1826–1978 (= Westfälische Quellen- und Archivverzeichnisse, Band 2). Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster 1978, S. 234.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Friedrich August Rüder (Hrsg.): Genealogisch geschichtlich-statistisches Jahrbuch für das Jahr 1836. Neue Folge, Erster Jahrgang, Georg Wigand, Leipzig 1836, S. 36.