Primorsk (Leningrad)

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Stadt
Primorsk
Приморск
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Leningrad
Rajon Wyborg
Erste Erwähnung 1268
Stadt seit 1940
Bevölkerung 6119 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 81378
Postleitzahl 188910
Kfz-Kennzeichen 47
OKATO 41 215 508
Geographische Lage
Koordinaten 60° 22′ N, 28° 37′ OKoordinaten: 60° 22′ 0″ N, 28° 37′ 0″ O
Primorsk (Leningrad) (Europäisches Russland)
Primorsk (Leningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Primorsk (Leningrad) (Oblast Leningrad)
Primorsk (Leningrad) (Oblast Leningrad)
Lage in der Oblast Leningrad
Liste der Städte in Russland

Primorsk (russisch Приморск, finnisch Koivisto, schwedisch Björkö) ist eine russische Küstenstadt mit 6119 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1] Sie liegt an der Nordküste des finnischen Meerbusens, 140 km westlich von Sankt Petersburg und gehört zum Rajon Wyborg der Oblast Leningrad.

Geschichte

Der Ort wurde erstmals im Jahre 1268 in einer russischen Chronik unter dem Namen Берёзовское (Berjosowskoje, „Birkendorf“) erwähnt. Schweden eroberte die Region während des dritten schwedischen Kreuzzuges unter Torgils Knutsson, im Frieden von Nystad fiel sie an Russland. 1920 bis 1940 gehörte sie als Koivisto zum unabhängig gewordenen Finnland. Im Fortsetzungskrieg war der Ort 1941–1944 von finnischen Truppen besetzt.

Im Juli 1905, kurz nach der den Russisch-japanischen Krieg entscheidenden Seeschlacht von Tsushima, trafen sich hier Kaiser Wilhelm II. und Zar Nikolaus II., um mit einem persönlichen Vertrag von Björkö[2] europäische Bündnispolitik zu treiben. Kaiser Wilhelm II. wollte eine „Einkreisung“ Deutschlands durch das russisch-französische Bündnis abwenden.[3] Doch der Versuch im Alleingang scheiterte.

Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zum Außenhafen von Wyborg.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1959 3897
1970 5521
1979 6258
1989 6637
2002 5332
2010 6119

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Der Hafen von Primorsk

In Primorsk befindet sich der größte Ölverladehafen der Ostsee. Primorsk ist seit 2001 westlicher Endpunkt des Baltischen Pipelinesystems. Im Hafen von Primorsk können gleichzeitig vier Erdöltanker beladen werden.[4] Angesichts des Streites mit Weißrussland um den Erdöltransit nach Westeuropa gewinnt dieser Hafen an Bedeutung.

Gegenüber dem Hafen Primorsk liegt das unter die Ramsar-Konvention fallende Vogelschutzgebiet „Berjosowyje ostrowa“, die Birkeninseln.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Winfried Baumgart (Hg.): Preußen – Deutschland und Russland. Vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Duncker und Humblot, Berlin 1991, ISBN 3-428-07249-9, S. 112.
  3. Hans-Werner Osthoff (Hg.): Die deutsch-russischen Vertragsbeziehungen im Spiegel ihrer Zeit, 1878–1978. Francke, Bern und München 1980, ISBN 3-7720-1491-7, S. 79.
  4. Primorsk Oil Terminal